DE2316016C3 - Vorrichtung zum Biegen und Vorspannen von Glasscheiben - Google Patents
Vorrichtung zum Biegen und Vorspannen von GlasscheibenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bieger und Vorspannen von Glasscheiben in senkrechter Lage
bestehend aus einem Ofen mit wenigstens zwei hintereinander angeordneten Kammern, einer oberhalb der
letzten Ofenkammer angeordneten Biegestation und einer oberhalb der Biegestation angeordneten Abblasstation
mit zwei einander gegenüberstehenden Abblasvorrichtungen zum schroffen Abkühlen der Glasscheiben
sowie einer Transporteinrichtung, die die Glasscheiben taktweise im Kreislauf durch die verschiedenen
Stationen der Vorrichtung bewegt.
Bei den üblichen Vorrichtungen dieser Bauweise sind die Biegepresse ebenso wie die Abblasvorrichtungen
an ortsfesten Fundamenten bzw. Rahmen angeordnet. Bei einem Modellwechsel werden die eigentlichen Bie
geformen und die Blaskästen, die ebenfalls der Scheibenform angepaßt sein müssen, abmontiert und gegen
die dem neuen Modell entsprechenden Werkzeuge ausgetauscht. Diese Umrüstung nimmt erhebliche Zeil in
Anspruch, die für die Produktion verlorengeht. Dieser Mangel ist dann besonders spürbar, wenn kleine Serien
unterschiedlicher Scheibentypen hergestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der genannten Gattung so ausgestalten,
daß die Zeit für die Umstellung der Vorrichtung von einem Scheibentyp auf einen anderen verkürzt und damit
die Wirtschaftlichkeit der Vorrichtung bei der Herstellung von Kleinserien erhöht v/ird.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Abblasvorrichtung als in sich geschlossenes
und in seiner Gesamtheit verfahrbares Aggregat ausgebildet ist und daß neben der Abblasstation zwei
zusätzliche Stationen für ein zweites in sich geschlossenes und in seiner Gesamtheit verfahrbares Abblasaggregat
vorgesehen sind, daß während des Betriebes der Anlage für die jeweils folgende Produktionsserie vorbereitet
wird und das bei Umrüstung der Anlagen gcgen das vorher im Betrieb befindliche Abblasaggregat
durch Verschieben beider Aggregate in derselben Richtung auswechselbar ist.
Zweckmäßig ist in weiterer Ausbildung der Erfindung jeder der beiden zusammen das Abblasaggregat
bildenden Blaskästen auf einem eigenen Rahmen angeordnet und auf einem zugeordneten Schienenpaar
verfahrbar.
Vorteilhaft sind in Abwandlung dieses Vorschlages, jedivh in weiterer Ausbildung des Grundgedankens
der Erfindung, die beiden zusammen das Abblasaggrcgat bildenden Blaskästen auf einem gemeinsamen Rahmen
angeordnet und so in ihrer Gesamtheit verfahrbar. Zweckmäßig befinden sich die beiden zusätzlichen
Stationen für die Abblasaggregate auf zwei einander
(,<, gegenüberliegenden Seilen der Abblasstation, und es
sind durchgehende Schienen vorgesehen, auf denen die Abblasaggregate in die Abblasstation hinein und aus
dieser heraus vcrfahrbar sind.
In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung sind die durch Schienen miteinander verbundenen
hintereinanderliegenden Stationen in horizontaler Richtung in der durch den Kreislauf der Transporteinrichtungen
gegebenen Ebene angeordnet. Auf diese Weise ist die Anlage einerseits platzsparend aufgebaut
Und andererseits läßt sich diese Anordnung im Hinblick juf die Gesamtkonstruktion der Anlage a.n vortrilhaflesten
ausführen.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist wenigstens t0
einer der beiden Abblasaggregate in an iich bekannter Weise als Röhrenblaskasten ausgebildet, bei dem die
Blasdüsen an Röhren bzw. Röhrenabschnitten angeordnet sind, die ihrerseits in der gewünschten Stellung an
einer Rahmenkonstruktion befestigt werden können, so daß die Düsenmündungen in jeder gewünschten Anordnung
einstellbar sind. Gerade bei Kleinserien, für die die erfindungsgemäße Vorrichtung in erster Linie
vorgesehen ist, hat diese Maßnahme den Vorteil, daß »icht für jede Scheibenform ein eigener Blaskasten angefertigt
werden muß, sondern der Röhrenblaskasten jurch neue Einstellung der Düsen auf die nachfolgende
Icheibenform angepaßt werden kann.
Eine weitere Verbesserung besieht darin, daß die 4urch die erfindungsgemäße Maßnahme bedingte Verßngerung
der Ofenkonstruktion dazu ausgenutzt wird, (uf der Bedienungsebene hintereinander zwei Bedieiungsstationen
vorzusehen. Dadurch wird es möglich, |ie Einhängestelle für die Glasscheiben von der <\uslängestelle
zu trennen, so daß die Arbeit an diesen Stellen störungsfrei und ungehindert ablaufen kann.
Auch diese Maßnahme trägt daher zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Anlage bei.
Falls der Ofen mehr als zwei hintereinander angeordnete
Kammern aufweist, können in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung auch die Biegevorrichtungen
als kompakte und in ihrer Gesamtheit verfahrbare Aggregate ausgebildet und neben der Biegestation
tbenfalls zwei zusätzliche Stationen vorgesehen sein, in denen ein zweites Paar von ebenfalls kompakten und
»erfahrbaren Biegevorrichtungen für die neue Produklionsserie vorbereitet und bei der Umrüstung der Anlage
in die Biegestation gefahren wird.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand der Abbildungen näher beichrieben.
Die Abbildungen zeigen in
Fig. I den grundsätzlichen Aufbau eines Zweikammer-Schachtofens
mit den Merkmalen der Erfindung in einer - teilweise im Schnitt dargestellten — Seitenansicht,
so
F i g. 2 einen Querschnitt der Vorrichtung entlang der Linie ll-il der F i g. I und
F i g. 3 einen Dreikammer-Schachtofen mit den Merkmalen der Erfindung und der zusätzlichen Austauschbarkeit
der Biegevorrichtungen.
Unterhalb der Arbeitsebene 1 ist der elektrisch beleizte Vorspannofen 2 angeordnet. Er weist zwei Kammern
2a und 2b auf. In der Kammer 2b erhallen die Glasscheiben die für das Biegen und das anschließende
Vorspannen erforderliche Temperatur. Die Beschik kung des Ofens erfolgt von oben durch die spaltförmige
Öffnung 3.
Oberhalb der Ofenkammrr 2b befindet sich die Biegestation.
Sie umfaßt im wesentlichen zwei aufeinander zu bewegliche Stempel 4, 5, an deren Enden die als f>5
Patrize und Matrize ausgebildeten Preßformen 6, 7 sit-
Über der Biegestation befindet sich die Abblasstation, in der das gebogene Glas durch Aufblasen von
Luft schroff abgekühlt wird. Der dafür erforderliche Überdruck wird in dem von dem Motor 8 angetriebenen
Ventilator 9 erzeugt und durch die Leitungen 10 und Π den beiden Blaskästen !2 zugeführt, wo die
Luftstrahlen aus den Blasflächen 13 austreten.
Wie insbesondere aus F i g. 1 ersichtlich ist, sind die Blaskästen 12a und 126 jeweils als kompakte Aggregate
ausgebildet und auf einer Rahmenkonstruktion 14 aufgebaut. Mit Hilfe der an der Rahmenkonstruktion 14
gelagerten Räder 15 ist jeweils das gesamte Abblasaggregat auf den Schienen 16 verfahrbar. Die Schienen 16
haben eine solche Länge, daß beiderseits der Abblasstation ein Abblasaggregat Platz findet. Auf einer Seite
der Abblasstation befindet sich auf den Schienen 16 ein zweites Abblasaggregat 17. Das Abblasaggregat 17 ist
nicht in Betrieb, sondern wird an dieser Stelle für seinen Einsatz bei der nächsten Scheibenform vorbereitet.
Wenn die Umstellung der Anlage auf die nächste Scheibenform erfolgt, dann wird die Verbindungsstelle
18 zwischen dem Rohr 11 und dem Rohrstutzen 19 gelöst, und die Abblasaggregate 12;/ und 120 werden in
die gestrichelt dargestellte Position geschoben. Sodann wird das vorbereitete Abblasaggregat 17 in die Arbeitsposition
gefahren, und der Rohrstutzen 20 mit dem Rohr 11 verbunden. Das Abblasaggregat ist sodann
einsatzbereit. Nachdem die Produktion der neuen Scheibenserie begonnen hat, kann das nunmehr in
Wartestellung befindliche Abblasaggregat 12a, \2b für die nächste .Scheibenform vorbereitet werden.
Wie aus F i g. 2 ersichtlich ist, ist jede der beiden zusammenwirkenden
Blasvorrichtungen 12.7 und 12b als selbständiges Aggregat ausgebildet, das unabhängig
von dem anderen auf eigenen Schienen verfahrbar und an die Rohrleitungen 11 anzuschließen sind. Statt dessen
kann die Konstruktion selbstverständlich auch so ausgeführt sein, daß die miteinander korrespondierenden
Blaskästen auf einen gemeinsamen Chassis aufgebaut und so als ein zusammenhängendes Aggregat verfahrbar
sind.
Die Transporteinrichtung für die Glasscheiben ist in den Abbildungen nicht dargestellt, da es sich hierbei um
übliche Konstruktionen handelt. An Zangen hängend, die ihrerseits an Transportwagen befestigt sind, werden
die Glasscheiben im Kreislauf durch die Vorspannanlage geführt, und zwar in Richtung der dargestellten Pfeile.
Dabei wird es durch die notwendige Verlängerung der Schienen 16 über den Ofen 2 hinaus ermöglicht,
neben der Station A. in der die Glasscheiben in die Zangen der Transportwagen eingehängt werden, eine
weitere Station G anzuordnen. In dieser Station G werden
die vorgespannten Glasscheiben aus den Zangen ausgehängt und zur weiteren Behandlung auf ein
Transportgcstcll übergeben. Auf diese Weise werden für die verschiedenen Arbeitsgänge des Aushängens
und des Einhängens voneinander getrennte Arbeitsstationen geschaffen, wodurch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen
gegeben ist.
Wenn die Glasscheiben in der Station A an den Transportwagen befestigt sind, werden diese durch ein
Hubwerk in die erste Ofenkammer B abgesenkt. Im nächsten Arbeitstakt gelangen die Glasscheiben in die
/weiic Ofenkammer C, in der sie bis auf die für das
Biegen und Vorspannen erforderliche Temperatur erwärmt werden. Mit Hilfe eines Hubwerkes werden sie
anschließend in die Biegestation Π gebracht, dort durch
die Presse 6, 7 gebogen und anschließend in die Abblasstation E gehoben Nach dem Abblasen werden die
Scheiben zur Station F transportiert, von wo aus sie wieder durch ein Hubwerk auf die Bedienungsebene in
die Station G abgesenkt werden.
Falls der Vorspannofen mehr als zwei Ofenkammern aufweist, kann eine weitere Verbesserung im Sinne der S
der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe dadurch erreicht werden, daß auch die Biegewerkzeuge in kompakten
Aggregaten zusammengefaßt werden, die ebenfalls verfahrbar ausgebildet sind. Eine solche Ausführungsform
ist in F i g. 3 in ihrem prinzipiellen Aufbau dargestellt. Der Ofen umfaßt die drei Kammern 22a,
22b und 22c. Oberhalb der Kammer 22c befindet sich die Biegestation D. Das gesamte Biegeaggregat 23 ist
auf einem Rahmen 24 montiert, der auf Rädern 25 gelagert ist, und mit deren Hilfe das Biegeaggregal 23 auf
den Schienen 26 verfahrbar ist. Während das Biegeaggregat 23 in Betrieb ist, befindet sich ein zweites Biegeaggregat
27 neben der Biegestation und kann während des Betriebes der An'ige für die nächste Scheibenform
vorbereitet werden. Sobald mit der Produktion der neuen Serie begonnen werden soll, werden das Biegeaggregat
23 in die gestrichelte Position und das vorbereitete Biegeaggregat 27 in die Biegestation gefahren.
Selbstverständlich werden dementsprechend auch die Abblasaggregate 28 und 29 verschoben, so wie es an
Hand der F i g. 1 beschrieben wurde. Auch die übrige Ausgestaltung der Anlage entspricht der in F i g. t und
2 beschriebenen Ausführungsform, so daß auf deren Beschreibung an dieser Stelle verzichtet werden kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Biegen und Vorspannen von Glasscheiben in senkrechter Lage, bestehend aus
einem Ofen mit wenigstens zwei hintereinander angeordneten Kammern, einer oberhalb der letzten
Ofenkammer angeordneten Biegestation und einer oberhalb der Biegestation angeordneten Abblasstation
mit einer aus zwei einander gegenüberstehenden Blaskästen bestehenden Abblasvornchtung
zum schroffen Abkühlen der Glasscheiben sowie einer Transporteinrichtung, die die Glasscheiben
taktweise im Kreislauf durch die verschiedenen Stationen der Vorrichtung bewegt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abblasvorrichtung als in sich geschlossenes und in seiner Gesamtheit verfahrbaret
Aggregat (12a, Mb; 28) ausgebildet ist und daß neben der Abblasstation (E,E) zwei zusätzliche
Stationen für ein zweites in sich geschlossenes und in seiner Gesamtheit verfahrbares Abblasaggregat
(17; 29) vorgesehen sind, das während des Betriebes der Anlage für die jeweils folgende Produktionsserie
vorbereitet wird und das bei Umrüstung der Anlage gegen das vorher in Betrieb befindliche
Abblasaggregat (12; 28) durch Verschieben beider Aggregate in derselben Richtung auswechselbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der beiden zusammen das Abblasaggregat bildenden Blaskästen (12a, \2b) auf
einem eigenen Rahmen angeordnet und auf einem zugeordneten Schienenpaar verfahrbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden zusammen das Abblasaggregat
bildenden Blaskästen (12a, 126) auf einem gemeinsamen Rahmen angeordnet und so in ihrer
Gesamtheit verfahrbar sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die beiden zusätzlichen Stationen für die Abblasaggregate auf zwei einander gegenüberliegenden
Seiten der Abblasstation (E; E) befinden und daß durchgehende Schienen (16) vorgesehen sind,
auf denen die Abblasaggregate in die Abblasstation (E; E) hinein und aus dieser heraus verfahrbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Schienen (16) miteinander
verbundenen Stationen in horizontaler Richtung in der durch den Kreislauf der Transporteinrichtung
gegebenen Ebene angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Paar der Abblasaggregatc (12, 17; 28, 29) in Form von Röhrenblaskästen ausgebildet ist,
bei denen die Blasdüsen an Röhren bzw. Röhrenabschnitten angeordnet sind, die ihrerseits in der gewünschten
Stellung an einer Rahmenkonstruktion befestigt werden können, so daß die Düsenmündun
gen in jeder gewünschten Anordnung einstellbar sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der Bedienungsebene (1) vor der Einhängestation (A) eine weitere Station (G) zum Aushängen der
vorgespannten Glasscheiben vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der \nsprüche 1 bis 7 mit mehr als zwei hintereinander
angeordneten Ofenkammern, dadurch gekennzeicr net, daß auch die Biegevorrichtungen als in sich ge
schlossene und in ihrer Gesamtheit verfahrbare Ag gregate (23) ausgebildet sind und daß neben de
Biegestation (D) ebenfalls zwei zusätzliche Statio nen fur ein zweites Paar von in sich geschlossene:
und in ihrer Gesamtheit verfahrbaren Biegevorrich tungen (27) vorgesehen ist.
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FR7211909A FR2178750B1 (de) | 1972-04-05 | 1972-04-05 |
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