DE1122262B - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern oder Strangpresserzeugnissen aus Aluminiumpulver oder Aluminiumlegierungspulver - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern oder Strangpresserzeugnissen aus Aluminiumpulver oder Aluminiumlegierungspulver

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DE1122262B
DE1122262B DEA23546A DEA0023546A DE1122262B DE 1122262 B DE1122262 B DE 1122262B DE A23546 A DEA23546 A DE A23546A DE A0023546 A DEA0023546 A DE A0023546A DE 1122262 B DE1122262 B DE 1122262B
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aluminum
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DEA23546A
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William Trehane Ennor
John Paul Lyle Jun
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Howmet Aerospace Inc
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Aluminum Company of America
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C1/00Making non-ferrous alloys
    • C22C1/04Making non-ferrous alloys by powder metallurgy
    • C22C1/0408Light metal alloys
    • C22C1/0416Aluminium-based alloys

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Formkörpern oder Strangpreßerzeugnissen aus Aluminiumpulver oder Aluminiumlegierungspulver Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern oder Strangpreßerzeugnissen aus Aluminiumpulver oder Aluminiumlegierungspulver durch Warmpressen des Pulvers und Warmverformung des Preßlings.
  • Mit dem Verfahren werden Erzeugnisse hergestellt, deren Eigenschaften besser sind als die Eigenschaften entsprechender aus Gußmetall hergestellter Gegenstände. Der Ausdruck »Aluminium« bezieht sich sowohl auf Aluminium als auch auf Legierungen, in denen dieses Element vorherrscht. Der Ausdruck bezieht sich auch auf pulverförmige Gemische von Metallen, in denen das Aluminiumpulver oder ein Aluminiumlegierungspulver den Hauptbestandteil bildet.
  • Das neue Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß das lose Pulver unter einem Druck von nur 0,35 bis 70 kg/cm2 während einer Zeit von einer Viertelstunde bis 36 Stunden bei einer Temperatur zwischen 450°C und der Liquidustemperatur bzw. dem Schmelzpunkt des Aluminium gepreßt wird, bis der Preßling eine Dichte von mindestens 30 °/a der Dichte des kompakten Metalls hat, und daß dann dieser vorläufige Preßling in bekannter Weise durch Warmverformung weiter verdichtet und in die endgültige Form gebracht wird.
  • Es sind in den letzten Jahren große Fortschritte bei der Herstellung von zahlreichen Erzeugnissen aus nicht aluminiumartigen Pulvern, insbesondere aus Eisenpulver, gemacht worden. Die Erzeugnisse haben Vorteile, die in den aus dem vollwandigen Metall hergestellten ähnlichen Gegenständen nicht vorhanden sind. Es gibt zwei Arten von aus Pulver erzeugten Erzeugnissen. Bei der einen Art wird das Pulver zu der fertigen Form gepreßt, während bei der anderen Art zuerst ein Block oder eine andere einfache Form hergestellt wird, die dann auf die endgültige Form verarbeitet oder geformt wird. Auf dem Gebiete der Herstellung von Erzeugnissen aus Aluminiumpulver sind die Fortschritte nur langsam gewesen, da Schwierigkeiten bei der Herstellung einer guten Verbindung zwischen den Metallteilchen auftreten und das Pulver auch an den Wänden der Gesenkform anhaftet. Versuche, die bei der Benutzung von anderen Metallpulvern angewendeten Verfahren auch bei Aluminiumpulver zu verwenden, sind ohne Erfolg geblieben oder haben nur teure oder unbefriedigende Erzeugnisse ergeben. Es ist bereits bekannt, Aluminiumpulver oder Aluminiumlegierungspulver bei sehr hohem Druck und bei erhöhten Temperaturen zu verdichten und anschließend die Form des auf diese Weise geformten Preßlings durch maschinelle Bearbeitung zu ändern, wie dies in der deutschen Patentschrift 756 272 beschrieben ist. Auch ist es bekannt, durch Pressen bei hohen Drücken und Temperaturen von 100 bis 600°C, Sintern und Schmieden Fertigteile aus Aluminium auf pulvermetallurgischem Weg herzustellen oder solche Körper herzustellen durch Kaltpressen, gegebenenfalls Warmpressen und Warmverformung, wobei aber immer Preßdrücke von mindestens einigen hundert Kilogramm je Quadratzentimeter, in der Regel aber wesentlich höhere Drücke, angewandt wurden.
  • Mit der Erfindung sollen diese bekannten Schwierigkeiten überwunden und ein wirtschaftlich günstiges und verwertbares Verfahren zur Herstellung von Formerzeugnissen aus Aluminiumpulver angegeben werden. Vor allem soll ein Verfahren geschaffen werden, bei dem die aus Aluminiumpulver bestehenden Vorpreßlinge ohne die Anwendung hoher Drücke verdichtet werden, damit sie mittels der üblichen Strangpreß- oder Schmiedeverfahren verarbeitet werden können. Durch die Anwendung niedriger Drücke wird das Verfahren einfacher und wirtschaftlicher. Die Vorpreßlinge sind so fest, daß sie leicht gehandhabt werden können.
  • Die Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß aus Aluminiumpulver hergestellte Erzeugnisse leicht aus Pulverpreßlingen angefertigt werden können, die unter einem verhältnismäßig geringen Druck bis zu 70 kg/cm2 geformt worden sind, während die Pulvermasse auf eine Temperatur im Bereich von 450°C und der Liquidustemperatur der Legierung oder dem Schmelz-punkt des Aluminiums,-falls eine Legierung nicht ver- wendet wird, so lange Zeit gebracht worden ist, daß der Preßling eine Dichfe vön mindestens 30 °/o des Festmetalls angenommen hat. Am Ende der Erwärmungsdauer kann die verdichtete Masse auf Raumtemperatur abgekühlt oder als Vorbereitung zu einer Warmverarbeitung auf einer erhöhten Temperatur gehalten und unmittelbar in die zur Warmverarbeitung bestimmte Vorrichtung übertragen werden. Beim Abkühlen des Preßlings auf Raumtemperatur wird der Preßling bei der Warmverarbeitung von neuem erwärmt. Eine Schutzatmosphäre ist während des Verdichtens und Erwärmens nicht erforderlich, wenn das Pulver nicht der Ofenatmosphäre ausgesetzt wird. Dagegen ist die Verwendung einer Schutzatmosphäre erwünscht, wenn das Pulver nicht abgedeckt wird oder wenn es mit der Ofenatmosphäre in Berührung kommt.
  • Die Aluminiumpulver, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verdichtet und warm verarbeitet werden, können schuppenartige Pulver oder Staubpulver sein. Es ist eine große Zahl von Teilchengröße zulässig, doch sollten die Teilchen nicht größer sein als Teilchen, die ein Sieb mit 35 Maschen je Zoll linear passieren können, d. h. kleiner als 0,5 mm. Zur Herstellung von Formgegenständen höchster Festigkeitswerte ist jedoch die Verwendung von Pulvern erwünscht, die eine sehr feine Maschengröße passieren können, beispielsweise ein Sieb mit 325 Maschen je Zoll linear, d. h. kleiner als 0,04 mm. Unter bestimmten Umständen ist es auch ratsam, Pulver verschiedenartiger Größe zu verwenden und diese Pulver gründlich zu mischen, ehe eine Verdichtung der Masse erfolgt. Die Wahl der Pulverform und das Verhältnis der verschiedenen Größen ergibt sich in den einzelnen Fällen aus Versuchen und liegt im Bereich der auf diesem Gebiet tätigen Fachleute.
  • Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Metallpulver kann aus Aluminium geringer Reinheit, beispielsweise einer Reinheit von 99 °/o, bis zu dem Aluminium höchster Reinheit, wie es erhältlich ist, bestehen, oder es kann aus Teilchen aus Aluminiumlegierungen bestehen, oder es kann aus einem Gemisch von Aluminiumteilchen und den gewünschten Legierungselementen zusammengesetzt sein. Die Elemente, die auf diese Weise dem Aluminium entweder in legierter Form oder in Elementform zugesetzt werden, sind diejenigen Elemente, wie sie üblicherweise bei Aluminiumlegierungen Verwendung finden, z. B. Kupfer, Magnesium, Silizium, Zink, Mangan, Eisen und bestimmte hochschmelzende Elemente. Die Elemente können in den Mengen vorhanden sein, wie sie üblicherweise in den festen Metallegierungen verwendet werden, beispielsweise bis zu 10 °/o Kupfer, bis zu 1501, Silizium, bis zu 100/, Zink und bis zu 100/, Magnesium. Hochschmelzende Elemente, wie Titan, Bor und Zirkonium, können in Mengen bis zu 0,50/, verwendet werden. Es kann notwendig oder erwünscht sein, den legierten Preßling oder das erhaltene Erzeugnis einer bestimmten Wärmebehandlung zu unterwerfen, um eine Diffusion der Legierungselemente in der Aluminiummasse mit oder ohne eine anschließende Ausscheidungs-Härtungs-Behandlung zu sichern. Diese Wärmebehandlungen sind auf dem Gebiete bekannt und bilden keinen Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens. Außer dem Aluminium und den Legierungselementen ist noch eine bestimmte Menge von Aluminiumoxyd im Pulver und den aus dem Pulver hergestellten Erzeugnissen vorhanden. Ein natürlicher Oxydüberzug bildet sich auf den Aluminiumteilchen, wenn die Teilchen der Luft ausgesetzt werden, weil das Aluminium oxydiert. Die Oxydmenge je Einheit des Metallgewichtes nimmt mit abnehmender Teilchengröße zu. Das Vorhandensein des Oxydes hat sich als vorteilhaft herausgestellt, und zwar besonders dann, wenn das Erzeugnis bei seiner Verwendung erhöhten Temperaturen ausgesetzt wird. Es ist sogar manchmal erwünscht, während der Herstellung des Pulvers eine Oxydation hervorzurufen, um den Oxydgehalt des Pulvers zu erhöhen und auf diese Weise gewisse Eigenheiten der verdichteten Erzeugnisse zu verbessern. Die Menge des vorhandenen Oxydes kann sich je nach den gewünschten Eigenheiten über einen weiten Bereich ändern, soll jedoch für gewöhnlich zwischen 0,1 und 30 Gewichtsprozent betragen.
  • Zur Herstellung des Ausgangspreßlings wird eine Pulvermenge in eine Kammer oder ein Gesenk eingebracht, das mittels eines Kolbens oder eines anderen gleitbaren, dichtschließenden Paßstückes abgeschlossen wird. Eine vorteilhafte Anordnung für die Herstellung großer Mengen besteht aus einer Reihe von Behältern, die bei Raumtemperatur und Raumdruck einzeln gefüllt werden können und in deren offenes Ende ein Kolben oder eine andere Verschlußvorrichtung paßt. Ein zweckdienlicher geringer Druck kann dann auf den Kolben oder den Verschluß ausgeübt werden, bevor der Behälter in die Erwärmungskammer eingeführt wird, oder der Druck kann zur Einwirkung gebracht werden, nachdem der geschlossene Behälter in den Ofen eingesetzt worden ist. In einigen Fällen genügt es, ein Gewicht auf den Kolben oder den anderen Verschluß aufzusetzen und dafür zu sorgen, daß das Gewicht so lange in seiner Stellung bleibt, bis die Erwärmungsstufe und Abkühlungsstufe beendet worden ist. Der gleitbare Verschluß muß natürlich genügend Masse haben, damit er das notwendige Gewicht hat und den notwendigen Druck auf die Pulverladung ausübt. Ein anderes Verfahren besteht darin, einen druckbeaufschlagten oder federbeaufschlagten Kolben zu verwenden. Da der zur Einwirkung gebrachte Druck nur gering ist, kann er mittels einer einfachen Vorrichtung ausgeübt werden, so daß besondere Pressen und Hochdruckvorrichtungen nicht erforderlich sind. Hierdurch wird eine wesentliche Vereinfachung in der Herstellung von Pulverpreßlingen erreicht.
  • Die Größe des zum Festigen der Pulvermasse erforderlichen Druckes ist verhältnismäßig niedrig und ist bedeutend kleiner als der Druck, der zum Strangpressen der Masse erforderlich ist oder der bisher als notwendig angesehen wurde. Es wurde festgestellt, daß Drücke von einigen zehn Gramm bis zu 70 kg/cmE genügen, um die notwendige Verdichtung des Pulvers innerhalb des angegebenen Temperaturbereiches zu erzielen. Vorzugsweise soll der Druck innerhalb des Bereiches von 0,35 bis 56 kg/cma liegen.
  • Bei diesem Druck wird die Pulverladung auf eine Temperatur erwärmt, die ein Plastischwerden, Fließen und ein teilweises Verschweißen der Metallteilchen sichert. Temperaturen, die innerhalb des Bereiches von 450°C und der Liquidustemperatur der Legierung oder dem Schmelzpunkt von Aluminium (ungefähr 660°C) liegen, erreichen dieses Ergebnis. Liegt die Temperatur in dem unteren Abschnitt des Bereiches, so sind eine längere Erwärmungszeit und ein höherer Druck erforderlich. Beste Ergebnisse zeigten sich jedoch bei einer Temperatur von mindestens 540°C.
  • Die unter Druck erfolgende Erwärmung des Pulvers soll so lange durchgeführt werden, bis der Preßling eine Dichte von mindestens 300/, der Dichte des vollwandigen Metalls hat. Eine höhere Dichte von 5001, oder mehr wird üblicherweise bevorzugt, um die Unversehrtheit des Preßlings zu sichern. Die gewünschte Wirkung kann auch in kürzerer Zeit innerhalb des oberen Abschnittes des Temperaturbereiches und bei Drücken oberhalb 7 kg/cm2 erreicht werden. Die Größe des Preßlings muß bei der Auswahl von Zeit und Temperatur berücksichtigt werden. Die Erwärmungsdauer kann von einer Viertelstunde bis 36 Stunden dauern.
  • Der Druck kann während der Abkühlungsperiode beibehalten oder gesenkt werden. Nach dem Abkühlen des Preßlings auf Raumtemperatur werden alle Oberflächenmängel entfernt und der Preßling von neuem auf die Warmbearbeitungstemperatur erwärmt. Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Preßling ist so fest, daß er dieser Hantierung und diesen Bearbeitungsvorgängen widersteht.
  • In einigen Fällen kann es erwünscht sein, den warmen Preßling vor seinem Verformen in der Warmbearbeitungsvorrichtung in einen Wärmeausgleichofen einzusetzen.
  • Erfahrungsgemäß haben die nach dem erwähnten und mit geringem Druck ausgeführten Verfahren erzeugten Preßlinge aus Aluminium eine so hohe Dichte und Kohäsion, daß sie den beim Reinigen, Erwärmen, Strangpressen und Schmieden üblichen Hantierungsvorgängen widerstehen. Die Aluminiumteilchen werden mindestens teilweise während des mit geringem Druck erfolgenden Verdichtungsvorgangs miteinander verbunden, während bei dem anschließenden Warmbearbeiten eine weitere Verbindung erfolgt.
  • Zum Warmbearbeiten soll der Preßling vorzugsweise eine Temperatur von 315 bis 625'C haben, wobei die gewählte genaue Temperatur teilweise von dem Bearbeitungsvorgang und von der Zusammensetzung des Preßlings bestimmtwird. Und zwar soll beim Schmieden der Preßling eine Temperatur zwischen 370 und 425'C haben, während das Strangpressen bei einer Temperatur zwischen 370 und 625°C erfolgen kann. Die üblichen Warmbearbeitungsverfahren und die übliche Ausrüstung kann zur Herstellung der Preßlinge mit Vorteil verwendet werden. Nach dem Warmverarbeiten kann das Erzeugnis gewünschtenfalls kalt bearbeitet werden.
  • Einer der Vorteile, die sich durch die Verwendung von niedrigen Drücken beim Verdichten von Aluminiumpulver ergeben, besteht darin, daß der verdichtete Körper so porös ist, daß der Austritt von allen flüchtigen Stoffen, die während der Verdichtung entwickelt werden, möglich ist. Dies ist von großer Wichtigkeit, da einige Aluminiumpulver in Gegenwart von flüchtigen Kohlenwasserstoffen zerkleinert werden und da es kostspielig und auch gefährlich ist, das Pulvererzeugnis vor dem Verdichten zu trocknen.
  • Das Verfahren wird durch folgende Beispiele näher erläutert 1. Eine Ladung aus schuppenartigem Aluminiumpulver, das zu 98 °/o aus Teilchen von 99,5 °/o reinem Aluminium ausschließlich Oxyd besteht, die ein Maschensieb mit 325 Maschen je Zoll linear passieren, wurde in ein Graphitrohr von 16,5 cm Innendurchmesser und 122 cm Länge auf eine Höhe von 91 cm gefüllt. Eine dichtschließende Graphitscheibe wurde dann auf die Oberseite der Pulverbeschickung aufgelegt und ein Gewicht auf die Scheibe aufgesetzt, das einen Druck von 3,8 kg/cm2 auf das Pulver ausübte. Das Rohr mit der Beschickung wurde dann in einen der Luft zugänglichen Ofen in aufrechter Stellung eingesetzt und während einer halben Stunde auf 635°C erwärmt. Rohr und Inhalt wurden dann auf Raumtemperatur im Ofen gekühlt und der Pulverpreßling aus dem Rohr ausgestoßen. Der auf diese Weise geformte Preßling hatte eine Dichte von 1,6 g/cm3 oder etwa 59 °/o der Dichte des vollwandigen Metalls. Der Preßling wurde von seiner Außenschicht befreit, von neuem auf 482°C erwärmt und zu einer Stange gepreßt, die einen Durchmesser von 19 mm und eine gleichförmige Dichte hatte. Proben, die von dieser Stange abgefräst wurden, hatten bei Raumtemperatur eine Zugfestigkeit von 25,2 kg/mm2, eine Streckgrenze von 16,8 kg/mm2 und eine Dehnung von 15 °/o. Andere Proben, die während 1000 Stunden auf 315'C erwärmt und bei dieser Temperatur erprobt wurden, hatten eine Zugfestigkeit von 11,2 kg/mm2, eine Streckgrenze von 10,5 kg/mm2 und eine Dehnung von 17 °/o. Ein Aluminiumblech von 99,2 °/o Reinheit größter Härte, bekannt unter der Bezeichnung H 18, hatte bei einer Raumtemperatur die folgenden typischen Eigenheiten: Zugfestigkeit 16,8 kg/mm2, Streckgrenze 15,4 kg/mm2 und Dehnung 50/,. Bei 315'C hatte dasselbe Material folgende typische Eigenheiten: Zugfestigkeit 1,7 kg/mm2, Streckgrenze 1,0 kg/mm2 und Dehnung 900/,.
  • II. Aluminiumstaub von 99,5 °/o Reinheit und Teilchen, die zu 100°/o ein Maschensieb von 325 Maschen je Zoll linear passierten, wurde in ein Graphitrohr derselben Abmessungen wie im Beispiel I auf eine Höhe von 91 cm eingeschüttet. Eine Graphitscheibe wurde in den Zylinder eingepaßt und ein Druck von 3,7 kg/cm2 auf das Pulver in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 zur Einwirkung gebracht. Das gefüllte Rohr wurde in aufrechter Stellung in einem der Luft zugänglichen Ofen einer Temperatur von 638'C ausgesetzt und während einer Viertelstunde auf dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur im Ofen wurde der Preßling aus dem Rohr ausgestoßen und hatte eine Dichte von 1,2 g/cm3 oder 45°/o der Dichte des vollwandigen Materials. Der Preßling wurde abgedreht, von neuem auf 480°C erwärmt und zu einer Stabform gepreßt. Die Prüfung des Stabes zeigte, daß der Stab einen gleichförmig dichten Aufbau hatte. Bei Raumtemperatur hatten die vom Stab abgeschnittenen Probestücke eine Zugfestigkeit von 18,9 kg/mm2, eine Streckgrenze von 11,9 kg/mm2 und eine Dehnung von 25 °/o. Andere von dem Stab abgeschnittene Probestücke hatten nach einer während 100 Stunden erfolgenden Erwärmung auf 315°C bei dieser Temperatur eine Zugfestigkeit von 8,4 kg/mm2, eine Streckgrenze von 7,0 kg/mm2 und eine Dehnung von 18 °/o.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern oder Strangpreßerzeugnissen aus Aluminium- oder Aluminiumlegierungspulver durch Warmpressen des Pulvers und Warmverformung des Preßlings, dadurch gekennzeichnet, daß das lose Pulver unter einem Druck von nur 0,35 bis 70 kg/cm2 während einer Zeit von einer Viertelstunde bis 36 Stunden bei einer Temperatur zwischen 450°C und der Liquidustemperatur bzw. dem Schmelzpunkt des Aluminiums geprellt wird, bis der PreBling eine Dichte von mindestens 300/, der Dichte des kompakten Metalls hat, und daB dann dieser vorläufige PreBling in bekannter Weise durch Warmverformung weiter verdichtet und in die endgültige Form gebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB die Pulvermasse einem Druck nicht höher als 56 kg/cma unterworfen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daB die Temperatur, der die Pulvermasse unterworfen wird, mindestens 537°C beträgt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB die Pulvermasse so lange verdichtet wird, bis sie eine Dichte von mindestens 500/, der Dichte des kompakten Metalls hat.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daB der PreBling gekühlt und vor dem Wiedererwärmen auf StrangpreB-temperatur von seiner Oberflächenhaut befreit wird. In Betracht gezogene Patentschriften Deutsche Patentschriften Nr. 748 494, 756 272, 837 467; USA.-Patentschrift Nr. 2 391 752; Aluminium, Bd. 27 (1951), S. 30.
DEA23546A 1954-10-12 1955-10-10 Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern oder Strangpresserzeugnissen aus Aluminiumpulver oder Aluminiumlegierungspulver Pending DE1122262B (de)

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