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Kondensator.
Die Erfindung bezieht sich auf unipolare (gepolte) Elektrolytkondensatoren in einer solchen
Ausführung, welche mehrere Kapazitätswerte in einem gemeinsamen Gehäuse enthält.
Das bisher verwendete und bekannte Verfahren zur Erzeugung solcher Kondensatoren ist in
Fig. 1 schematisch dargestellt. Ein Doppelkondensator enthält zwei formierte Folien 2 und 3 sowie eine gemeinsame Folie 1. Die Folien sind in bekannter Weise voneinander durch die nicht gezeichneten getränkten Papiere oder Kattunstoffe distanziert. Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, wird der bekannte
Wickel so angefertigt, dass zuerst die eine formierte Folie mit der negativen Folie gewickelt wird ; nach einem gewissen Abstand wird auf der gleichen Seite der negativen Folie die zweite formierte Folie eingelegt und weitergewickelt.
Das Ziel der Erfindung richtet sich nun darauf, beim Wickeln solcher Kondensatoren an Material und Raum zu sparen. Hiezu wird ein Verfahren nach Fig. 2 eingeschlagen, in welcher ebenfalls die
Isolierzwischenlagen weggelassen sind. Wie man sieht, wird die eine formierte Folie auf der einen
Seite der negativen Folie und die andere formierte Folie erfindungsgemäss auf der andern Seite der negativen Folie angeordnet. Es liegen also alle drei Folien übereinander und das Wickeln beginnt bei allen drei Folien gleichzeitig. Hiedurch wird vorerst die Hälfte der Länge der negativen Folie gespart. Hiezu kommt eine etwa 40% ige Ersparnis der Isolierzwisehenlagen (Papier oder Kattun) und schliesslich spart man auch durch das geschilderte Verfahren an Raum und damit an Elektrolyt.
Da es sich um einen Massenartikel handelt, wirken sich diese Ersparnisse in der Preisgestaltung sehr wesentlich aus.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist, diese unipolaren Mehrfachkondensatoren den technischen Forderungen durch richtige Wahl der formierten Folien so anzupassen, dass eine weitere Ersparnis in den Gestehungskosten erzielt werden kann. Es ist beispielsweise, wie dies Fig. 3 zeigt, derzeit üblich, Elektrolytkondensatoren beispielsweise in Siebkreisen von Radioempfangsgeräten zu verwenden.
Ein solcher Siebkreis besteht im wesentlichen aus einer Drossel 4 und zwei Elektrolytkondensatoren. 5 und 6. Netzseitig nahm man bisher z. B. einen 8-MF-Kondensator für 450 Volt Betriebsspannung und nach der Drossel, also empfängerseitig, einen 8-MF-Kondensator mit 350 Volt Betriebsspannung.
Erfindungsgemäss wird nun vorgeschlagen, diese Kondensatoren in einem gemeinsamen Gehäuse zu vereinigen, weiters nach dem Verfahren Fig. 2 auf der einen Seite einer gemeinsamen Folie eine formierte Folie für 450 Volt anzuordnen und auf der andern Seite der negativen Folie eine formierte Folie für 350 Volt anzuordnen. Die auf diese Art erzielte Ersparnis lässt sich dadurch beurteilen, dass bekanntlich die formierten Folien den weitaus grösseren Anteil der Selbstkosten eines Elektrolytkondensators darstellen und dass der Preis der formierten Folien untereinander ungefähr im Verhältnis der Formierungsspannungen stehen.
Es liegt auf der Hand, dass ein Doppelkondensator nach dem geschilderten Verfahren in einer Anordnung nach Fig. 3 bedeutend billiger zu stehen kommen muss als wie die bisher in einem solchen Falle verwendeten Einzelkondensatoren nach dem Verfahren, welches in Fig. 1 dargestellt ist.
Es ist ein Elektrolytkondensator bekanntgeworden, der innerhalb des gleichen Wickelkörpers zwei formierte Anoden, aber keine negative Folie enthält. Bei dieser bekannten Konstruktion wird die Kathode durch einen Stab oder durch das Metallgehäuse gebildet. Demgegenüber besteht der besondere Vorteil der angemeldeten Erfindung darin, dass bei dem unmittelbaren Gegenüberliegen von Anode und negativer Folie kleinere Wege für den Stromübergang bestehen, so dass ein derart ausgebildeter Kondensator günstigere Formierungseigenschaften und insbesondere auch geringere
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dielektrische Verluste besitzt gegenüber der bekannten Konstruktion, bei der die zwischen den Anodenfolien und dem zentralen Bolzen bzw. dem metallischen Gehäuse bestehenden Stromwege sehr viel grösser sind.
Die Erfindung beschränkt sich naturgemäss nicht nur auf die gezeichneten Beispiele, sondern sie kann auch auf Kondensatoren Anwendung finden, in denen mehr als zwei Kapazitäten, gegebenenfalls auch verschiedener Grösse, vereinigt werden, von denen jede einzelne für eine andere Betriebsspannung verwendet werden soll. Bei der Vereinigung von mehr als zwei Kapazitätswerten in einem gemeinsamen Gehäuse ist eine Kombination des bekannten Verfahrens nach Fig. 1 mit dem neuen Verfahren nach Fig. 2 möglich. So kann man beispielsweise einen Elektrolytkondensator für drei Kapazitätswerte so erzeugen, dass im Wickelbeginn zuerst zwei formierte Folien gleichzeitig mit der negativen Folie gewickelt werden (Fig. 2) und danach, in der Wickelrichtung versetzt, eine dritte formierte Folie eingelegt wird (Fig. 1).
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von gepolten Kondensatoren, insbesondere Elektrolytkondensatoren mit mehreren und gegebenenfalls verschiedenen Kapazitätswerten und mit einem gemeinsamen negativen Pol, dadurch gekennzeichnet, dass die Anfänge der negativen Folie und der formierten Folien am Wickelbeginn übereinanderliegen und dass die formierten Folien an verschiedenen Seiten der gemeinsamen negativen Folie angeordnet sind.