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Zusatzeinrichtung für die Bandführung von mit Bandführungsbolzen ausgerüsteten
Magnettonbandgeräten Um Filme unterschiedlicher Breite vorführen zu können, werden
bekannte kinematografische Wiedergabegeräte mit Bandführungsbolzen geliefert, welche
einen die Breite der Bandführungsnut bestimmenden, mittels Schraube einstellbaren
Anschlag aufweisen. Bei anderen bekannten Wiedergabegeräten dieser Art werden für
die gleiche Aufgabe Laufrollen verwendet, in die Führungsnuten verschiedener Breite
und verschiedenen Durchmessers eingearbeitet sind; diese Laufrollen müssen außerdem
zwecks genauerer Einstellung der Spurlage sowohl axial verschiebbar als auch mittels
Anschlägen oder Rasten festlegbar sein. Infolge der notwendigen Genauigkeit der
Bandführung müssen die Einjustierungen der Anschläge bei Umstellungen auf eine andere
Bandbreite jeweils von einer Fachkraft vorgenommen werden.
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Demgegenüber geht die Erfindung von üblichen Magnettonbandgeräten
aus, die z. B. mit Magnettonbändern von 6,25 mm Breite und einer Aufzeichnungsmöglichkeit
von zwei bzw. vier Spuren betrieben werden. Es ist bekannt, daß die Benutzer von
Vierspur-Magnettonbandgeräten wichtige und besonders beliebte Aufzeichnungen auf
Tonband oft nur auf der ersten und gegebenenfalls noch auf der zweiten Spur (nach
Bandumlegen) aufzeichnen und so zwei oder drei Aufzeichnungsspuren unbenutzt bleiben.
Oft scheuen sich aber die als Laien anzusprechenden Benutzer von Vierspurgeräten,
Bandaufnahmen herkömmlicher Art auf allen vier Spuren aufzuzeichnen, weil ihnen
zunächst das Aufzeichnen zu unübersichtlich und danach das Auffinden gesuchter Programmstellen
zu schwierig ist. Außerdem werden für Archivzwecke, Diktate und anderes oft nur
eine oder höchstens zwei Spuren ausgenutzt.
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Dementsprechend betrifft die Erfindung eine Zusatzeinrichtung für
die Bandführung von mit Bandführungsbolzen ausgerüsteten Magnettonbandgeräten mit
feststehenden Tonköpfen, die die Verwendung eines schmäleren Tonbandes für eine
gewünschte Spurlage erlaubt. Diese Zusatzeinrichtung bietet den besonderen Vorteil,
daß sie in einer einfachen, ohne weiteres auch durch Laien durchführbaren Weise
die für den Betrieb mit unterschiedlich breiten Tonbändern erforderlichen Umstellungen
an den Bandführungsbolzen ermöglicht, insbesondere die nachträgliche Umstellung
an sich nicht für den Betrieb mit schmäleren Tonbändern vorgesehenen Magnettonbandgeräten,
und zwar erfindungsgemäß dadurch, daß an sich bekannte Bandführungsteile leicht
lösbar auf die Bandführungsbolzen aufsteckbar sind. Auf diese Weise wird z. B. bei
den üblichen, für Magnettonbänder von 6,25 mm Breite bestimmten Magnettonbandgeräten
nach einer kurzzeitigen Umstellung die Verwendung von wesentlich schmäleren und
dabei billigeren Magnettonbändern, z. B. etwa 3,8 mm Breite ermöglicht. Infolge
der wesentlichen Einsparungen bei der Schaffung schmalbandiger Bandarchive ergibt
sich ein neuer, billigerer Anwendungsbereich für an sich mit breiteren Bändern arbeitende
Magnettonbandgeräte.
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Die schmäleren Magnettonbänder werden entweder auf Doppelflanschspulen
von einer geringeren Breite oder Doppelflanschspulen mit entsprechend dickeren Flanschen
aufgewickelt. Bei der Verwendung von Doppelflanschen geringerer Breite sind Wickeltellerabstandstücke
aufzulegen, so daß die Bandwickel mit dem schmäleren Tonband in der gewünschten
Spurlaufhöhe vor den Magnetköpfen betreibbar sind.
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Im folgenden wird an Hand der Fig. 1 bis 4 ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Von diesen Figuren zeigt Fig. 1 die Aufsicht auf die
wesentlichen Teile eines Magnettonbandgeräts, die im Zusammenhang mit der Erfindung
gebraucht werden, Fig. 2 die Vorderansicht einer zum Teil sichtbaren Wickeltellerkupplung
mit aufgelegtem Spulenkörper sowie benachbartem Bandführungsbolzen und Magnetkopf
und Fig. 3 und 4 verschiedene Ansichten der im Zusammenhang mit der Erfindung auf
die Bandführungsbolzen aufschnappbaren Bandführungsteile.
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Im folgenden wird eine Anwendung der Erfindung bei einem Vierspur-Magnettonbandgerät
beschrieben, von dem die Fig. 1 eine Draufsicht auf die auf den beiden Wickeltellern
1, 2 sitzenden Bandspulenkörper 3, 4 zeigt, wobei das breitere Tonband 5
von dem einen auf den anderen Spulenkörper im Vorlauf
und umgekehrt
im Rücklauf urnspulbar ist. Das Magnettonbandgerät wird üblicherweise mit dem normalen
6,25 mm breiten Tonband betrieben, auf welches vier Spuren von je 1 mm Breite und
je 0,75 mm Abstand voneinander äufzeichenbar sind. Vom oberen Bandrand beginnend,
verlaufen mit gegenseitigem Abstand die erste (Fig. 2: 20), vierte, dritte (Fig:
2: 21) und dem unteren Bandrand benachbart die zweite Spur: Dabei werden in bekannte
Weise die erste und die dritte Tonspur bei einem ersten Durchlauf und nach Umlegen
des breiteren Tonbandes 5 die zweite und vierte Spur in einem zweiten Durchlauf
aufgezeichnet. Das breitere Tonband 5 sitzt auf einem Bandspulenkörper 3, dessen
unterer Flansch durch die Strichpunktierung 3' hervorgehoben ist. Wie bereits in
der Beschreibungseinleitung erwähnt, werden von als Laien anzusprechenden Benutzern
von Vierspur-Magnettonbandgeräten die durch diese Geräte gebotenen Möglichkeiten
wegen der mangelnden Vertrautheit mit der Vierspurtechnik und den Schwierigkeiten
beim Auffinden gesuchter Programmstellen oft nicht ausgenutzt.
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Um den Gerätebenutzern zum Teil über diese Schwierigkeiten hinwegzuhelfen
und ihnen einen Teil der Kosten für die Einrichtung von Mägnettonbandarchiven zu
ersparen, wird die Verwendung schmälerer und daher billigerer Tonbänder 11 vorgeschlagen.
Diese Tonbänder können z. B. eine Breite von etwa 3,8 mm haben. Da ebenso wie die
normal gebrauchten 6,25 mm breiten Magnettonbänder 5 die schmäleren Tonbänder 11
von z. B. 3,8 mm Breite durch Bandführungsbölzen 6 mit Führungsnut 7 vor den Magnetköpfen
18 (Aufnähme-Wiedergabe-Kopf bzw. Löschkopf) höhengenau geführt werden müssen, wird
gemäß der Erfindung vorgeschlagen, im Bereich der Führungsnut 7 der Bandführungsbolzen
6 leicht lösbare Bandführungsteile 8, 9, 10 (Fig.2, 3) zu befestigen, welche die
Tonbänder 11 geringerer Breite genau in der gewünschten Höhe vor den Magnetköpfen
18 führen. Diese Bandführungsteile 8, 9, 10 bestehen vorzugsweise aus einem nichtmagnetisierbaren
Material und werden durch Anschrauben oder einfacher durch Aufschnappen im Bereich
der Führungsnut 7 der Bandführungsbolzen 6 unterhalb der strichpunktiert angedeuteten
Magnetkopfabdeckung 15 (Fig. 1) befestigt.
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In den Fig. 3 und 4 sind zwei Ansichten eines durch Aufschnappen auf
die Bandführungsbolzen 6 zu halternden Bandführungsteils 8, 9, 10, der aus einem
elastischen Kunststoff hoher Abriebfestigkeit -z. B. Polyacetatharz - gezeigt. Derartige
Bandführungsteile 8, 9, 10 sind beispielsweise durch Pressen oder Spritzen in einem
Arbeitsgang herstellbar. Sie besitzen zwei den Nutquerschnitt des Bändführungsbolzens
6 umfassende, verschieden hohe Finger 8, 9. Von diesen Fingern ist der rückseitige
Finger 8 (Fig. 3, 4) so hoch, daß er die Nut 7 ausfüllt; während der vorderseitige
Finger 9 die gewünschte Laufhöhe-wie aus der Fig.2 ersichtlichfür das schmälere
Tonband 11 freigibt: Infolge der Elastizität des Kunststoffmaterials liegen die
inneren Umfangsflächen 12 sowie die äußeren Flächen 13, 14 (unten und oben) der
Bandführungsteile - durch die Reibung des laufenden Tonbandes 11 nicht vierdrehbar
- an. Um das Aufschnappen der Band führungsteile 8; 9, 10 auf die Bandführungsbolzen
6 sowie das Abnehmen der Bandführungsteile zu erleichtern, sind letztere mit Griffteilen
10 versehen. Wenn das schmälere Tonband 11 auf Doppelflanschspulen 3, 4 geringerer
Breite aufgewickelt ist, sind auf die beiden Wickelteller 1, 2 Abstandsstücke 19,
z. B. in Scheibenform, aufzulegen; damit die schmäleren Tonbänder 11 in der gewünschten
Laufhöhe vor den Magnetköpfen 18 zu betreiben sind. Beim Zweispurbetrieb der schmäleren
Tonbänder 11 mit Vierspurgeräten wird das obere Magnetsystem mit den Polspitzen
22 (Fig. 2 a) des mitbenutzten Vierspurkopfes 18 für die Aufzeichnung bzw. Wiedergabe
der Tonspur 20 verwendet. Das darunterliegende Magnetsystem mit den Polspitzen 23
ist dabei abgeschaltet. Bei Benutzung des schmäleren Tonbandes 11 wird im ersten
Durchlauf die erste Spur 20, und nach Umlegen des Tonbandes: 11 in üblicher Weise
der ersten Spur benachbart, die zweite Spur 21 (Fig:2) aufgezeichnet bzw. abgenommen.
Die vorgeschlagene Einrichtung ist nicht nur für nichtkassettierte Tonbänder 5 bzw.
11 - wie beschriee ben - mit Vorteil zu gebrauchen, sondern ferner auch für kassettierte
Tonbänder 5 bzw. 11, wodurch nicht nur die Kosten für die Tonbänder, sondern ferner
die Kosten für die Kassetten niedriger werden.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung läßt sich nicht nur bei Vierspur-Magnettonbandgeräten;
sondern ferner bei den üblichen Zweispur-Magnettonbandgeraten mit 6,25 mm breitem
Tonband mit Vorteil verwenden, bei denen im Falle der Verwendung der schmäleren
Tonbänder 11 nur eine Spur aufgezeichnet wird und so für Diktierbetrieb und Archivzwecke
die an sich hohen Kosten der Magnettonbänder wesentlich gesenkt werden können. In
diesem Falle können die Flansche der Doppelflanschspulen für die schmäleren Tonbänder
11 auch etwas dicker gehalten und so das Auflegen von Abstandsstücken 19 auf die
Wickelteller 1, 2 eingespart werden.