DE112910C

DE112910C -

Info

Publication number: DE112910C
Application number: DENDAT112910D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung dient zur Herstellung von sogenannten Stechmustern, die ihrerseits zur Uebertragung von Zeichnungen und Schriften auf Papier, Stoff, Leder, Holz u. s. w. benutzt werden, indem die mit der Vorrichtung nach den. Musterlinien durchstochene Vorlage auf die zu bemusternde Fläche aufgelegt und das Muster mittelst feinen Farbpulvers mit einem Wischer (Estompe) in bekannter Weise durchgerieben wird.

Der neue Stechapparat bildet ein kleines, leichtes Handgeräth, welches wie ein Bleistift oder Schreibgriffel gehandhabt wird, und mit welchem man die vorgezeichneten oder vorgedruckten Linien des auf eine weiche Unterlage (z. B. Filz) gelegten Musterblattes nachzeichnet. Hierbei werden die Linien von einer mit grofser Schnelligkeit auf- und abwärts bewegten Nadel durchstochen, die ihren Antrieb von einem kleinen, mit dem Apparat verbundenen Elektromotor erhält.

Die Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. ι durch eine Ansicht und in den Fig. 2 und 3 durch zwei senkrechte Schnitte in natürlicher Gröfse dargestellt..

Ein am besten aus Holz gefertigter Handgriffe besitzt eine mittlere Durchbohrung b zur Aufnahme einer Stange c, welche unten bei d mit der Stechnadel e fest und oben bei f mit der excentrischen Kröpfung einer Welle g lose bezw. derart verbunden ist, dafs sie bei Rotation der letzteren auf- und abwärts bewegt wird. Der unten spitz auslaufende Handgriff α trägt hier als Fortsetzung eine hohle Metallspitze h (z. B. aus Messing), welche der Stechnadel e zur Führung dient. Ueber dem Handgriff α ist der Bügel i befestigt, in dessen Schenkeln die Welle g mittelst Kernspitzen leicht drehbar gelagert ist. An dem Bügel i ist die Scheibe k angebracht, an welcher zu beiden Seiten der Welle g zwei unbewegliche Elektromagnetspulen Z befestigt sind. Unmittelbar vor den inneren Stirnflächen oder Kernen dieser Spulen befinden sich zwei andere Spulen m, welche von einer auf der Welle g befestigten Scheibe n getragen werden und sich mit dieser Welle drehen. Neben der Scheibe α ist auf der Welle g der Stromwender ο mit den Schleiffedern ρ angebracht; letztere sind bei q am Handgriff befestigt.

An der Vorderseite des Handgriffs α ist in einer Vertiefung r die durch Draht s leitend verbundene Blattfeder t mit dem Druckknopf u angebracht, hinter welcher der Contactknopf ν eines Leitungsdrahtes n> liegt. Die Leitungsschnüre χ verbinden den Apparat mit einer kleinen, in beliebiger Entfernung aufgestellten elektrischen Stromquelle (galvanische Batterie oder Accumulator).

Beim Gebrauch hält man die Vorrichtung ziemlich steil über der zu durchstechenden Vorlage und zwar so, dafs der Druckknopf u mit dem Daumen gegen den Contactknopf ν gedrückt werden kann. Dadurch wird der Kreis des in die Blattfeder t eingeführten Stromes geschlossen, welcher nunmehr durch die Spulen / fliefst, diese magnetisch macht und dadurch mit Hülfe des Stromwenders op die Spulen m und somit die Welle g in schnelle Umdrehung versetzt. Infolge dessen wird durch das Wellenexcenter f die Stange c mit der

Stechnadel e schnell hoch- und niederbewegt und das Muster durchstochen. Der Apparat kann durch Freigeben des Druckknopfes η sofort ausgeschaltet und in Ruhe gesetzt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Elektrischer Musterstechapparat in Form eines Schreibgriffels, dadurch gekennzeichnet, dafs dessen Stechnadel (e) mit Hülfe einer Führungsstange (c) von der gekröpften Welle (g) eines kleinen, am Handgriff (a) angebrachten Elektromotors (I in op) schnell hoch- und niederbewegt wird.
Elektrischer Musterstechapparat nach Anspruch i, bei welchem die Ein- und Ausschaltung des Stromes durch eine Contactvorrichtung (stuv w) vermittelt wird, deren Druckknopf (u) beim Gebrauch durch die Hand in und beim Nichtgebrauch durch seine Haltefeder (t) aufser Berührung mit dem Contactknopf (v) gebracht wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.