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Vorrichtung zum Anzeigen der Lastverteilung auf die Förderseile einer
Mehrseilförderung Das Vorrücken des Bergbaus in größere Teufen und das Bestreben,
größere Lasten je Förderzug zu heben, haben in manchen Fällen dazu geführt,
von der früher üblichen Einseilaufhängung der Fördergestelle zur Mehrseilförderung
überzugehen. Dabei wird die aus der Totlast, der Nutzlast und den bei der Förderung
auftretenden dynamischen Belastungen bestehende Gesamtlast auf eine in der Regel
geradzahlige Anzahl von Förderseilen verteilt. Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung
der Gesamtlast auf die Einzelseile zu gewährleisten, hat man früher verhältnismäßig
komplizierte Ausgleichsvorrichtungen vorgesehen. In jüngerer Zeit ist man jedoch
dazu übergegangen, unter Verzicht auf derartige umfangreiche Ausgleichsvorrichtungen
die Seile paarweise an schwenkbar gelagerte, zweiarmige Winkelhebel anzuschließen,
welche meist die Form eines gleichschenkligen Dreiecks besitzen. Diese Winkelhebel
sind entweder unmittelbar am Förderkorb oder Fördergefäß schwenkbar gelagert oder
aber an den Enden eines weiteren Winkelhebels gelenkig befestigt, der einerseits
mit dem Förderkorb bzw. Fördergefäß schwenkbar verbunden ist.
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Es hat sich gezeigt, daß die im praktischen Betrieb auftretenden Belastungsänderungen
der Seile im allgemeinen nur gering sind, so daß derartige schwenkbare Winkelhebel
vollkommen ausreichen, um eine genügend gleichmäßige Lastverteilung auf die Einzelseile
der Mehrseilförderung zu gewährleisten. Aus Sicherheitsgründen ist es jedoch bei
Mehrseilförderungen üblich, eine Kontrollvorrichtung vorzusehen, die eine ständige
Überwachung dcr Lastverteilung auf die Förderseile ermöglicht. Eine solche Einrichtung
bietet die Möglichkeit, eine gegebenenfalls eintretende zu ungleichmäßige Lastverteilung
rechtzeitig zu erkennen und durch geeignete Maßnahmen - beispielsweise Kürzen
der Seile oder Längenverstellung des Zwischengeschirrs -
zu korrigieren. Diese
Überwachung der Lastverteilung hat man bisher stets in der Weise verwirklicht, daß
in jedes Förderseil eine Kraftmeßeinrichtung eingeschaltet wurde, welche die jeweilige
Belastung des Seiles abzulesen gestattet. Diese Meßvorrichtungen sind in der Regel
als Druckmeßgeräte ausgebildet, welche an einer auf Druck beanspruchten Stelle des
Zwischengeschirrs angeordnet werden und mit einer Anzeigevorrichtung ausgerüstet
sein können, die eine Ablesung der jeweiligen Seilbelastung gestattet.
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Diese vorbekannte Anordnung besitzt den Nachteil, daß die bei ihr
verwendeten Druckmeßgeräte infolge des benötigten verhältnismäßig großen Meßbereiches
sehr kostspielig sind, insbesondere wenn eine gute Meßgenauigkeit gefordert wird.
Die Kosten sind hierbei um so höher, als für jedes Förderseil mindestens ein Druckmeßgerät
benötigt wird. Außerdem ist es verhältnismäßig §chwierig, die Meßgenauigkeit der
einzelnen Druckmeßkörper aufeinander abzustimmen. Infolge der ständig wechselnden
Belastungen der Druckmeßkörper sind diese ferner Ermüdungserscheinungen unterworfen,
so daß sie von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden müssen. Ein weiterer Nachteil dieser
vorbekannten Anordnung besteht darin, daß eine besondere Ausbildung des Zwischengeschirrs
erforderlich ist, um die Meßkörper an einer auf Druck beanspruchten Stelle des Zwischengeschirrs
einbauen zu können.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zum
Anzeigen der Lastverteilung auf die Förderseile einer Mehrseilförderung zu schaffen,
welche mit wesentlich einfacheren und billigeren Meßgeräten sowie einer geringeren
Anzahl von Meßgeräten auskommt als die vorbekannte Meßanordnung. Die Lösung dieser
Aufgabe besteht darin, daß bei der bekannten paarweisen Befestigung der Förderseile
an zweiarmigen, als Ausgleicher dienenden gleichschenkligen Winkelhebeln, die an
den Fördergestellen -. gegebenenfalls mittelbar -
schwenkbar gelagert
sind, erfindungsgemäß jedem Winkelhebel jedes Seilpaares ein Gerät zur Messung der
betriebsmäßig eintretenden Abweichungen des Winkelhebels gegenüber seiner bei gleichen
Seilkräften eingenommenen Normalstellung zugeordnet ist.
Die Erfindung
beruht auf der Erkenntnis, daß die sich im Betriebe einstellende Abweichung jedes
Winkelhebels von seiner Normalstellung eine Funktion der beiden an diesem Winkelhebel
angreifenden Seilkräfte darstellt. Bei zweiarmigen sowie gleichschenkligen Winkelhebeln,
wie sie bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Anzeigevorrichtung vorgesehen sind,
führt jedes Ungleichwerden der am Winkelhebel angreifenden Seilkräfte zu einer
Ab-
weichung, insbesondere einer Auslenkung desselben gegenüber seiner bei
gleicher Seilbelastung eingenommenen Normalstellung, bis sich infolge der bei der
Schwenkung derartiger Winkelhebel eintretenden Änderung der beiderseitigen Krafthebelarrne
wieder ein Gleichgewichtszustand einstellt. Dieses Gleichgewicht ist dann vorhanden,
wenn sich die beiderseitigen Krafthebelarine der jeweiligen Kräfteverteilung angepaßt
haben, derart, daß die beiden durch die Seilkräfte auf den Winkelhebel übertragenen
Drehmomente gleich groß sind. Jeder Winkelstellung des Winkelhebels entspricht somit
ein bestimmtes Verhältnis der Seilkräfte, so daß durch Messung einer jeweiligen
Abweichung des Winkelhebels von seiner Normalstellung das Verhältnis der an ihm
angreifenden Seilkräfte ermittelt werden kann. Dabei lassen sich unter Verwendung
»sehr einfacher Meßgeräte überraschend große und gleichbleibend gute Meßgenauigkeiten
erreichen. Im Gegensatz zu den vorbekannten Druckmeßgeräten unterliegen die Auslenkungsmeßgeräte
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Anordnung keinerlei nennenswerten Beanspruchungen
während des Betriebes, so daß sie eine wesentlich größere Lebensdauer besitzen.
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Es hat sich gezeigt, daß es für die laufende Überwachung der Seilbelastung
bei der Mehrseilförderung vollkommen genügt, das Verhältnis zwischen den einzelnen
Seilkräften zu überwachen, um unzulässig hohe Belastungen einzelner Seile zu vermeiden.
Da die Gesamtlast mit ausreichender Genauigkeit auf rechnerischem Wege ermittelt
werden kann und diese über größere Zeiträume praktisch gleichbleibt, läßt sich somit
an Hand des erfindungsgemäß ermittelten Kräfteverhältnisses und der errechneten
Gesamtlast auch die absolute Größe der Belastung jedes lEinzelseiles feststellen.
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Die gesetzmäßigen Beziehungen zwischen der jeweiligen Auslenkung des
Winkelhebels und dem Verhältnis der Seilkräfte können auf Grund der Gleichgewichtsbedingungen
an Hand einfacher Winkelfunktionen ermittelt werden.
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Bei Mehrseilförderungen mit mehr als einem Seilpaar, deren Winkelhebel
unter Zwischenschaltung weiterer schwenkbarer Winkelhebel an den Fördergestellen
befestigt sind, wird gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auch jedem der zwischengeschalteten
Winkelhebel ein Meßgerät zugeordnet. Auf diese Weise ist es möglich, auch bei Förderungen
mit mehr als zwei Seilpaaren das Verhältnis zwischen den Belastungen sämtlicher
Förderseile unter Verwendung von außerordentlich einfachen Meßgeräten mit großer
Genauigkeit festzustellen.
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In den meisten Fällen empfiehlt sich die Verwendung von Meßgeräten,
welche den Schwenkwinkel der Winkelhebel gegenüber ihrer Normalstellung messen.
Derartige Neigungsmesser sind in der Anschaffung außerordentlich billig und besitzen
trotzdem eine hohe Meßgenauigkeit. Außerdem lassen sich solche Neigungsmesser ohne
Schwierigkeiten und ohne Vornahine konstruktiver Änderungen an den Winkelhebeln
anbringen.
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Es ist jedoch auch möglich, das Verhältnis zwischen den an einem Winkelbebel
angreifenden Seilkräften apf andere Weise zu ermitteln, beispielsweise durch Messung
der Längenänderung der Krafthebelarme gegenüber der Normalstellung des Hebels oder
aber durch Messung der Höhenverstellung der Kraftangriffspunkte gegenüber ihrer
Normallage.
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Das Meßgerät kann ferner eine unmittelbar das Verhältnis der Seilkräfte
anzeigende Ablese- und/oder Registriervorrichtung besitzen. Es ist jedoch auch möglich,
die durch die Meßgeräte ermittelten Werte an Hand von Kurven oder Tabellen in die
jeweils gesuchten Verhältniswerte umzurechnen. Gemäß einer weiteren Ausbildung der
Erfindung kann außerdem eine Fernübertragung des Meßergebnisses auf eine im Abstand
von der Meßstelle angeordnete Ablese- und/oder Registriervorrichtung vorgesehen
werden. Diese Vorrichtung kann beispielsweise an einer gut zugänglichen Stelle des
Fördergestells angeordnet werden, wodurch die laufende Überwachung der Seilbelastung
wesentlich vereinfacht wird. Eine solche Fe ' rnübertragung des Meßergebnisses
bietet sich vor allem dann an, wenn Meßgeräte Verwendung finden, welche die Auslenkung
der Winkelhebel auf elektrischem Wege ermitteln.
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In manchen Fällen ist es möglich, zusätzlich zu den den Winkelhebeln
zugeordneten Meßgeräten ein Gerät zur Messung der absoluten Größe der Gesamtbelastung
der Förderseile vorzusehen. Auf diese Weise ist es möglich, unter Verwendung von
nur einem Kraftmeßgerät für sämtliche Seile einer Mehrseilförderung nicht nur die
anteilige Belastung der einzelnen Seile, sondern auch die absolute Größe der einzelnen
Seilkräfte mit großer Genauigkeit zu ermitteln. Eine solche Feststellung der absoluten
Seilkräfte ist auch dann- möglich, wenn zusätzlich zu den Winkelhebeln in eines
der Förderseile ein Gerät zur Messung der absoluten Größe der Seilkraft eingeschaltet
ist. Diese Anordnung besitzt den Vorteil, daß man mit einem schwächer dimensionierten
und einen geringeren Meßbereich aufweisenden Kraftmeßgerät auskommt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Fig. 1 das Zwischengeschirr einer Vierseil-Förderanlage in der Vorderansicht,
Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1,
Fig. 3 die Normalstellung eines
Winkelhebels bei gleichen Seilkräften, Fig. 4 einen Winkelhebel im ausgelenkten
Zustand bei ungleichmäßigen Seilkräften, Fig. 5 die Winkelhebel eines Vierseil-Zwischengeschirrs
mit zugeordneten Meßgeräten, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der
Fig. 5,
Fig. 7 das Schaltschema eines elektrischen Neigungsmessers,
Fig. 8 eine schematische Darstellung des in Fig. 7
vorgesehenen Neigungsmessers
mit veränderlichem elektrischem Widerstand.
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Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausflührungsbeispiel
sind vier parallel und in etwa gleichen Abständen zueinander angeordnete Förderseile
1, 2, 3, 4 mit ihren Enden in Klemmkauschen 5 befestigt. Die
Haubenwangen der Klemmkauschen 5 besitzen
Ansätze 5a, mit
welchen längenverstellbare Zwischenglieder 6 gelenkig verbunden sind. Bei
dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die Zwischenglieder
6 aus Verbindungslaschen, welche kreuzstückartig verschränkt und als Verstecklaschen
ausgebildet sind. Die längenverstellbaren Zwischenglieder 6 zweier benachbarter
Seile 1, 2 bzw. 3, 4 sind über Gelenkbolzen 7 an die entgegengesetzten
Enden von dreieckförmigen Winkelhebeln 8, 9 angeschlossen. Die untereinander
gleich ausgebildeten Winkelhebel 8, 9 sind ihrerseits über Gelenkbolzen
10 mit den entgegengesetzten Enden eines weiteren Winkelhebels
11 schwenkbar verbunden, der seinerseits um den Gelenkbolzen 12 schwenkbar
gelagert ist. Der Gelenkbolzen 12 ist mittels einer kreuzstückartig verschränkten
Lasche 13
an Ansätze 14 eines nicht dargestellten Förderkorbes oder Fördergefäßes
gelenkig angeschlossen.
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Die in den Fig. 3, 4 und 5 in größerem Maßstab dargestellten
Winkelhebel 8 und 9 sind gleichschenklig ausgebildet, derart, daß
die Gelenkbolzen 7 bzw. 10 die Ecken eines gleichschenkligen Dreiecks
bilden. Bei gleichmäßiger oder annähernd gleichmäßiger Belastung der Förderseile
kommen die Anschlußbolzen 7 für die Seilpaare 1, 2 bzw.
3, 4 oberhalb der Gelenkbolzen 10 zu liegen.
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D#-i- zwischen die Winkelhebel 8, 9 und die Förderkorbaufhängung
13, 14 eingeschaltete Winkelhebel 11
ist ebenfalls gleichschenklig
ausgebildet, wobei die Achsen der Gelenkbolzen 10 und 12 ebenfalls ein gleichschenkliges
Dreieck zwischen sich einschließen.
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Aus den Fig. 3 und 4 ist der gesetzmäßige Zusammenhang zwischen
dem Verhältnis der Seilkräfte und der durch die Seilkräfte bewirkten Auslenkung
des Winkelhebels gegenüber seiner Normalstellung beim Seilpaar 1, 2 ersichtlich.
Fig. 3 zeigt die Normalstellung des Winkelhebels 8 für den Fall, daß
die Seilkräfte SI, S2 gleich groß sind. Bei dieser Normalstellung
sind die KrafthebelarTne 11, 12 der Seilkräfte Sl, S2 ebenfalls
untereinander gleich. Die mittels des Schwenkbolzens 10 vom Winkelhebel
11
auf den Winkelhebel 8 als Lastanteil übertragene Gesamtkraft ist
mit P, die durch die konstruktive Auslegung des Winkelhebels 8 bestimmte
Schenkellänge mit a und der Schenkelwinkel mit a bezeichnet.
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Solange S, gleich S2 ist, befindet sich der Winkelhebel
8 in der in Fig. 3 dargestellten Normalstellung im Gleichgewichtszustand,
da in bezug auf die Schwenkachse 10 die Summe aller Drehmomente und die Summe
aller Vertikalkräfte gleich Null ist.
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Bei einer ungleichmäßigen Verteilung der Kraft P auf die Förderseile
1 und 2 flührt der Winkelhebel 8
eine von dem jeweiligen Kräfteverhältnis
der Seilkräfte SI, S# abhängige Schwenkbewegung durch. Fig. 4 zeigt eine solche
Auslenkung des Winkelhebels 8 für den Fall, daß die Seilkraft S2 größer
ist als die Seilkraft Sl, d. h. für einen Zustand, bei welchem das Förderseil
2 eine größere Belastung aufzunehmen hat als das Förderseil 1. In diesem
Falle erfährt der Krafthebelarrn 11 bei der Auslenkung eine Vergrößerung, während
sich der Krafthebelarm 12 verkürzt. Die Schwenkung des Winkelhebels 8 dauert
so lange, bis sich die Krafthebelarrne 11, 12 dem geänderten Verhältnis der
Seilkräfte Sl, S2 angepaßt haben, d. h., bis sich wieder in
bezug auf die Schwenkachse 10 ein Gleichgewichtszustand eingestellt hat.
Dieser Zustand liegt dann vor, wenn wiederum die Summe aller Vertikalkräfte V und
die Summe aller Drehmomente Md gleich Null ist, d. h.: Sl + S2 -
P 0
Sl - 11 - S2 12 Der Schwenkwinkel, um
welchen der Winkelhebel 8 ausgelenkt wird, bevor sich bei dem jeweils vorliegenden
Verhältnis der Seilkräfte Sl, S2 wieder Gleichgewicht einstellt, ist
mit ß bezeichnet. Aus den Gleichgemrichtsbedingungen: Z
V = 0 und 1 Mi = 0
läßt sich der gesetzmäßige
Zusammenhang zwischen dem Schenkelwinkel ß und dem jeweils vorliegenden Verhältnis
der Seilkräfte Sl, S2 bzw. dem Anteil der Seilkräfte an der Gesamtkraft
P ableiten.
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Solange der Schwenkwinkel fl kleiner ist als 900 - a- gilt:
si + s2 = P und SI ' 11 = S2 ' 12 Hieraus
ergibt sich:
Durch Messung der Krafthebelarme 11, 12 läßt sich ,omit das Verhältnis der
Seilkräfte SI, S2 oder ihr Anteil an der Gesamtkraft P in einfacher
Weise ermitteln. Sofern außerdem die Gesamtkraft P durch Messung oder Berechnung
bekannt ist, läßt sich ferner auf diese Weise die absolute Größe der Seilkräfte
Sl, S2 feststellen.
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Aus Fig. 4 ergibt sich weiter: a cos (a -
und 12
a cos (a + Diese Werte eingesetzt in die Momentengleichung ergibt: Si
- cos (a - S2 - cos (a Das Verhältnis der Seilkräfte
ist somit:
Setzt man S2 # P - S, , so ergibt sich:
Da der Schenkelwinkel a konstruktionsbedingt ist und somit festliegt, läßt sich
auf Grund der vorstehend angegebenen Gleichungen durch Messung des Schwenkwinkels
fl das jedem Schwenkwinkel ß
entsprechende Verhältnis der Seilkräfte SI, S#,
bzw. der Anteil der beiden Seilkräfte an der Gesamtkraft P errechnen. Sofern außerdem
durch Messung oder Berechnung die Gesamtkraft P bekannt ist, kann außerdem die absolute
Größe der Seilkräfte SI, S2
auf diese Weise ermittelt werden. Selbstverständlich
lassen
sich die vorstehend angeführten Gleichungen auch in Form von Kurven oder Tabellen
darstellen, die bei einem bestimmten Schenkelwinkel a eine unmittelbare Ablesung
des jedem Schwenkwinkel ß
entsprechenden Anteils der Seilkraft S, oder
S2 an der Gesamtkraft P gestatten.
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In ähnlicher Weise ist es möglich, auch den gesetzmäßigen Zusammenhang
zwischen dem Verhältnis der Seilkräfte SI, S2 und der bei der Auslenkung
des Winkelhebels 8 eintretenden Höhenverstellung der Seilkraftangriffspunkte7
zu ermitteln.
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Das Verhältnis der am Winkelhebel 9 angreifenden Seilkräfte
S3, S4 bzw. ihr Anteil an der Vertikalkraft 11 läßt sich auf
dem gleichen Wege feststellen.
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Für den die Winkelhebel 8, 9 tragenden großen Winkelhebel
11 gilt sinngemäß das gleiche, d. h., das Verhältnis der Teilkräfte
P, Y bzw. ihr Anteil an der als Last wirksamen Gesamt-Vertikalkraft V kann
- ähnlich wie bei den Winkelhebeln 8 und 9 -
durch Messung des
Schwenkwinkels ß oder durch Messung der Längenänderung der Krafthebelarme
der Teilkräfte P bzw. Y oder durch Messung der Höhenverstellung der Angriffspunkte
der Kräfte P bzw. Y ermittelt werden.
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In den Fig. 5 und 6 ist eine Ausführungsform dargestellt,
bei welcher den Winkelhebeln 8, 9 und 11
hydraulische Meßgeräte zur
Messung des Schwenkwinkels der Winkelhebel gegenüber ihrer Normalstellung zugeordnet
sind. Diese hydraulischen Neigungsmesser bestehen aus an den Ausgleichshebeln
8, 9 bzw. 11 - vorzugsweise lösbar - befestigten #ogenförrnigen
Röhrenlibellen 15, denen gleichfalls bogenförmige Gradskalen 16 zugeordnet
sind. Jede Röhrenlibelle 15 besteht aus einer kreisförmig gebogenen, durchsichtigen
Röhre, welche mit einer vorzugsweise gefärbten Flüssigkeit geflillt ist, in der
eine Luftblase 17 eingeschlossen ist. Röhrenlibelle 15 und Gradskala
16 sind bei dem in Fig. 5
und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
auf einer gemeinsamen Grundplatte 18 angeordnet, welche mit der Seitenwandung
der Winkelhebel 8, 9 bzw. 11
derart verbunden ist, daß Libelle und
Skala sämtliche Schwenkbewegungen der Winkelhebel mitmachen. Die Luftblase
17 zeigt hierbei auf der Gradskala 16
den jeweiligen Schwenkwinkel
ß an. Die Gradskala 16 und die Röhrenlibelle 15 werden zweckmäßig
koaxial zur zugehörigen Schwenkachse 10 bzw. 12 des Winkelhebels
8,-9 bzw. 11 angeordnet.
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Eine andere einfache Ausführungsform eines Gerätes zur Messung des
Schwenkwinkels fl der Winkelhebel 8, 9 bzw. 11 besteht in einem Neigungsmesser
mit einem als Fadenlot ausgebildeten Zeiger und einer mit dem Winkelhebel fest verbundenen
Gradskala. Der Fadenzeiger wird zweckmäßig in der Drehachse 10 bzw. 12 des
Winkelhebels aufgehängt, während die Gradskala konzentrisch zur Schwenkachse des
Winkelhebels angeordnet wird. Der Fadenzeiger zeigt hierbei das Schwenkmaß an der
die Auslenkungen der Winkelhebel mitmachenden Gradskala an.
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In den Fig. 7 und 8 ist ein Gerät zur elektrischen Messung
der Auslenkung der Winkelhebel dargestellt. Die Meßanordnung besteht im wesentlichen
aus einer Stromquelle 19, in deren Stromkreis 20 die eine Spule eines Kreuzspulmeßgerätes
21 eingeschaltet ist. Parallel zu dieser Spule des Kreuzspulmeßgerätes 21 ist ein
Spannungsteiler 22 geschaltet, dessen Abgreifkontakt 23 durch die Schwenkung
des dem Meßgerät zugeordneten, in Fig. 7 nicht dargestellten Winkelhebels
verstellt wird. Die zweite Spule des Kreuzspulmeßgerätes 21 ist in die zum Abgreifkontakt
23 führende Abzweigung 24 eingeschaltet. Bei einer Schwenkung des Winkelhebels
wird der Abgreifkontakt 23 nach rechts oder links, d. h. im Sinne
einer Verkleinerung oder Vergrößerung des der zweiten Spule des Kreuzspulmeßgerätes
vorgeschalteten ohmschen Widerstandes verschoben, so daß das Kreuzstrommeßgerät
eine dem jeweiligen Schwenkwinkel entsprechende Auslenkung seiner Anzeige- und/oder
Registriervorrichtung erfährt. Der Spannungsteiler 22 dient somit als Widerstandsferrigeber,'
%Kelchen* ein vorzugsweise im Abstand von der Meßstelle - beispielsweise
an einer gut zugänglichen Stelle des Förderkorbes - angeordnetes Anzeige-
und/oder Registriergerät steuert.
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In Fig. 8 ist eine Ausführungsform des in dem Schaltschema
dargestellten Widerstandsferngebürs 22 dargestellt. Dieser Widerstandsgeber besteht
aus einem Ringrohr 25, das teilweise mit Quecksilber 26
gefüllt ist.
In das Ringrohr 25 ist ein Platin-Iridium-Draht 27 eingeschmolzen,
dessen Enden 27a, 27b an die Stromquelle 19 angeschlossen werden.
Der Platin-Iridium-Draht 27 ist bei 27c angezapft. Zwischen die Kontakte
27a und 27c ist die zweite Spule des Kreuzspulmeßgerätes 21 geschaltet.
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Das Ringrohr25 ist konzentrisch zu der zugeordneten Schwenkachse
10 bzw. 12 der Winkelhebel 8, 9 bzw. 11 angeordnet und mit
dem Winkelhebel fest verbunden, derart, daß es dessen Schwenkbewegungen mitmacht.
Bei jeder Schwenkung des Ringwiderstandsgebers 25, 26, 27 wird durch das
in dem Ringrohr 25 befindliche Quecksilber 26 der der zweiten Spule
des Kreuzspulmeßgerätes vorgeschaltete ohmsche Widerstand in Abhängigkeit von dem
jeweiligen Schwenkwinkel ß geändert. Diese Widerstandsänderung führt zu einer
Änderung des Ausschlages der mit dem Kreuzspulmeßgerät 21 gekoppelten Anzeige- bzw.
Registriervorrichtung.
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Bei Verwendung elektrischer Widerstandsfemgeber zur Messung der Auslenkungen
der Winkelhebel ist es ohne weiteres möglich, die Meßergebnisse auch über größere
Strecken, beispielsweise bis zu einer über Tage angeordneten Ablese- und/oder Registriereinrichtung
zu übertragen. Die elektrische Messung bietet weiter den Vorteil, daß Zwischenrechnungen,
wie sie beispielsweise bei mehreren parallel oder hintereinandergeschalteten Winkelhebeln
erforderlich sind, um den Anteil einer Seilkraft an der Gesamtbelastung der Förderanlage
zu ermitteln, auf elektrischem Wege durchgeführt werden können.
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung läßt sich selbstverständlich
auch bei Mehrseilförderungen mit einem oder mehr als zwei Seilpaaren durchführen,
ferner können die den Seilpaaren zugeordneten Winkelhebel 8, 9 auch in anderer
Weise als bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel - z.
B. unmittelbar -
mit den Fördergestellen verbunden sein.