DE1579033C - Hydraulische Presse, insbesondere Formschliesseinrichtung für Spritzgiessmaschinen - Google Patents
Hydraulische Presse, insbesondere Formschliesseinrichtung für SpritzgiessmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Presse, insbesondere Formschließeinrichtung für Spritzgießmaschinen
mit einer einen kleinen Durchmesser aufweisenden hydraulischen Preßvorrichtung für schnelle
Vorschubbewegung eines beweglichen Pressenteiles und einer zweiten, einen großen Durchmesser aufweisenden
hydraulischen Preßvorrichtung für langsame Endbewegung des Pressenteiles, die zeitlich
nacheinander zur Wirkung kommen und bei der der mit dem beweglichen Pressenteil verbundene Zylinder
der kleinen Preßvorrichtung über deren Kolben verschiebbar ist, wobei das Druckmittel für die kleine
Preßvorrichtung durch eine axiale Bohrung in der Kolbenstange und im Kolben in den Druckraum
zuführbar ist.
Bei solchen Pressen sind bisher die beiden Preßvorrichtungen parallel geschaltet, wobei der Kolben
der großen Preßvorrichtung die schnelle Vorschubbewegung des beweglichen Teiles der kleinen Preßvorrichtung
mitmacht und während dieser Vorschubbewegung Druckmittel in den Zylinder der großen
Preßvorrichtung ansaugt. Dieser Zylinder muß daher entsprechend lang sein, damit darin der Kolben die
Vorschubbewegung ausführen kann. Er benötigt entsprechend viel Platz und ist verhältnismäßig schwer.
Ferner erfordert das Ansaugen des Druckmittels in den
großen Zylinder während der Vorschubbewegung die Umwälzung einer entsprechend groCen Druckmittelmenge,
was große Leitungen und Ventile benötigt. Außerdem besteht beim Ansaugen einer großen flüssigen Druckmittelmenge die Gefahr, daß
Luft mit angesaugt wird, und es müssen zur Vermeidung dieses Übelstandes bei den bekannten
Pressen besondere Mittel, z. B. ein großer Druckmitteltank, oberhalb der Preßvorrichtungen, vorhanden
sein.
Die Erfindung bezweckt, daß nicht bei jedem Hub eine große Druckmittelmenge umgewälzt werden muß,
so daß der Druckmitteltank wegfallen kann und auch die Leitungen und Ventile kleiner sein können.
Gemäß der Erfindung wird dies bei einer Presse der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, daß die
beiden Preßvorrichtungen getrennt axial hintereinanderliegen und daß der bewegliche Kolben der
großen Preßvorrichtung über die Kolbenstange mit dtm KoIten der kleiren Freß\orrichtung verbunden
ist vrd daß die Dncikirrrr.er der kleinen FreßvorrichlLTg
tei Verschieb ι rg des Kolbens der großen Frell\orrichturg atschliettar ist.
Durch die getrennte axiale Hintereinanderanordnung der beiden Fre£\orrichti.r£en ur.d der durch die
Verbindung der Kolten derselben wird hierbei erreicht, daß tei der schnellen Vorschubbewegung der
Kolben der groCen Fietxorrichtung nicht bewegt
wird. Es muß daher tei der Vorschubbewegung auch kein Dn el mittel in den Zylirder der großen Freßvorrichlvrg
ergefaigt werden. Durch das Abschließen
dtr Dnckkiirrrer der kleiren Fre£\orrichtung wird
bei der Verschiebung des Kolters der großen FreßvorrichtLTg
der Druck in der Dn.xkktrr.mer erhöht und dadurch die langsame Endtewegung des Freßteiles
tewirkt. Der Kolben der großen Preßvorrichtung muß hierbei nur einen Hub von wenigen
Millimetern ausführen, so daß.die große Preßvorrichtung viel kürzer gebaut werden kann und die
Presse daher weniger Platz benötigt und leichter ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erlindungsgegenstandes dargestellt.
F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Formschließeinrichtung
für Spritzgießmaschinen in geöffneter Stellung der Formhälften, und
F i g. 2 ist eine Seitenansicht der Formschließeinrichtung mit teilweisem Schnitt und bei geschlossener
Stellung der Formhälften.
Auf dem Pressengestell 1 ist ein Zylinder 2 befestigt, an dem beidseitig Ringscheiben 3, 4 angebracht
sind. Zwischen einem oberen Ansatz des Zylinders 2
ίο und einer die feste Formhälfte 47 aufnehmenden, auf
dem Pressengestell 1 ruhenden Platte 5 verlaufen zwei parallele Führungsstangen 6, von welchen in der
Zeichnung nur eine ersichtlich ist. An den beiden Führungsstangen 6 ist ein Zylinder 7 mittels eines
Flansches 8 und eines Ringkörpers 9, der durch eine Haltescheibe 10 am Zylinder 7 festgehalten ist, axial
verschiebbar geführt. Der Zylinder 7 läuft auf einer Kolbenstange 11, welche innerhalb des Zylinders einen
Kolben trägt, der durch zwei Metallringe 12,13 und einen dazwischenliegenden Laufring 14 gebildet ist.
Dieser Kolben 12 bis 14 bildet zusammen mit dem Zylinder 7 eine erste hydraulische Preßvorrichtung von
verhältnismäßig kleinem Durchmesser. An der Austrittsstelle der Kolbenstange 11 aus dem Zylinder 7
ist in letzterem ein Dichtungsring 15 eingesetzt, der durch einen Haltering 16 und Schrauben 17 festgehalten
wird. Die Kolbenstange 11 durchsetzt ferner die Ringscheibe 4, in der ein Dichtungsring 18 mittels
eines Halteringes 19 und Schrauben 20 festgehalten ist.
Am linken Ende der Kolbenstange 11 ist der Kolben 21
mittels Schrauben 22 befestigt. Am Umfang des Kolbens 21 befindet sich ein Laufring 23 sowie ein
Haltering 24 zum Festlegen des Laufringes 23. Der Kolben 21 bildet zusammen mit dem Zylinder 2 und
den Ringscheiben 3, 4 die große hydraulische Preßvorrichtung, welche einen größeren Durchmesser als
die kleinere Preßvorrichtung 7 und 12 bis 14 hat. Auf der linken Seite des Kolbens 21 ist eine Hohlstange 25
mittels Schrauben 26 befestigt, welche Hohlstange 25 die Ringscheibe 3 durchsetzt, in welcher ein Dichtungsring
27 durch einen Haltering 28 festgehalten ist. In den zentralen Hohlraum der Hohlstange 26 reicht
ein Anschlagstab 29 hinein, welcher an einem an der Ringscheibe 3 befestigten Bügel 30 festgelegt ist. Ein
Abschluß-Dichtungsring 31 ist an der Hohlstange 25 durch einen Haltering 32 festgehalten. Die Hohlstange
25 besitzt an ihrem rechten Ende einen Ventilsitz 33 für eine Kugel 34. Der Ventilsitz 33 und die
Kugel 34 bilden ein Rückschlagventil, für welches das rechte Ende des Anschlagstabes 29 als Anschlag dient.
Die Kugel 34 ist in einer zylindrischen Ausnehmung eines im Kolben 21 angeordneten Lagerkörpers 35
untergebracht, wobei sich in dieser Ausnehmung ferner ein durch eine Feder 36 belasteter Schieber 37 befindet,
der auf die Kugel 34 einwirkt. Die Hohlstange 25 weist um den Anschlagstab 29 herum einen
Hohlraum 38 für den Durchgang von. Druckmittel, z. B. öl, auf, das durch den an die Hohlstange 25
angeschlossenen Hochdruckschlauch 39 zugeführt wird. Bei abgehobener Kugel 34 (F i g. 1) ist der Hohlraum
38 mit Aussparungen 40 im Lagerkörper 35 in Verbindung, welche Aussparungen 40 mit einem in
der Kolbenstange 11 vorhandenen Längskanal 41 in Verbindung stehen, tier bis an das rechte Ende der
δ5 Kolbenstange 11 verläuft. Ein weiterer in der Kolbenstange
11 gebildeter Längskanal 42 steht am rechten Ende mit dem Riiigraum 43 zwischen der Kolbenstange
11 und dem Zylinder 7 und am linken Ende
mit dem auf der rechten Seite des Kolbens 21 vorhandenen
Zylinderraum in Verbindung, an welchen eine Druckmittelleitung 44 angeschlossen ist. An den
auf der linken Seite des Kolbens 21 vorhandenen Zylinderraum ist ebenfalls eine Druckmittelleitung 45
angeschlossen.
Der die Vorschubbewegung bewirkende Zylinder 7 trägt die bewegliche Hälfte 46 der Spritzgußform,
deren feste Hälfte 47 an der auf dem Pressengesteü 1
abgestützten Platte 5 befestigt ist.
Am Flansch 8 des Zylinders 7 ist unten eine Steuerstange 48 angebracht, an welcher zwei Steuernocken
49, 50 verstellbar angeordnet sind, die mit Steuerschaltern 51, 52 zusammenwirken.
Die beschriebene FormscHließeinrichtung für Spritzgießmaschinen
arbeitet wie folgt:
In der in F i g. 1 dargestellten Offenstellung befindet sich der Zylinder 7 und die Kolbenstange 11
mit den Kolben 12 bis 14 und 21 in der linken Endstellung, in welcher die Kugel 34 durch den Anschlagstab
29 von ihrem Ventilsitz 33 abgehoben ist. Wenn in dieser Stellung durch Umschalten eines Steuerventils
die Druckmittelzufuhr durch den Hochdruckschlauch 39 freigegeben wird, fließt Druckmittel durch
den Hohlraum 38, die Aussparungen 40 und den Längskanal 41 in den rechten Zylinderraum des
Zylinders 7 der kleinen Preßvorrichtung. Dadurch wird der Zylinder 7 mit der Formhälfte 46 rasch von
links nach rechts aus der Lage der F i g. 1 in die Lage nach F i g. 2 verschoben, wobei das in dem Ringraum
43 befindliche Druckmittel durch den Längskanal 42 und die Druckmittelleitung 44 entleert wird. Sobald
die Formhälfte 46 gegen die Formhälfte 47 anliegt, wird durch Einwirkung des Nockens 50 auf den
Steuerschalter 52 ein Ventil in der Druckmittelleitung 45 umgestellt, so daß nun Druckmittel auf die linke
Seite des Kolbens 21 der großen Preßvorrichtung fließt und sich dieser Kolben 21 von links nach rechts
zu verschieben beginnt. Schon nach einem kurzen Verschiebeweg wird der Ventilsitz 33 gegen die Kugel 34
gedrückt und die Kugel 34 etwas vom Anschlagstab 29 abgehoben. Dadurch wird die Druckkammer im
Zylinder 7 der kleinen Preßvorrichtung von der Zuleitung abgeschlossen, so daß bei der weiteren Verschiebung
des Kolbens 21 nach rechts der Druck in dieser Druckkammer entsprechend dem Verhältnis
zwischen dem Durchmesser des kleinen Kolbens 12 bis 14 zum größeren Kolben 21 ansteigt. Es wirkt also
ein erhöhter Anpreßdruck auf die Formhälfte 46 ein, und dieser Anpreßdruck wird während einer regelbaren
Zeitdauer von z. B. 5 Sekunden bis 1 Minute zwecks Abkühlens bzw. Aushärtens des Formstückes
aufrechtgehalten (F i g. 2). Nach Ablauf dieser Zeit werden Ventile in den Druckmittelleitungen 44, 45 so
umgesteuert, daß Druckmittel nun durch die Druckmittelleitung 44 eintritt und durch die Druckmittelleitung
45 zurückfließt. Dadurch bewegt sich der Kolben 21 aus der Lage der F i g. 2 nach links und
nimmt hierbei die Kolbenstange Il mit dem Kolben 12 bis 14 mit, so daß der Druck im Druckraum des
Zylinders 7 entlastet wird und sich die Formhälfte 46 langsam von der Formhälfte 47 zu lösen beginnt. Nach
Zurücklegung eines bestimmten Weges des Kolbens 21 wird die Kugel 34 von ihrem Ventilsitz 33 abgehoben,
und das bereits entlastete Druckmittel aus dem Druckraum des Zylinders 7 kann nun durch den Längskanal
41, Aussparungen 40, Hohlraum 38 und den Hochdruckschlauch 39 zurückfließen, während das
durch die Druckmittelleitung44 und den Längskanal 42
in den Ringraum 43 einströmende Druckmittel bewirkt, daß der Zylinder 7 seine Rückzugbewegung
ausführt, wodurch die Formhälften 46, 47 geöffnet werden und das fertige Formstück entnommen oder
ausgestoßen werden kann. Der Zylinder kommt wieder
ίο in die Lage nach F i g. 1, in welcher durch den
Nocken 49 und Steuerschalter 51 die Druckmittelzufuhr umgestellt werden kann und der Arbeitskreislauf von
neuem beginnt. Durch Verstellen des Nockens 49 auf der Steuerstange 48 kann die Größe der Vorschubbewegung
verändert bzw. eingestellt werden.
Claims (5)
1. Hydraulische Presse, insbesondere Formschließeinrichtung
für Spritzgießmaschinen, mit einer einen kleinen Durchmesser aufweisenden hydraulischen Preßvorrichtung für schnelle Vorschubbewegung
eines beweglichen Pressenteiles und einer zweiten, einen großen Durchmesser aufweisenden
hydraulischen Preßvorrichtung für langsame Endbewegung des Pressenteiles, die zeitlich
nacheinander zur Wirkung kommen und bei der der mit dem beweglichen Pressenteil verbundene
Zylinder der kleinen Preßvorrichtung über deren
Kolben verschiebbar ist, wobei das Druckmittel für die kleine Preßvorrichtung durch eine axiale
Bohrung in der Kolbenstange und im Kolben in den Druckraum zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet,'
daß die beiden Preßvorrichtungen (7, 12 bis 14 und 2 bis 4, 21) getrennt axial hintereinanderliegen und daß der bewegliche
Kolben (21) der großen Preßvorrichtung (2 bis 4,21) über die Kolbenstange (11) mit dem Kolben (12
bis 14) der kleinen Preßvorrichtung (7, 12 bis 14) verbunden ist, und daß die Druckkammer der
kleinen Preßvorrichtung bei Verschiebung des Kolbens (21) der· großen Preßvorrichtung abschließbar
ist.
2. Hydraulische Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer der
kleinen Preßvorrichtung (7, 12 bis 14) durch ein Rückschlagventil (33, 34) abschließbar ist.
3. Hydraulische Presse nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß.das Rückschlagventil
(33, 34) im Kolben (21) der großen Preßvorrichtung (2 bis 4, 21) untergebracht ist und
mit einem in den Kolben (21) eingreifenden, mit dem Pressengestell (1) festen Anschlagstab (29) zusammenwirkt.
4. Hydraulische Presse nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil
(33, 34) eine federbelastete, mit dem festen Anschlagstab (29) zusammenwirkende Kugel (34)
aufweist.
So
5. Hydraulische Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zylinder (7) der
kleinen Preßvorrichtung (7, 12 bis 14) eine Stcuerstange (48) zugeordnet ist, an welcher zur Betätigung
von Steuerschaltern (51, 52) dienende Nocken (49, 50) einstellbar angeordnet sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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