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Doppelriemehenstreckwerk für Langstapel-Spinnmaschinen Das Hauptpatent
1112 433 bezieht sich auf ein Doppelriemchenstreckwerk für Spinnmaschinen,
dessen Unterriemchen über eine in der Faserdurchlaufrichtung breit ausgebildete
Brücke laufen und innerhalb dessen Oberriemehen bei unveränderlicher Einstellung
des Abstandes zwischen den Riemchentreibwalzen und den Ausgangswalzen eine AndrÜckplatte
mit breiter Belastungsfläche vorgesehen ist, die in Anpassung an die größte Stapellänge
der im Vorgarn vorhandenen Fasern auf unterschiedliche Abstände von den Riemchentreibwalzen
und den Ausgangswalzen einstellbar ist. Im Unterschied zu vorbekannten Anordnungen,
bei denen das Oberriemchen durch eine die in der Durchlau:frichtung verstellbare
Walze belastet ist, soll durch die Verwendung einer an sich bekannten, jedoch in
der normalen Belastungsstellung auf unterschiedliche Entfernung von den Walzenklemmpunkten
einstellbarenAndrückplatte erreicht werden, daß diezwischen den zusammenliegenden
Riemchen befindlichen Fasern auf einer in der Durchlaufrichtung entsprechend breiten
Klemmfläche jeweils dort belastet werden, wo das zwischen den Riemchen im Verzug
befindliche Fasergut die größte Menge an zusammenliegenden langen Fasern aufweist.
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Nach dem Hauptpatent wird die Verstellbarkeit der in den Oberriemchen
befindlichen Andrückplatten in der Durchlaufrichtung durch Aufhängelenker vermittelt,
die eine Mehrzahl von hintereinanderliegenden Ausnehmungen zum Anhängen an der Achse
der oberen Riemchentreibwalze aufweisen. Indessen hat sich herausgestellt, daß für
die Kammgarnspinnerei, bei der das Fasergut in der Stapellänge zwischen Kurzstapel
und einer Faserlänge bis zu 20 cm und mehr schwanken kann und bei der daher auch
die Oberriemchen sehr lang bemessen sind und die Andrückplatten auch einen entsprechend
langen Ve:rstellbereich benötigen, die Anbringung der Andrückplatten an Aufhängelenkern
nicht befriedigend ist, weil die Aufhängelenker ein zusätzliches Gewicht auf die
Andrückplatte übertragen, so daß sich mit der Veränderung der Lage der Andrückplatte
auch die Belastung des Oberriemchens ändert. Überdies sind lange Aufhängelenker
störend und lassen bei Ausrüstung mit Aufhängeschlitzen nur eine stufenartige Verstellung
der Andrückplatten zu.
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Für Doppelriemchenstreckwerke, bei denen das Unterriemchen über eine
in der Durchlaufrichtung breite Brücke läuft, die durch eine mit Sauglöchern versehene
Gehäuseplatte gebildet ist und bei denen das Oberriemchen durch eine in der Durchlaufrichtung
verstellbare Walze belastet ist, ist es bekannt, für die Belastungswalze seitliche
Lagerblöcke vorzusehen, die an seitlichen Führungsleisten der Unterriemchenbrücke
in der Durchlaufrichtung verstellbar sind. Fernes ist es bekannt, bei Streckwerken
für Spinnmaschinen mit auf unterschiedliche Abstände verstellbaren Walzen zur Lagerung
der Druckwalzen Lagerblöcke zu verwenden, die in der Durchlaufrichtung an seitlichen
Druckwalzenhalte,rn verschiebbar und feststellbar sind und seitliche Lagerschlitze
aufweisen, in die die Druckwalzen mit ihren Lagerzapfen eingreifen.
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Die vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, bei einem Doppelriemchenstreckwerk
für Langstapel-Spinnmaschinen, bei denen die Treibwalze und die Wendeschiene des
Oberriemchens an seitlichen Druckwalzenhaltern angebracht sind und bei denen das
Oberriemchen zusätzlich durch eine Andrückplatte belastet werden soll, die nach
dem Hauptpatent vorgesehene Verstellbarkeit der Andrückplatte in der Durchlaufrichtung
so zu erreichen, daß die Andrückplatte auf einfache Weise stufenlos und ohne Änderung
ihres Belastungsdruckes zwischen der Oberriemchenwalze und der Oberriemchenwendeschiene
auf unterschiedliche Stellungen gebracht werden kann. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß die das Oberriemchen auf breiter Fläche belastende Andrückplatte
in der Belastungsrichtung frei verschiebbar an Lagerblöcken sitzt, die in an sich
bekannter Weise an den die Lager der Oberriemchenwalze und der Oberriemchenwendeschiene
tragenden seitlichen Haltestangen in der Durchlaufrichtung des Fasergutes verschiebbar
und feststellbar sind.
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Vorzugsweise sind die zur Lagerung der Andrückplatte dienenden Lagerblöcke
mit im wesentlichen
zur Streckfeldebene senkrechten, an sich bekannten
seitlichen Lagerschlitzen versehen, in denen die Andrückplatte des Oberriemchens
mit blockartigen, d. h. prismatisch ausgebildeten Lageransätzen geführt ist. Bei
dieser Ausführung ist die Andrückplatte durch ihre in die seitlichen Führungsschlitze
der Lagerblöcke eingreifenden blockartigen Lageransätze gegen Verkanten gesichert,
so daß sie mit ihrer breiten Stützfläche satt an dem Oberriemchen anliegt.
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Die Zeichnung zeigt ein Beispiel für die Ausführung eines Doppelriemchenstreckwerkes
für Langstapel-Spinnmaschinen mit einer Andrückplatte nach dem Hauptpatent, das
den Erfordernissen für die Kammgarnspinnerei im Sinn der vorliegenden Erfindung
angepaßt ist.
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Vor den Ausgangswalzen 1 und 2 des Streckwerkes befindet sich eine
durch Riemchen 3 und 4 gebildete Streckenführung für das Vorgarn, die sich im wesentlichen
über die ganze Länge des Hauptverzugsfeldes erstreckt, dem gegebenenfalls ein nicht
dargestelltes Vorverzugsfeld vorgeschaltet sein kann. Das Unter riemchen 3 ist durch
die Walze 5 angetrieben und läuft über eine untere Wendeschiene 7, die sich mit
einer in der Durchlaufrichtung breiten, nach hinten ragenden Stützbrücke 8 bis dicht
an die Walze 5 erstreckt. Das Oberriemchen 4 läuft hinten um eine Walze 6, die mit
Endzapfen 9 in der bei Riemchenstreckwerken für die Kammgarnspinnerei üblichen Weise
an mit seitlichen Lagerschlitzen versehenen Lagerblöcken von seitlichen Haltestangen
10 lose abgestützt, in der Regel selbstbelastet und durch die Reibung des
Oberriemchens am Unterriemehen angetrieben ist, jedoch auch in bekannter Weise einen
von der unteren Riemchentreibwalze 5 durch Zahnungen vermittelten, zwangläufigen
Antrieb aufweisen kann.
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An seinem vorderen Ende läuft das Oberriemchen 4 um eine Riemchenwendeschiene
11, die an Lagerköpfen 12 der seitlichen Haltestangen 10 abgestützt ist und in seitliche
Lagerschlitze 13 dieser Lagerköpfe mit Ansätzen 14 eingreift. Die Wendeschiene 11
ist je nach ihrer Länge mit einem oder mehreren Distanzblechen 15 versehen, die
mit umgebogenen Enden an den Kanten der Wendeschiene 11 verklemmt sind und sich
mit einem mittleren nockenartigen Ansatz 16 zwischen den benachbarten Unterriemchen
auf der Wendeschiene 7 des Unterriemchens abstützen. Um eine feste Abstützung zu
gewährleisten, kann die Wendeschiene 11 z. B. durch eine oder mehrere Blattfedern
17 niedergedrückt sein, die mit ihren vorderen Enden an dem Lagerhalter 18 der oberen
Ausgangswalze 2 befestigt sind.
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Im Oberriemchen 4 ist eine Andrückplatte 19 so angeordnet, daß sie
in dem ganzen Bereich zwischen der Walze 6 und der Wendeschiene 11 des Oberriemchens
4 in jede beliebige Stellung gebracht werden kann, wobei sie das Oberriemchen 4
belastet und es auf das über die untere Wendeschiene 7, 8 laufende Unterriernchen
3 niederdrückt. Zum Erzielen dieser Verstellbarkeit längs des Oberriemchens ist
die Andrückplatte 19 mit blockartigen seitlichen Lageransätzen 20 an zugeordneten
seitlichen Lagerschlitzen von Lagerblöcken 21 abgestützt, die längs der seitlichen
Druckwalzenhalter 10 verschiebbar und feststellbar sind. Wird das Vorgarn aus einem
Fasermaterial hergestellt, das nur einen geringen Anteil von Kurzstapel enthält,
so kann die Andrückplatte 19 mit den ihr zugeordneten Lagerblöcken 21 des Druckwalzenhalters,
z. B. die in ausgezogenen Linien dargestellte Lage einnehmen. Enthält das Fasermaterial
dagegen einen starken Anteil an Kurzstapel, so wird die Andrückplatte 19 zweckmäßig
in eine vordere Stellung gerückt, wie dies, bei 19 a in gestrichelten Linien dargestellt
ist. Je nach der unterschiedlichen Länge und nach der Menge des im Fasermaterial
enthaltenen Kurzstapels kann die Andrückplatte 19 längs der seitlichen Haltestangen
10 auf jeden beliebigen Abstand von den Riemchenwalzen 5 und 6 eingestellt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf Einzelheiten der hier beschriebenen Ausführung
beschränkt. Gegebenenfalls kann eine zusätzliche Belastung der Andrückplatte 19
durch Federn oder Gewichte vorgesehen sein. Das Niederhalten der Wendeschiene 11
des Oberriemchens kann durch andere Sicherungsmittel bewirkt werden, als es bei
dem Ausführungsbeispiel gezeigt ist, z. B. durch an der Unterriemchenwendeschiene
7 befestigte Mittel.