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Vorrichtung zur hydraulischen Belastung der Druckwalzen von Zeugdruckmaschinen
od. dgl. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur hydraulischen Belastung der
Druckwalzen von Zeugdruckmaschinen od. dgl. mit je einem Druckmittelzylinder an
beiden Enden der Walzen sowie mit je einem Puffergefäß, in dem ein frei beweglicher
Kolben einen mit der Stirnfläche des Druckkolbens in Verbindung stehenden Flüssigkeitsraum
von einem Gasraum trennt. Der Druckkolben ist hierbei mit der Druckwalze fest verbunden,
und das Puffergefäß bildet einen abgeschlossenen Raum.
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Eine solche Vorrichtung wird gemäß der Erfindung dadurch verbessert,
daß in die den Druckzylinderraum mit dem Puffergefäß verbindende Leitung ein durch
ein federbelastetes Rückschlagventil gegen das Puffergefäß hin abschließbarer Zylinderraum
eines weiteren Zylinders mit einem frei beweglichen Kolben eingeschaltet ist, wobei
der andere Zylinderraum über einen Dreiwegehahn wahlweise mit einer Flüssigkeitspumpe
oder einer Ableitung verbindbar ist und der Kolben durch die in den Zylinderraum
geleitete Druckflüssigkeit in eine Endstellung verschiebbar ist, wodurch sich das
Rückschlagventil öffnet, während bei Ablassen der Druckflüssigkeit aus dem Zylinderraum
das Rückschlagventil durch das Zurückweichen des Kolbens schließt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
in schematischer Darstellung. Die Druckwalze 1 ist an einem Schlitten 4 gelagert,
der in Führungsschienen 5, 6 geführt ist. Auf den Schlitten 4 wirkt die Kolbenstange
12 des Kolbens 13 des Zylinders 14 ein. Das Puffergefäß 17 enthält einen frei beweglichen
Kolben 19 und stellt einen hydraulischen pneumatischen Sammler dar. Zwischen dem
Zylinder 14 und dem Puffergefäß 17 ist ein weiterer Zylinder 40 eingeschaltet, dessen
linker Zylinderraum 52' durch eine Leitung 41 mit dem rechten Zylinderraum 14' des
Zylinders 14 und mit einem Dreiwegehahn 42 verbunden ist.
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Dieser linke Zylinderraum steht ferner durch eine Leitung 43 mit dem
Flüssigkeitsraum 18 des Puffergefäßes 17 in Verbindung. Im Zylinder 40 ist ein frei
verschiebbarer Kolben 44 vorhanden. In der Zeichnung ist der Kolben 44 in seiner
linken Endstellung wiedergegeben, wobei sich ein Vorsprung 45 gegen den Deckel des
Zylinders 40 legt und der Kolben 44 ein Ventil 46 gegen die Wirkung einer Feder
47 von seinem Sitz abhebt. Bei dieser Stellung des Kolbens 44 befindet sich die
obenerwähnte aktive Flüssigkeitsmasse zwischen dem Gaskissen im Puffergefäß 17 und
der Druckwalze 1. Die Verschiebung des Kolbens 44 wird durch einen Dreiwegehahn
48 gesteuert, durch den wahlweise entweder Druckflüssigkeit durch eine Leitung 51
in den rechten Zylinderraum 52 des Zylinders 40 geleitet oder dieser Zylinderraum
mit einer drucklosen, zum Behälter 24 führenden Leitung verbunden werden kann. Die
Druckflüssigkeit wird durch eine Pumpe 22 aus dem Behälter 24 gefördert. Sind beide
Dreiwegeh'ähne 42, 48 geschlossen, so fließt die von der Pumpe geförderte Flüssigkeit
durch ein Überlaufventi128 ab, das den Flüssigkeitsdruck auf einen bestimmten erforderlichen
Wert begrenzt. Die überschüssige Flüssigkeit gelangt in den Behälter 24 zurück.
Durch den Dreiwegehahn 42 ist eine Verbindung der Leitung 41 entweder mit der Druckleitung
25 der Pumpe oder mit der drucklosen Leitung 49' möglich. Bei der dargestellten
Stellung des Hahns 42 ist die Leitung 41 abgeschaltet, so daß die aktive Flüssigkeitsmasse
konstant bleibt. Der dabei übertragene Druck ist am Manometer 29 ablesbar. Wird
nun der Hahn in eine Stellung gedreht, bei der die Druckleitung 25 der Pumpe 22
mit der Leitung 41 verbunden ist, so fördert die Pumpe 22 in die Leitung 41, wodurch
das Volumen der aktiven Flüssigkeitsmasse vergrößert wird, so daß die praktisch
nicht zusammendrückbare Flüssigkeit -den Kolben 19 in der Zeichnung nach unten drückt.
Hierdurch wird der mittels der Flüssigkeitsmasse übertragene Druck
erhöht.
Umgekehrt wird, wenn der Hahn 42 in. die Stellung gedreht wird, bei der die Leitung
41 mit der drucklosen Abflußleitung 49' verbunden ist, ein. Teil der aktiven Flüssigkeitsmasse
durch die Wirkung des verdichteten Gaskissens auf den Kolben 19 in den Behälter
24 abgeleitet, so daß der auf die Flüssigkeitsmasse und damit auf die Druckwalze
1 übertragene Druck vermindert wird. Es ist also ersichtlich, daß durch einfaches
Betätigen des Dreiwegehahns 42 die Einstellung des Volumens der Flüssigkeitsmasse
und damit des Anpreßdrucks der Druckwalze 1 möglich ist.
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Ferner kann ein kurzzeitiges Abschalten des Anpreßdrucks in folgender
Weise erhalten werden: Der Dreiwegehahn 48 wird so eingestellt, daß er die Leitung
51 mit der drucklosen Abflußleitung 49 verbindet. Die im. Zylinder 40 und in der
Leitung 51 enthaltene Flüssigkeit kann dann unter der Wirkung der erwähnten aktiven
Flüssigkeitsmasse ablaufen.
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Dies verursacht eine Verschiebung des frei beweglichen Kolbens 44
in der Zeichnung nach rechts. Dadurch gibt der Kolben das Ventil 46 frei, und dieses
schließt sich unter der Wirkung der Feder 47, so daß der Teil der aktiven Flüssigkeitsmasse,
der in der Leitung 43, in dem flüssigkeitsgefüllten Raum des Puffergefäßes 17 und
im Gehäuse des Ventils 46 enthalten ist, abgeschlossen wird, wobei der vom Druckgas
auf den Kolben 19 ausgeübte Druck aufrechterhalten bleibt. Das Zurückziehen des
Kolbens 44 ermöglicht eine freie Verschiebung des verbleibenden Teils der aktiven
Flüssigkeitsmasse, wodurch ein freies Zurückziehen der Druckwalze 1 ermöglicht wird,
um beispielsweise eine Naht eines Gewebes durchlaufen zu lassen, das durch die Druckwalze
behandelt wird. Sobald die Umstände, die das Zurückziehen der Druckwalze 1 veranlaßt
haben, nicht mehr vorliegen, braucht nur der Dreiwegehahn 48 in seine Stellung gedreht
zu werden, bei der die Druckleitung der Pumpe 22 mit der Leitung 51 verbunden ist.
Die Pumpe 22 fördert dann Flüssigkeit in den rechten Zylinderraum 52 des Zylinders
40 und drückt den Kolben 44 nach links, so daß innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums
ein Wiederoffnen des Ventils 46 und die Wiederherstellung der ursprünglichen Bedingungen
erfolgt, wobei der Kolben 44 wieder seine Anschlagstellung einnimmt. Dieses schnelle
Wiederherstellen der ursprünglichen Bedingungen ist dadurch möglich, daß der ganze
beschriebene Vorgang ohne irgendeine Veränderung des Volumens der Flüssigkeitsmasse
bewirkt worden ist, von der lediglich ein Teil in den Zylinder ausweicht, der hinterher
in vollem Umfang wiederverwendet wird, da der Dreiwegehahn 42 während dieses Vorgangs
geschlossen gehalten worden ist. Die aktive Flüssigkeitsmasse nimmt also genau ihre
frühere Gestalt wieder ein, so daß der durch die Flüssigkeitsmasse übertragene Druck
ebenfalls wieder auf seinen früheren Wert kommt. In der Zeichnung ist die Größe
des Zylinders 40 übertrieben dargestellt, um das Verständnis zu erleichtern.
Praktisch wird dieser Zylinder wesentlich kleiner ausgeführt, und die Verschiebung
des Kolbens 44 verursacht nur die Bewegung einer vorhältnismäßig geringen Masse,
so daß es möglich ist, ein außerordentlich schnelles Ansprechen der Einrichtung
zu erhalten. Ferner kann die Wiederherstellungszeit für den ursprünglichen Anpreßdruck
noch mehr vermindert werden, wenn in. der Leitung, die zum Steuern des Kolbens 44
dient, ein Drucksammler 53 vorgesehen wird, der von der Pumpe 22 kontinuierlich
gespeist wird und die benötigte Steuerkraft schneller liefern kann.
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Es ist klar, daß die Erfindung nicht auf das beschriebene und dargestellte
Beispiel beschränkt ist, sie kann mit zahlreichen Abänderungen ausgeführt werden,
ohne sich aus dem Bereich der Erfindung zu entfernen.
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Insbesondere kann der Kolben 44 im Zylinder 40 durch eine Membran
ersetzt werden, die in einer geeigneten Kammer sitzt und durch eine beliebige mechanische
oder hydraulische Einrichtung gesteuert wird. Auch kann die Betätigung des Ventils
46 unabhängig gesteuert werden, und zwar entweder durch dieselbe Druckflüssigkeit
oder durch eine beliebige andere mechanische, hydraulische oder elektrische Einrichtung.
Schließlich ist es leicht möglich, einen völlig automatischen Ablauf der Vorgänge
zu erhalten, indem geeignete Mittel zum Abfühlen der Bedingungen eingesetzt werden,
die ein kurzzeitiges Zurückziehen des beweglichen Teils erfordern, der unter der
Wirkung des elastischen Belastungsmittels steht.