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Geschlossenes Gehäuse für elektrische Geräte Die Erfindung bezieht
sich auf ein geschlossenes Gehäuse für elektrische Geräte, das Wandungen aus isolierendem
Kunststoff aufweist.
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Ein Problem, das seit langem die Hersteller von elektrischen Geräten
oder Einrichtungen und Umhüllungen für solche Geräte oder Einrichtungen beschäftigt,
besteht darin, die Möglichkeit zu schaffen, einen elektrischen Kontakt durch Wandungen
herzustellen, die aus Isoliermaterial, insbesondere Kunststoff, bestehen. Es ist
dies ein besonderer Unterfall des allgemeinen Problems der Schaffung eines dichten
Gehäuses, durch welches ein elektrischer Kontakt mit einem innerhalb des Gehäuses
befindlichen Gerät hergestellt werden kann.
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Es sind viele Vorschläge und Versuche gemacht worden, um dichte Gehäuse
für elektrische Zwecke zu schaffen, durch welche eine elektrische Verbindung in
das Innere des Gehäuses hindurchgeführt werden kann. Diese früheren Versuche haben
jedoch nicht zum Erfolg oder zu vergleichsweise komplizierten Lösungen geführt.
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Zweck der Erfindung ist die Schaffung geschlossener Kunststoffgehäuse
für elektrische Geräte, durch deren Wandung in einfacher Weise eine elektrische
Verbindung hergestellt werden kann.
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Gemäß der Erfindung sind voneinander isolierte Teile aus elektrisch
leitendem Kunststoff vorgesehen, die mit dem isolierenden Kunststoff einstückig
verbunden sind, wobei jeder der aus elektrisch leitendem Kunststoff bestehenden
Teile in an sich bekannter Weise mit wenigstens einem innerhalb des Gehäuses endenden
Anschlußmittel für das Gerät und mit wenigstens einem außerhalb des Gehäuses endenden
Mittel für den elektrischen Anschluß des Gerätes in elektrisch leitender Verbindung
steht, und daß keines der im Innern des Gehäuses befindlichen Anschlußmittel mit
irgendeinem der außerhalb des Gehäuses befindlichen Mittel in unmittelbarer Berührung
steht. Der elektrisch leitende Kunststoff enthält in bekannter Weise feinzerteiltes,
elektrisches Material dispergiert, so daß er eine wesentliche elektrische Leitfähigkeit
aufweist.
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Durch die Erfindung wird in einfacher Weise die Aufgabe gelöst, die
Stromdurchführung durch eine Kunststoffgehäusewand so zu gestalten, daß keine Leckwege
wie bei den bekannten Durchführungen von elektrischen Leitern auftreten können,
die bekanntlich mit wenigstens einem innerhalb des Gehäuses endenden Anschlußmittel
für das Gerät und mit wenigstens einem außerhalb des Gehäuses endenden Mittel für
den elektrischen Anschluß des Gerätes in elektrisch leitender Verbindung stehen.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen werden die elektrisch leitenden Teile für den
Geräteanschluß ganz durch die Wand des Gehäuses hindurchgeführt, so daß zwischen
diesen Teilen und dem Gehäuse Leckwege entstehen können. Bei dem Gehäuse gemäß der
Erfindung sind derartige Leckwege ausgeschlossen, da kein ununterbrochener Metalleiter
vorhanden ist.
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Gemäß einer Ausführungsform des Gehäuses nach der Erfindung sind die
elektrisch leitenden Kunststoffteile als flache Kunststoffstreifen ausgebildet,
die mit dem Gehäuse zur Zeit des Verschließens der Öffnung des Gehäuses derart verschweißt
sind, daß sie sich in an sich bekannter Weise von dem Innern des Gehäuses zu der
Außenseite desselben erstrecken.
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Das Gehäuse nach der Erfindung kann für einen elektrischen Schalter
so ausgebildet sein, daß innen angeordnete Schaltmittel zur wahlweisen Verbindung
von zwei oder mehreren Teilen aus elektrisch leitendem Kunststoff vorgesehen sind.
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Ferner können in vorteilhafter Weise in dem Gehäuse elektrische Einrichtungen
angeordnet sein, die in dem isolierenden Kunststoff eingebettet sind.
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Das Gehäuse kann in bekannter Weise aus einer durch Spritzen oder
Ausspinnen geschaffenen biegsamen Kunststoffumhüllung bestehen.
Die
Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine elektrische Einrichtung, die in ein Kunststoffgehäuse
gemäß der Erfindung eingeschlossen ist; Fig. 2 ist ein in vergrößertem Maßstab gehaltener
Querschnitt durch einen Teil des Gehäuses gemäß Fig. 1; Fig. 3 ist eine schaubildliche
und teilweise schematische Darstellung einer Batterie, die in ein Gehäuse gemäß
der Erfindung eingeschlossen ist; Fig. 4 zeigt im Querschnitt eine Ausführungsform
des Gehäuses nach der Erfindung in Anwendung auf einen Schalter; Fig. 5 zeigt in
Ansicht und teilweise im Schnitt eine elektrische Einrichtung in einem Gehäuse gemäß
der Erfindung.
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In Fig. 1 und 2 ist ein elektrisches Gerät 121 gezeigt, das in einem
Gehäuse aus isolierendem Kunststoff 122 eingeschlossen ist. Eine der leitenden Kunststoffeinlagen
123 ist im größeren Maßstab in Fig. 2 dargestellt, aus der ersichtlich ist, daß
an den isolierenden Kunststoffteil 125 ein elektrisch leitendes Kunststoffstück
123 gebunden ist.
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Auf diese Weise kann z. B. ein elektrisches Instrument so eingeschlossen
werden, daß es vollständig gegen schädliche Einflüsse seiner normalen Umgebung geschützt
ist, obwohl seine Teile und seine Arbeiten bequem beobachtet und die notwendigen
elektrischen Verbindungen von außen leicht hergestellt werden können.
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Es ist oft erwünscht, z. B. einen militärischen Ausrüstungsgegenstand
in bekannter Weise in eine gespritzte Kunststoffumhüllung (zweckmäßig aus Vinylhalogenderivaten
hergestellt) einzuschließen, um ihn gegen atmosphärische Einflüsse zu schützen.
Es ist dabei auch erwünscht, von Zeit zu Zeit elektrische Untersuchungen mit oder
an einem solchen Ausrüstungsgegenstand vorzunehmen. Eine solche Umhüllung kann ebenfalls
aus einem Gehäuse gemäß der Erfindung bestehen. Elektrische Untersuchungen können
dann leicht mit dem eingeschlossenen Gerät gemacht werden, ohne die Umhüllung zerstören
zu müssen.
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So wird durch Fig. 3 das Einschließen von Batterien zwecks Lagerung,
wobei eine Prüfung der Batterien möglich ist, obwohl sie eingeschlossen sind; veranschaulicht,
gemäß welcher ein aus einem Polyäthylenbeutel gebildetes Gehäuse 126 eine Batterie
127 einschließt. Elektrisch leitende Kunststoffstreifen 128 a und 128
b auf Polyäthylengrundlage sind in den Beutel bei der Herstellung des Verschlusses
eingeschweißt worden. Gewünschtenfalls können als Anschlußmittel für die Batterie
127 Leiter 129a und 129b von geringem Widerstand benutzt werden, um die Streifen
128a und 128b mit den Batterieklemmen zu verbinden. Gemäß Fig. 3 ist
ein Voltmeter 130
mittels der Leitungen 129 c, 129 d angelegt, um die Batterie
prüfen zu können, ohne die Verpackungshülle zu zerstören. Die leitenden Kunststoffstreifen
128 a; 128 b können mit dem isolierenden Teil 126 durch Wärme versiegelt
werden.
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Gemäß Fig. 4 ist in ein als Rohr ausgebildetes Gehäuse 131 aus isolierendem
Kunststoff, das an einem Ende verschlossen ist, ein Ring 132 aus elektrisch leitendem
Kunststoff gesetzt, auf den dann ein kurzer Ring 133 aus isolierendem Kunststoff
und eine Scheibe 134 aus elektrisch leitendem Kunststoff folgt. Die Abschnitte 131,
132, 133 und 134 haben den gleichen Außendurchmesser. Nachdem eine geeignete
Menge Quecksilber 135 als Schaltmittel in das Rohr 131 eingebracht worden ist, werden
die vier Abschnitte miteinander verbunden, um ein dichtes Gebilde zu ergeben. Die
Abschnitte 132 und 134 sind mit geeigneten Mitteln 136 und 137 zum Anschluß an einen
elektrischen Stromkreis versehen. Der Schalter gemäß Fig. 4 ist in seiner »Aus «-Stellung
gezeigt. Wenn der Schalter in die entgegengesetzte Lage gekippt wird; wird der Stromkreis
durch das Quecksilber 135 zwischen den Mitteln 136 und 137 geschlossen.
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Ein Schalter der vorstehend beschriebenen Art erfüllt alle Funktionen
eines üblichen, in Glas eingeschlossenen Quecksilberschalters, ohne daß er dessen
Zerbrechlichkeit besitzt. Ein zusätzlicher Vorteil der Vorrichtung gemäß Fig. 4
besteht darin, daß das Problem der Lichtbogenbildung beseitigt ist, da, wenn der
Schalter zuerst in die »Ein«-Stellung gedreht wird, ein sehr kleiner Teil der leitenden
Scheibe 134 mit entsprechend hohem Widerstand in den Kreis gebracht wird, wobei
dieser Widerstand dazu dient, den Strom zu begrenzen. Wenn dann der Schalter voll
in die » Ein «-Stellung gedreht ist, wird eine größere Fläche der leitenden Kunststoffscheibe
mit einer daraus sich ergebenden Herabsetzung des Widerstandes in den Kreis gebracht.
Beim Unterbrechen des Kreises wird der Strom wieder begrenzt, wodurch eine Lichtbogenbildung
verhindert wird.
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Es können Schalter im wesentlichen so, wie dies in Fig. 4 gezeigt
ist, unter Benutzung von Polystyrol als isolierendem Kunststoff und einer elektrisch
leitenden Kunststoffmasse, die in bekannter Weise ungefähr 90% Polystyrol und 101/o
feinverteiltes Silber enthält und einen spezifischen Widerstand von 0,01 Ohm aufweist,
als leitendem Kunststoff hergestellt werden: Derartige Einheiten können durch Lösungsmittelverschluß
unter Benutzung von Aceton als Verschlußmittel verschlossen werden. Schalter; die
auf diese Weise hergestellt worden sind, haben sich als sehr zufriedenstellend erwiesen.
Viele andere Kunststoffkombinationen würden gleichfalls zufriedenstellend sein.
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Gemäß Fig. 5 können vollständig geschlossene Gehäuse 180, in denen
eine elektrische Einheit 182 eingebettet ist, dadurch verbessert werden, daß Abschnitte
181 aus leitendem Kunststoff benutzt werden, um direkte Leckwege von den Zuleitungen
184, 185 zu der elektrischen Einrichtung 182 zur äußeren Atmosphäre auszuschalten,
wobei die leitenden Abschnitte 181 mit dem Einbettungsmaterial aus isolierendem
Kunststoff 183 verbunden sind, das der Deutlichkeit halber als transparent angenommen
ist.
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Es ist zu bemerken, daß die leitenden Kunststoffflachen der Gehäuse
auch andere elektrische Funktionen außer der, als einfache Verbindungsstücke zu
dienen, erfüllen können. Beispielsweise können sie als elektrische Widerstände dienen.