DE1117588B - Verfahren zur Herstellung eines neuen Imidazolinderivates - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines neuen ImidazolinderivatesInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D233/00—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings
- C07D233/04—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member
- C07D233/20—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member with substituted hydrocarbon radicals, directly attached to ring carbon atoms
- C07D233/22—Radicals substituted by oxygen atoms
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
M 46696IVd/12 ρ
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 23. NOVEMBER 1961
Es wurde gefunden, daß 2-(2',6'-Dimethyl-3'-hydroxy-4'-tert.butylbenzyl)-2-imidazolin
der Formel I
CH
CH3
auf die glatte Muskulatur kontrahierend wirkt und gefäßverengende sowie blutdrucksteigernde Eigenschaften
besitzt.
Gegenstand der Erfindung sind Verfahren zur Herstellung des Imidazolinderivates der Formel I bzw. der
Säureadditionssalze dieser Verbindung. Man kann die neue Substanz und deren Säureadditionssalze nach
verschiedenen, an sich bekannten Methoden, die im folgenden geschildert werden, herstellen:
a) Als Ausgangsmaterial können 2,6-Dimethyl-3-hydroxy-4-tert.butylphenylessigsäure
oder eines ihrer funktioneilen Säurederivate verwendet werden. Eine Verbindung dieser Substanzgruppe kann entweder mit
Äthylendiamin selbst oder mit einem reaktiven N-Derivat des Äthylendiamins oder mit Ammoniak
bzw. mit Ammoniak abgebenden Mitteln und einer in Äthylendiamin durch Behandlung mit Ammoniak
überführbaren Verbindung umgesetzt werden. Bei diesen Reaktionen bildet sich direkt oder stufenweise
das neue Imidazolinderivat der Formel I.
Als funktionelle Säurederivate können z. B. Ester, Orthoester, Säurehalogenide, vorzugsweise das Säurechlorid,
Amide, Thioamide, Amidine, Iminoäther, Thioiminoäther, Iminohalogenide oder das Nitril der
2,6-Dimethyl-3-hydroxy-4-tert.butyl-phenylessigsäure verwendet werden. Dabei können die Reaktionsbedingungen auch so gewählt werden, daß die funktionellen
Säurederivate erst während der Reaktion gebildet werden.
Neben Äthylendiamin selbst können auch reaktive N-Derivate des Äthylendiamins verwendet werden.
Als solche kommen insbesondere Abkömmlinge des Äthylendiamins in Frage, die bei der Umsetzung mit
Carbonsäuren bzw. deren funktioneilen Derivaten am Stickstoff nicht substituierte Imidazoline ergeben.
Verbindungen dieses Typs sind z. B. N-Acyläthylendiamine,
Ν,Ν'-Diacyläthylendiamine, wie z. B. Äthylenharnstoff.
In Äthylendiamin durch Behandlung mit Ammoniak überführbare Verbindungen sind z. B. Aminoäthanol
und dessen Ester, ß-Halogenäthylamine, wie ß-Chlor-Verfahren
zur Herstellung
eines neuen Imidazolinderivates
eines neuen Imidazolinderivates
Anmelder:
E. Merck Aktiengesellschaft,
Darmstadt, Frankfurter Str. 250
Darmstadt, Frankfurter Str. 250
Dipl.-Chem. Dr. Wolfgang Fruhstorfer
und Dr. Helmut Müller-Calgan, Darmstadt,
sind als Erfinder genannt worden
ao äthylamin, Äthylendihalogenide, wie 1,2-Dichloräthan
oder Äthylenchlorhydrin. Äthylendiamin bzw. dessen Derivate können entweder als freie Basen oder in Form
ihrer Mono- oder Disalze angewendet werden. Zum Beispiel kann man das Äthylendiamin als monop-toluolsulfonsaures
Salz zur Anwendung bringen.
Verwendet man als Ausgangsmaterial das Nitril der 2,6-Dimethyl-3-hydroxy-4-tert.butyl-phenylessigsäure
und setzt dieses mit Äthylendiamin oder seinen Derivaten um, so ist es vorteilhaft, die Umsetzung in
Gegenwart von Schwefelwasserstoff bzw. Schwefelwasserstoff abgebenden Mitteln, wie z. B. Schwefelkohlenstoff, durchzuführen.
Die geschilderten Umsetzungen können direkt oder stufenweise zu dem Imidazolinderivat der Formel I
führen.
So kann z. B. intermediär eine Verbindung der Formel Ia
— Ci
N-
Y-NH
CH2
CH2
CH2
Ia
Ia
worin X = OH, SH oder NH2 und Y = H oder Acyl,
entstehen. Aus Verbindungen dieses Typs bzw. aus deren tautomeren Formen können nach an sich bekannten
Methoden die Substituenten X und Y als XY abgespalten werden. Zum Beispiel kann man aus einer
Verbindung der Formel I a, worin X = OH und Y=H
109 740/536
bedeutet, Wasser abspalten unter Verwendung von Calciumoxyd als Dehydratisierungsmittel. Dabei
bildet sich in guter Ausbeute das erwünschte Imidazolinderivat der Formel I.
Als Zwischenprodukt kann ferner eine Verbindung der Formel Ib
HO—ΐ
CH3
NH2 Y-CH2
CH2-C:
CHa
CHa
10
N-
H3C
-CH2 Ib
worin Y einen durch eine Amingruppe substituierbaren
Rest bedeutet, auftreten. Aus einer solchen Verbindung bzw. aus deren tautomerer Form kann man den Rest Y
in Form von HY unter Bildung des Imidazolinringes abspalten. Zwischenprodukte dieses Typs sind relativ
instabile Verbindungen, die bereits beim Kochen in einem geeigneten inerten Lösungsmittel unter Abspaltung
von HY in die gewünschte Imidazolinverbindung der Formel I übergehen. Besonders glatt verläuft
die Abspaltungsreaktion dann, wenn Y Halogen bedeutet. Die Umsetzungen verlaufen aber auch mit
guter Ausbeute, wenn Y = OH bedeutet und man unter dehydratisierenden Bedingungen arbeitet.
Als weiteres Zwischenprodukt bei der stufenweisen Bildung des Imidazolinderivates der Formel I können
Verbindungen der Formel Ic
CH3
Y Y1-CH2
H3C. HO-
H.C'
CH2-CC
CH3
CH3
N-
CH2 Ic
35
40
worin Y und Y1 gleich oder verschieden sind und durch
eine Amingruppe substituierbare Reste, wie z. B. Halogen, bedeuten, auftreten. Wenn man eine Verbindung
dieses Typs oder deren tautomere Form mit Ammoniak oder Ammoniak abgebenden Mitteln
behandelt, erhält man das Imidazolinderivat der Formel I. Die Umsetzung verläuft besonders dann
glatt, wenn Y und Y1 Halogen, insbesondere Chlor, bedeuten.
b) Nach der Erfindung ist es ferner möglich, das neue Imidazolinderivat der Formel I herzustellen durch
Reduktion bzw. Decarboxylierung einer Verbindung der Formel II
CH3
H3C HO
CH2
NH- CH,
II
worin Y einen durch Reduktion oder Decarboxylierung in eine CH2-Gruppe überführbaren Rest bedeutet.
Y kann z. B. eine CHOH- oder eine CO-Gruppe
bedeuten. Diese Gruppen können durch Hydrierung in methanolischer Lösung unter Verwendung eines
Palladium-Kohlekatalysators bei vorzugsweise etwa 3 bis 6atü in eine CH2-Gruppe übergeführt werden.
Die Hydrierung wird nach Aufnahme von 1 Mol Wasserstoff abgebrochen. Y kann ferner die Gruppen
COOR COOR
— CH — oder — C —
COOR
(R = H oder Kohlenwasserstoffrest) bedeuten. Durch Decarboxylierung, gegebenenfalls nach vorheriger
Verseifung, lassen sich die genannten Gruppen in eine CH2-Gruppe umwandeln. Die Decarboxylierung
erfolgt am besten thermisch, z. B. durch Erhitzen des Hydrochloride oder des p-Toluolsulfonsäuresalzes auf
etwa 200 bis 25O0C. Vorteilhaft arbeitet man dabei in
Gegenwart eines hochsiedenden Lösungsmittels.
c) Das neue Imidazolinderivat der Formel I kann man auch aus einer Verbindung der Formel III
CH
worin X = OR oder Halogen und R = H, Acyl oder ein vorzugsweise niederer aliphatischer Kohlenwasserstoffrest,
durch Abspaltung des Restes X als HX herstellen. Falls X Halogen bedeutet, wird die Abspaltung
unter den üblichen Bedingungen einer Halogenwasserstoffabspaltung, z. B. durch Behandlung mit Kollodin
oder Pyridin, durchgeführt. Falls X Hydroxyl bedeutet, erfolgt die Abspaltung durch Behandlung mit
einem Dehydratisierungsmittel. Falls R einen aromatischen oder höheren aliphatischen Acylrest, z. B.den
Benzoylrest, bedeutet, gelingt es, durch einfaches Erhitzen die 1,2-Doppelbindung im heterocyclischen
Rest unter Abspaltung von Benzoesäure einzuführen, d) Nach der Erfindung kann man das Imidazolinderivat
der Formel I auch durch Isomerisierung einer Verbindung der Formel IV oder V
CH
NH-CH2
55
60
erhalten. Die vom C-Atom 2 ausgehende Doppelbindung (IV) bzw. die Doppelbindung in 3,4-Stellung
(V) verlagert sich dabei in die 2,3-Stellung. Derartige Isomerisierungen werden vorzugsweise in saurer,
wäßriger Lösung, z. B. in Gegenwart eines geringen
Überschusses von Salzsäure, durchgeführt. Die Isomerisierung erfolgt entweder schon beim Stehenlassen
des Reaktionsgemisches bei Zimmertemperatur oder bei leichtem Erwärmen der Reaktionslösung.
Je nachdem, nach welcher Methode man gearbeitet hat, erhält man das neue Imidazolinderivat als freie
Base oder in Form eines seiner Säureadditionssalze. Aus der freien Base können durch Behandlung mit
Säuren die verschiedensten Säureadditionssalze nach üblichen Methoden hergestellt werden. Für die Herstellung
derartiger Salze kommen solche Säuren in Frage, die physiologisch unbedenkliche Säureadditionssalze
ergeben, wie z. B. Halogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Orthophosphorsäure, Alkancarbonsäuren,
wie Essigsäure, Propionsäure usw., mehrbasische Säuren, wie z. B. Oxalsäure, Weinsäure,
Bernsteinsäure, Maleinsäure, Ascorbinsäure, Zitronensäure usw., Sulfonsäuren, wie Methansulfonsäure,
Äthansulfonsäure, Benzolsulfonsäure oder p-Toluolsulfonsäure,
aromatische Carbonsäuren, wie Benzoesäure, Salicylsäure oder p-Aminosalicylsäure.
Das nach der Erfindung erhaltene neue Imidazolinderivat sowie dessen Säureadditionssalze lassen sich zu
allen pharmazeutischen Zubereitungsformen, gegebenenfalls unter Verwendung der üblichen Hilfsstoffe,
verarbeiten.
Besonders geeignet ist das neue Imidazolinderivat auf Grund seiner gefäßverengenden Eigenschaften als
Arzneimittel, mit dem ein Abschwellen der Schleimhäute, insbesondere der Nasenschleimhaut, bewirkt
werden kann. Die Verbindung der Formel I hat gegenüber bereits bekannten Verbindungen den Vorteil
einer erheblich größeren Wirksamkeit bei gleichzeitiger längerer Wirkungsdauer. So besitzt die Verbindung
nach der Erfindung (I) gegenüber dem bekannten 2-(Naphthyl-l'-methyl)-2-imidazolin (A) die
etwa doppelte Wirkung und die etwa zweieinhalb- bis dreifache Wirkungsdauer, gegenüber dem 2-(2',6'-Dimethyl-4'-tert.butyl-benzyl)-2-imidazolin
(B) die etwa fünffache Wirkung und die etwa eineinhalb- bis zweifache
Wirkungsdauer. Besonders im Hinblick auf die sehr ähnlich gebaute Verbindung B war es überraschend,
daß lediglich die zusätzliche Hydroxylgruppe, die eigentlich das Molekül leichter angreifbar
machen sollte, nicht nur die Wirkung selbst erheblich steigert, sondern außerdem noch die Wirkungsdauer
heraufsetzt.
10 g 2,6-Dimethyl-3-hydroxy-4-tert.butyl-benzylcyanid (hergestellt durch Chlormethylierung von
2,4-Dimethyl-6-tert.butylphenol und Umsetzung des substituierten Benzylchlorids mit NaCN; aus Alkohol
Kristalle vom F. 125 bis 127° C) und 10,7 g Äthylendiamin-mono-p-toluolsulfonat
werden zusammengegeben und im Ölbad 1V2 Stunde auf etwa 235° C
erhitzt. Dabei wird NH3 abgespalten. Aus dem in Wasser schwerlöslichen p-toluolsulfonsauren Imidazolinsalz
wird durch Umsetzen mit Alkali die freie Base gewonnen, die aus Benzol umkristallisiert wird.
Man erhält 7,5 g (= 62% der Theorie) 2-(2',6'-Dimethyl-3 '-hydroxy-4'-tert.butylbenzyl)-2-imidazolin vom
Schmelzpunkt 180 bis 182° C.
Durch Lösen der freien Base in äthylalkoholischer Salzsäure und Versetzen mit Äther läßt sich in üblicher
Weise das Hydrochlorid herstellen, das, aus Alkohol— Äther umkristallisiert, bei 300 bis 3030C unter Zersetzung
schmilzt.
g 2,6-Dimethyl-3-hydroxy-4-tert.butyl-benzylcyanid,
9 g etwa 95%iges Äthylendiamin und 0,7 ecm Schwefelkohlenstoff werden zusammengegeben und
Stunden auf etwa 1000C erhitzt. Dabei entweicht NH3. Nach dem Erkalten wird das erstarrte Reaktionsprodukt
in Benzol heiß gelöst und kristallisieren gelassen. Man erhält 26 g (= 75 % der Theorie) I5 das
nach nochmaligem Umkristallisieren aus Benzol bei bis 183° C schmilzt.
Claims (1)
- Patentanspruch.Verfahren zur Herstellung eines neuen Imidazolinderivats der Formel ICH3
HO—j' N H3Cn H3C- NH- H3C7 ' Y-CH,-< -( vJ—CH3 -CH2 I dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weisea) 2,6-Dimethyl-3-hydroxy-4-tert.butyl-phenylessigsäure oder eines ihrer funktioneÜen Säurederivate mit Äthylendiamin oder mit einem reaktiven N-Derivat des Äthylendiamins oder mit Ammoniak bzw. mit Ammoniak abgebenden Mitteln und einer in Äthylendiamin durch Behandlung mit Ammoniak überführbaren Verbindung unter direkter oder stufenweiser Bildung des Imidazolinderivats der Formel I umsetzt oderb) eine Verbindung der Formel IIC HO—f Y < TST \^ NH- CH2 H3 c- CH3 H3 CH2 H, CH3
\II J- worin Y einen durch Reduktion oder Decarboxylierung in eine CH2-Gruppe überführbaren Rest bedeutet, reduziert bzw. decarboxyliert oderc) aus einer Verbindung der Formel III CH3 χNH-CH2worin X = OR oder Halogen und R = H, Acyl oder ein vorzugsweise niederer aliphatischer Kohlenwasserstoffrest, den Rest X als HX abspaltet, unter Bildung der 1,2-Doppelbindung im heterocyclischen Rest, oderd) in einer Verbindung der Formel IV oder VCH3NH-CH23 1NH-CH2 IVnach an sich bekannten Isomerisierungsmethoden die vom C-Atom 2 (Verbindung IV) ausgehende bzw. in 3,4-Stellung (Verbindung V) befindliche Doppelbindung in die 2,3-Stellung verlagert und daß man gegebenenfalls von dem erhaltenen Imidazolinderivat der Formel ICH,CH2-CH*
CHaNH--CH,Salze herstellt bzw. erhaltene Salze in die freie Base der Formel I überführt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 049 387.© 109 740/536 11.61
Priority Applications (6)
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- 1961-09-07 GB GB32237/61A patent/GB967594A/en not_active Expired
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