DE1129138B - Verfahren zur Herstellung von alkalisulfit- und/oder alkalihydrogen-sulfithaltigen Loesungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von alkalisulfit- und/oder alkalihydrogen-sulfithaltigen LoesungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D5/00—Sulfates or sulfites of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D5/14—Preparation of sulfites
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/22—Sulfites of ammonium
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Description
- Verfahren zur Herstellung von alkalisulfit- und/oder alkalihydrogensulfithaltigen Lösungen Die Herstellung von alkalisulfit- und/oder alkalihydrogensulfithaltigen Lösungen durch Umsetzung S02-haltiger Gase mit alkalischen Lösungen ist bekannt. Man läßt hierbei, um eine möglichst vollständige Ausnutzung des SO2-Gehaltes der Gase zu erzielen, die Gase den alkalischen Lösungen entgegenströmen, beispielsweise indem in einem Turm mit Füllkörpern dem von unten eintretenden Gas die Alkalilösung von oben entgegenrieselt, oder indem das Gas durch einen oder durch mehrere hintereinandergeschaltete Tauchwascher, durch die im Gegenstrom die Alkalilösung läuft, geleitet wird. Diese Verfahren benötigen nicht nur große Reaktionsräume, in denen das Gas mit der Lösung umgesetzt wird, sondern es ergeben sich auch lange Einwirkungszeiten zwischen Gas und Flüssigkeit. Es ist selbstverständlich, daß die notwendigen Reaktionsräume und die benötigte Einwirkungszeit um so größer werden, je geringer der Gehalt der Gase an Schwefeldioxyd ist. Auch ist es bei diesen Verfahren unvermeidbar, daß bei dem Hindurchleiten eines sauerstoffhaltigen Gases durch die alkalische Flüssigkeit eine mehr oder weniger starke Oxydation unter Bildung von Sulfat stattfindet. Diese Oxydation tritt um so mehr in Erscheinung, je weniger S 02 die zur Verwendung kommenden Gase enthalten und je größer die Sauerstoffkonzentration in den Gasen ist. (Insbesondere das Verhältnis 02:S 02 in dem Gas spielt hierfür eine wesentliche Rolle.) Würde man z. B. versuchen, mit Hilfe eines solchen Turmverfahrens den S 02-Gehalt der Abgabe von Schwefelsäurefabriken, in denen das 02:S 02-Verhältnis bis zu 50: 1 betragen kann, durch Absorption in Alkalilösungen zu Sulfit bzw. Hydrogensulfit umzusetzen, so benötigte man hierzu Türme, die mindestens gleich groß sind wie die bei der Absorption S 03-haltiger Gase der Schwefelsäurefabriken verwendeten Türme, und man würde eine sulfit- und/oder hydrogensulfithaltige Lösung erhalten, die stark durch Sulfat verunreinigt ist.
- Es wurde nun gefunden, daß man die Entstehung von Sulfat bei der Umsetzung von schwefeldioxydhaltigen Gasen mit hohem Sauerstoffgehalt mit alkalischen Lösungen vermeidet, wenn man die alkalische Lösung in dem schnell bewegten Gas fein verteilt und alsbald nach der Umsetzung die Flüssigkeit aus dem Gas abscheidet. Unter Alkalisulfit und Alkalihydrogensulfit verstehen wir Verbindungen der Formeln Me (I)2 S 03 oder Me (I) H S 03, in denen Me(I) das Ion eines Alkalimetalls, beispielsweise Natrium oder Kalium, oder auch das Ammoniumion bedeutet. Die Abscheidung der umgesetzten Lösung soll alsbald nach der Umsetzung erfolgen, d. h., die Lösung wird nach Passieren der Umsetzungszone mit üblichen Vorrichtungen aus dem Gasstrom abgeschieden. Unter alkalischen Lösungen verstehen wir wäßrige Lösungen, die Alkaliverbindungen, z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxyd, -carbonat, -hydrogencarbonat oder -sulfit, einzeln und/oder im Gemisch, enthalten. Die feine Verteilung der alkalischen Flüssigkeit im schnell bewegten S 02-haltigen Gas kann z. B. in einem Venturirohr oder in einem Ventilator vorgenommen werden. Der Ventilator hat sich für das vorliegende Verfahren als besonders geeignet erwiesen, da in ihm bei hoher Geschwindigkeit des Gases die alkalische Lösung im Gleichstrom mit fast gleich großer Geschwindigkeit eingetragen und sofort verteilt wird. Selbst bei der hohen Geschwindigkeit im Ventilator erfolgt der Umsatz zwischen der alkalischen Lösung und dem. S 02-Gehalt der Gase rasch und praktisch vollständig. Die alkalische Lösung und der Sauerstoff des Gases kommen nur während der sehr kurzen Verweilzeit im Ventilator miteinander in Berührung. Diese Zeit genügt nicht für eine merkliche Oxydation bzw. Sulfatbildung. Unmittelbar nach dem Passieren des Ventilators wird die umgesetzte Flüssigkeit durch einen Sammler oder Abscheider der Einwirkung des Luftsauerstoffs entzogen und dadurch eine weitere Sulfatbildung vermieden. Der Ventilator hat gegenüber dem Venturirohr den Vorteil, daß er mit geringerem Energieaufwand betrieben werden kann. Er ist Transportmittel für das Gas und zugleich Reaktionsraum zwischen dem S 02-Gehalt der Gase und der alkalischen Lösung. Um das Venturirohr zum Umsatz zwischen dem S 02-haltigen Gas und der alkalischen Lösung benutzen zu können, muß dem Gas erst mit Hilfe eines Ventilators oder einer ähnlichen Vorrichtung die nötige Beschleunigung erteilt werden.
- Im Falle der Verwendung der S 02-haltigen Abgase einer Schwefelsäurefabrik hat das vorliegende Verfahren den besonderen Vorteil, daß hierbei auch verdünnte alkalische Lösungen, die sich meist einer wirtschaftlichen Nutzung entziehen, verwendet werden können. Die Abgase der Schwefelsäurefabrikation sind vollständig trocken und nehmen bei dem Umsatz mit der alkalischen Lösung in dem Ventilator eine von der Temperatur der Abgase und der alkalischen Lösung abhängige Menge Wasser auf, so daß aus den dünnen und daher wertlosen alkalischen Ausgangslösungen konzentrierte alkalisulfit- bzw. hydrogensulfithaltige Lösungen entstehen, die für weitere technische Verwendungszwecke brauchbar sind.
- Es sind zahlreiche Verfahren zur feinen Verteilung von Flüssigkeiten in Gasströmen bekannt. Dabei gelingt es jedoch nicht, die Flüssigkeit nach der Umsetzung rasch aus dem Gas abzuscheiden. Bei der Umsetzung alkalischer Lösungen mit Sauerstoff oder Schwefeldioxyd enthaltenden Gasen ist eine starke Verunreinigung des entsprechenden Alkalisulfits durch Alkalisulfat zu erwarten. Beispiel 1 In einem Ventilator (Durchmesser .des Läufers 70 cm, 2800 U/min) werden pro Stunde 1000 Nm3 eines Gases mit einem Gehalt von 0,48 Volumprozent S02 und einer Temperatur von 50°C mit 75 1 einer Natriumcarbonatlösung, die einer 10,16gewichtsprozentigen NaOH-Lösung äquivalent ist, zur Reaktion gebracht. Es wird eine Lösung erhalten, die insgesamt 15,05 Gewichtsprozent SO, in Form von Nag S 03 und NaHSO3 und 0,62 Gewichtsprozent Natriumsulfat bei einem p$-Wert von 5,5, enthält. Beispiel 2 In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise werden pro Stunde 1000 Nm3 eines Gases, das 0,36 Volumprozent S 02 enthält, mit 1001 einer Natriumsulfitlösung, die 8,36 Gewichtsprozent SO, als Nag S 03 und 1,06 Gewichtsprozent Natriumsulfat (p$ = 12,5) enthält, zur Reaktion gebracht. Es wird eine Lösung mit einem Gesamt-SO.-Gehalt von 17,12 Gewichtsprozent erhalten, die 0,79 g Nag S 03, 27 g Na H S 03 und 0,98 g Nag S 04 in 100 g Lösung enthält (pg = 4,75). Beispiel 3 In der im Beispiel 1 und 2 beschriebenen Weise werden pro Stunde 1000 Nm3 eines Gases, das 0,51 Volumprozent SO, enthält, mit 1001 einer Natriumsulfitlösung, die 7,6 Gewichtsprozent SO, als Na2S03, 0,71 Gewichtsprozent Natriumsulfat und 5,54 Gewichtsprozent freies Alkali (NaOH) enthält, zur Reaktion gebracht. Es wird eine Lösung mit einem Gesamt-S 02-Gehalt von 20,84 Gewichtsprozent erhalten, die 8,96 g Na2S03, 26,5 g NaHS03 und 0,75 g Na2S04 in 100 g Lösung enthält (pA = 6,05).
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von alkalisulfitünd/oder alkalihydrogensulfithaltigen Lösungen durch Umsetzung schwefeldioxydhaltiger Gase mit alkalischen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die alkalischen Lösungen in dem schnell bewegten Gas fein verteilt und nach erfolgter Umsetzung alsbald aus dem Gas abscheidet.
- 2. Verfahren zur Herstellung von alkalisulfit-und/oder alkalihydrogensulfithaltigen Lösungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die alkalischen Lösungen axial in einen Ventilator einträgt und in ihm mit dem schwefeldioxydhaltigen Gas zur Reaktion bringt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 455 681, 566 356, 411637.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB60832A DE1129138B (de) | 1961-01-13 | 1961-01-13 | Verfahren zur Herstellung von alkalisulfit- und/oder alkalihydrogen-sulfithaltigen Loesungen |
CH1433161A CH415576A (de) | 1961-01-13 | 1961-12-11 | Verfahren zur Herstellung von alkalisulfit- und/oder alkalihydrogensulfithaltigen Lösungen |
GB76262A GB945023A (en) | 1961-01-13 | 1962-01-09 | Production of solutions containing alkali metal or ammonium sulphite and/or alkali metal or ammonium hydrogen sulphite |
BE612604A BE612604A (fr) | 1961-01-13 | 1962-01-12 | Procédé pour la production de solutions renfermant du sulfite alcalin et/ou de l'hydrogenosulfite alcalin |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1129138B true DE1129138B (de) | 1962-05-10 |
Family
ID=6972990
Family Applications (1)
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DEB60832A Pending DE1129138B (de) | 1961-01-13 | 1961-01-13 | Verfahren zur Herstellung von alkalisulfit- und/oder alkalihydrogen-sulfithaltigen Loesungen |
Country Status (4)
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GB (1) | GB945023A (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE411637C (de) * | 1925-04-29 | Hans Eicheler | Verfahren zur Durchfuehrung von Reaktionen und Mischungen von Gasen | |
DE455681C (de) * | 1928-02-08 | Richard Boehlig Dipl Ing | Herstellung von Calciumsulfitlauge | |
DE566356C (de) * | 1930-12-01 | 1932-12-17 | Lubomir Lemberger | Vorrichtung zur Herstellung von waessriger schwefliger Saeure bzw. Sulfitlauge |
-
1961
- 1961-01-13 DE DEB60832A patent/DE1129138B/de active Pending
- 1961-12-11 CH CH1433161A patent/CH415576A/de unknown
-
1962
- 1962-01-09 GB GB76262A patent/GB945023A/en not_active Expired
- 1962-01-12 BE BE612604A patent/BE612604A/fr unknown
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE411637C (de) * | 1925-04-29 | Hans Eicheler | Verfahren zur Durchfuehrung von Reaktionen und Mischungen von Gasen | |
DE455681C (de) * | 1928-02-08 | Richard Boehlig Dipl Ing | Herstellung von Calciumsulfitlauge | |
DE566356C (de) * | 1930-12-01 | 1932-12-17 | Lubomir Lemberger | Vorrichtung zur Herstellung von waessriger schwefliger Saeure bzw. Sulfitlauge |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB945023A (en) | 1963-12-18 |
CH415576A (de) | 1966-06-30 |
BE612604A (fr) | 1962-06-12 |
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