DE176510C - - Google Patents

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DE176510C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B23/00Re-forming shaped glass
    • C03B23/04Re-forming tubes or rods
    • C03B23/051Re-forming tubes or rods by gravity, e.g. sagging

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVt 176510 KLASSE 32 a. GRUPPE
PAUL THEODOR SIEVERT in DRESDEN.
Sollten bisher Glaszylinder von großem Durchmesser und großer Länge, wie der Erfinder sie durch die von ihm angegebene Maschinenbläserei herstellt, in bekannter Weise auf einem Streckstein zu Tafeln ausgestreckt werden, so mußte man diese Zylinder in Teile zerlegen. Das Strecken solcher Zylinder in einem Stück ist nämlich kaum durchführbar, da es schon nicht möglich erscheint, die Strecksteine in genügender
ίο Größe herzustellen. Andererseits ist das Zerlegen der großen Glaszylinder zeitraubend und mit großer Bruchgefahr verbunden, weil die Zylinder vorher erkalten müssen.
Vorliegende Erfindung ermöglicht nun in einfachster Weise die Streckung großer Glaszylinder in heißem Zustande, sobald sie die Blasemaschine verlassen haben. Das ist besonders deshalb von großem Wert, weil es aus naheliegenden Gründen äußerst wünschenswert ist, die Zylinder sobald als möglich in den Kühlofen zu bringen.
Die Glaszylinder werden nach dem neuen Verfahren am besten in wagerechte Lage gebracht, nachdem sie von der Maschine losgelöst sind, und sofort in einen erhitzten Raum eingefahren. Dort werden die Zylinder durch Arme gehalten, welche parallel zu ihrer Hauptachse auseinander getrieben werden können.
Die Ofenhitze versetzt nun die Zylinder in einen bis zur Biegefähigkeit erweichten Zustand, und sobald dieser erreicht ist, werden die Arme auseinander getrieben. Hierdurch streckt sich der Zylinder nach und nach aus der runden zylindrischen in eine längliche Form, welche, zwei parallele, ebene Flächen darstellt, die durch zwei zylindrisch gekrümmte Flächen verbunden sind.
Das Strecken kann in jeder beliebigen Richtung, also wagerecht, senkrecht oder schräg geschehen. Sobald es durchgeführt ist, fährt man die Glaskörper für einige Augenblicke aus dem Streckraum ins Freie, oder man stellt das Feuer im Str.eckraum ab, damit der Glaskörper erstarrt. Ist dies erfolgt, so bringt man die Glaskörper zum allmählichen Kühlen in einen Kühlofen oder Kühlkanal. Die gekühlten Glaskörper werden schließlich in zwei Tafeln zerlegt, wobei die gekrümmten Flächen als Abfall beseitigt werden. Die erhaltenen großen Tafeln können in beliebige Maße zerschnitten werden.
In der Zeichnung ist als Beispiel eine neue Einrichtung zur Ausführung des geschilderten Verfahrens gezeigt, und zwar zum Strecken in senkrechter Richtung.
Fig. ι zeigt einen Längsschnitt durch den Streck- und Kühlofen, der zur Ausführung des Verfahrens dient, nebst einer Ansicht der in Arbeitsstellung befindlichen Streckvorrichtung. Der Schnitt durch den Ofen ist nach der Linie C-D der Fig. 2 genommen.
Fi^. 2 zeigt einen wagerechten Schnitt durch den Ofen nach der Linie A-B der Fig. 1. Die Streckvorrichtung selbst ist dabei weggenommen gedacht.
Fig. 3 gibt eine Ansicht des Ofens von vorn.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie E-F der Fig. 1.
Fig. 5 gibt einen Schnitt nach der Linie G-H der Fig. 1.
Fig. 6 endlich zeigt in Oberansicht einen der Streckarme.
In Fig. ι ist 1 ein fahrbares Gestell, welches mit zwei wagerecht liegenden Armen 2 und 3 versehen ist. Diese können in senkrechter Rieh-
tung auseinander bewegt werden. . Gemäß der dargestellten Ausführungsform geschieht das durch die Drehung einer Spindel 4 mit Rechtsund Linksgewinde mittels der Kurbel 5. Die Streckarme 2 und 3 sind gegebenenfalls durch Asbestumwickelung gegen Wärmeübertragung gesichert. :
Der Streck- und Kühlofen besteht aus einem vorn gelegenen Streckraum 6 und einem an diesen sich anschließenden Kühlraum 7. Der Streckraum wird durch entsprechende Vorrichtungen, beispielsweise durch Öffnungen 8, denen Heizgase entströmen, in regelbarer Weise geheizt. Er ist durch Schiebetüren 9 vgrschließbar, die mit Hilfe einer von der Kurbel 10 aus verstellbaren Schließvorrichtung verschoben werden können.
Das Verfahren wird in folgender Weise ausgeführt: Nachdem die auf der Blasemaschine fertig gestellte Walze an der unteren Kuppe eröffnet ist, wird sie in die wagerechte Lage gebracht und auf die entsprechend zusammengeschobenen Streckarme 2 und 3 aufgeschoben. Alsdann wird der Streckwagen 1 mit der auf den Armen 2 und 3 befindlichen Walze 11 an den Ofen herangeführt, so daß die Arme mit der Walze in den Streckofen 6 hineinragen. Nun werden die Türen 9, soweit es die Dicke der Streckarme zuläßt, geschlossen, und die Hitze im Streckofen wird so geregelt, daß der Zylinder 11 sich zu erweichen beginnt und gestreckt werden kann. Das geschieht durch Drehung der Handkurbel 5, die mit Hilfe des aus der Zeichnung ersichtlichen Triebwerkes die Spindel 4 dreht und dadurch die Arme 2 und 3 auseinander treibt, die mit Hilfe von Muttern auf der Spindel sitzen.
Die Streckarme ziehen nun, wenn sie auseinander getrieben werden, den Glaszylinder senkrecht zu seiner Hauptachse auseinander und bringen ihn schließlich in die in Fig. 4 punktiert gezeichnete gestreckte Form ii', Welche im wesentlichen aus zwei parallelen, ebenen Flächen besteht, die oben und unten durch je eine zylindrisch gekrümmte Fläche verbunden sind.
In dieser Form erstarrt nun der Körper, wenn er aus dem Ofen heraus in die freie Luft gebracht wird, oder wenn man das Feuer im Streckofen abstellt. Soll das endgültige Kühlen in einem gewöhnlichen Kühlofen geschehen, so wird der erstere Weg eingeschlagen. Gemäß der hier dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist der Kühlofen jedoch, wie bereits bemerkt, unmittelbar an den Streckofen angeschlossen, wie dies auch bei den hergebrachten Streck- und Kühlöfen üblich ist. Er besteht aus einem der Form der Glaszylinder nach der Streckung angepaßten schlitzförmigen Raum 7, dessen Länge so bemessen ist, daß ein ihn langsam durchwandernder Glaskörper am Ende fertig gekühlt entnommen werden kann. Zum Hindurchführen der Glaskörper durch· den Kühlofen ist am Boden. des Ofens eine Fördervorrichtung angebracht. Diese besteht aus einer Förderkette 12, die auf Rädern 13 läuft und deren Glieder gegebenerifalls mit Verbreiterungen 14 zur Auflagerung der Glaskörper ausgestattet sind. Die Verbreiterungen können aus Asbest oder Schamotte bestehen oder mit dergleichen wärmebeständigen Stoffen belegt sein. Die Bewegung der Förderkette geschieht mittels eines geeigneten Getriebes 15, welches von einer Kurbel 16 aus angetrieben wird.
Die Heizung des Kühlofens erfolgt zunächst in der Weise, daß die Heizgase aus dem Streckofen 6 ungehindert in die Mündung des Kühlofens eintreten und diesen durchziehen. Da jedoch der in dem Streckofen zu erzeugende Hitzegrad wechselt, das Feuer in ihm von Zeit zu Zeit sogar ganz abgestellt werden muß, und zu anderen Zeiten wieder eine Hitze zu erzeugen ist, die diejenige des Kühlers wesentlich übersteigt, so ist Vorsorge getroffen, daß der Kühlofen nach Bedarf gegen den Streckofen hin abgeschlossen werden kann, was an sich nicht neu ist. Zu diesem Zweck sind auf der Hinterwand des Streckofens zu beiden Seiten des Einganges des Kühlofens Schiebetüren 18 angeordnet, die von einer Kurbel 19 aus (Fig. 5) durch ein entsprechendes Getriebe bewegt werden können. In Fig. 2 sind die Schiebetüren in einer solchen Lage gezeichnet, daß der Eingang des Kühlofens offen ist, die Heizgase aus dem Streckofen also unmittelbar in den Kühlofen treten. Um nun die wechselnde Befeuerung des Streckofens selbsttätig zu regeln, ist nach vorliegender Erfindung folgende Einrichtung getroffen. Wenn die Türen durch entsprechende Drehung der Kurbel 19 gegeneinander geschoben werden, um den Kühlofen zu verschließen, so legen sie dabei zugleich zwei Öffnungen 20 frei, die unmittelbar mit einem Fuchs 21 verbunden sind und das Abströmen der Wärmegase aus dem Streckofen gestatten, wenn die Verbindung mit dem Kühlofen unterbrochen wird. Der Kühlofen wird alsdann durch unmittelbare Einführung von Heizgasen geheizt, die durch Öffnungen 22 in den Wandungen und Öffnungen 23 in der Nähe der Sohle des. Kühlofens eintreten. Diese letzteren sind namentlich zu dem Zweck notwendig, um die Hitze auch am Boden des Ofens hoch zu halten. Die Heizöffnungen 22 und 23 dienen zugleich zur beliebigen Regelung der Hitze des Kuhlofens.
Das Kühlverfahren gestaltet sich folgendermaßen: Wenn der gestreckte Glaskörper erstarrt ist, so werden durch Drehung der Kurbel 5 am Streckwagen 1 in entsprechender Rich-. tung die Streckarme 2 und 3 wieder einander genähert. Dabei stellt sich der Glaskörper ii' auf die Förderkette 12, d. h. auf deren Ansätze 14 auf und wird alsdann durch die Fort-
bewegung der Förderkette mit Hilfe der Kurbel 16 von dem oberen Streckarm 2 abgezogen und allmählich in den Kühlofen hineinbewegt. Hier wird er seitlich durch Rollen 24 gestützt, die in entsprechender Anzahl an den Wandungen des Kühlofens angeordnet sind. Ist der Glaskörper ganz in den Kühlofen eingetreten, so unterbricht man die Bewegung der Förderkette, und es kann nun eine neue Glaswalze in den Streckofen eingebracht werden, um dann in der vorher beschriebenen Weise gestreckt zu werden. Ist die Streckung, dieser zweiten Walze vollendet und der Glaskörper erstarrt, so wird er wiederum auf die Förderkette aufgesetzt und diese um ein gleiches Stück wie vorher vorwärts bewegt. Dabei tritt der vorher fertig gestellte Körper weiter in den Kühlofen hinein, während der neue an die Stelle des ersteren tritt, und so werden allmählich der neu fertig gestellte Glaskörper und zugleich die im Kühlofen befindlichen schrittweise vorwärts bewegt, bis der vorderste fertig gekühlte am Ende des Ofens ihm entnommen wird.
Um das Abziehen der erstarrten Glaskörper von den Streckarmen zu erleichtern, haben diese zweckmäßig eine schwach konische Form, wie aus Fig. 6 ersichtlich. Diese Figur zeigt einen der Streckarme von oben gesehen.
Das Verfahren läßt verschiedene Abänderungen der. Einrichtung zu:
Die Walze kann z. B. nur mit dem oberen Arm abgenommen werden und der zweite Arm kann erst nachträglich am Streckofen eingeführt werden. An Stelle der Kette kann ein anderes bekanntes Fördermittel (Wagen o. dgl.) benutzt werden. Die gestreckten Glaskörper können im Kühlofen nach Belieben auf die hohe Kante gestellt oder auf die Breitseite gelegt werden. Der Streckofen kann vom Kühlofen getrennt angeordnet werden. Sämtliche Bewegungen können statt von Hand auch durch Maschinenkraft erfolgen.

Claims (5)

Pate nt-Ansprüche:
1. Verfahren zum Strecken runder Glaszylinder (Tafelglaswalzen), dadurch gekennzeichnet, daß diese in einen erhitzten Raum (Streckofen o. dgl.) gebracht, dort erweicht und mittels zweier, in ihren Innenraum eingeführter Arme durch Auseinanderbewegen der Arme parallel zu ihrer Hauptachse aus der runden, zylindrischen in eine flache, prismatische Form mit. zwei parallelen, ebenen, durch zwei Randstücke verbundenen Flächen gestreckt werden.
2. Vorrichtung zum Strecken von Glaswalzen nach dem Verfahren gemäß Anspruch i, gekennzeichnet durch zwei auf einem fahrbaren oder verschiebbaren Gestell (1) wagerechte Arme (2, 3), welche in paralleler Lage zusammen und auseinander bewegt werden können.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Streckarme mit Muttern auf einer mit Rechts- und Linksgewinde versehenen Spindel (4) sitzen, die von irgend einer Antriebsvorrichtung (5) aus gedreht werden kann, so daß sich alsdann die Streckarme je nach der Drehrichtung auseinander oder zusammen bewegen.
4. Ausführungsform der Streckvorrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckarme nach ihrem freien Ende zu schwach konisch ge- . formt sind, zum Zweck, das Abziehen des gestreckten und erstarrten Glaskörpers zu erleichtern.
5. Streck- und Kühlofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer einstellbaren Abschlußtür zwischen Streck- und Kühlraum, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizabzüge (20) des Streckraumes beim öffnen der Abschlußtür (9) verdeckt, beim Schließen der Tür freigelegt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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