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Elektrolyt-Kondensator.
Die Neuerung betrifft Elektrolyt-Kondensatoren mit übereinander angeordneten Wickeln, insbesondere für grössere Kapazitäten oder höhere Spannungen. Während bei kleineren Spannungen normale Wickel ohne weiteres parallel geschaltet werden können, war man bei höheren Spannungen, z. B. bei 400-Volt-Kondensatoren, jedoch gezwungen, von der z. B. in der Radioindustrie erwünschten Bauform des zylindrischen Gehäuses abzugehen. Das zylindrische Gehäuse hat den Vorteil, dass die Bauhöhe oft beispielsweise im Chassis des Radiogerätes weniger stört als eine Vergrösserung des Gehäusequerschnittes.
Theoretisch besteht natürlich die Möglichkeit, auch die üblichen Elektrolytwickel in grösseren Breiten, also mit grösseren Kapazitäten, herzustellen. Über eine bestimmte Grenze hinaus wird jedoch die Vergrösserung dieser Einheiten wie bei jedem elektrischen Element unvorteilhaft. Die Handhabung der grossen Aluminiumfolien beim Wickeln des Kondensators wird erschwert, so dass der Ausschuss einzelner Wickeleinheiten sehr erheblich wird. Ferner kommt hinzu, dass derartig grosse Kapazitätseinheiten gewöhnlich aus dem Rahmen der normalen Anfertigungen herausfallen und besondere Folienund Kattunbreiten, also eine unbequeme und teure Lagerhaltung, erforderlich machen.
Der Erfindung gemäss wird ein Elektrolyt-Kondensator in der Weise ausgebildet, dass mehrere Einzelwickel in axialer Richtung übereinander liegend vorgesehen werden, die in gleicher Achsrichtung mit der Gehäuseachse übereinander angeordnet sind, während die Einzelwickel durch eine Isolierhülle aus Pressspan, Hartpapier od. dgl., oder durch eine dichte Vergussmasse voneinander isoliert sind. Vorteilhafterweise erhalten die Anodenfolien auf beiden Stirnseiten Anschlussfahnen zum Zwecke einer einfachen Parallelschaltung der Wickel.
Es ist bereits bekannt, mehrere Papierkondensatorelemente senkrecht übereinander zu stapeln und innerhalb eines Gehäuses zu einer Einheit zusammenzufassen. Bei Papierkondensatoren ist es an sich ganz gleichgültig, ob die einzelnen Elemente nebeneinander oder übereinander angeordnet sind.
Bei Elektrolytkondensatoren gemäss vorliegender Erfindung kommt es noch darauf an, dass die Einzelwickel, wenn sie in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht werden, gegeneinander isoliert sind, damit keine elektrolytische Verbindung zwischen den einzelnen Elementen eintreten kann. Für manche Zwecke, z. B. zur Verwendung in Radioapparaten ist es wesentlich, dass die Achse der Wickel mit der des Gehäuses übereinstimmt.
Ausführungsbeispiele der Neuerung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen Beeherkondensator mit übereinander angeordneten Rundwickeln. Fig. 2 einen Becherkondensator gleicher Anordnung mit gegeneinandergeschalteten Wickeln, Fig. 3 einen Becherkondensator gleicher Anordnung mit hintereinandergeschalteten Wickeln.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 besitzt die Anodenfolie 1 zwei Anschlussfahnen 2 und 3, die an den Wickelstirnseiten herausragen. Die obere Fahne 2 ist an die Mittelklemme 4 angeschlossen.
Die untere Anodenfolie 5 weist nur auf der oberen Seite einen Anschluss 6 auf, der mit der Fahne 3 des oberen Wickels, beispielsweise durch Aneinandernieten, verbunden ist. Durch die Anschlussfahnen 7 und 8 sind auch die Kathodenfolien einander parallel geschaltet und vorzugsweise direkt an das Gehäuse gelegt.
Der Kondensator nach Fig. 2 veranschaulicht eine Ausführung, bei der die Wickel gegeneinander
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miteinander verbunden, während die Fahne 15 der oberen Minusfolie an die Klemme 4 und die Fahne 17 der unteren Minusfolie an das Bechergehäuse 9 geführt ist. Der obere Wickel ist von einer Isolierhülle 18 aus Pressspan, Hartpappe od. dgl. umgeben oder durch eine Vergussmasse gegen den unteren Wickel isoliert, um die elektrolytische Verbindung zwischen dem oberen und dem unteren Wickel zu unter-
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Fig. 3 stellt einen Kondensator dar, dessen Wickel hintereinander geschaltet sind. Hier ist beispielsweise die Minusfolie des oberen Wickels mit der Plusfolie 20 des unteren Wickels verbunden. In diesem Falle liegt die Plusfolie 19 des oberen Wickels durch die Fahne 23 an der Klemme 4 und die Minusfolie des unteren Wickels ist durch die Fahne 24 an das Gehäuse 9 angeschlossen. Bei dieser Schaltung müssen natürlich die beiden Wickel in der gleichen Weise wie bei der Ausführung nach Fig. 2 voneinander isoliert sein. Hier kann also in gleicher Weise um den oberen Wickel eine Hülle 18 aus Isoliermaterial vorgesehen oder die beiden Wickel durch Masseverguss voneinander getrennt sein. Solche Kondensatoren in Reihenschaltung ermöglichen ebenfalls für höhere Spannungen eine besonders günstige Raumausnutzung.
Bei der beschriebenen Anordnung und Schaltung der Wickel wird eine längere Verbindungsleitung, die bei Elektrolyt-Kondensatoren, insbesondere in dem engen Raum sehr unerwünscht und geradezu unmöglich ist, überflüssig. Da der Minuspol in den meisten Fällen an das Gehäuse gelegt wird, bereitet die Parallelschaltung der an und für sich aussen liegenden Kathodenfolien keine Schwierigkeiten.
Zur Vereinfachung der Fabrikation und Lagerhaltung können die Anodenfolien an beiden Stirnseiten mit Anschlussfahnen versehen werden, so dass man bei Bedarf nur'die Fahne an einer Seite abzuschneiden hat.
Die übereinander angeordneten Wickel können auch auf einer gemeinsamen Achse angeordnet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrolyt-Kondensator, gekennzeichnet durch mehrere in axialer Richtung übereinander liegende Einzelwickel, die in gleicher Aehsrichtung mit der Gehäuseachse übereinander angeordnet sind, während die Einzelwickel durch eine Isolierhülle aus Pressspan, Hartpapier od. dgl. oder durch eine dichte Vergussmasse voneinander isoliert sind.