DE1135904B - Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-tertiaer-butylessigsaeureestern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-tertiaer-butylessigsaeureestern

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DE1135904B
DE1135904B DEM29279A DEM0029279A DE1135904B DE 1135904 B DE1135904 B DE 1135904B DE M29279 A DEM29279 A DE M29279A DE M0029279 A DEM0029279 A DE M0029279A DE 1135904 B DE1135904 B DE 1135904B
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acetic acid
retrocortin
chloroform
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DEM29279A
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Lewis Hastings Sarett
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J5/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-tertiär-butylessigsäureestem Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Ester der tertiär-Butylessigsäure mit Retrocortin und eng damit verwandten Verbindungen, die sich besonders zur Behandlung von rheumatischen und osteoarthritischen Gelenken.eignen. Die neuen Retrocortin-tertiär-butylessigsäureester besitzen die Aktivität des Cortisons, unterscheiden sich jedoch von Cortison und Hydrocortison dadurch, daß sie nicht zur Ansammlung von Natrium oder Wasser im Körper führen. Bei der Verabfolgung in die Gelenke hinein weisen diese Verbindungen eine länger anhaltende Wirksamkeit auf als die für derartige Verabfolgung gewöhnlich verwendeten Cortisonderivate.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren neuen Retrocortin-tertiär-butylessigsäureester lassen sich chemisch durch die allgemeine Formel darstellen, in welcher R eine Keto- oder Hydroxylgruppe und Y Wasserstoff oder ein Halogenatom bedeuten. Die Erfindung liefert einen Beitrag zur Herstellung von tertiär-Butylessigsäureestern von 1,4-Pregnadienen, den aktivsten Steroidestern. Diese Verbindungen zeichnen sich durch große Beständigkeit und eine ungewöhnlich lange physiologische Aktivität aus, die ihrer geringen Löslichkeit zugeschrieben wird.
  • Diese neuen Retrocortin-21-tertiär-butylessigsäureester lassen sich herstellen, indem man tertiär-Butylacetylchlorid in Gegenwart einer Base mit der entsprechenden, eine freie 21-ständige Alkoholgruppe enthaltenden Retrocortinverbindung in an sich bekannter Weise umsetzt. Dies erfolgt zweckmäßig durch Zusatz des tertiär-Butylacetylchlorids zu einer kalten Lösung der die freie Alkoholgruppe enthaltenden Retrocortinverbindung in einem Gemisch von Chloroform und Pyridin, worauf man die Mischung in der Kälte stehen läßt, bis die Umwandlung der die freie Alkoholgruppe enthaltenden Retrocortinverbindung zurn Ester vollständig ist. Zu dem so erhaltenen Reaktionsgemisch setzt man Wasser zu und extrahiert das Produkt aus der Mischung mit Chloroform. Nach dem Abdampfen des Chloroforms unter vermindertem Druck erhält man den Retrocortin-21-tertiär-butylessigsäureester in Form eines Öles, welches aus Äthanol kristallisiert und durch Umkristallisieren aus dieser Lösung weiter gereinigt werden kann.
  • Zu den bei dein erfindungsgemäßen Verfahren gewöhnlich als Ausgangsstoffe verwendeten, eine freie 21-ständige Alkoholgruppe enthaltenden Retrocortinverbindungen gehören 1,4-Pregnadien-17a,21-diol-3,11,20-trion (Retröcortin), 1,4-Pregnadien-Ilß, 17,a,21-triol-3,20-dion (Hydroretrocortin), 9a-Halogen-1,4-pregnadien-17a,21-diol-3,11,20-trione (9-Halogenretrocortinverbindungen), wie 9-Chlorretrocortin oder 9-Fluorretrocortin, sowie 9-Halogenhydroretrocortinverbindungen, wie 9-Chlorhydroretrocortin, oder 9-Fluorhydroretrocortin. Setzt man diese Ausgangsstoffe mit tertiär-Butylacetylchlorid in Gegenwärt einer Base um, so erhält man die 21-tertiär-Butylessigsäureester der Retrocortinverbindungen.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her stellbaren Retrocortin-21-tertiär-butylacetatverbindungen können als pharmazeutische Präparate Verwendung finden, z.B. in Form von Suspensionen in geeigneten pharmazeutischen Trägern, welche oberflächenaktive Stoffe, Suspendierungsmittel usw. und gegebenenfalls außer dem tertiär-Butylacetat noch andere Ester des Retrocortins und damit verwandte Verbindungen enthalten. Solche Suspensionen bewirken eine schnelle Behebung von Entzündungen rheumatischer Gelenke und eine anhaltende Linderung der Symptome.
  • Für die Herstellung der verfahrensgemäß eingesetzten Ausgangsverbindungen wird im Rahmen der Erfindung Schutz nicht begehrt. Beispiel 1 Eine Lösung von etwa 20Teilen tertiär-Butylacetylchlorid in 85Teilen trockenem Chloroform wird portionsweise zu einer kalten Lösung von 50Teilen Retrocortin in 250Teilen wasserfreiem Pyridin zugesetzt. Die so erhaltene Lösung wird etwa 15 Stunden bei 0 bis 5' C stehengelassen und dann in 1500 Teile Wasser gegossen. Das wäßrige Gemisch wird mit 4 Anteilen von je etwa 500 Teilen Chloroform extrahiert. Die vereinigten Chloroforinschichten werden mit Wasser, verdünnter wäßriger Salzsäure, wieder mit Wasser, 50/()iger wäßriger Natriumbiearbonatlösung und nochmals mit Wasser gewaschen. Der Chloroformextrakt wird über Magnesiumsulfat getrocknet und das Chloroform im Vakuum abgedampft, wobei ein Öl hinterbleibt. Dieses Öl wird mit Alkohol verrührt, bis es kristallisiert, und dann aus Äthanol umkristallisiert, wobei man praktisch reines Retrocortin-21-tertiär-butylacetat erhält; F. 253 bis 257' C.
  • Das bei diesem Verfahren verwendete tertiär-Butylacetylchlorid wird hergestellt, indem man tertiär-Butylessigsäure portionsweise unter Kühlen zu Thionylchlorid zusetzt. Das Gemisch wird dann etwa 90 Minuten auf einem Dampfbad erhitzt und schließlich im Vakuum destilliert, wobei man tertiär-Butylacetylchlorid erhält.
  • Das als Ausgangsstoff in dem obigen Beispiel verwendete 1,4-Pregnadien-17a,21-diol-3,11,20-trion (Retrocortin) kann aus Pregnan-17a,21-diol-3,11,20-trion-21-acetat durch Bromierung und Bromwasserstoffabspaltung aus dem erhaltenen 2-Brompregnan-17a,21-diol-3,11,20-trion-21-acetat, weitere Bromierung zu 4-Brom-l-pregnen-17a,21-diol-3,11,20-trion-21-acetat und Bromwasserstoffabspaltung zu 1,4-Pregnadien-17a,21-diol-3,11,20-trion-21-acetat sowieVerseifung der 21-ständigen Acetoxygruppe hergestellt werden. Es schmilzt bei 207 bis 214' C.
  • Beispiel 2 Eine Lösung, von etwa 10 Teilen tertiär-Butylacetylchlorid 'in' 45 Teilen trockenem Chloroform wird portionsweise zu einer kalten Lösung von 25 Teilen Hydroretrocortin in 125 Teilen wasserfreiem Pyridin zugesetzt. Die so erhaltene Lösung wird etwa 15 Stunden bei 0 bis 5' C stehengelassen und dann in 750 Teile Wasser gegossen. Das wäßrige Gemisch wird viermal mit je 250 Teilen Chloroform extrahiert. Die vereinigten Chloroformschichten werden mit Wasser, verdünnter wäßriger Salzsäure, wieder mit Wasser, 5%iger wäßriger Natriumbicarbonatlösung und nochmals mit Wasser gewaschen. Der Chloroformextrakt wird über Magnesiumsulfat getrocknet und das Chloroform im Vakuum abgedampft, wobei ein Öl hinterbleibt. Dieses 01 wird mit Alkohol verrührt, bis es kristallisiert, und dann aus Äthanol umkristallisiert, wobei man praktisch reines Hydroretrocortin-21-tertiärbutylacetat erhält; F. 266 bis 273' C.
  • Das als Ausgangsstoff in dem obigen Beispiel verwendete Hydroretrocortin wird aus Retrocortin mittels Semicarbazidhydrochlorid in Retrocortin-3,20-bissemicarbazon, dieses mittels Natriumborhydrid in I-lydroretrocortin-3,20-bis-semicarbazon und dieses in Hydroretrocortin übergeführt.
  • Beispiel 3 Eine Lösung von etwa 4 Teilen tertiär-Butylacetylchlorid in 17 Teilen trockenem Chloroform wird portionsweise zu einer kalten Lösung von 10 Teilen 9-Fluorhydroretrocortin in 50 Teilen wasserfreiem Pyridin zugesetzt. Die so erhaltene Lösung wird etwa 15 Stunden bei 0 bis 5' C stehengelassen und dann in 300 Teile Wasser gegossen. Das wäßrige Gemischwird mit 4 Anteilen von je 100 Teilen Chloroform extrahiert. Die vereinigten Chloroformschichten werden mit Wasser, verdünnter wäßriger Salzsäure, wieder mit Wasser, 50/()iger wäßriger Natriumbicarbonatlösung und nochmals mit Wasser gewaschen. Der Chloroformextrakt wird über Magnesiumsulfat getrocknet und das Chloroform im Vakuum abgedampft, wobei ein Öl hinterbleibt, welches mit Alkohol verrührt wird, bis es kristallisiert. Beim Umkristallisieren aus Äthanol erhält man praktisch reines 9-Fluorhydroretrocortin-21-tertiär-butylacetat. Beispiel 4 Eine Lösung von etwa 4 Teilen tertiär-Butylacetylchlorid in 17 Teilen trockenem Chloroform wird portionsweise zu einer kalten Lösung von 10 Teilen 9-Fluorretrocortin in 50 Teilen wasserfreiem Pyridin zugesetzt. Die so erhaltene Lösung wird etwa 15 Stunden bei 0 bis 5' C stehengelassen und dann in 300 Teile Wasser gegossen. Das wäßrige Gemisch wird mit 4 Anteilen von je 100 Teilen Chloroform extrahiert. Die vereinigten Chloroforinschichten werden mit Wasser, verdünnter wäßriger Salzsäure, wieder mit Wasser, 5%iger wäßriger Natriumbicarbonatlösung und nochmals mit Wasser gewaschen. Der Chloroformextrakt wird über Magnesiumsulfat getrocknet und das Chloroform im Vakuum abgedampft. Der Rückstand ergibt beim Umkristallisieren aus Alkohol 9-Fluorretrocortin-21-tertiär-butylacetat.
  • Das im Beispiel 4 als Ausgangsstoff verwendete 9-Fluor-retrocortin(9a-Fluor-1,4-pregnadien-17a,21-diol-3,11,20-trion) und das im Beispiel 3 als Ausgangsstoff verwendete 9-Fluorhydroretrocortin (9a-Fluor-1,4-pregnadien-llß,17a,21-triol-3,20-dion) lassen sich nach dem gleichen Verfahren herstellen, wie es oben für die Herstellung von Retrocortin und Hydroretrocortin beschrieben ist, wobei man jedoch als Ausgangsstoff an Stelle des 3,11,20-Triketo-17a-Oxy-21-acetoxypregnans 9a-Fluor-pregnan-17a,21-diol-3,11,20-trion-21-acetat verwendet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-tertiär-butylessigsäureestem der allgemeinen Formel in der R eine Keto- oder Hydroxylgruppe und Y Wasserstoff oder Halogen bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man das -entsprechende, eine freie 21-ständige Alkoholgruppe enthaltende Ausgangssteroid mit tertiär-Butylacetylchlorid in an sich bekannter Weise umsetzt.
DEM29279A 1955-01-14 1956-01-07 Verfahren zur Herstellung von Steroid-21-tertiaer-butylessigsaeureestern Pending DE1135904B (de)

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