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Herdwagenofen Bei Herdwagenöfen ist es erforderlich, daß beispielsweise
gasförmige Medien durch den Herdwagen hindurchgeleitet werden, so beispielsweise
die Abgase der Beheizungseinrichtung des Ofens nach unten oder aber oben von außen
her ein Medium, beispielsweise zu Zwecken der Kühlung oder Beheizung. Aus diesem
Grunde muß der Herdwagen Durchzugskanäle aufweisen, die bei eingefahrenem Herdwagen
mit ortsfesten Einmündungen der Kanäle in den Ofen fluchten und dicht an diese angeschlossen
werden können.
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Diese Aufgabe löste man bisher durch in senkrechter Ebene wirkende
Abdichtmittel, was jedoch außerordentlich umständliche, von außen betätigbare Bedienungseinrichtungen
erfordert. Bei Herdwagenöfen mit Luftsturzeinrichtungen können , diese sich meist
der Sandtassen bedienende Abdichtmittel nicht angewandt werden, weil dabei der Sand
aus den Tassen herausgeblasen wird.
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Im übrigen ist in der deutschen Patentschrift 966713 ein Herdwagenofen
dargestellt, bei welchem sowohl Ofensohle wie Herdwagen je Durchzugskanal ein kaminsteinartiges
Verbindungsstück für den Durchzugskanal aufweisen; zur Abdichtung wurden diese Verbindungsstücke
jedoch nicht herangezogen.
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Die vorliegende Erfindung benutzt nun diese kaminsteinartigen Zwischenstücke
zu Zwecken der Abdichtung; sie erreicht dies dadurch, daß die Außenkanten der Verbindungsstücke
zur Fahrebene geneigte Dichtungsflächen einschließen.
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Der Gegenstand der Erfindung erlaubt es also, zum Zwecke der Abdichtung
zwischen dem ortsfesten und dem beweglichen Teil der Abzugskanäle auf einen zusätzlichen
Mechanismus zu verzichten, weil die Abdichtung durch das Einfahren des Herdwagens
infolge der zur Einfahrebene des Herdwagens schräg verlaufenden Dichtflächen automatisch
durchgeführt wird.
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Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn der Rahmen des Herdwagens
als von diesem lösbarer Zwischenrahmen lose verschieblich angeordnet ist, der als
Dichtung zwischen Herdsohle und Herdwagen eingeschoben werden kann und infolge der
zur Bewegungsebene des Herdwagens geneigt verlaufenden Dichtflächen automatisch
den Kanal abdichtet. In diesem Falle kann nämlich dieser Zwischenrahmen beim Ausfahren
des Wagens neben dem ortsfesten Rahmen im Ofen selbst verbleiben, so daß die Ofensohle
nach außen hin nicht eben zu verlaufen braucht, sondern Einbauten u. dgl. aufweisen
kann, wie es beispielsweise dann der Fall ist, wenn mehrere Durchzugskanäle in Verfahrrichtung
des Herdwagens hintereinander angeordnet sind, ohne daß der Gegenstand der Erfindung
in dieser Ausführungsform auf die Anwesenheit von mehr als einem Durchzugskanal
beschränkt wäre.
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Diese und weitere Einzelheiten gehen aus dem in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung hervor; es zeigt Fig. 1 einen Ausschnitt
aus einem Ofen mit ausgefahrenem Herdwagen, Fig. 2 den gleichen Ausschnitt mit zum
Teil eingefahrenem Herdwagen, Fig.3 den Herdwagen in seiner eingefahrenen Endstellung
und Fig. 4 eine Teildraufsicht ohne Herdwagen.
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Die Ofensohle 1 weist zwei kaminsteinartige Rahmen 10, 11 auf, welche
die Durchzugskanäle 100, 110 fortsetzen. Der obere Rand dieser Rahmen ist zur Bewegungsebene
des Herdwagens, beim Ausführungsbeispiel der Erfindung also zur Horizontalen, so
geneigt, daß dessen Fläche dem einfahrenden Herdwagen entgegengerichtet ist. Der
Herdwagen 2 weist ebenfalls kaminsteinartige Rahmen 20, 21 auf, welche die
Durchzugskanäle 200, 210 des Wagens nach unten fortsetzen. Der untere Rand dieser
Rahmen liegt parallel zur Fahrtebene des Herdwagens, weil bei diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung vom Herdwagen trennbare Zwischenrahmen verwendet werden. Würden diese
Zwischenrahmen nicht benutzt, dann verliefe der untere Rand der Rahmen 20, 21 etwa
parallel zu der Fläche der Rahmen 10, 11 der Ofensohle 1.
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Diese Zwischenrahmen 30, 31 bilden ein Zwischenstück der Kanäle 300,
310. Es wird darauf hingewiesen, daß die Rahmen 20, 21 des Herdwagens 2 in diesem
Fall nicht unbedingt vorhanden zu sein brauchen, weil sich die Zwischenrahmen 30,
31 gegebenenfalls auch gegen die ebene oder annähernd ebene Unterfläche des Herdwagens
anlegen können,
Die Zwischenrahmen 30, 31 sind über ihre Rollen
32 auf der Ebene 4 verfahrbar gelagert, die sowohl zur Fahrebene des Herdwagens
wie zur Ebene der Dichtflächen geneigt ist. Weiterhin weisen die Zwischenrahmen
jeweils einen Winkel 33 auf; der als Mitnehmer dient. Besondere obere Abdichtungsrinnen
34 sind ebenfalls erkennbar.
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Am Herdwagen sind nun zwei Gegenanschläge oder Mitnehmer 22 bzw. 23
vorgesehen, die mit je einem der Winkel 33 zusammenarbeiten.
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Auf den ortsfesten Rahmen 10, 11 liegt jeweils ein Dichtungsring 5
auf, der aus einem elastischen und hitzebeständigen Material, beispielsweise Asbest,
besteht. Ein gleicher Dichtungsring kann bei 34 angeordnet sein. Die Mitnehmer 22,
23 und 33 der einzelnen Rahmen sind gegenseitig derart versetzt (s. Fig. 4), daß
die jeweils vorderen Mitnehmer des Herdwagens nur den in den Fig.1 bis 3 linken
Rahmen 30 und die jeweils zurückliegenden Mitnehmer den in den Figuren rechten Rahmen
31 mitnehmen können.
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Wird der Herdwagen in den Ofen eingefahren, dann kann der Mitnehmer
22, der in der Fig. 1 zu sehen ist, nur mit dem Mitnehmer 33 des Zwischenrahmens
30 und der zweite Mitnehmer nur mit dem Mitnehmer 33 des Zwischenrahmens 31 in Eingriff
kommen. Wird der Herdwagen weiter eingefahren, dann werden beide Rahmen in der Fig.
2 so weit nach links bewegt, bis sie in die Stellung gebracht werden, in welcher
die Durchzugskanäle 100, 110 durch den Herdwagen hindurch verlaufen.
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Dadurch, daß die Zwischenrahmen auf der schiefen Ebene nach oben bewegt
werden, schiebt sich der Winkel 33 der Zwischenrahmen zwischen die beiden Mitnehmer
22 und 23.
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In der in Fig. 3 dargestellten Endstellung decken sich die Rahmen
10, 30 und 20 bzw. 11, 31 und 21 so, daß sich die Kanäle 100, 300 und 200 bzw. 110,
310 und 210 fortsetzen; die Abdichtmittel5 und 34 sorgen infolge des auf sie einwirkenden
Anpreßdruckes für eine einwandfreie Abdichtung der Kanäle. Je nach den Verhältnissen
kann bei 34 auch eine Sandrinne od. dgl. vorgesehen sein.
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Wird der Herdwagen wieder ausgefahren, dann nehmen die Mitnehmer 23
die Zwischenrahmen so weit mit, bis die Zwischenrahmen sich so weit abgesenkt haben
(Fig. 2), daß die Mitnehmer 23 freikommen. Sollen die Kanäle 100, 300, 200 bzw.
110, 310, 210 für eine Luftsturzeinrichtung od. dgl. verwendet werden, dann empfiehlt
es sich, unterhalb der Sohle Umschaltvorrichtungen vorzusehen, die vorzugsweise
derart schaltbar sind, daß wahlweise durch einen der Kanäle das Kühlmedium ein-
und durch andere ausgeführt werden kann. Hierdurch lassen sich auch bei anderen
Abdichteinrichtungen umständliche Leitungsführungen vermeiden.