DE1280219B - Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden aus stickoxydhaltigen Gasen unter gleichzeitiger Gewinnung von Sulfaten und/oder Bisulfaten - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden aus stickoxydhaltigen Gasen unter gleichzeitiger Gewinnung von Sulfaten und/oder Bisulfaten

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DE1280219B
DE1280219B DES100415A DES0100415A DE1280219B DE 1280219 B DE1280219 B DE 1280219B DE S100415 A DES100415 A DE S100415A DE S0100415 A DES0100415 A DE S0100415A DE 1280219 B DE1280219 B DE 1280219B
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Paolo Incastrone
Arcangelo Maresca
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SINCAT IND CATNESE S P Soc
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SINCAT IND CATNESE S P Soc
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
Deutsche KL:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
BOId
BOIj
12 e-3/01
12 g-1/01
P 12 80 219.6-43 (S 100415)
9. November 1965
17. Oktober 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden aus den Abgasen chemischer Verfahren. Bei mehreren chemischen Verfahren, z. B. Salpetersäure- und Düngemittelherstellung sowie bei der Metallbeizung, fallen Abgase mit mehr oder weniger großen Mengen gasförmiger Stickoxyde, insbesondere NO2 und NO, an, durch welche die Atmosphäre in der Umgebung der Anlage verunreinigt wird.
Die allgemeinsten Verfahren zur Entfernung der gasförmigen Stickoxyde beruhen auf der Absorption dieser Gase durch Natriumhydroxyd- oder Kalklösungen. Die Ausbeuten bei diesen Entfernungsverfahren sind sehr niedrig, selbst wenn sehr wirksame Absorptionssysteme, beispielsweise mit Raschigringen gefüllte Waschtürme Verwendung finden, in denen die Färbung der stickoxydhaltigen Gase nicht zum Ver^ schwinden gebracht werden kann. Diese Systeme sind außerdem infolge der Verdünnung der verwendeten Lösungen und der nach der Absorption erhaltenen Nitrit- und Nitratlösungen kostspielig und finden im allgemeinen keine wirtschaftliche Verwendung.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines Verfahrens zur vollständigen oder praktisch vollständigen Entfernung gasförmiger Stickoxyde aus Abgasen verschiedenen Ursprungs «5 durch Reduktion der Stickoxyde. Dabei sollen gleichzeitig mit der Entfernung der gasförmigen Stickoxyde Sulfate und/oder Bisulfate erzeugt werden. Schließlich sollen bei der Erfindung rückgewonnene Sulfit und/oder Bisulfitlösungen, 2. B. Ammoniumsulfit- und Ammo* iüumbisulfitlösungen aus den Abgasstufen der Schwefelsäureherstellung nach Entfernung des SO2 ausge* nutzt werden, um auf diese Weise gleichzeitig did gasförmigen Stickoxyde zu entfernen und Sulfat und/oder Bisulfat, beispielsweise Ammoniumsulfat, zu erzeugen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß man die zu entfernenden gasförmigen Stickoxyde aus stickoxydhaltigen Gasen unter gleichzeitiger Gewinnung von Sulfaten und/oder Bisulfaten mit einer wäßrigen Lösung, die einen Gehalt an Sulfit- und/oder Bisulfitionen im Bereich zwischen 0,1 und 20 Gewichtsprozent, als SO2 ausgedrückt, und einen pH-Wert von wenigstens 6 hat, reagieren läßt, wobei die Stickoxyde zu Stickstoff reduziert und die Sulfite und Bisulfite zu Sulfaten und/oder Bisulfaten oxydiert werden.
Es wurde gefunden, daß gasförmige Stickoxyde unmittelbar und quantitativ mit Sulfit- und/oder Bisulfitlösungen reagieren, wobei nachfolgend eine Entfärbung auftritt. Aus der analytischen Untersuchung der Reaktionsprodukte ergab sich, daß ganz oder fast aus-Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden aus stickoxydhaltigen Gasen unter gleichzeitiger Gewinnung von Sulfaten und/oder Bisulfaten
Anmelder:
SINCAT Societä Industriale Catnese S. p. A., Palermo (Italien)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Negendank, Patentanwalt, 2000 Hamburg 36, Neuer Wall 41
Als Erfinder benannt:
Arcangelo Maresca,
Paolo Incastrone, Siracusa (Italien)
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 11. November 1964 (24172)
schließlich die folgenden bisher unbekannten Reaktionen im Spiel sind:
2NO2 + 4 SO8- = N2 + 4 SO4- 2NO -f 2 SO3" = N2 + 2 SO4-
Die gasförmigen Stickoxyde werden zu Stickstoff reduziert, während Sulfit- und Bisulfitionen zu Sulfat und Bisulfat oxydiert werden. Die geringen Mengen an : HNO3, die in den stickoxydhaltigen Gasen enthalten sein können, werden ebenfalls reduziert.
Die Sulfit- oder Bisulfitionen werden vorzugsweise in wäßriger Lösung eingesetzt. Alle löslichen Suhlte und Bisulfite, ζ. Β. Lösungen des Natrium-, Kalium-, Ammonium- oder Magnesiumsulfits und/oder -bisulfits, können allein oder zusammen Verwendung finden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Entfernung der Stickoxyde mit der Erzeugung von Sulfaten und/oder Bisulfaten aus den zugehörigen Sulfiten und/oder Bisulfiten kombiniert. Hierzu setzt man die stickoxydhaltigen Gase und die Sulfit- und/oder Bisulfitlösung in stöchiometrischen Mengen in einer oder mehreren Stufen um. Eine be-
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sonders bedeutsame Anwendung dieser Ausführungs- sulfithaltige . Verbindung unbekannter Zusammenform besteht in der Herstellung von Sulfaten und/oder Setzung gebildet wird, dessen Ammoniumsulfit mit den Bisulfaten aus in anderen Verfahren rückgezogenen Stickoxyden praktisch nicht reagieren kann. Es wurde Sulfit- und/oder Bisulfitlösungen, z. B. Ammonium- gefunden, daß dieser Nachteil dadurch verhindert und Natriumsuhlt- und/oder -bisulfitlösungen. 5 werden kann, daß die Ammoniümsulfit- und Ammo-
Besonders günstig ist die Herstellung von Ammo- niumbisulfitlösung verdünnt werden. Vorzugsweise niumsulf at aus Ammoniumsulfit- und -bisulfitlösungen, verdünnt man mit einer Sulfit- und Bisulfitlösung aus die aus der Verarbeitung der Abgase der H2SO4-Her- der vorhergehenden Abtrennung der gasförmigen stellungsverfahren nach Abtrennung des SO2 kommen. Stickoxyde.
Das Ammoniumsulfat ergibt sich in dieser Weise durch io Die Temperatur beeinflußt die Ergebnisse nicht. Bei direkte Umsetzung des SO2 mit Ammoniak unter Aus- Zimmertemperatur (etwa 25° C) sind die Resultate gut, nutzung der Oxydationswirkung der Stickoxyde. unterhalb Zimmertemperatur (z. B. 2° C) und bei er-
Es wurde weiter gefunden, daß dieses Herstellungs- höhten Temperaturen (z. B. 7O0C) sind sie auch gut. verfahren für Ammoniumsulfat in günstiger Weise mit Der Druck beeinflußt die Ergebnisse ebenfalls nicht: der Ammoniumsulfatherstellung durch Synthese ver- 15 Sowohl bei Atmosphärendruck wie auch bei höheren bunden werden kann. Die durch die Abtrennung der Drücken sind die Resultate gut.
gasförmigen Stickoxyde erhaltene verdünnte Ammo- Das erfindungsgemäße Verfahren wird auf die Ent-
niumsulfat- und Ammoniumbisulfatlösung wird in den fernung von Stickoxyden aus Gasen beliebiger Zu-Herstellungszyklus der Ammoniumsulfatsynthese ein- sammensetzung angewandt. Gute Resultate ergeben gespeist. Dort wird sie durch die Wärme der Reaktion ao sich sowohl bei Abgasen mit einem Stickoxydanteil zwischen Schwefelsäure und Ammoniak konzentriert. zwischen 0,1 und 1,0 Volumprozent wie auch bei Gasen Die Ammoniumsulfat- und Ammoniumbisulfatlösung anderen Ursprungs mit hohen Gehalten, z. B. 6 Vokann vor Eingabe in den Kreislauf mit Ammoniak neu- lumprozent an Stickoxydverbindungen,
tralisiert oder als solche eingegeben werden. Die Reduktion wird vorzugsweise in einem Apparat
Die Entfernung der Stickoxyde kann mit Lösungen 25 durchgeführt, der einen guten Kontakt zwischen der erfolgen, die nur Sulfite oder nur Bisulfite oder unter- flüssigen Phase, d. h. der Sulfit- und/oder Bisulfitschiedliche Anteile an Sulfit und Bisulfit enthalten. lösung, und der Gasphase, d. h. den stickoxydhaltigen
Bei Lösungen, die nur Bisulfite enthalten, hat man Gasen, gewährleistet. Man kann beispielsweise eine den Nachteil, daß ein Teil des SO2 der Lösung von den Absorptionssäule mit Füllkörpern oder Rieseltürme zu reinigenden Gasen mitgeführt wird und so verloren- 30 verwenden.
geht. In diesem Fall kann das mitgeführte SO2 durch Wenn die Abtrennung der stickoxydhaltigen Gase an sich bekannte Absorptionsverfahren absorbiert mit der Herstellung von Sulfaten gekoppelt werden werden, z. B. mit Hufe einer Ammoniumsuhlt- und soll, werden stöchiometrische Mengen gasförmiger Ammoniumbisulfitlösung. Stickoxyde und Sulfit und/oder Bisulfit verwendet. Das
Um die Fortführung des SO2 zu vermeiden, muß die 35 Verfahren kann kontinuierlich in einer einzigen Ab-Bisulfitlösung einen solchen Anteil Sulfit enthalten, sorptionsstufe oder in zwei oder mehr Absorptionsdaß der pH-Wert wenigstens 6,0, vorzugsweise wenig- stufen erfolgen: In der ersten Stufe werden die stickstens 6,4, beträgt. Bei dem pH-Wert von 6,4 liegen oxydhaltigen Gase mit einer Lösung von geringem mehr oder weniger äquimolekulare Mengen Suhlt und Sulfit- und/oder Bisulfitgehalt umgesetzt, der voll-Bisulfitvor. 40 ständig verbraucht wird und wobei anschließend reines
Beim "Arbeiten mit einer Ammoniümsulfit- und Am- '^Sulfat und/oderBisulfat erhalten wird. In der zweiten moniumbisulfitlösung müssen diese Lösungen einen Stufe (und gegebenenfalls in den folgenden Stuf en) werausreichend niedrigen pH-Wert haben, damit das Am- den die teilweise reduzierten Gase mit einer konzenmoniak nicht aus den Lösungen abgetrieben wird. Bei trierteren Sulfitlösung umgesetzt, wobei die gasförmig Zimmertemperatur arbeitet man vorzugsweise mit 45 geh Stickoxyde vollkommen entfernt werden und die einem pH-Wert in dem Bereich von 6,4 bis 6,9, wobei Lösung teilweise oxydiert wird. Die. teilweise oxydierte der pH-Wert rückgewonnener Sulfitlösungen vor Ver- Lösung wird mit einem bestimmten Volumen einer wendung für die Reduktion gasförmiger Stickoxyde vollständig oxydierten Lösung, die aus der ersten Stufe gegebenenfalls einzustellen ist. kommt, verdünnt, und diese Mischung wird dann auf
Die Konzentration der Sulfit- und/oder Bisulfit- 5° dea Eingang der ersten Stufe gegeben. Die Sulfitlösung kann in einem weiten Bereich variieren: Gute ■ : lösung kann'auch mit einem bestimmten Volumen der Ergebnisse werden mit sehr verdünnten Lösungen (bei- aus der zweiten (oder letzten) Stufe kommenden, teilspielsweise bis 0,1 Gewichtsprozent, berechnet als SO2) weise oxydierten Lösung vor Eingabe in den Eingang oder mit verdünnten Lösungen (beispielsweise bis der zweiten (oder letzten) Stufe verdünnt und dann in 5 Gewichtsprozent, berechnet als SO2) oder bei sehr 55 den Kreislauf eingespeist werden,
löslichen Salzen mit konzentrierten Lösungen (bei- Bei der Herstellung von Ammoniumsulfat aus Am-
spielsweise bis 25 Gewichtsprozent, berechnet als SO2) moniumsulfit-und Ammoniumbisulfitlösungen, die aus oder mit gesättigten Lösungen gegebenenfalls in Ge- der SO2-Rückgewinnung der Abgase der H2SO4-Hergenwart der festen Phase erzielt. Vorzugsweise laben stellungsverfahren kommen, kann man die Sulfitlösung die Lösungen eine Konzentration an Sulfit- und/oder 60 mit etwa 20 Gewichtsprozent SO2 entsprechend der aus Bisulfitionen in dem Bereich zwischen 0,1 und 10 Ge- der zweiten Stufe kommenden teiloxydierten Lösung Wichtsprozent, berechnet als SO2. vor Weiterführung an die zweite Stufe bis auf einen
Beim Arbeiten mit konzentrierten Ammoniumsulfit- Sulfit- und Bisulfitgehalt von etwa 2 bis 10 Gewichtsund Ammoniumbisulfitlösungen, beispielsweise mit prozent, berechnet als SO2, verdünnen, wenn man Lösungen von etwa 20 bis 25 Gewichtsprozent, be- 65 beispielsweise die gasförmigen Stickoxyde bei Raumrechnet als SO2, die aus den Abgasen der H2SO4-Her- temperatur (etwa 25 bis 30° C) in zwei Stufen entstellung nach Entfernung des SO2 kommen, kann sich fernt. Ein Teil der aus der zweiten Stufe kommenden der Nachteil ergeben, daß eine unlösliche, ammonium- teiloxydierten Lösung kann nach Verdünnung mit
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5 6
einem Teil der aus der ersten Stufe kommenden voll- BeisDiel 1
ständig oxydierten Lösung an die erste Stufe abgegeben
werden, so daß die Eingangslösung einen Sulfit- und Die zu reduzierenden gasförmigen Stickoxyde kom-
Bisulfitgehalt von etwa 0,1 bis 0,6 Gewichtsprozent, be- men aus den Abgasen der Salpetersäureherstellung und
rechnet als SO2, hat. 5 enthalten etwa 0,3 bis 0,4 Volumprozent NO, NO2 und
Wenn die Umsetzung zu Bisulf at oder einer Mischung andere Stickoxydverbindungen. Sie werden bei Zimmeraus Sulfat- und Bisulf at führt, kann man das Bisulf at temperatur (25 0C) bei einer Strömungsgeschwindigkeit oder die Mischung durch Zusatz einer geeigneten von etwa 150 l/h mit 250 cm3 Sulfitlösungen verschie-Menge der Lauge des herzustellenden Salzes zu reinem dener Zusammensetzung gewaschen. Die Anfangs-Sulfat umsetzen. io zusammensetzung der Lösung und der Gehalt der
Die folgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegen- Stickoxydverbindungen nach dem Waschen sind in der
stand näher erläutern. folgenden Tabelle angegeben:
Tabelle
Zusammensetzung der Lösung am Anfang Endkonzentration der Stickoxyd
verbindungen in den Gasen
Na2SO3: 3,8 Gewichtsprozent, bezogen auf SO2
K2SO3: 4,5 Gewichtsprozent, bezogen auf SO2
MgSO3: 0,25 Gewichtsprozent, bezogen auf SO2
NaHSO3: 3,5 Gewichtsprozent, bezogen auf SO2
0,01 Volumprozent
kleiner als 0,01 Volumprozent
0,01 Volumprozent
kleiner als 0,01 Volumprozent
B e i s ρ i e 1 2 a5 ^1* Volumprozent, ausgedrückt als NO2, an Stickoxydverbindungen, die größtenteils aus Salpetersäure-
Stickoxydhaltige Gase der gleichen Zusammen- rauch bestehen. Die herauskommende Sulfitlösung entsetzung wie in dem vorstehenden Beispiel werden bei hält die 12,8 Gewichtsprozent SO2 des Ammoniumeiner Strömungsgeschwindigkeit von etwa 150 l/h mit bisulfits und Ammoniumsulfits und 9,5 Gewichts-250 cm3 einer K2SO3-Lösung mit 4,5 Gewichtsprozent 30 prozent SO3 des Ammoniumsulfats und Ammonium-SO2 bei den folgenden Temperaturen gewaschen: etwa bisulfats.
2 und etwa 70° C. In beiden Fällen enthalten die Gase Mit einem Apparat, der einen besseren Kontakt der
nach dem Waschen etwa 0,015 Volumprozent gas- flüssigen und gasförmigen Phase als der in dem folgen-
förmige Stickoxyde. den Beispiel benutzte Apparat gewährleistet, wird eine
. . 35 praktisch vollständige Reduktion aller Stickoxyd-
B e 1 s Px e l ό verbindungen erreicht.
Stickoxydhaltige Gase mit etwa 6,13 Volumprozent . .
NO2 und NO werden bei Zimmertemperatur (etwa Beispiel 5
25 bis 30° C) bei einer Strömungsgeschwindigkeit von Dieses Beispiel betrifft die kontinuierliche Ent-
#twa 150 l/h mit 300 cm3 Ammoniumsulfit- und Am- 40 fernung gasförmiger Stickoxyde aus einer Sälpeter-
moniumbisulfitlösung gewaschen. Diese Lösung kommt säureanlage mit Hufe einer rückgewonnenen Ammo-
aus der SO2-Rückgewinnungsanlage, in der die Abgase niumsulfit- und Ammoniumbisulfitlösung, die aus
des H2SO4-Kontaktverfahrens durchgesetzt werden. einer SO2-Trennanlage kommt. Mit der Entfernung
Die Lösung enthält etwa 16 Gewichtsprozent SO2 als der gasförmigen Stickoxyde erhält man gleichzeitig
Ammoniumbisulfit und Ammoniumsulfit. Der Gehalt 45 eine (NH4J2SO4-LoSmIg mit einer Konzentration von
an Stickoxydverbindungen in dem Gas nach dem etwa 20 Gewichtsprozent, berechnet als SO2.
Waschen ist kleiner als 0,01 Volumprozent. Die stickoxydhaltigen Gase enthalten etwa 0,652 Volumprozent NO2, NO und andere Stickoxydverbin-
Beispiel4 düngen.
50 Die Entfernung der gasförmigen Stickoxyde erfolgt
Dieses Beispiel betrifft die kontinuierliche Entfer- in zwei Stufen: In der ersten Stufe wird eine Lösung nung von aus einer Düngemittelanlage kommenden mit niedriger Sulfitkonzentration vollständig oxydiert, gasförmigen Stickoxyden durch eine Ammonium- In der zweiten Stufe werden die aus der ersten Stufe sulfit- und eine Ammoniumbisulfitlösung. Diese Lö- kommenden teilweise reduzierten Gase mit einer sulsung kommt aus einer SO2-Rückgewinnungsanlage, in 55 fitreicheren Lösung vollständig reduziert,
der die Abgase des H2SO4-Kontaktverfahrens durch- Die erste Stufe erfolgt in einer mit Raschigringen gegesetzt werden. Die Gase enthalten etwa 1,18 Volum- füllten Absorptionskolonne mit einem Durchmesser prozent Salpetersäure, NO und NO2, jeweils ausge- von 250 mm und einer Höhe von 2000 mm. Die Redrückt als NO2. Die Sulfitlösung enthält etwa 19,5 Ge- duktionslösung erhält man durch Mischen eines bewichtsprozent SO2 als Ammoniumbisulfit und Ammo- 6o stimmten Volumens der vom Ausgang der zweiten niumsulfit. Sie wird vor der Verwendung mit Ammo- Stufe kommenden teiloxydierten Lösung mit einem beniak auf einen pH-Wert von etwa 6,4 bis 6,9 eingestellt. stimmten Volumen der vom Ausgang der ersten Stufe
Die Reduktion erfolgt bei etwa 60° C in zwei in Serie kommenden vollständig oxydierten Lösung,
geschalteten Wäschern nach Art des Venturirohres. Sie enthält etwa 0,44 Gewichtsprozent Sulfit und Bi-Die Strömungsgeschwindigkeit des Gases beträgt etwa 65 sulfit, berechnet als SO2, und 19,29 Gewichtsprozent 18000 m3/h, die Strömungsgeschwindigkeit der Lösung Sulfat und Bisulf at, berechnet als SO3. Die Gasbeträgt etwa 10 m3/h. Die aus dem zweiten Wäscher geschwindigkeit beträgt etwa 160 Nm3/h, die Gastemkommenden Gase sind farblos. Sie enthalten etwa peratur liegt bei etwa 280C.
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Die Strömungsgeschwindigkeit der Lösung beträgt etwa 260 l/h. Am Säulenausgang ist die Lösung frei von Sulfit und Bisulfit. Sie enthält dann 19,84% Sulfat und Bisulf at, berechnet als SO3, während die Gase 0,506 Volumprozent Stickoxydverbindungen enthalten.
Die zweite Stufe erfolgt in einer mit Raschigringen gefüllten Absorptionskolonne mit einem Durchmesser von 250 mm und einer Höhe von 3600 mm. Die in den Kreislauf eintretende Sulfitlösung kommt von einer SO2-Trennanlage, in der die Abgase des H2SO4-Kontaktverfahrens durchgesetzt werden. Sie enthält 20 bis 25% SO2 als Ammoniumbisulfit und Ammoniumsulfit und hat einen pH-Wert von etwa 5,0. Die in der zweiten Stufe benutzte Reduktionslösung erhält man durch Mischen der obengenannten Sulfitlösung ι·} mit einem bestimmten Volumen der aus der zweiten Stufe kommenden teüoxydierten Lösung. Die nach dem..: ; Mischen erhaltene Losung wird mit Ammoniak, auf. einen pH-Wert von etwa 6,4 bis 6,9 eingestellt. Sie enthält etwa 4,90 Gewichtsprozent SO2 als Ammoniumsulfit und Ammoniumbisulfit und etwa 15,10 Gewichtsprozent SOS als Ammoniumsulfat und Ammoniumbisulf at.
Die Strömungsgeschwindigkeit der Säulenlösung beträgt etwa 296 l/h; die Gasstxömungsgeschwindigkeit liegt bei etwa 160 Nm3/h.
Am Säulenausgang enthält das Gas nur wertlose Spuren oxydierter Verbindungen, während die Lösung etwa 3,60 Gewichtsprozent SO2 als Sulfit und Bisulfit und etwa 16,90 Gewichtsprozent SO3 als Sulfat und Bisuliat enthält.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Entfernung gasförmiger Stickoxyde aus stickoxydhaltigen Gasen unter gleichzeitiger Gewinnung von Sulfaten und/oder Bisulfaten, dadurch gekennzeichnet, daß man die stickoxydhaltigen Gase mit einer wäßrigen Lösung, die einen Gehalt an Suhlt- und/oder Bisulfitionen im Bereich zwischen 0,1 und 20 Gewichtsprozent, als SO2 ausgedrückt, und einen pH-Wert von wenigstens 6 hat, unter Reduktion der Stickoxyde zu Stickstoff und unter Oxydation der Sulfite und Bisulfite zu Sulfaten und/oder Bisulfaten reagieren läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stickoxyde mit einer wäßrigen Alkali-, Magnesium- oder Ammoniumsulfit- und/ oder Ammoniumbisulfitlösung umgesetzt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gasförmigen Stickoxyde in der ersten Stufe mit einer Lösung mit geringem Sulfit- und/oder Bisulfitgehalt bei vollständiger Oxydation der Lösung umgesetzt werden und die aus der ersten Stufe kommenden Gase in der folgenden Stufe bzw. den folgenden Stufen mit • einer konzentrierten Sulfit- und/oder Bisulfitlösung unter vollständiger Entfernung der Stickoxyde und teilweiser Oxydation der Lösung umgesetzt werden, wobei die teiloxydierte Lösung mit einem bestimmten Volumen der vom Ausgang der ersten Stufe kommenden vollständig oxydierten Lösung verdünnt und diese Mischung auf den Eingang der ersten Stufe gegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Prozeß eingespeiste Sulfitlösung vor der zweiten bzw. letzten Stufe mit einem bestimmten Volumen der vom Ausgang der zweiten bzw. letzten Stufe kommenden teiloxydierten Lösung verdünnt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stickoxyde mit einer Ammoniumsulfit- und Ammoniumbisulfitlösung umgesetzt werden, die bei der Abtrennung des in den Abgasen der H2SO4-Herstellung enthaltenen SO2 erhalten worden ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Ost-Rassow, Lehrbuch der chemischen Technologie, 26. Auflage, 1955, S. 257.
809 627/1401 10.68 © Bundesdruckerei Berlin
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