DE1121014B - Verfahren und Vorrichtung zum Verbessern des Auskondensierens des in einem Luftstrom enthaltenen fluechtigen Loesungsmittelbestandteiles innerhalb einer Chemisch-Reinigungsmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verbessern des Auskondensierens des in einem Luftstrom enthaltenen fluechtigen Loesungsmittelbestandteiles innerhalb einer Chemisch-ReinigungsmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zum Verbessern des Auskondensierens des in
einem Luftstrom enthaltenen flüchtigen Lösungsmittelbestandteiles innerhalb einer Chemisch-Reinigungsmaschine,
insbesondere für Textilien, bei dem der Luftgemischstrom zunächst im Kreislauf einem
Kondensator und alsdann vor Ablauf der an sich notwendigen Rückgewinnungszeit einer Zusatzeinrichtung
zugeführt wird. Die Aufgabe der Erfindung besteht in einer Verminderung des Lösungsmittel-Verbrauchs
bei gleichzeitiger Verkürzung der Rückgewinnungszeit. Zu diesem Zwecke ist beim Verfahren
gemäß der Erfindung vorgesehen, daß der Luftstrom nach Ablauf von weniger als zwei Dritteln der
an sich notwendigen Rückgewinnungszeit, Vorzugsweise etwa bei Ablauf der halben Rückgewinnungszeit, einer mit Aktivkohle gefüllten Einrichtung zugeleitet
wird, in der die Reste der Lösungsmittelbestandteile vollständig adsorbiert werden.
Die Rückgewinnung des Lösungsmittels aus den in Chemisch-Reinigungsmaschinen während der
Trocknungsphase umlaufenden Luftstrom durch Kondensation ist bekanntlich besonders in der zweiten
Hälfte der Gesamtkondensierungszeit sehr unwirtschaftlich. Während der ersten Hälfte der für die
Gesamtlösungsmittelausfällung erforderlichen Zeit werden etwa 8O°/o der Lösungsmittel zurückgewonnen,
und es muß für die Rückgewinnung der restlichen 2O°/o der Lösungsmittel die gesamte Zeit der
zweiten Hälfte der Rückgewinnungszeit in Anspruch genommen werden. Um die Kondensierungszeit zu
verringern, ist es bekannt, in zwei Stufen zu kondensieren. Die eine Kondensatstufe enthält den üblichen
Kondensator, die zweite Kondensatstufe ist der ersten nachgeschaltet. Nachdem mit der ersten Stufe einige
Zeit gearbeitet wurde, wird das Luft-Lösungsmittel-Gemisch, das im ersten Kondensator keine Kondensation
erfahren hat, einer zusätzlichen Sprühkondensation unterworfen. Die Verkürzung der Kondensationszeit
bei einer derartigen Anlage entspricht jedoch nur der Differenz, welche die Sprühkühlung
schneller kondensiert als die Kondensierung der ersten Stufe. Auch ein solches Verfahren erfordert
noch eine beträchtliche Zeit und ist immer noch mit großen Lösungsmittelverlusten verbunden, denn es
ist leicht einzusehen, daß die aus der zweiten Stufe ausgeblasene Luft zwangläufig noch diejenige Lösungsmittelmenge
enthalten muß, die der Sättigungskonzentration bei der erreichbaren Mindesttemperatur im
Sprühdüsenkühler entspricht.
Diese Nachteile vermeidet die Erfindung. Die Arbeitsweise vollzieht sich hierbei in der Art, daß
Verfahren und Vorrichtung
zum Verbessern des Auskondensierens
des in einem Luftstrom enthaltenen
flüchtigen Lösungsmittelbestandteiles
innerhalb einer Chemisch-Reinigungs-
maschine
Anmelder:
Böhler&WeberK.G.,
Augsburg, Memminger Str. 6-7
Augsburg, Memminger Str. 6-7
Heinrich Führing, Augsburg,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
nach Unterbrechung des Kreislaufes der Hauptrückgewinnung, und zwar je Charge, unter Zuführung von
Frischluft die nachgeschaltete Aktivkohle den Lösungsmittelrest adsorbiert, wobei während der Zeit,
in der sich die Chemisch-Reinigung und die Hauptrückgewinnung vollzieht, also je Charge, eine
Regenerierung der Aktivkohle zum Zwecke der Wiederbeladungsmöglichkeit erfolgen kann.
Für die Ausbildung der die Aktivkohle enthaltenden Vorrichtung sind mannigfache Ausführungsformen möglich.
Besonders zweckmäßig ist die Ausbildung in der Weise, daß die die Aktivkohle enthaltende Vorrichtung
oberhalb oder auch neben der der Hauptrückgewinnung dienenden Vorrichtung (z. B. Kühler) angeordnet
wird, da auf diese Weise eine sehr gedrängte Bauart mit kurzen Verbindungsleitungen sich ergibt.
Dabei wirkt sich nun das Einchargenprinzip dadurch vorteilhaft aus, daß die für die Adsorbierung des
Lösungsmittelrestes zur Verfügung stehende Adsorbierungszeit ausreichend groß ist, um bei kleiner mit
Aktivkohle gefüllter Vorrichtung den ausreichenden Adsorbierungseffekt zu erreichen. Der Grund liegt
darin, daß für eine einzelne Charge so viel Zeit
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erforderlich ist, aber auch zur Verfügung steht, wie für den Regenerierungsprozeß in bezug auf die
Aktivkohle bei deren ausreichender Kapazität benötigt wird. Wegen der Anwendung des Einchargenprinzips
ergibt sich somit der Vorteil, daß mit einer verhältnismäßig kleinen, die Aktivkohle enthaltenden
Apparatur Sicherheit dafür geschaffen ist, daß die Aktivkohle jeweils die anfallende Lösungsmittel-Restmenge
adsorbieren kann und daß ausreichend Zeit zur Verfügung steht, die beladene Aktivkohle
wieder zu regenerieren bzw. auszufällen.
Eine besonders vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß eine in der Reinigungsmaschine dem Hauptrückgewinnungsaggregat unmittelbar zugeordnete,
mit Aktivkohle gefüllte Einrichtung vorgesehen ist.
Außerdem empfiehlt es sich, daß die mit Aktivkohle gefüllte Einrichtung als Zwillingseinrichtung
ausgebildet ist, bei der die einzelnen Teile abwechselnd und phasenverschoben auf Lösungsmittelaufnahme
und auf Regenerierung schaltbar sind.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch dargestellt, und es zeigt
Fig. 1 ein Schema einer Chemisch-Reinigungsmaschine,
Fig. 2 ein Schema nach Fig. 1 in einer Variante, insbesondere bei Anwendung von zwei mit Aktivkohle
gefüllten Vorrichtungen,
Fig. 3 ein Schema entsprechend Fig. 1 bei einer weiteren Ausgestaltung der mit Aktivkohle gefüllten
Vorrichtung und
Fig. 4 ein Arbeitsdiagramm der Rückgewinnung.
In Fig. 1 ist rein schematisch das Trommelgehäuse 1 mit der Beladetür 2 und einem Schauglas 3 für die
Prüfung des Flottenstandes angedeutet. Die Antriebsmotore (für Waschen und Schleudern) sind mit den
Ziffern 4 und 5 ebenfalls nur angedeutet.
Die der lösungsmittelrückgewinnung dienende Vorrichtung besteht aus einem Luftführungsgehäuse
6, Flusenfänger 7, Ventilator 8 mit Antriebsmotor 9, Kühler 10 und Heizregister 11. Der Kühler
10 ist in einem Gehäuse 12 zur Kondensierung der Lösungsmitteldämpfe untergebracht, und die ausgefällten
Lösungsmittel gelangen über die Leitung 13 zum Wasserabscheider 14 und von dort zum Tank.
Zwischen dem Kühler 10 und dem Heizregister 11 befindet sich die Klappe 15, die in der gestrichelt gezeichneten
Stellung den Kreislauf herstellt. Wenn die Klappe 15 in die ausgezeichnete Stellung 15' abgeschwenkt
wird, wird das Heizregister 11 und damit die Verbindung zur Trommel 1 unterbrochen. Gleichzeitig
wird die Drosselklappe 16 geöffnet, und es wird Frischluft über das Heizregister 11 nebst Trommel
1, Schacht 6 und Gebläse 8 nebst Kühler 10 über die geöffnete Klappe 15' hinweg zur Aktivkohle geführt.
Im Anschlußstutzen für den Aktivkohlebehälter 17 ist noch eine Klappe 18 vorgesehen, die
dazu dient, die Aktivkohlevorrichtung abzuschalten. In diesem Falle wird der Lösungsmittelrest über Dach
abgeführt.
Im Regelfalle ist die Klappe 18 geschlossen, und in diesem Falle durchströmt das mit den Lösungsmittelresten
versehene Luftgemisch die Füllung (Aktivkohle) 19 der Vorrichtung 17.
Während des Beladungsvorganges in bezug auf die Vorrichtung 17 ist die im Ausblasstutzen vorgesehene
Klappe 20 geöffnet. Für die Regenerierung wird über den Anschlußstutzen 21 Frischdampf eingeblasen, die
Klappe 18 wird geschlossen, und über den Abgangsstutzen 22 wird das Dampf-Lösungsmittel-Gemisch
zu einem in der Maschine bereits vorhandenen Kondensator zwecks Kondensierung geleitet. Das so kondensierte
Lösungsmittel kann über die Leitung 13 zum Wasserabscheider 14 und von dort zum Tank
geführt werden.
Für den Fall, daß in der Aktivkohle-Anlage gleichzeitig ein eigener Kühler 23 vorgesehen ist, kann das
während des Regeneriervorganges anfallende Kondensat direkt zum Wasserabscheider 14 und von dort
weiter zum Tank geführt werden.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsvariante schematisch dargestellt, wobei zwei Aktivkohle enthaltende Vorrichtungen
17 und 17' nebst entsprechenden Klappen 18 und 18' nebst direkter Ausströmmöglichkeit 24
vorgesehen sind. Diese Vorrichtung hat den Vorteil, daß insbesondere bei sehr kurzzeitigem Betrieb für
ao die Regenerierung eine doppelte Zeitspanne zur Verfügung steht. Die Vorrichtung hat weiterhin den Vorteil,
daß stets Ersatz für die Vorrichtung mit der Aktivkohle vorhanden ist.
Fig. 3 entspricht dem Schema nach Fig. 1, indes mit der Maßgabe, daß an Stelle eines geschlossenen
Kühlsystems ein Sprühdüsensystem 25, also ein offenes Kühlsystem vorgesehen ist. Dieses Sprühdüsensystem
befindet sich im gezeigten Beispiel in der ersten Kammer des Rückgewinnungsgehäuses 26,
das mit schottenartigen Wänden 27 zwecks Ausfällung der feinen Wassertröpfchen versehen ist. Das
Wasser-Lösungsmittel-Gemisch gelangt über die Leitung 13 zum Wasserabscheider 14 und von dort zum
Tank. Da in Fig. 3 gleiche Teile mit gleichen Bezeichnungen entsprechend Fig. 1 versehen sind,
genügt es, für das Verständnis für Fig. 3 auf Fig. 1 zu verweisen.
In Fig. 4 ist das Arbeitsdiagramm rein schematisch für die Funktion Menge—Rückgewinnungszeit
dargestellt. Im Beispiel ist angenommen, daß man etwa 20 Minuten für die Rückgewinnung des Lösungsmittels
benötigt, wobei am Ende dieser Zeit ein nicht rückgewinnbarer Rest an Lösungsmittel in Kauf genommen
werden muß. Es ist erkennbar, daß nach etwa 8 bis 9 Minuten der Hauptanteil der Lösungsmittelmenge
im Kühler 10 bzw. in der Sprühdüsenkühlung 25 rückgewonnen wird, während über eine
sogar etwas längere Zeit hinweg nur ein unverhältnismäßig kleiner Lösungsmittelanteil rückgewinnbar ist.
Dieses Schaubild unterstreicht die Bedeutung der Erfindung, mit deren Hufe es möglich geworden ist,
mit wesentlich kürzeren Gesamtarbeitszeiten auszukommen, da es nunmehr nicht mehr erforderlich ist,
die gesamte Rückgewinnungszeit abzuwarten. Der Kondensator wird vielmehr nur so lange ausgenutzt,
wie sein Wirkungsgrad ein wirtschaftliches Arbeiten zuläßt. Alsdann kann durch die im Einchargensystem
wirksame Aktivkohle in einer unverhältnismäßig kürzeren Zeit, als bisher erforderlich, die Rückgewinnung
des Lösungsmittel-Restanteils bewirkt werden, wobei noch als besonderer Vorteil hinzukommt,
daß durch die erfindungsgemäße Maßnahme auch die in den Textilien noch haftenden Restlösungsmittel
zufolge der intensiven Durchspülung mit Frischluft gründlichst entfernt werden. Auch die
im gesamten Luftraum (insbesondere Trommelgehäuse und umgebende Schachtführungen) enthaltenen
bisher nicht rückgewinnbaren Lösungsmittel-
reste werden im Rahmen der Erfindung vollkommen rückgewonnen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Verbessern des Auskondensierens des in einem Luftstrom enthaltenen
flüchtigen Lösungsmittelbestandteiles innerhalb einer Chemisch-Reinigungsmaschine, insbesondere
für Textilien, bei dem der Luftgemischstrom zunächst im Kreislauf einem Kondensator und alsdann
vor Ablauf der an sich notwendigen Rückgewinnungszeit einer Zusatzeinrichtung zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom nach Ablauf von weniger als zwei Dritteln
der an sich notwendigen Rückgewinnungszeit, vorzugsweise etwa bei Ablauf der halben Rückgewinnungszeit,
einer mit Aktivkohle gefüllten Einrichtung zugeleitet wird, in der die Reste der
Lösungsmittelbestandteile vollständig adsorbiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle während des
Reinigungsprozesses zum Zwecke der Wiederbeladung regeneriert wird.
3. Vorrichtung zum Durchführen der Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine in der Reinigungsmaschine dem Hauptrückgewinnungsaggregat unmittelbar zugeordnete mit Aktivkohle gefüllte Einrichtung
vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Aktivkohle gefüllte
Einrichtung als Zwillingseinrichtung ausgebildet ist, bei der die einzelnen Teile abwechselnd und
phasenverschoben auf Lösungsmittelaufnahme und auf Regenerierung schaltbar sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 559 828.
Deutsche Patentschrift Nr. 559 828.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 758/217 12.
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