DE1121874B - Pressvorrichtung in Gruenfutterspeichern - Google Patents

Description

In Grünfutterspeichern besteht die Aufgabe, daß das eingebrachte Futter einem Preßdruck ausgesetzt ist, damit vor allem die Luft aus dem gelagerten Futter entweicht. Die Anwesenheit von Luft im Futter führt bei dem Gärprozeß zur Bildung von Buttersäure, was vermieden werden muß. Es ist bekannt, durch eine auf einer Futterauflage befindliche Winde mittels einer im Speicher verankerten Seilzuganordnung den Futtermittelstock unter Preßdruck zu halten. Es ist auch bekannt, an Grünfutterspeichern zum Heben eines Stampfbalkens eine Seilwinde anzuordnen, deren Seiltrommel die Zugseile entgegengesetzt zulaufend aufnimmt. Die Luft aus dem im Speicher gelagerten Grünfutter durch Anwendung besonders hoher Preßdrücke oder Schlagdrücke zu entfernen, führt dazu, daß das Futter vermust und dadurch in beträchtlichem Umfange wichtige Nährstoffe aus dem Futter verlorengehen.

Die erfindungsgemäße Preßvorrichtung, welche durch eine auf einer Futterauflage befindliche Winde mittels einer im Speicher verankerten Seilzuganordnung den Preßdruck vermittelt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Winde beweglich auf der Futterauflage angeordnet ist und in an sich bekannter Weise zwei entgegengesetzt zulaufende Zugseile aufnimmt und gleichgerichtet der Seiltrommel zuführt und die Zugseile im Speicher diametral gegenüber verankert je von unten her an der Speicherwand entlangführen. Durch eine solche Preßvorrichtung wird über die gesamte Oberfläche des im Silo gespeicherten Grünfutters gleichmäßig verteilt ein gleicher Preßdruck ausgeübt. Ungleichmäßigkeiten bei der Grünfutterlagerung, die praktisch unvermeidlich sind, werden selbsttätig ausgeglichen. Es kann ohne weiteres der verschieden dichten Lagerung des Futters entsprechend die Futterauflage eine geneigte Stellung einnehmen. Es stellen sich durch das Gleiten der Winde die erforderlich werdenden Längenverchiedenheiten der Zugseile selbsttätig ein. Es unterbleibt demzufolge ein Hin- und Herwandern eingeschlossener Luft im gespeicherten Futter, das sonst auftritt, wenn nur stellenweise ein Preßdruck zeitlich und örtlich verschieden auf den Futterstock ausgeübt wird.

Damit die Zugseilbefestigung kontrollierbar ist und auch die Zugseillängen, z. B. bei Beginn der Preßbehandlung des Futters, gegebenenfalls auch nach Erfordernis während des Pressens, eingestellt bzw. nachgestellt werden können, sind zweckmäßigerweise die Zugseile je über eine am Boden des Silos befindliche Rolle geführt und mit ihren Enden an der Futterauflage befestigt.

In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausfüh-Preßvorrichtung in Grünfutterspeichern

Anmelder:

Hugo Heber Landmaschinenfabrik,
Oberessendorf (Württ.)

Gerhard Heber, Oberessendorf (Württ.),
ist als Erfinder genannt worden

rungsform der erfindungsgemäßen Preßvorrichtung schematisch dargestellt.

Fig. 1 zeigt einen Grünfutterspeicher im senkrechten mittleren Schnitt,

Fig. 2 im vergrößerten Maßstab die Windenanordnung in Seitenansicht,

Fig. 3 die Windenanordnung in Vorderansicht.

Gemäß Fig. 1 ist das im Speicher 1 mit Seitenwandöffnungen 2 befindliche Futter 3 durch eine Auflage 4, welche einen Deckel oder einen Rost darstellen kann, abgedeckt. Auf der Futterauflage 4 ist eine Winde 5 gleitbar angeordnet. Zwei diametral gegenüberliegend an der Futterauflage befestigte Seile 6 und 7 führen über am Speicherboden 8 angeordnete Rollen 9 und 10 zur Futterauflage 4 zurück und laufen dort über Rollen 17 und 18 geführt einander entgegengesetzt der Winde 5 zu. Die Seiltrommel 11 nimmt die Zugseile 6 und 7 gleichgerichtet auf.

Gemäß den Fig. 2 und 3 ist die Winde 5 auf zwei Balken 12, welche auf der z. B. rostartigen Futterauflage sich befinden und Führungsschienen 13 aufweisen, gleitbar angeordnet. Mittels des Hebels 14 und der mit diesem funktionsverbundenen Zahnradübersetzung 15 mit lösbarer Sperrklinke 16 lassen sich gleichzeitig und gleichmäßig die Zugseile 6 und 7 auf die Trommel 11 aufwickeln und dementsprechend ein gleichmäßiger Druck auf das gesamte im Speicher befindliche Futter ausüben.

Die Seitenwandöffnungen 2 gestatten einen unmittelbaren seitlichen Austritt von Luft und etwaiger Flüssigkeit nach außen aus der gepreßten Speicherfüllung. Die Luft tritt allseitig gleichmäßig aus dem gespeicherten Futter aus. Die Seitenwandöffnungen können einen ventilartigen Verschluß aufweisen, der

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sich selbsttätig bei vorhandenem Überdruck im Innern gegenüber der Außenluft öffnet.

Die erfindungsgemäße Preßeinrichtung ist billig in den Gestehungskosten, leicht und einfach, dabei auch zuverlässig wirkend zu bedienen.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Preßvorrichtung bei Grünfutterspeichern, welche durch eine auf einer Futterauflage befindliche Winde mittels einer im Speicher verankerten Seilzuganordnung den Preßdruck vermittelt, da durch gekennzeichnet, daß die Winde beweglich auf der Futterauflage angeordnet ist und in an sich

bekannter Weise zwei entgegengesetzt zulaufende Zugseile aufnimmt und gleichgerichtet der Seiltrommel zuführt und die Zugseile im Speicher diametral gegenüber verankert je von unten her an der Speicherwand entlangführen.

2. Preßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugseile je über eine am Boden befindliche Rolle führend an der Futterauflage enden.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 401 548, 407 574,
885170,901351;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 087 396.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen