DE2164759C2 - Hydraulische Antriebsvorrichtung für elektrische Schaltgeräte - Google Patents
Hydraulische Antriebsvorrichtung für elektrische SchaltgeräteInfo
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Description
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einer hydraulischen
Antriebsvorrichtung für elektrische Schallte rate nach dem Oberbegriff des Anspruchs I.
Mil diesem Oberbegriff nimmt die Erfindung auf einen
Stand der Technik von hydraulischen Aniriebsvorrichtungen
für elektrische Schaligeraie Uc/iiü. wie er in
der DE-AS 11 71 057 beschrieben ist. Die bekannte hydraulische Antriebsvorrichtung weist ein Arbeitsventil
mit zwei über einen Differcntialkolben beiätigbaren Rückschlagventil auf. welches durch Be- und Entlasten
eines unter der größeren wirksamen Kolbenfläche des Differeniialkolbens einer hydraulischen Kolben-Zylindcr-Anordnung
gelegenen Arbeitszylinderraum ein Ein- und Ausschalten des elektrischen Schaltgerätes bewirkt.
Diese Antriebsvorrichtung benötigt hierzu jedoch zwei Hydraulikflüssigkeitsspeicher.
Aus der CH-PS 4 85 313 ist ferner ein hydraulischer
Antrieb mit nur einem Hydraulikflüssigkeitsspeicher bekannt, bei dem ein in einem Zylinder bewegbaren
Kolben über ein Ventil ansteuerbar ist. Das Ventil ist einerseits mit dem Hydraulikflüssigkeitsspeicher und einem
oberhalb des Kolbens gelegenen Teil des Zylinders und andererseits über ein Rückschlagventil und eine
parallel dazu gelegte Drossel mit einem unterhalb des Kolbens gelegenen Teil des Zylinders verbunden. Bei
dieser Vorrichtung wird jedoch zur Fixierung eines mit dem Kolben verbundenen Schaltstiftes eines Schaltgerätes
eine Klinke benötigt und läßt sich der Kolben nur dann mit hoher Geschwindigkeit bewegen, wenn das
magnetisch betätigte Ventil einen verhältnismäßig großcn Antrieb aufweist.
Aus der US-PS 30 12 541 ist eine hydraulische Verzögerungsvorrichtung
bekannt, bei der ein Differcntialkolben
auf der kleineren wirksamen Kolbenfläche ständig und auf der größeren wirksamen Kolbenfläche über
ein Rückschlagventil von einer Hydraulikflüssigkeitsquclle
beaufschlagt ist. Das Rückschlagventil ist über ein magnetisch bclätigbares Vorsteuerventil und einen
über dieses Vorstcuerventil hydraulisch gesteuerten Kolben ansteuerbar und bewirkt die Be- und Entlastung
der mit der größeren wirksamen Kolbenfläche versehenen Seile des Differentialkolbcns. Bei dieser Vorrichtung
wird die verbrauchte Hydraulikflüssigkeil über das Vorsleuerventil in ein Entlastungsgcfäß befördert, so
daß wegen des kleinen Querschnitts dieses Ventils keine
schnelle Bewegung des Differentialkolbens möglich ist.
Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist. löst die Aufgabe die gattungsgemäße hydraulische Antriebsvorrichtung erheblich einfacher zu
gestalten.
Die Aufgabe wird in Verbindung mil den Merkmalen des Oberbegriffs gemäß dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 10 gelöst. Weitcrbildiingeii der Erfindung
sind in den Unteninspriiehen angegeben. Gegenüber vergleichbaren Antriebsvorrichlungen läßt sich die erfindungsgemäße
Antriebsvorrichtung unter Einsparung von Teilen einfach und kostengünstig herstellen. Unter
Verwendung von lediglich einem Hydraulikflüssigkeitsspeicher wird erreicht, daß die Endlagen des Arbeitsventils
ohne zusätzliche Hilfsmittel, wie Federn oder Klinken, lediglich durch selbsthaltende hydraulische
Rückkopplung über das Vorstcuerventil bzw. durch hydraulische Differenzkraft eingestellt werden.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigt
I'ig. 1 eine crfindtingsgcmal.i ausgebildete Antriebsvorrichtung
in scliematischer Darstellung,
Fig. 2 ein Arbcilsventil der Vorrichtung gemiiß
Fig. 1 im Längsschnitt, und
F i g. 2a eine Einzelheil des Ventils geniaH F i g. 2 in
vergrößertem Maßstab.
In Fig. I ist im Arbeitszylinder I der Arheilskolheii 2
dichiglciiciid gelagert. Seine Kolbenstange 2.i durchsetzt
ebenfalls dichiglcilcnd die eine Stirnwand des λι
beilszylinders 1. In nicht naher gezeigter Weise ist das
zu betätigende elektrische Schaltgerat mit der Kolbenstange la gekoppelt. Der Arbeilskolben 2 besitzt auf
der Seilt- des Arbeits/.ylinderraumes 3 cirvn ringförmige
Wirkfläche, welche gegenüber der vollen Kolbenfläche wegen der Kolbenstange verminderi ist, wodurch ein
Differentialkolben entsteht. Der Zylinderraum 3 steht einerseits ständig mit einem Hydraulikflüssigkeitsspeicher
4 in Verbindung, welcher in bekannter Weise, z. B. als Blasen- oder Kolbenspeicher ausgeführt sein kann.
Er wird von einer Pumpe 5 gefüllt, die von einem nicht dargestellten Antrieb in Gang geset/.t wird und die über
ein Rückschlagventil in den llydraulikflüssigkeils.spcicher
4 fördert. Die Pumpe 5 besitzt eine Ansaugleitung
5a. welche z. B. öl aus einem Überlaufgefäß 6 ansaugt,
wodurch ein geschlossener ölkrcislauf vorhanden ist. Der Arbeitszylinderraum 3 ist andererseits über einen
Kanal 7 und ein an die größere wirksame Fläche des Arbeitskolbens 2 angrenzender Arbeits/y'jnderraum 8
über einen Kanal 9 mit einem Arbeitsventil 10 verbunden. Das Arbeitsventil 10 besitzt ein bewegliches Ventüorgan
11, das in einer (gez-eichneten) ersten Lage die Kanäle 7, 9 und damit die Arbeitszylinderräume 3, 8
miteinander verbindet. Hierbei ist eine zum Überlaufgefäß 6 führende Entlastungsöffnung 12 durch das Ventilorgan
11 verschlossen. Der Arbeitskolben 2 nimmt infolge der Differentialwirkung die gezeichnete Lage ein,
welche z. B. der Einschaltstellung des Schaltgerätcs entspricht.
Das Ventilorgan 11 des Arbeilsventils 10 ist über eine Stange Wa mit einem Kolben 13 verbunden.
In der gezeichneten Lage herrscht in einem Steuerraum 15 links vom Kolben 13 Öldruck, da ein Verstärkerventil
14 die Leitungen 16, 17 miteinander verbindet. Die gezeichnete Lage wird dadurch herbeigeführt, daß ein
Steuerventil 18 einen magnetischen Öffnungsinipuls erhält, wodurch die Leitung 16 mit einer Leitung 19 verbunden
wird, so daß ein Kolben 14./ eines Vcrslärkerventils 14 druckbeaufschlagt ist und seine untere gezeichnete
Lage einnimmt.
Um den Arbeitskolben 2 in seine andere, gestrichiell
gezeichnete Lage, der Ausschalistclliing des Schaligcrä
tes entsprechend zu bringen, wird der Arbeiis/ylinderraum
8 über den Kanal 9 und die Entlastungsölfnung 12
zum Überlaufgefäß 6 hin druckentlastel. Hierzu wird das Ventilorgan 11 in seine linke Endlage umgesteuert,
in welcher es die Kanäle 7 und 9 gegeneinander absperrt und zugleich den Kanal 9 zur EntlastungsöPniing 12 hin
freigibt. Zu diesem Zwecke wird der Raum 15 drucklos gemacht. Dies geschieht dadurch, daß das Verstärkerventil
14 umgesteuert wird, wodurch die Leitung 17 mit einer Leitung 20 zum Überlaufgefäß 6 hin verbunden
wird. Das Umsteuern des Verstärkerventils 14 erfolgt dadurch, daß sein Kolben 14;) auf seiner Oberseite
druckentlastet wird, indem die leitung 19 durch einen
Öffnungsimpuls eines Steuerventils 21 mit der zum Überlaufgefäß 6 hinführenden Leitung 20 verbunden
und damit drucklos gemacht wird.
In F i g. 2.2a ist das Arbeitsventil 10 näher dargestellt,
wobei entsprechende Teile mit gleichen Bezugshinweisen versehen sind. Das Ventilorgan 11 ist so ausgebildet,
daß beim Umsteuervorgang ein möglichst geringer Druckmittelverlust auftritt. In der oberen Hälfte der
Darstellung in F i g. 2 ist die der F i g. 1 entsprechende Stellung der Teile II, 11;/, 13 gezeigt Das Ventilorgan
11 ist hierbei von einem Ventilsit/ 22 abgehoben, dagegen
mit einem Ventilsitz 23 in Berührung. Das Venliloi'-gan
11 ist glockenförmig ausgebildet und umfallt ein ortsfestes zylindrisches Rihrungssiück 24. welches von
einem Ί nigbol/cn 25 gehallen ist, der einen Gewindeschalt
/weeks Verbindung mit dem I-ührungsstück 24 besitzt. Zwischen dem Ventilorgan 11 und dem Führungssiück
24 ist ein Raum 26 gebildet, welcher übe·-
; Dro.selbohrungen 27 im Ventilorgan 11 mit dem umgebenden
Raum, in welchen der Kanal 7 mündet, verbunden ist. Durch entsprechende Dimensionierung der
Drosselbohrungen 27 läßt sich der Bewegungsablauf des Ventilorgans 11 in gewünschter Weise beeinflussen.
κι Auf der Seite des Ventilsitzes 23 befindet sieh ein auf
dem Tragbolzen 25 gegen eine Feder 29 verschicnlich
gelagertes Drosselorgan 28.
Beim Ausschalten des Sehaltgerätes. wenn sich das
Ventilorgan 11 nach links bewegt (untere Hälfte der
i", Darstellung in F i g. 2) und der Arbeitskolben 2 entsprechend
nach rechts geht (gestrichelte Position in Fi g. 1).
bewirkt das Drosselorgan 28. daß die Entlastungsöffnung 12 erst relativ spät, nämlich gegen Ende des Hubes
des Ventilorgans 11. freigegeben wird. Wie in Fig. 2a
2« näher gezeigt, wird gegen Ende des Hubes des Ventilorgans U ein zuvor enger Ringspalt zwischen dem Ventilorgan
11 und dem Drosselorgan 28 erweitert (vergrößerter Spalt 30). wodurch erst dann ungehindert Öl aus
einem Raum 31 auszutreten vermag. Dadurch kann sich
2"i nunmehr unter der Wirkung des vom Arbeitskolben 2 in
den Kanal 9 verdrängten Öls das Drosselorgan 28 nach links verschieben (untere Hälfte der Darstellung in
F i g. 2). wodurch die Entlastungsöffnung 12 voll freigegeben ist. Sobald die Ölvcrdrängung nach Beendigung
jo der Bewegung des Arbeitskolbens 2 aufhört, geht das
Drosselorgan 28 unter Wirkung der Feder 29 in seine ursprüngliche Lage zurück.
Bei einer Bewegung des Ventilorgans 11 nach rechts
bleibt das Drosselorgan 28 in Ruhe.
r> Die an sich festen Ventilsitze 22, 23 sind nachgiebig
gelagert. Zur Enddämpfung der Bewegung des Ventilorgans 11 sind kleine hydraulische Kissen 32 vorhanden,
die sich über Bohrungen 33 in den hiilscnförrnigen Ventilsitzen
22, 23 gedrosselt entleeren bzw. füllen können.
4(i Die wirksamen Flächen der Kissen 32 sind so bemessen,
daß die Ventilsitze 22, 23 nach dem Auftreffen des Ventilorgans 11 jeweils wieder in die gezeichneten Stellungen
übcrgclv;n.
Hierzu 2 Blatt Zcichnutmen
Claims (4)
1. Hydraulische Antriebsvorrichtung für elektrische Schaltgeräte mit einem einen Arbeitskolbcn (2)
und einen Arbeitszylinder (1) enthaltenden Antrieb, dessen an eine kleinere wirksame Fläche des Arbeitskolbens
(2) angrenzender erste Arbeitszylindcrraum (3) mit einem Hydraulikflüssigkeilsspeichcr(4)
und dessen an eine größere wirksame Fläche des Arbeitskolbens (2) angrenzender zweiter Arbeitszylinderraum
(8) mit einem ersten Eingang eines hydraulisch gesteuerien Arbeitsventils (10) verbunden
ist. bei der das Arbeitsventil (10) einen von einem Vorsteuerventil (14) durch Druckbeaufschlagung in
zwei Endlagen überführbaren Differcntialkolben (13) aufweist, welcher in einer ersten Endlage durch
Öffnen des Arbeitsventils (10) die Verbindung des zweiten Arbeitszylinderraumes (8) mit dem Hydraulikflüssigkcitsspeicher
(4) und in einer zweiten Endlage durch Schließen des Arbeitsventils (10) und Öffnen
einer Entlastungsöffnung (12) die Verbindung des zweiten Arbeitszylinderraums (8) mit einem
Überlaufgefäß (6) bewirkt, und bei der der Differentialkolben (13) über eine Stange (11.7^ mil einem auf 2r<
mindestens einem feststehenden Ventilsitz (22, 23) abstützbaren, beweglichen Ventilorgan (11) des Arbeitsventils
(10) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Arbeitszylindcrraum (3) mit einem zweiten Eingang des Arbeitsven- jo
tils (10) verbunden ist, welcher in der ersten Endlage des Differentialkolbens (13) mit dem zweiten Eingang
des Arbeitsventils (10) in Verbindung steht, und
daß das Ventilorgan (11) in der zweiten Endlage des Differentialkolbens (13) die Verbindung zwischen r>
den beiden Eingängen des Arbeitsventils (10) unterbricht.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch !.dadurch
gekennzeichnet, daß das Arbeitsventil (10) ein verschicblich
gelagertes Drosselorgan (.28) aufweist, welches die Entlasiuiigsöffiuing (12) erst bei Erreichen
der zweiten Endlage des Differentialkolbens (13) des Arbcilsvenlils(IO) vollständig freigibt.
1 Antriebsvorrichtung nach Anspruch I oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß der dem Ventilorgan
(11) des Arbeitsventils (10) zugeordnete, mindestens
eine Ventilsitz (22, 23) nachgiebig gelagert ist und zur Bewegungsdämpfung des Veniilorgans (II) hydraulische
Kissen (32) aufweist.
4. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Venlilorgan (11) des
Arbeitsventils (10) ein ortsfestes Führungssiück (24) glockenförmig umfaßt, und daß ein zwischen dem
Ventilorgan (11) und dem Führungsstück (24) eingeschlossener
Raum (26) über mindestens eine Dros- y> sclbohrung(27) im Ventilorgan (11) und einen Kanal
(7) mit dem ersten Arbeitszylinderraum (3) kommuniziert.
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Free format text: RUPPRECHT, K., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 6242 KRONBERG |
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