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Elektrisch beheizte Fadenabtrennmittel an Schuhwerknähmaschinen Die
Erfindung bezieht sich auf elektrisch beheizte Fadenabtrennmittel an Schuhwerknähmaschinen,
z. B. an Sperrstichnähmaschinen mit Vorrichtungen zum Bilden einer Sperrfadenschleife
und zum Einziehen derselben in ein Werkstück, welche sich von üblichen Nähmaschinen
vor allen Dingen dadurch unterscheidet, daß sie keinen Greifer hat.
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Bekanntlich muß dervon einer Schuhnähmaschine zu einem Schuh verlaufende
Faden nach dem Beenden des Nähvorganges abgetrennt werden. Diese Notwendigkeit ist
der Anlaß zu Schwierigkeiten, die von dem Fehlen einer einfachen, zuverlässigen
und fehlerfreien Vorrichtung zum Abtrennen des Fadens herrühren. Aus diesem Grunde
ist es allgemein üblich, die Fadenspannung in der Maschine aufzuheben, den Schuh
zusammen mit einer ziemlichen Länge Faden aus der Maschine herauszunehmen und in
eine Lage zu bringen, in welcher der Faden so dicht neben der Oberfläche der Laufsohle
abgetrennt werden kann, daß das am Schuh verbleibende Fadenende unauffällig ist.
Trotz vieler Bemühungen, selbsttätig arbeitende mechanische Fadenabtrennvorrichtungen
zu schaffen, hat sich bislang keine solcher Vorrichtungen zufriedenstellend erwiesen.
Die wichtigsten Gründe hierfür sind 1. die Schwierigkeit, die Schärfe einer Schneidkante
eines Fadenabtrennmessers aufrechtzuerhalten, 2. das Verziehen des letzten Stiches
in einer Naht, währenddem der Faden beim Abtrennen mit einem stumpfen Messer angezogen
wird, 3. die Schwierigkeit bzw. Umständlichkeit des Bildens eines angemessen langen
Fadenendes für die nächste Naht, 4. das Ausfransen der Fadenenden unvollkommen abgetrennter
Fäden, 5. das Abziehen von Faden vor dem Abtrennvorgang, wodurch ein zweiter Abtrennvorgang
bedingt wird, damit der überschüssige, sich von dem ersten Stich in einer Naht erstreckende
Faden entfernt wird, und 6. das Verschwenden von Faden.
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Es ist daher üblich, daß der Faden am Nahtende mittels eines in der
Hand der Bedienungsperson gehaltenen Abtrennmessers abgeschnitten wird und daß nur
so viel Faden zusammen mit dem Schuh von der Maschine abgezogen wird, wie für das
Abtrennen in unmittelbarer Nähe des Schuhes erforderlich ist.
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Der zum Vernähen des Rahmens, der Brandsohle und des Schaftes eines
Schuhes oder zum Vernähen des Rahmens und der Laufsohle benötigte Faden hat eine
solche Stärke und ist so dick, daß der dem Abtrennen entgegengesetzte Widerstand
die normalerweise. beim Abtrennen des Fadens auftretenden Schwierigkeiten erhöht,
insbesondere, wenn der Faden mit Wachs oder einem anderen, geeigneten Material durchtränkt
ist. Infolgedessen sind die beim Abtrennen derartiger, mit Wachs durchtränkter Fäden
auftretenden Schwierigkeiten wesentlich größer als die Schwierigkeiten, die man
bei trockene Fäden verarbeitenden Maschinen findet. Trockene Fäden können nämlich
häufig schon dadurch abgetrennt werden, daß man einen kräftigen Zug auf den letzten
Stich einer Naht ausübt.
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Beim Verwenden eines Messers zum Abtrennen des Fadens dient eine der
Oberflächen des Schuhes gewöhnlich als Schneidblock, damit der Faden vollkommen
abgetrennt und das Verziehen des letzten Stiches in einer Naht durch die auf ihn
ausgeübte Spannung vermieden wird. Das Abtrennen des Fadens in dieser Weise. beschädigt
jedoch den Schuh, so daß nur eine solche Schuhoberfläche als Schneidblock benutzt
werden kann, die später durch andere Teile des Schuhes verdeckt wird, z. B. die
Oberfläche, an der ein Absatz befestigt wird.
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Demgegenüber bezweckt die Erfindung, den Arbeitsvorgang einer Schuhnähmaschine
durch das Schaffen selbsttätiger Mittel zum Abtrennen des Nähfadens
unmittelbar
neben der bearbeiteten Oberfläche zu vereinfachen, so daß das in der Maschine verbleibende
Fadenende zu Anfang einer neuen Naht dicht an oder vollkommen in das Werkstück gezogen
wird, damit es unauffällig ist und nicht noch einmal abgetrennt werden muß. Die
Erfindung bezweckt ferner, Fadenabtrennvorrichtungen zu schaffen, bei denen die
Gefahr des Ausübens übermäßig großer, den letzten Stich verziehender Spannung auf
den zur Naht verlaufenden Faden nicht besteht. Ein weiterer Zweck der Erfindung
besteht darin, elektrisch beheizte Fadenabtrennmittel, wie sie bei Nähmaschinen
durch Verwendung von an die Trennstelle herangeführten elektrischen Drähten an sich
bekannt sind, so auszubilden und bei Schuhwerknähmaschinen derart anzuordnen, daß
sie für die Verwendung in mit einer gekrümmten Nadel versehenen Schuhwerknähmaschine,
die mit Wachs durchtränkte Fäden verarbeitet, besonders geeignet ist. Bei solchen
Schuhnähmaschinen sind die Raumbeschränkungen, denen beim Einbau einer Fadenabtrennplatte
Rechnung getragen werden muß, besonders kritisch und die Schwierigkeit der Wärmeisolierung
besonders schwerwiegend.
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Die in Nähmaschinen verwendeten Fäden, insbesondere die Fäden für
Schuhnähmaschinen, werden hohen Beanspruchungen ausgesetzt, welche die Zerreißfestigkeit
des Fadens manchmal überschreiten. Daher werden die Fäden für Schuhnähmaschinen
mit Wachsen, Harzen und anderen, die Fasern modifizierenden Materialien behandelt.
Manchmal werden die Eigenschaften des Fadens auch noch durch eine Wärmebehandlung
vebessert, die jedoch sorgfältig geregelt werden muß, damit das Auftreten einer
den Faden schädigenden Temperatur vermieden wird. Die Wärmebehandlung bezweckt,
dem Faden eine Zerreißfestigkeit zu verleihen, die seiner Stärke und Elastizität
entspricht oder angepaßt ist, jedoch erhöht das Verwenden von die Fasern modifizierenden
Materialien und das Behandeln des Fadens mit Wärme die Schwierigkeiten, die Auftreten,
wenn ein Messer zum Abtrennen des Fadens benutzt wird.
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Um diesen Bedingungen in jedem Fall besonders befriedigend Rechnung
zu tragen, wird nach dem wesentlichen Erfindungsmerkmal vorgeschlagen, daß die elektrisch
beheizten Fadenabtrennmittel für die vorliegende Art von Nähmaschinen als elektrisch
beheizte U-förmige Fadenabtrennplatte ausgebildet und ortsfest an der Nähmaschine
so angeordnet ist, daß der einen verjüngten Querschnitt aufweisende Quersteg der
U-Form zum Fadenabtrennen mit Fadenablenk-und Leitmitteln zusammenwirkt.
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Die Temperatur der erfindungsgemäßen Abtrennplatte muß natürlich größer
sein als die Temperatur, unter deren Einwirkung die Zerreißfestigkeit des Fadens
sich so weit verringert, daß er durch einen ziemlich leichten Zug abgetrennt werden
kann, ohne daß der zuletzt gebildete Stich in der Naht verzogen wird, damit das
Material, mit dem der Faden durchtränkt worden ist, durch die auf den Faden zur
Wirkung kommende Hitze verflüchtigt wird.
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Weitere Erfindungsmerkmale beziehen sich darauf, daß die erfindungsgemäße
Fadenabtrennplatte so innerhalb eines Schlitzes eines Werkstückträgers angeordnet
ist, daß eine Grundplatte der Fadenabtrennplatte einer Durchbohrung des Werkstückträgers
für die Nadel und einen Nadelfaden zugekehrt ist.
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Ein weiteres Erfindungsmerkmal kennzeichnet sich dadurch, daß ein
Fadenablenk- und Klemmhebel in Richtung auf die durch die Durchbohrung des Werkstückträgers
verlaufende Bewegungsbahn des Nadelfadens zu und von der Bewegungsbahn des Nadelfadens
hinweg bewegbar ist und zum Ablenken des Nadelfadens im Eingriff mit der Fadenabtrennplatte
und mit einer mit Rillen versehenen Schulter des Werkstückträgers dient, wobei der
Hebel das in der Maschiene verbleibende Ende des Nadelfadens zum Erleichtern des
Handhabens des Nadelfadens beim Bilden des ersten Stiches einer neuen Naht gegen
die mit Rillen versehene Schulter preßt.
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Schließlich ist erfindungsgemäß ein an einem Bügel befestigter und
die Fadenabtrennplatte überdeckender Ablenkteil vorgesehen, der eine Berührung des
Werkstückes mit der Fadenabtrennplatte verhindert.
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In den Zeichnungen ist Fig. 1 eine Vorderansicht der linken Seite
der die Erfindung verkörpernden Schuhnähmaschine, wobei Teile der Maschine weggebrochen
und in Höhenrichtung zusammengezogen sind, Fig. 2 eine Rückansicht eines Teiles
der Antrieb-und Anhaltevorrichtung der Maschine im etwas verkleinertem Maßstab,
Fig. 3 eine Schnittansicht, von der rechten Seite der Maschine gesehen, in der die
Stellungen der Maschinenteile, bevor die Maschine in ihre Ruhestellung kommt, dargestellt
sind, Fig. 4. eine Einzelansicht, in der die Arbeitswirkung einer Sperrfadenabtrennplatte
in Verbindung mit einem im Schnitt dargestellten Schuh abgebildet ist, Fig. 5 eine
Seitenansicht der ySperrfadenabtrennplatte in einer etwas veränderten Form mit einem
Fadenführungsteil, der gewährleistet, daß der Sperrfaden mit der Sperrfadenabtrennplatte
in Eingriff gelangt, Fig. C eine Einzelansicht der Sperrfadenabtrennplatte, FiQ.
7 eine Schnittansicht, in der die durch die Sperrfadenabtrennplatte ausgeübte Fadenzumeßwirkung
abgebildet ist, Fig. 8 eine Schnittansicht der die Nähstelle der Maschine umgebenden
Teile, Fig. 9 eine Schnittansicht, in der die Stellung eines Werkstückträgers mit
einer Nadelfadenabtrennplatte und eines Teiles des Schuhes während des Nähvorganges
abgebildet ist, Fig. 10 eine Schnittansicht der in Fig. 9 dargestellten Teile, nachdem
der Faden abgetrennt worden ist, Fig. 11 ein Grundriß der Nadelfadenabtrennplatte,
Fig. 12 eine Vorderansicht der Nadelabtrennplatte, Fig. 13 eine Perspektivansicht
von Teilen der die Nähstelle in der Maschine umgebenden und mit dem Faden in Eingriff
tretenden Maschinenteile, wobei ein Sperrfadenführungsfinger in zurückgezogener
Lage abgebildet ist, und Fig. 1.4 eine Perspektivansicht, in der das unauffällige
Fadenende am Anfang der in einen Schuh mittels der Maschine gebildeten Naht dargestellt
ist.
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Die dargestellte Maschine ist mit einer gekrümmten Hakennadel 2. (Fig.
13), einer gekrümmten Ahle 4, einem Schleifenspreizer 6, der an der gleichen Seite
eines Werkstückes wie die Nadel t angeordnet ist, einem Fadeneinleger 8, einem Nadelfadenfinger
10 (Fig. 1), einer Werkstückvorschubklemme mit einem Werkstückträger 12, in Richtung
zu welchem die Nadel t arbeitet und gegen welchen das Werkstück durch den Werkstückeintrittsdruck
der Nadel t gedrückt wird, und einem Drückerfuß 14 (Fig. 4, 5
und
8) versehen, der an der Seite des Werkstückes wirkt, von welcher der Werkstückeintrittsdruck
der Nadel 2 zum Klemmen des Werkstückes gegen den Werkstückträger 12 auf
das Werkstück ausgeübt wird.
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Ein Fadenanzieher 16 (Fig. 1) zum Regeln der Bewegungen eines Nadelfadens
42 (Fig. 13 und 14) ist unterhalb des Werkstückträaers 12 angeordnet, und die Maschine
ist mit einer nicht dargestellten vorderen und hinteren Fadenklemme und mit einem
nicht dargestellten Lieferführer einer Nadelfadenzumeßvorrichtung versehen, die
einen Nadelfadenzumeßarm 22 (Fig. 1) enthält. dessen Stellung selbsttätig durch
die Lage des das Werkstück erfassenden Drückerfußes 14 eingestellt wird. Der Fadenanzieher
16 wirkt auf übliche Weise und zieht jede Schleife des Nadelfadens 42, die eine
Schleife eines Sperrfadens 44 (Fig. 13 und 14) umgibt, in das Werkstück ein. Ein
Fadenabzieher wirkt mit dem Nadelzumeßarm 22 zusammen, der einen Arm 24 enthält,
welcher zwischen Führungsösen in dem Nadelfadenzumeßarm 22 hin und her schwenkt,
um mehr oder weniger Nadelfaden 42 zuzumessen, wenn die Dicke des von dem Drückerfuß
14 erfaßten Werkstückes sich ändert oder wenn Werkstücke verschiedener Dicke bearbeitet
werden. Sowie der Fadenanzieher 16 einen Stich in das Werkstück einzieht, erfaßt
die hintere Fadenklemme den Nadelfaden 42, damit die Stiche gleichmäßig angezogen
werden.
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Die Maschine hat eine Vorrichtung zum Betätigen die Stichbildungsvorrichtungen
in geeignetem Zeitpunkt, damit jede von der Nadel 2 durch das Werkstück gezogene
Schleife des Nadelfadens 42 um eine Schleife des Sperrfadens 44 zu liegen kommt.
Jede Sperrfadenschleie wird durch eine Nadelfadenschleife hindurchgeführt, um die
Nadelfadenschleife 42 gegen ein Herausziehen aus dem Werkstück zu sichern. Zu diesem
Zweck ist ein Sperrfadenführungsfinger 26 (Fig. 13) an der der Nadel 2 zugekehrten
Seite des Werkstückes angebracht. Ferner ist ein Sperrfadenhaltefinger 28 vorgesehen,
der das Herausziehen der Sperrfadenschleife aus der Nadelfadenschleife verhindert,
wenn der Sperrfadenführungsfinger 26 zurückgezogen wird.
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Die Maschine dient zum Befestigen einer Laufsohle 32 an einem mit
einem Rahmen 30 versehenen Schuh, wie in Fig. 4 dargestellt. Der Schuh befindet
sich, wenn er in die Maschine eingeführt wird, auf einem Leisten 34 und enthält
eine Brandsohle 36 und einen Schuhschaft 38, der mittels einer Innennaht 40 an einer
Rippe an der Innensohle 36 und an dem Rahmen 30 befestigt ist.
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Die Maschine hat eine Arbeits- und Anhaltevorrichtung, die durch die
Bedienungsperson zum Auslösen der Nähtätigkeit und zum Anhalten der Maschine kontrolliert
wird. Beim Anhalten der Maschine wird sie urabhängig von der Nähgeschwindigkeit
in eine vorbestimmte Lage gebracht, in welcher die Nadel t und die Ahle 4 mit dem
Werkstück außer Eingriff stehen, so daß das Werkstück leicht aus der Maschine herausgenommen
werden kann. Die Arbeits- und Anhaltevorrichtung enthält eine Antriebskupplung mit
einer Antriebsriemenscheibe 48 (Fig. 1), die mit einem Kupplungsbelag auf einem
Handrad 50 in Eingriff gebracht wird. Das Handrad 50 ist auf einer Nähwelle 52 befestigt
(s. Fig. 1 und 3). Die Nähwelle 52 dreht sich zusammen mit einer Welle 54 (Fig.
1), und beide Wellen 52 und 54 sind mit einer Anzahl von Nocken und
Kurbeln zum Betätigen der Stichbildungs-und Werkstückvorschubvorrichtungen in zeitlicher
Abstimmung zueinander versehen. Zum Betätigen der Antriebskupplung wird die Antriebsriemenscheibe
48 durch einen Kupplungshebel 56 eingerückt. Der Kupplungshebel
56 schwingt um einen Stift 58 an einem Gestell 60 der Maschine,
und ein Arm des Kupplungshebels ist mit einer Stange 62 verbunden, deren Unterende
schwenkbar an einem Fußtritt 64 angelenkt ist. Der Fußtritt 64 schwenkt
bei 66 am Maschinengestell 60.
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Das Oberende der Stange 62 ist mit einem Nockenarm 68 (Fig.
2) verbunden, dessen freies Ende, wenn der Fußtritt 64 betätigt wird und wenn die
Maschine tätig ist, mit einer Rolle 70 an einem Arm eines Hebels 72 in Eingriff
tritt. Der Hebel 72 ist mit einer langsam laufenden Antriebskupplung verbunden,
die, sobald die Bedienungsperson den Fußtritt 64 freigibt, zum Anhalten der sich
drehenden Wellen 52 und 54 und zum selbsttätigen Ausschalten der Antriebskupplung,
wenn die Wellen 52 und 54 eine vorbestimmte Winkellage erreichen, in welcher die
Nadel 2 und Ahle 4 außer Eingriff mit dem Werkstück stehen, betätigt
wird. Um die Maschine in eine genau bestimmte Ruhelage zu bringen, ist ein Nocken
74 (Fig. 3) auf der Nähwelle 52 verkeilt. Der Nocken 74 wird durch einen Klinkenhebel
76 betätigt, der zum Ausführen bestimmter Vorgänge, wie z. B. das Anheben des Drückerfußes
14 von dem Werkstück hinweg, am Ende des Nähvorganges von der Nähwelle 52
fort bewegt wird. Der Nocken 74 hat eine Schulter, die das Drehen der Nähwelle
52
unterbricht, sofern die Trägheit der Maschinenteile noch nicht durch die
langsam laufende Antriebskupplung und die in der Maschine wirkenden Reibungskräfte
genügend verringert ist.
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Zu den durch den Klinkenhebel 76 zum Ausüben der Hilfsvorgänge betätigten
Verbindungen gehört ein Arm 78 (Fig. 3), an dem ein Glied 80 angeschlossen ist.
Der Arm 78 stützt den Klinkenhebel 76 bei seiner Bewe-ung um die Achse der Nähwelle
52 in Ausrichtung mit dem Nocken 74 und von dieser Stellung hinweg, und das
Glied 80 ist schwenkbar mit einem Hebel 82 verbunden, der drehbar auf einem an dem
Maschinengestell 60 angebrachten Stift 84 befestigt ist. Zum Anheben des
Drückerfußes 14 von dem Werkstück hinweg wird das Oberende des Hebels 82 gegen einen
Arm 86 (Fig. 2 und 3) gedrückt, der auf einer hin- und hergehenden, drehbar indem
Maschinengestell 60 gelagerten Welle 88 befestigt ist. Die Welle
88 trägt ferner einen .schwenkbar an ein Glied 92 angeschlossenen Arm
90 (Fig. 2), und das Glied 92 ist mit dem Drückerfuß 14 verbunden.
Während der Endbewegung der Nähwelle 52 drückt der Nocken 74 den Klinkenhebel
66 nach hinten und bewirkt das Freigeben des Werkstückes durch den Drückerfuß
14.
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Eine geheizte, in Fig. 11 und 12 dargestellte Fadenabtrennplatte
94 für den Nadelfaden 42 hat einen Arm in Form eines durchbohrten
Ansatzes 96, damit er leicht in einen elektrischen Stromkreis eingefügt und
damit die Fadenabtrennplatte leicht an dem Werkstückträger 12 befestigt werden
kann. Der Werkstückträger 12 ist mit einer mit Schraubgewinde versehene Öffnung
zum Aufnehmen einer Klemmschraube 97 ausgestattet, die .sich durch den Ansatz
96 (Fig. 9) hindurch erstreckt. Der andere Arm der Fadenabtrennplatte
94 ist ein Anschlußansatz 98, der ebenfalls mit dem Stromkeis verbunden
wird. Die Fadenabtrennplatte 94 hat ferner eine Grundplatte 100, die
beim Durchführen elektrischen Stromes durch die Fadenabtrennplatte 94 auf eine ziemlich
hohe Temperatur erhitzt wird, weil der Querschnitt der Grundplatte 100
kleiner
ist als der Querschnitt der Ansätze 96 und 98, und es hat sich herausgestellt, daß
die Länge der Grundplatte 100 weniger als 6,35 mm und daß die auf die Ansätze
96 und 98 der Nadelfadenabtrennplatte 94 einwirkende Stromspannung nur
22 Volt betragen kann, wobei die Stromstärke etwa 40 Ampere ist. Um das Vorkommen
von Kurzschlüssen zwischen dem Ansatz 98 und dem Werkstücksträger 12 zu vermeiden,
ist die Grundplatte 100 mit einer an seiner Unterfläche entlang verlaufenden Ausnehmung
102 ausgestattet, und die Unterfläche des Ansatzes 98 ist mit einem Porzellanüberzug
104 (Fig. 12) versehen.
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Damit das Werkstück, der Faden und die an der Nähstelle der Maschine
angeordnetenTeile nicht durch die von der Fadenabtrennplatte 94 ausgestrahlte Wärme
beschädigt wird, ist der Werkstückträger 12 so ausgebildet, daß er den geheizten
Teil der Fadenabtrennplatte 94 mit Ausnahme der Vorderkante der Grundplatte
100 (s. Fig. 9 und 10) gänzlich umschließt. Der Werkstückträger 12 hat eine
Werkstückauflagefläche 106 und eine Durchbohrung 108 für die Nadel 12 und
die Ahle 4. Ein Schlitz 110 (Fig. 10), dessen Abmessungen etwas größer als die der
Fadenabtrennplatte 94
sind, steht mit der Durchbohrung 108 in Verbindung.
Wenn die Grundplatte 100 der Fadenabtrennplatte 94 in den Schlitz 110 eingesetzt
wird, ragt ihre Vorderkante etwas über die rückwärtige Wand der Durch-Bohrung 108
hervor, so daß keine unbeabsichtigte Berührung des Nadelfadens 42 mit der
Fadenabtrennplatte 94 während des Nähvorganges vorkommt. Die Abmessungen des Schlitzes
110 sind größer als die der Fadenabtrennplatte 94, damit ein Isolierraum zwischen
der Fadenabtrennplatte 94 und dem Werkstückträger 12 gebildet wird.
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Damit der Nadelfaden 42 mit der geheizten Fadenabtrennplatte
94 in Eingriff gebracht werden kann und damit ein Abtrennzug auf den Nadelfaden
42 ausgeübt werden kann, währenddem er mit der Fadenabtrennplatte 94 im Eingriff
steht, ist die Maschine mit einem Fadenablenk- und Klemmhebel 112 (Fig. 8, 9 und
10) versehen, der schwenkbar in Richtung auf die durch die Öffnung 108 des Werkstückträgers
12 verlaufende Bewegungsbahn des Nadelfadens 42 zu und von ihr hinweg angeordnet
ist. Der Hebel 112 ist so geformt, daß er an der Oberfläche des Werkstückträgers
12 liegt und daß sein mit dem Nadelfaden 42 in Eingriff tretendes Ende sich unterhalb
eines Ansatzes 114 (Fig. 8) des Werkstückträgers 12 an der linken Seite der Durchbohrung
108 bewegt. Unterhalb des Ansatzes 114 hat der Werkstückträger 12 eine mit Rillen
versehene Schulter 115, gegen die der Nadelfaden 42 gedrückt wird,
nachdem er von dem Hebel 112 aus seiner Bewegungsbahn hinaus abgelenkt worden ist.
Das mit dem Nadelfaden in Eingriff tretende Ende des Hebels 112 ist ebenfalls mit
Rillen versehen, die mit den Rillen in der Schulter 115 zusammenwirken. Die Schulter
115 befindet sich neben der Bewegungsbahn des Nadelfadens 42 zwischen der geheizten
Fadenabtrennplatte 94 und den unterhalb der Werkstückauflagefläche 106 des
Werkstückträgers 12 angeordneten Stichbildunasvorrichtungen. Wenn nun der
Nadelfaden 42 am Ende eines Nähvorganges abgetrennt wird, erfaßt der Hebel 112 das
in der Maschine verbleibende Ende des Nadelfadens 42 und hält es in einer Lage,
in welcher der Nadelfaden 42 zu Anfang einer neuen Naht so durch die Stichbildunesvorrichtung
gehandhabt werden kann, daß der erste Stich einer neuen Naht nur ein kurzes, unauffälliges
Fadenende (Fig. 10) aufweist. Dadurch, daß der Hebel 112
den Nadelfaden 42
von seiner normalen, in Fig. 9 dargestellten Bewegungsbahn ablenkt, spannt er ihn,
bringt ihn mit der geheizten Fadenabtrennplatte 94 in Eingriff und hält das Ende
des Nadelfadens 42 gegen die Schulter 115.
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Sobald derNadelfaden 42 durch die geheizte Fadenabtrennplatte94 abgetrennt
worden ist, kann das Werkstück von dem Werkstückträger 12 abgenommen werden, ohne
daß das von dem Hebel 112 erfaßte Ende des Nadelfadens 42 unter dem Hebel 112 hinweggezogen
wird (s. Fig. 5). Infolgedessen ist es nicht notwendig, die Spannung des Nadelfadens
42 durch das Öffnen der Fadenklemmen oder auf eine andere Weise aufzuheben,
und lediglich die Verbindung des Schuhes mit dem Sperrfaden 44 steht dem Herausnehmen
des Schuhes aus der Maschine entgegen.
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Um den Sperrfaden 44 unmittelbar an der Lauffläche der Laufsohle 32
abzutrennen, damit das Nahtende ein gefälliges Aussehen erhält, ist eine zweite
geheizte Fadenabtrennplatte 116 (Fig. 5 und 6), die der Nadelfadenabtrennplatte
94 ähnlich ist, am Unterende eines starren, winklig verlaufenden Bügels 118 angeordnet,
der an einem zusammen mit dem Drückerfuß 14. beweglichen Arm 1.20 befestigt ist.
Die Stellung der geheizten Fadenabtrennplatte 116 ist derart, daß der Sperrfaden,
wenn das Werkstück nicht mit dem Werkstückträger 12 im Eingriff steht, leicht mit
der Fadenabtrennplatte 116 in Berührung gebracht werden kann. Wie in Fig. .4 und
5 dargestellt, erfolgt dieser Eingriff in der Nähe der Stelle, an welcher der Sperrfaden
44 in das Werkstück eintritt. Eine fortgesetzte Bewegung des Werkstückes von dem
Werkstückträger 12 hinweg zu der in Fig. 7 abgebildeten Stellung bewirkt, daß ein
für das Abtrennen des Sperrfadens 44 durch die geheizte Fadenabtrennplatte
116 ausreichender Zug auf den Sperrfaden 44 ausgeübt wird, ohne daß die Lage
der Fäden 42 und 44 in dem zuletzt gebildeten Stich hierdurch irgendwie verändert
werden.
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Damit ein infolge einer unbeabsichtigten Berührung des Werkstückes
und derFadenabtrennplatte 116 möglicherweise vorkommendes Verfärben des Schuhes
vermieden wird, ist ein gebogener, mit einer Kerbe versehenerAblenkteil 122 unmittelbar
über derFadenabtrennplatte 116 an dem Bügel 118 befestigt. Ein Arm der Gabel
des Ablenkteiles 122 erstreckt sich in Anlage an die Oberfläche des Drückerfußes
14, wobei die Gabel des Ablenkteiles 122 die geheizte Kante der Fadenabtrennplatte
116 einschließt, so daß der Sperrfaden 44 leicht mit ihr in Eingriff gebracht
werden kann.
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Zum Regeln der Temperatur der Fadenabtrennplatten 94 und 116 enthalten
die für die Fadenabtrennplatten 94 und 116 vorgesehenen Heizstromkreise
einstellbare Widerstände, Schalter, Zeitmeßvorrichtungen und Relais zum Verringern
oder Unterbrechen des Stromflusses durch die Fadenabtrennplatten 94 und 116, wenn
diese nicht geheizt werden brauchen.
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Wenn die Maschine mit üblicher Geschwindigkeit betrieben wird, ist
es nur selten notwendig, das Ende des in der Maschine nach dem Abtrennen verbleibenden
Sperrfadens 44 zu erfassen, da es von der ungefähr waagerechten, mit strichierten
Linien in Fig. 7 dargestellten Lage schnell in die mit ausgezogenen Linien in Fig.
7 abgebildete Stellung schwingt, so daß der Sperrfaden 44 leicht durch die Nadelfadenschleife
des ersten Stiches einer neuen Naht hindurchgeführt werden kann (Fig. 13). Damit
genügend Sperrfaden
44 für den ersten Stich zur Verfügung
steht, sind die Länge des Bügels 118 und die Lage der Fadenabtrennplatte
116 an dem Bügel 118 derart, daß die Entfernung zwischen der geheizten Kante
der Fadenabtrennplatte 116 und dem Sperrfadenführungsfinger 26 gleich der Länge
des für den ersten Stich erforderlichen Sperrfadens 44 ist. Diese Länge des
Sperrfadens 44
ist bei 124 in Fig. 74 angedeutet, und wenn das Sperrfadenende
zum Bilden des ersten Stiches in das Werkstück hineingezogen wird, ragt es nur wenig
und in unauffälli;er Weise über die Oberfläche der Laufsohle 32 hinaus.
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Die Fadenabtrennplatte 116 hat eine der Fadenabtrennplatte
94 entsprechende Form. Die Fadenabtrennplatte 116 ist mit einem durchbohrten
Arm 126 zum Aufnehmen einer in den Bügel 118 eingeschraubten Schraube
128 und mit einem Anschlußarm 130 für einen Heizstromkreis versehen. Zwischen
den Armen 126 und 130 befindet sich eine geheizte Grundplatte
132. Der mit dem Arm 130 der Fadenabtrennplatte 116 verbundene
Stromkreis ist von dem Bügel 118 isoliert, und zwar ist diese Isolierung
der Isolierung der Fadenabtrennplatte 94 ähnlich. Die Unterfläche des Anschlußarmes
130 hat einen Porzellanüberzug. oder es kann auch eine rechtwinkligc Faserglasisolierplatte
134 für den Anschlußarm 130 vorgesehen werden. Die Kante der erhitzten
Grundplatte 132 ist für den Sperrfaden 44 dadurch zugänglich, daß
eine Ausnehmung 136 am Unterende des Bügels 118 vorgesehen ist, so
daß an jeder Seite der Ausnehmung 136 ein Vorsprung gebildet wird.
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Der Fadenablenk- und Klemmhebel 112 ist, wie in Fig. 8 dargestellt,
schwenkbar bei 113 am Werkstückträger 12 angeordnet, und ein sich abwärts
erstrekkender Arm des Hebels 112 ist mittels eines Stiftes 246 mit
gegabelten Enden eines Betätigungsgliedes 248 verbunden. Das Ende des Betätigungsgliedes
248
ist schwenkbar an einem gleitbar in einem Hubmagnetkern 254 angeordneten
Anker angeschlossen. Der Hubmagnetkern 254 umgibt eine Wicklung
256 (Fig. 1) für einen Elektromagneten, dessen Stromkreis in geeignetem Zeitpunkt
zum Betätigen des Hebels 112 geschlossen wird.