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Kanalofen zur Wärmebehandlung von Glasplatten Die Erfindung betrifft
einen Kanalofen zur Wärmebehandlung von Glasplatten, bei welo chem die Platten von
einem Ende des Ofens bis zum anderen fortbewegt werden. Solche Öfen sind vielfach
bekannt. Die Erfindung bezweckt, bei derartigen Wärmebehandlungen, sei es durch
Erwärmung, sei es durch Kühlung die thermischen Einwirkungen auf die zu behandelnde
Platte zu vergleichmäßigen, indem die Wärmebehandlungen nicht unter unmittelbarer
Einwirkung der Wärme- oder Kältequelle auf den Gegenstand durchgeführt "werden,
sondern unter Vermittlung von Organen, welche während der Behandlung ihre Lage in.
bezug auf die Platte ändern.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zwischen dem zu behandelnden
Gegenstand und der Wärmequelle Schirme anzuordnen, um die Wirkung der letzteren
gleichmäßig zu gestalten; jedoch sind bei diesen bekannten Anardnungen der oder
die Schirme unbeweg. lich in b.ezug auf den Gegenstand, so daß sie temperaturausgleichend
lediglich durch Wärmeleitung wirken können. Eine solche Wirkung ist aber naturgemäß
nur eine begrenzte und außerdem langsame.
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Es ist auch bereits bekannt, bei der Wärmebehandlung von Glasplatten
zwischen die Wärme- bzw. Kältequelle und die Platte besondere diese abschirmende
Vorrichtungen einzuschalten, welche sich parallel zu der Oberfläche der Glasplatte
bewegen und, obwohl an sich einem anderen Zweck dienend, auch im Sinne einer Vergleichsmäßigung
der thermischen Einwirkung wirken.
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Die Erfindung besteht darin, d.aß bei einem Kanalofen der eingangs
gekennzeichneten Art zur Durchführung von Wärmebehandlungen von Glasplatten zwischen
den Ofenwandungen und der Ober- und/oder
Unterfläche der in dem
Ofen befindlichen Platten ein oder mehrere solcher Schirme geordnet ist oder sind,
welche sich gegen-
, anb
über den Ober- und/oder Unterflächen d |
Platten in einer solchen Richtung verschieb ' |
daß die einzelnen Punkte der Schirme eiii;a,# |
Verschiebung parallel zur Ebene der GlA-platten ausführen, wobei eine Komponente
dieser Bewegung quer zur Bewegungsrichtung der Glasgegenstände im Ofen liegt, so
daß durch die Schirme ein Temperaturausgleich in der Querrichtung erfolgt.
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Diese Bewegung der Abschirmargane kann auch mit Bewegungen in anderer
Richtung verbunden werden, beispielsweise im Sinne einer Entfernung oder Annäherung
der abschirmenden Organe an den Gegenstand. Die Bewegung dieser Organe kann ferner
je nach den durch die durchzuführende Wärmebehandlung gegebenen Voraussetzungen
in verschiedener Weise verändert werden. Sie kann beispielsweise immer im gleichen
Sinne, sowohl unterbrochen wie ununterbrochen, erfolgen, auch urahlweise wechselnd
oder periodisch sein, längs einer offenen oder geschlossenen Kurve erfolgen, eine
geradlinige oder auch eine gel>rümmte Bahn besitzen usw.
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Die hierdurch erzielten Wirkungen sind mehrfacher Art.
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Einerseits übt jeder Punkt der Wärme-oder Kältequelle seine Wirkung
auf eine größere Oberfläche des Gegenstandes aus. Weist also die Temperaturquelle
thermische Unregelmäßigkeiten auf, wirkt sie beispielsweise an einem Punkt ,u stark,
so wird die Einwirkung dieses Punktes nicht auf eine enge Zone des Gegenstandes
begrenzt, welche einem Punkte des Abschirmorgans in fester Stellung entspricht und
welche dann eine sehr abweichende Temperatur von der Nachbarhervorrufen würde, sondern
sie wird auf eine größere Zone verteilt, derart, daß die "Temperaturungleichmäßigkeiten
vollkommen . ausc -c-lichen ZD werden oder -wenigstens sehr verringert werden.
Wenn andererseits der zu behandelnde Gegenstand selbst aus irgendeinem Grunde Zonen
aufweist, die dazu neigen, sich in abweichendem Maße von anderen abzukühlen oder
zu erhitzen, so ermöglicht die Bewegung des Schirmes, einen und denselben Punkt
desselben aufeinanderfolgend an einer eiarmen oder einer kalten Zone des Gegenstandes
vorbeizuführen, und gestattet infolgedessen dem Schirm, an diesem Punkt einen gez:i@sen
Teil der Wärme der wärmeren Zone des Gegenstandes aufzunehmen, um sie anschließend
an die kältere Zone abzugeben.
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Ganz allgemein gesagt, ermöglicht der neuartige Kanalofen, Fehler
auszugleichen, die durch Ungleichförmigk eisen der Wärme- oder der Kältequelle entstehen,
ebenso auch Ungleichförmigkeiten in der Wärm:everteiluiig des zu behandelnden Gegenstandes.
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Nachstehend wird die Erfindung im einzel-
i<ai an Hand der Abbildungen beschrieben, |
che verschiedene Ausführungsformen des |
;i-"#,"iten Kanalofens in Beispielen veranschau- |
.l ienen.
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Von den Abbildungen stellt Fig. i einen Vertikallängsschnitt durch
einen Kanalkühlofen dar.
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Fig.2 ist ein Querschnitt gemäß Linie 2-2 der Abb. i.
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Fig. 3 zeigt im Grundriß eine Ausführurigsform des als Schirmgitter
ausgebildeten Abschirmorgan.s.
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In den Fig. i und 2 ist mit i eine Glasplatte bezeichnet, die in bekannter
Weise durch Rollen 2 durch den Kühlkanal 3 befördert wird.
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Der hier durchzuführende Arbeitsvorgang ist das ILühlen der Platte.
Er vollzieht sich unter Einwirkung der Wandungen des Kühlkanals, die in Berührung
mit der Außenatmosphäre stehen. Nach der Erfindung wird ein beweglicher Gitterschirm
q. der Glasplatte und de: Wandungen 5 angeordnet, welche die Kältequelle darstellen.
Dieser Gitterschirm ist vorzugsweise endlos ausgebildet und besteht bei der dargestellten
Aus.führtuigsform aus einer Anzahl von nahe aneinanderliegenden Metallamellen 6,
die untereinander gelenkib verbunden und über Führungsrollen,- geführt sind.
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Dank der Wirkung dieses beweglichen Gitters wird die Kühlung der Platte
geregelt, und zwar insbesondere zwischen ihrer Unter-und ihrer Oberseite sowie zwischen
den Rändern und der Mitte. Hierdurch wird eine beträchtliche Verbesserung der erhaltenen
Ergebnisse, verglichen mit denen der üblichen Kühlvorrichtungen, für eine waagerecht
geförderte Platte erreicht.
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Zweckmäßig wird man, wie dies Abb. i zeigt, in jedem der freien Räume
zwischen den Rollen einen derartigen Gitterschirm anordnen und ferner diese Vorrichtungen
vor-Yugsweise abwechselnd in verschiedener Richtung umlaufen lassen.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß die Platte i sich in fortlaufender
Bewegung rechtwinklig zu der der Fortbewegung des Gitterschirmes befindet. Infolgedessen
erhält man eine automatische Regelung der Temperatur nicht nur in der Querrichtung,
sondern auch in der Längsrichtung .der Platte dank ihrer Relativbewegung zum Gitterschirm.
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Die abgeänderte Ausführungsform gemäß Abb. 3 betrifft ebenfalls die
Behandlung einer Glasplatte i. Diese bewegt sich ein Sinne des Pfeiles B. Die Erfindung
wird durch die Anwendung der Schirme 9 vervtrirklicht, die als
Scheiben
parallel zur Ebene der Platte oder als Trommeln ausgebildet sind und die in Drehbe
wegurig um ihre Mittelachse versetzt werden. Diese Schirme schaffen eben:. falls
einen Wärmeausgleich zwischen Rand$ und Mitte der Platte. °' Will man eine Wirkung
des Schirms oder der Schirme in mehreren Richtungen herbeiführen, so genügtes, ihn
aus. Kabeln oder Bündern zu bilden, die in mehreren übereinanderliegenden, gegeneinander
versetzten Gitterlagen angeordnet sind, deren jede in verschiedenen Richtungen bewegt
wird.
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Selbstverständlich kann bei der letztbeschriebenen Anordnung die Bewegung
der einzelnen die beiden Gitterlagen bildenden Elemente auch, wie oben beschrieben,
so verlaufen, claß benachbarte Elemente oder Gruppen von Elementen gegenläufig zueinander
umlaufen.
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Bei den verschiedenen Anwendungsmöglicllkeiten der Erfindung kann
es vorteilhaft sein, die Strahlungswirkungen- mit einer ähnlichen Beeinflussung
auch durch Berührung des zu behandelnden Gegenstandes zu verbinden. Zu diesem Zweck
kann man beispielsweise die Gitter mit an sich bekannten Metallbürsten versehen,
die mit der Oberfläche des Gegenstandes in Berührung kommen. Eine derartige Anordnung
steigert die Intensität des Wärmeaustausches zwischen dem Gitter und dem Gegenstand
und ist besonders bei niedrigen Temperaturen zu empfehlen, d. h. bei solchen, bei
denen erfahrungsgemäß der Wärmeaustausch durch einfache Strahlung weniger wirksam
ist als bei erhöhten Temperaturen. In diesen Fällen spielt dann der Wärmeaus: tausch
durch Berührung die Hauptrolle.
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Je nach den Anwendungszwecken können die Gitterschirme aus mehr oder
weniger leitfähigen Stoffen bestehen. In gewissen Fällen werden v orzugsweis:e Metallgitter
verwendet, in anderen solche aus feuerfesten Stoffen.