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Verfahren zur Gewinnung von Stickstoff aus Luft.
Der für die Herstellung von Cyanamid und anderen Stickstoffverbindungen benützte Stickstoff, der besonders für die Cyanamidherstellung möglichst frei von Sauerstoff sein muss, wurde bisher durch solche mechanische Mittel oder chemische Vertahren gewonnen, die mit den Verfahren der Stickstoffverbindung und der Weiterverarbeitung der gewonnenen
Stickstoffverbindung in keinem Zusammenhang stehen, sei es durch Verflüssigung der Luft, sei es durch Verbrennung von Kohle, Kupfer und dergleichen. Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren, bei welchem eine Umwandlung von Cyanamid in Ammonsulfat so geleitet wird, dass man dabei die für die Herstellung des Cyanamids nötige Stickstoffmenge aus der Luft gewinnen kann.
Das Verfahren ist auf die Tatsache gegründet, dass sich Ammonsulfit leichter oxydieren lässt als das gasförmige oder in Wasser gelöste 502,
Zur Durchführung des Verfahrens stellt man durch direkte Vereinigung von VN, das aus Cyanamid gewonnen worden ist, mit 502, das aus Pyrit, Schwefel, Gips usw. gewonnen werden kann, im Beisein von Wasserdampf Ammonsulfit her. Die entstandene, zweckmässig konzentrierte Sulfitlösung wird im Gegenstromprinzip, z. B. in einer Reihe von Berieselungstürmen, mit Luft behandelt, und das Sulfit so zu Sulfat oxydiert.
Man leitet das Verfahren gemäss dem Gegenstromprinzip so, dass die frische, sauerstoffreiche Luft mit der fast fertig oxydierten Lösung zusammenkommt, wobei die letzten Reste von Sulfit. zu Sulfat oxydiert werden, und dass das fast an Sauerstoff erschöpfte Gas mit frischer Sulfitlösung zur Reaktion gebracht wird.
Der so gewonnene Stickstoff ist rein genug, um sowohl für die Herstellung von Kalkstickstoff wie auch für diejenige von Ammoniak aus Stickstoff und Wasserstoff zu dienen. Man erhält somit den Stickstoff für die Kalkstickstoffherstellung aus dem zur Darstellung von Ammonsulfat mittels Kalkstickstoff dienenden Betriebe selber in einem zweifachen Überschuss, so dass dieses Ausgangsmaterial nicht anderweitig beschafft werden muss.
Der Umstand, dass man anstatt schwefliger Säure Ammonsulfit zur Gewinnung des Stickstoffs verwenden kann, bietet den Vorteil, dass man alle diejenigen Vorsichtsmassregeln in bezug auf die zu verarbeitenden Gase, was Reinheit, Konzentration an S02 usw. anlangt, ausser Acht lassen kann, die für die üblichen Methoden zur Herstellung von Schwefelsäure notwendig waren.
Beispiel i :
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EMI1.2
<tb>
<tb> Turm <SEP> : <SEP> I <SEP> II <SEP> IH <SEP> IV <SEP> V
<tb> (NH4)2SO3 <SEP> 48#3 <SEP> 11#3 <SEP> 9#65 <SEP> 2#15 <SEP> 1#13 <SEP> 0 <SEP> kg
<tb> (NH4) <SEP> 2 <SEP> o <SEP> 42-2 <SEP> 44-0 <SEP> 52-3 <SEP> 53'5 <SEP> 55 <SEP> kg
<tb> Turmtemperaturen <SEP> : <SEP> 550 <SEP> 780 <SEP> 800 <SEP> 800 <SEP> 650
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Beispiel 2 :
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von Ammonsutntlösung nach dem Gegenstromprinzip entgegengeleitet und die Abnahme des Sauerstoffes verfolgt :
Nach Stunden 0 3 6 9 betrug der Sauerstoffgehalt derdurchgeleiteten Luft in Prozenten 20-7 8 3'2 o-i bis o'2.
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Stickstoff und nahmen 6-7 Ag Sauerstoff auf. Diesen 6-7 kg Sauerstoff entsprechen in der atmosphärischen Luft 22'4 kg Stickstoff.
Man hat also auf diese Weie fast doppelt soviel reinen Stickstoff gewonnen, als für die ursprüngliche Herstellung des Cyanamids nötig war,
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70 und 750, da die Oxydation um so schneller und vollkommener vor sich geht. je höher die Temperatur ist. Höhere Temperaturen als 750 sind nicht vorteilhaft, da dann die hydrolytische Dissoziation des Ammonsulfits störend wirkt. Doch kann man natürlich auch bei höheren Temperaturen arbeiten, wenn man das Verfahren so leitet, dass etwaige von dem Stickstoff mitgenommene Ammoniakmengen wieder gewonnen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Gewinnung von Stickstoff aus Luft, durch Entfernen des Luftsauerstoffes mit Hilfe on sauerstoffaufnehmenden Lösungen, dadurch gekennzeichnet, dass man die Luft im Gegenstrom durch eine Lösung von Ammoniumsulfit, erhalten aus schwefliger Säure und dem aus der Zerlegung von Kalkstickstoff entstammenden Ammoniak, streichen
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