DE1433507C - Konverter-Blasvorrichtung mit mehreren Blaslanzen, die zur wechselweisen Absenkung in einen Konverter an Haltern befestigt sind - Google Patents
Konverter-Blasvorrichtung mit mehreren Blaslanzen, die zur wechselweisen Absenkung in einen Konverter an Haltern befestigt sindInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft eine Konverter-Blasvorrich- horizontalen Drehscheiben ruhen, und ebensolche
tung mit mehreren Blaslanzen, die zur wechselweisen Drehscheiben für den Blasvorrichtungswagen. Um
Absenkung in einem Konverter an Haltern befestigt nun wahlweise einen von zwei in Blasstellung gesind, die in einer gemeinsamen lotrechten Ebene drehten öfen mittels der einzigen Blasvorrichtung
mittels lotrechter Führungen über der Konverter- 5 zu erreichen, sind jeweils zwischen einer Ofen-Drehmündung
heb- und senkbar und mittels horizontaler scheibe und der Blasvorrichtungs-Drehscheibe kurze,
ortsfester Führungen über die Mündung eines oder ortsfeste Schienenstücke eingesetzt. Von der Ermehrerer
Konverter bewegbar sind, wobei jede sparnis einer vollständigen Blasvorrichtung für jeeinzelne
Lanze einen Halter aufweist. weils zwei öfen abgesehen, sind für drei öfen bereits
Im rauhen Stahlerzeugungsbetrieb treten Schäden io wieder zwei Blasvorrichtungen erforderlich. Außeran
den Blaslanzen auf. Dies ist insbesondere auf die dem ist die bekannte Lösung nur mit Hilfe der aushohen
Temperaturen des Schmelzbades und des schließlich horizontal arbeitsfähigen Drehscheibe
Abgasstromes zurückzuführen. Um größere Betriebs- durchführbar. Ferner kann auch der bekannte
störungen zu vermeiden, wechselt man die Arbeits- Gegenstand nicht auf den schweren Blaslanzenwagen
lanzen im Bedarfsfall gegen eine Reservelanze aus. 15 verzichten. Das Gewicht solcher Blasvorrichtungen
Mehrere Lanzen sind dabei jeweils einem Konverter wird in diesem Fall durch antreibbare Kippzugeordnet.
In der Konverterhalle liegen die Kon- vorrichtungen noch erhöht.
verier meist in einer Reihe. Die Lanzen können an Dem Stand der Technik gegenüber liegt der Erihren
Haltern zusätzlich über der Konverterreihe in findung die Aufgabe zugrunde, die Bewegungsfähig- \
horizontalen Führungen bewegt werden. Nach ao keit einer Blasvorrichtung günstiger zu gestalten, woeinem
bekannten Vorschlag (französische Patent- bei ausschließlich von heb- und senkbaren Blasschrift
1301539) dient hierzu ein rahmenartiger lanzen ausgegangen wird.
Wagen, an dem die Halter von zwei Blaslanzen heb- Die Erfindung löst die Aufgabe damit, daß allen
und senkbar geführt sind. Die Heb- und Senk- Blaslanzen mit ihren Haltern je Konverter eine lot-Antriebe
bilden jeweils ein Motor, ein Getriebe as recht verfahrbare Trageinrichtung gemeinsam ist, in
und eine Seiltrommel. Eine solche Antriebseinheit ist die hinein die Halter aus einem auf den horizontalen
für jeden Halter vorzusehen und folglich auf dem Führungen verfahrbaren Aufnahmeschieber horizonrahmenartigen
Wagen mitzuführen. Der Wagen be- tal verfahrbar sind, und daß auch die lotrechten
darf für seine horizontalen Bewegungen außerdem Führungen sowie die Antriebe für die lotrechten und
eines Fahrantriebs. Das horizontale Verfahren der 30 die horizontalen Bewegungen ortsfest sind. Diese
bekannten Blasvorrichtung erweist sich aus mehreren Maßnahmen vermeiden insgesamt einen schweren,
Gründen als unzweckmäßig. Die Bewegung der nur unter Hemmnissen zu bewegenden Blaslanzen-Arbeits-Blaslanze
in horizontaler Richtung bedingt Wagen. Mit den Einzelmaßnahmen sind verschiedene
ein Mitbewegen der Antriebseinheit für Heben und Vorteile verbunden. Die zu bewegenden Massen sind
Senken der Reserve-Blaslanze. Ferner kann die Blas- 35 relativ gering. Außerdem ist der von den bewegten
vorrichtung nur mit einem Wagen-Rahmen gebaut Massen eingenommene Raum geringer. So wird nur
werden, der die Maße der Lanze berücksichtigt. Die noch die Trageinrichtung mit dem die Blaslanze
Blaslanzen weisen Längen von etwa 10 m auf. tragenden Halter vertikal bewegt. Für die horizontale
Schlauchanschlüsse für Kühlwasser und Sauerstoff Bewegung genügt es, den Halter mit der Lanze und
bilden außerdem vorstehende Teile an den Haltern. 40 den Aufnahmeschieber zu bewegen. Für zwei Lanzen
Die lotrechten Führungen für die Halter sind erstens ist nur noch ein Heb- und Senk-Antrieb erforderlich,
nach der Lanzenlänge und zweitens nach der Besonders vorteilhaft ist, das Eigengewicht der An-Konvertergröße
auszulegen. Es ergibt sich eine groß- triebe nur noch zu Bruchteilen zu bewegen. Die ortsflächige
Wagen-Rahmenkonstruktion. Die horizon- festen Antriebe sind im rauhen Hüttenwerksbetrieb
tale Führung für den Wagen reicht nicht aus. Um 45 leichter zu warten.
ein derartiges flächenhaftes Rahmengebilde ver- In Ausgestaltung der Erfindung ist der Aufnahmekantungsfrei
zu führen, ist außerdem eine das Kippen schieber mittels Kolbentriebwerken oder Seilzügen
verhindernde Führung notwendig. Die Führungen · verfahrbar. Je nach Bedarf lassen sich mit Seilzügen
nach zwei Richtungen stellen lediglich Voraussetzun- längere und mit Kolbentriebwerken kürzere Wechselgen
für die Bewegbarkeit überhaupt dar. Nach dem 50 wege erzielen.
bekannten Beispiel ist mit der Anwendung des Es ist femer vorteilhaft, wenn der Blaslanzenhalter
Systems der Reserve-Blaslanze der Nachteil zu be- mit einem Schlitten verbunden ist, der in einer zur
wegender großer Massen verbunden. Wagen-Rahmen, lotrechten Führungsbahn parallelen Gleitbahn ge-Halter
und Antriebe für sämtliche Bewegungen führt ist und mit einem an einem über eine angestellen
die insgesamt zu bewegende Masse dar. Nach 55 triebene und eine mitlaufende Umlenkrolle geführten
der trägen Masse sind auch die Antriebe zu be- Seil befestigten Ausgleichskörper im Gleichgewicht
rechnen, um eine möglichst kurze Fahrzeit zu er- steht. In der Wechselstellung fixiert der Ausgleichshalten. Außerdem besteht die Schwierigkeit, die körper, der sich dann in tiefster Lage befindet, die
große Masse so genau wie möglich in der Mitte der Trageinrichtung in ihrer höchsten Stellung. Eine be-Konvertermündung
stillzusetzen. 60 sondere Arretierung kann somit entfallen.
Nach einem anderen bekannten Vorschlag (deut- In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
sches Gebrauchsmuster 1 858 333) ist für zwei Erfindung schematisch dargestellt und in folgendem
Trommelöfen eine Blasvorrichtung vorgeschlagen, näher erläutert.
die wahlweise vor je eine der Trommelstirnseiten Fig. 1 zeigt die Vorderansicht der erfindungseingestellt
werden kann. Hierfür bildet die Ersparnis 65 gemäßen Vorrichtung für die Lanzenhalter im
einer kompletten Blasvorrichtung den Grund zur Aufriß;
Änderung bekannter Vorrichtungen. Die bekannte F i g. 2 stellt in Seitenansicht die Trageinrichtung
Lösung erfordert allerdings Trommelöfen, die auf dar, mittels welcher ein Blaslanzenhalter von der
Vertikalen in die Horizontale übergeleitet wird;
Fig. 3 ist eine Ansicht nach Fig. 1, jedoch in Erweiterung für eine Anlage von zwei Konvertern;
F i g. 4 ist die Seitenansicht zu den F i g. 1 und 3, wobei der Blaslanzenhalter über ein Zwischenglied
mit dem Huborgan in Verbindung steht und die Blaslanze sich in Blasstellung befindet;
F i g. 5 zeigt das Prinzip des Ausgleichskörpers, ebenfalls in Seitenansicht wie F i g. 4;
F i g. 6 ist dieselbe Darstellung wie F i g. 5, jedoch mit angehobener Blaslanze.
In F i g. 1 befinden sich über dem Konverter 1 in einer gemeinsamen Vertikalebene, am nicht weiter
gezeigten Hallengerüst befestigt, die horizontale und die vertikale Führung 2, 2 a für den Blaslanzenhalter
3, an dem die Blaslanze 4 befestigt ist, die durch den Rauchabzug 5 in das Konvertergefäß 1
gesenkt werden kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel hängt der Blaslanzenhalter 3 über Seile 6
und 7 an der Seiltrommel 8, die über Getriebe 9 mit Motoren 10 antreibbar ist. Auf derselben Welle der
elektromotorisch angetriebenen Seiltrommel 8 ist der Druckluftmotor 10 α mit Getriebe und Kupplung 9 a
für einen Notbetrieb bei Ausfallen des Elektroantriebs angeordnet. Über einer Konsole 11 befindet
sich dieser aus den Teilen 6 bis 10 gebildete Heb- und Senk-Antrieb in Verbindung mit der horizontalen
und vertikalen Führung 2, 2 a, so daß beide am Hallengerüst oder einer ähnlichen Konstruktion 12,
angebracht sein können.
Wie in F i g. 1 ersichtlich, ist eine weitere Blaslanze 4 α in einem zusätzlichen Blaslanzenhalter 3 a
befestigt, wobei diese Reserve-Blaslanze in einem Aufnahmeschieber 13 vorgesehen ist, welcher an
seinen jeweiligen Enden über Kolbenstangen 14 eines Kolbentriebwerkes 15 bzw. der Kolbenstange 16
eines Kolbentriebwerkes 17 in horizontaler Richtung verschiebbar angeordnet ist. Mittels Anschlägen,
Endschaltern od. dgl. sind zwei Stellungen möglich, in denen der Aufnahmeschieber 13 sich jeweils
fluchtend mit der vertikalen Führungsbahn befindet. Die Anschlüsse der Blaslanzen 4 sind der Einfachheit,
halber für Sauerstoff mit O2 und für Kühlwasser mit H2O gekennzeichnet.
In F i g. 2 ist der Blaslanzenhalter 3 über ein Räderpaar 18 in einer Trageinrichtung 19 und der
Haltestange 20 gelagert und kann senkrecht zur Zeichenebene auf dem Räderpaar 18 aus der Trageinrichtung
19 austreten.
In F i g. 3 sind zwei Konverter 1 dargestellt, über denen die erfindungsgemäße horizontale Führung 2
vorgesehen ist, wobei dasselbe Blaslanzenpaar 4, 4 a wie nach der Ausführungsform von F i g. 1 benutzt
wird, also auch derselbe Aufnahmeschieber 13 mit den Antriebsteilen 6 bis 10 der Hubeinrichtung.
Jedoch ist die Führungsbahn 2 über den Bereich der beiden Konverter 1 ausgedehnt, und der Aufnahmeschieber
13 erhält seinen Antrieb über den horizontalen Seilzug 21, dessen Umlenkrollen 22 die Antriebskraft
übertragen. Der Aufnahmeschieber 13 kann demnach in den Bereich jedes einzelnen Konverters
1 verschoben werden. Die verschobene Lage des nach F i g. 3 gezeigten einzelnen Aufnahmeschiebers
13 mit dem Blaslanzenhalter 3 ist auf der rechten Seite der Darstellung strichpunktiert eingezeichnet.
Es versteht sich, daß auch auf der rechten Seite der Anlage Antriebsteile in der Weise entsprechend
6 bis 10 wie auf der linken Seite ortsfest vorhanden sind.
Die Seitenansicht nach F i g. 4 zeigt die Seiltrommel 8, an deren Seilen 6 bzw. 7 über die Trageinrichtung
19 der Blaslanzenhalter 3 befestigt ist, welcher die Blaslanze 4 trägt. Die Führungen 2, 2 α
sind in dieser Seitenansicht als Schienen zu sehen, welche bei 23 und 24 am Hallengerüst angebracht
sind.
Der Blaslanzenhalter 3 ist gemäß F i g. 5 mit einem weiteren Schlitten 25 gekoppelt, der in einer hinter
der vertikalen Führung 2 α liegenden Gleitbahn 26 bewegbar über ein vertikales Seil 27 mit der angetriebenen
Umlenkrolle 28 und der mitlaufenden Umlenkrolle 29 geführt ist.
Der Schlitten 25 steht im Gleichgewicht mit dem Ausgleichskörper 30, welcher an der Rückseite der
Gleitbahn 26 entlangläuft.
Während in F i g. 5 die Stelle des Blaslanzenhalters
3 entsprechend der Blasstellung gezeichnet ist, befindet sich in Fig. 6 die Blaslanze 4 in ausgefahrener
Lage, so daß der Blaslanzenhalter 3 in Höhe der horizontalen Führung 2 liegt, womit das
horizontale Verschieben vonstatten gehen kann. Dementsprechend befindet sich der Ausgleichskörper
in abgesenkter Stellung.
Claims (3)
1. Konverter-Blasvorrichtung mit mehreren
Blaslanzen, die zur wechselweisen Absenkung in einen Konverter an Haltern befestigt sind, die in
einer gemeinsamen lotrechten Ebene mittels lotrechter Führungen über der Konvertermündung
heb- und senkbar und mittels horizontaler ortsfester Führungen über die Mündung eines oder
mehrerer Konverter bewegbar sind, wobei jede einzelne Lanze einen Halter aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß allen Blaslanzen (4) mit ihren Haltern (3) je Konverter (1) eine lotrecht
verfahrbare Trageinrichtung (19) gemeinsam ist, in die hinein die Halter (3) aus einem
auf den horizontalen Führungen (2) verfahrbaren Aufnahmeschieber (13) horizontal verfahrbar
sind, und daß auch die lotrechten Führungen (2 a) sowie die Antriebe für die lotrechten und
für die horizontalen Bewegungen ortsfest sind.
2. Konverter-Blasvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeschieber
(13) mittels Kolbentriebwerken (14,15; 16,17) oder Seilzügen verfahrbar ist.
3. Konverter-Blasvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Blaslanzenhalter (3) mit einem Schlitten (25) verbunden ist, der in einer zur lotrechten Führung
(2 a) parallelen Gleitbahn (26) geführt ist und mit einem an einem über eine angetriebene (28)
und eine umlaufende (29) Umlenkrolle (28,29) geführten Seil (27) befestigten Ausgleichskörper
(30) im Gleichgewicht steht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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