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Mittel zur Verbesserung der Lagerfähigkeit und zur Erhaltung des
frei fließenden Zustandes von kristallisierten und/oder ulverisierten Stoffen bzw.
deren Mischungen Verfahren zur Verbesserung der Lagerfähigkeit von Kochsalz und
Erhaltung des frei fließenden Zustandes von kristallisierten und/oder pulverisierten
Stoffen sind schon vorgeschlagen worden. Es ist bekannt, daß viele Stoffe infolge
ihrer Hygroskopizität oder Feuchtigkeitsempfindlichkeit und aus anderen Gründen
bei ihrer Verwendung in der Technik und insbesondere im Nahrungsmittelgewerbe Schwierigkeiten
verursachen, indem sie beim Lagern zusammenklumpen bzw. verkleben, in Reaktion treten
oder zerfließen oder aus anderen Ursachen nicht mehr frei fließend bleiben.
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Es ist ferner bekannt, daß man die Behebung dieser Mängel schon auf
verschiedene Weise mit mehr oder weniger Erfolg angestrebt hat. So hat man Kochsalz,
um es trocken zu halten, mit ganz oder teilweise entwässerten Alkaliphosphaten versetzt,
Fruchtsäuren mit Paraffin imprägniert oder an Stelle hygroskopischer kristallwasserhaltiger
Citronensäure die kristallwasserfreie verwendet.
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Für den gleichen Zweck hat man auch schon kristallwasserarmes oder
kristallwasserfreies Calciumnitrat in geeigneten Mengen wasseranziehenden Stoffen
zugesetzt.
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Es ist auch schon bekannt, Calciumorthophosphat als Zusatz für Kochsalz
zur Erhaltung der Streufähigkeit zu verwenden (Ullmann, Bd. 8, 2. Auflage, 1931,
S. 57).
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Es wurde nun gefunden, daß die Haltbarkeit und die Lagerfähigkeit
verbessert oder die Feuchtigkeitsempfindlichkeit nahezu ausgeschaltet wird bzw.
der frei fließende Zustand der kristallisierten und/oder pulverisierten Stoffe oder
deren Mischungen besser erhalten bleibt, wenn man diesen pulverisierten Stoffen
oder deren Mischungen Gemische von Calciumsalzen der Citronen-oder bzw. und Weinsäure
und Orthophosphorsäure zusetzt. Als besonders geeignet haben sich solche Calciumsalze
erwiesen, die durch gemeinsame Fällung z. B. von Wein-bzw.
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Citronensäure und Orthophosphorsäure durch Calciumsalzlösung entstehen.
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Es ist aber auch möglich, auf dem Mischwege, z. B. durch gemeinsames
Vermahlen von Calciumsalzen der Citronen-bzw. Weinsäure und Orthophosphorsäure,
Salzgemische zu erhalten, die für den erfindungsgemäßen Zweck ganz hervorragend
geeignet sind. Die Körnung der erfindungsgemäßen Zusätze ist zweckmäßig 100 F und
kleiner. Die Zusammensetzung im Verhältnis fruchtsaures Salz zu Orthocalciumphosphat
kann I + 9 bis 9 + I betragen.
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Im allgemeinen genügt es, diese Salze kristallisierten bzw. gepulverten
Substanzen in kleinen Prozent-
sätzen zuzusetzen. Es ist aber auch ohne weiteres
möglich, Gewürze, Salze, Gemüsepulver und andere Zubereitungen so herzustellen,
daß diesen Stoffen vor der Zerkleinerung die erfindungsgemäßen Salze zugesetzt werden
und dann die Zerkleinerung mit diesen gemeinsam vorgenommen wird. Die eingesetzten
Citrate, Phosphate und Tartrate können in wasserfreier Form oder auch in kristallwasserhaltiger
Form zum Einsatz gelangen.
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Die erfindungsgemäßen Mischungen können normal verpackt werden, und
bei ihrer Handhabung sind besondere Vorschriften nicht einzuhalten. Unter ungünstigen
äußeren Bedingungen tritt im allgemeinen nach längerer Zeit kein Zusammenbacken
ein. Es handelt sich hier offenbar um eine ganz spezifische Eigenschaft dieser Kombinationen,
da diese bei anderen Salzen des Calciums oder auch der Einzelkomponenten allein
nicht in gleichem Maße auftritt, wie besondere Versuche gezeigt haben.
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Besonders wertvoll ist hierbei auch noch der Umstand, daß es sich
bei den angewendeten Calciumsalzen um Stoffe handelt, die doch noch eine hinreichend
große Wasserlöslichkeit bzw. Dispergierbarkeit besitzen, so daß die so präparierten
kristallisierten oder pulverisierten Stoffe, wie Salze oder Gemüsepulver oder Gewürze,
hinreichend löslich bzw. dispergierbar in den daraus hergestellten Zubereitungen
bleiben und durch die erfindungsgemäßen
Zusätze keine störenden
Trübungen oder Niederschläge aufweisen.
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Bei dem citronen-bzw. weinsauren Calcium handelt es sich um Salze
von in der Genußmittelindustrie allgemein eingeführten organischen Genußsäuren ;
das Orthophosphat stellt einen lebensnotwendigen Bestandteil in der taglichen Nahrung
dar. Die erfindungsgemäßen Zusätze sind für Zubereitungen in der Lebensmittelindustrie
nach dem geltenden deutschen Lebensmittelrecht außer für Fleisch und Fleischerzeugnisse
gesetzlich zulässig. Im letzteren Falle darf der Zusatz nicht zur Herstellung solcher
Fleischerzeugnisse dienen, die für den Verzehr im Inland bestimmt sind, sondern
er darf lediglich für solche Produkte verwendet werden, die unter Beachtung der
einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen für Exportzwecke vorgesehen sind. Die erfindungsgemäßen
Gemische können so zur Verbesserung der Lagerfähigkeit und zur Erhaltung des frei
fließenden Zustandes von Kochsalz, Alkaliorthophosphaten und/oder kondensierten
Phosphaten, wie diese in der Lebensmittelindustrie, z. B. aIs Kutterhilfsmittel,
Verwendung finden, für Citrate, einzeln oder im Gemisch (beispielsweise als blutgerinnungshemmende
Mittel), für Gewürzpulver, z. B. Paprikapulver, Pfefferpulver, getrocknete und gemahlene
Gemüse, z. B. Selleriepulver, Karottenpulver, Milchpulver, Backpulver, Puddingpulver
u. a., vorteilhaft Verwendung finden. Es wird somit ein erheblicher technischer
Fortschritt erzielt, der sich praktisch in einer besseren Haltbarkeit aller Präparate
dieser Art und in einer wesentlichen Vereinfachung und Verbilligung der Verpackungsfrage
auswirkt.
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Beispiel 1 a) Herstellung eines Calciumcitratphosphates Die Mischsalze
Calciumcitratphosphat bzw. Calciumtartratphosphat werden wie folgt dargestellt :
Jeweils I Mol Citronensäure und 1 Mol Phosphorsäure werden in Lösung mit 3 Mol Calciumhydroxyd
durch Zufügen in kleinen Anteilen bei Zimmertemperatur umgesetzt. Der Niederschlag
wird abfiltriert und bei 110 bis 120 °C getrocknet und gemahlen.
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An Stelle von 1 Mol Citronensäure kann ll/2 Mol Weinsäure verwendet
werden, um das Calciumtartratphosphat zu erhalten. b) Verwendung des Calciumcitratphosphates
100 g Kochsalz werden mit I bis 2 g des Calciumcitratphosphates versetzt und gut
durchgemischt.
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Die Mischung wurde in üblichen Papiertüten verpackt und zeigte nach
8wöchiger Lagerung in einer Küche bei feuchtwarmer Luft noch ausgezeichnete Streu-und
Rieselfähigkeit.
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Ansätze des gleichen Kochsalzes mit Calciumphosphat bzw. Calciumcitrat
allein zeigten bei gleicher Zusatzmenge und Lagerbedingungen Klumpenbildung, während
das gleiche Kochsalz ohne jeden Zusatz fest verklebt war.
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Beispiel 2 90 g Zwiebelpulver wurden mit 10 g Calciumcitratphosphat
gemäß Beispiel 1, a) gut durchgemischt und in Papiertüten abgefüllt. Es wurde ein
hervorragend frei flief3endes Produkt erhalten.
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Zum Vergleich wurden dem Zwiebelpulver die Zusätze, die in der folgenden
Tabelle angegeben sind,
beigemengt. Nach 8tägiger Lagerung bei Zimmertemperatur und
70 °/0 relativer Luftfeuchtigkeit wurden folgende Ergebnisse erhalten :
Zusatz zu Zwiebelpulver Versuchsergebnisse |
mach 8 Tagen |
1. 5°/0 Ca-Phosphat fest |
2. 10°/o Ca-Phosphat fest |
3. 20°/o Ca-Phosphat fest |
4. 5°/o Ca-Phosphat-Citrat.... ein paar kleine |
Klümpchen |
5. 10°/o Ca-Phosphat-Citrat.... gut, frei fließend |
6. 20°/o Ca-Phosphat-Citrat.... gut, frei fließend |
7. Blind fest |
Beispiel 3 100 g Kochsalz werden mit 1 bis 2 g einer Mischung Tricalciumphosphat
und Calciumtartrat (hergestellt durch Vermischen und gemeinsames Vermahlen der beiden
Salze im Verhältnis 1 : 1) versetzt, in Faltschachteln von 500 g Inhalt endgültigerweise
verpackt Die Kartons wurden in dem Keller gelagert. Das Salz war nach 5 Wochen in
den Paketen trocken und frei fließend. Bei Vergleichspaketen ohne Zusatz war das
Salz zusammengeballt und klebrig feucht. Bezüglich der weiteren Vergleichsteste
siehe weiter unten Testtabelle 1.
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Beispiel 4 100 g Brätzusatzmittel, bestehend aus 90 °/0 Natriumpolyphosphaten
7, 5 °/0 Kochsalz und 2, 5 °/0 Ascorbin säure, wird-mit 2, 5 g einer Mischung aus
Tricalciumphosphat und Calciumcitrat (hergestellt durch Vermahlen der Salze im Verhältnis
1 : 2) versetzt.
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Die Salzmischung wurde praxisgerecht in Papierbeutel gefüllt und
zu je 25 Beutel in Kartons verpackt, bei hoher Luftfeuchtigkeit und bei 30° C gelagert.
Die Wirksamkeit des Zusatzes war deutlich sichtbar gegenüber dem Blindversuch. Weitere
Vergleichsteste siehe Testtabelle 2 am Schluß der Beschreibung. Dieses Brätzusatzmittel
darf nur zur Herstellung von Brät-und Fleischerzeugnissen dienen, die für Exportzwecke
bestimmt sind.
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Beispiel 5 Citronensäure ist stark hygroskopisch und neigt beim Lagern
zum Zusammenkleben. Dies kann in der Praxis (z. B. Backhilfsmittelindustrie) zu
technischen Schwierigkeiten führen. Setzt man der Citronensäure 5 bis 10°/o des
nach Beispiel 1, a) gewonnenen Calciumtartratphosphatsalzes zu, bleibt die Mischung
nach 4 Wochen Lagerzeit absolut frei fließend. Die Lagerungsbedingungen waren sehr
scharf gewählt. a) Zimmertemperatur, normale Luftfeuchtigkeit, b) Zimmertemperatur,
90 °/0 relative Luftfeuchtigkeit, c) 30° C normale Luftfeuchtigkeit, d) 40° C normale
Luftfeuchtigkeit. Vergleichsversuche siehe Testtabelle 2 am Schluß der Beschreibung.
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Beispiel 6 Bei einem aus einer Mischung aus 70°/0 Mononatriumcitrat
und 30 °/o Monocalciumcitrat bestehenden Backhilfsmittel wird durch den Zusatz von
nach Beispiel 1 a) erhaltenem Calciumcitratphosphat die Klumpenbildung vermieden,
und zwar bereits bei einer Zusatzmenge von 0, 5 0/,. Lagerbedingungen : a) Cellulosebeutel,
Zimmertemperatur und normale Luft-
» Flow Conditioning and Anticaking
Agents «, veröffentlicht in Ind. Engeng. Chem., Vol. 51, Nr. 10, Oktober 1959, S.
1285) überprüft.
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In der folgendenTesttabelle 1 sind jeweils die Mengen an Salzen angegeben,
die den absolut freifließenden Zustand der behandelten Produkte bewirken.
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Testtabelle 1
Substanz, die die |
Geprüfte Substanzen, die als Benötigte |
erfindungsgemäßen Zusätze bzw. |
Zusatz Verwendung fanden Zusatzmenge |
Vergleichssubstanzen erhielt |
Calciumnitratphosphat gemäß Beispiel 1, a) 0,7% |
Tricalciumphosphat als Vergleichssubstanz 1, 5 °/0 |
Calciumcitrat als Vergleichssubstanz 1, 5 °/o |
Calciumtartrat als Vergleichssubstanz bei 10 °/o Zusatz |
noch nicht |
frei fließend |
Kochsalz # |
Salzgemisch nach Beispiel 8 |
(Phosphat : Citrat = 1 : 9) 1, 2°/o |
Salzgemisch nach Beispiel 9 |
(Phosphat : Citrat = 9 : 1) 1, 0 °/o |
Salzgemisch nach Beispiel 10 |
(Phosphat : Tartrat = 9 : 2) 1,0% |
Calciumcitratphosphat gemäß Erfindung 0, 2 °/o |
Calciumcitrat als Vergleichssubstanz 0,4% |
Rohrohrzucker # |
Calciumtartrat als Vergleichssubstanz 0,6% |
Calciumphosphat als Vergleichssubstanz 0, 35 °/0 |
Calciumcitratphosphat gemäß Erfindung0, 7 °/o |
Blutgerinnungshemmendes Mittel Calciumcitrat als Vergleichssubstanz
1, 2 °/o |
gemäß Beispiel 11 Calciumtartrat als Vergleichssubstanz 1,
5°/o |
Calciumphosphat als Vergleichssubstanz0, 9 °/o |
Calciumcitratphosphat gemäß Erfindung 0,7% |
Calciumcitrat als Vergleichssubstanz 2% |
Speisesalz gemäß Beispiel 12 # |
Calciumtartrat als Vergleichssubstanz über 3% |
Calciumphosphat als Vergleichssubstanz über 0,9% |
Calciumcitratphosphat gemäß Erfindung 1 °/o |
Natriumheptapolyphosphat Calciumcitrat als Vergleichssubstanz
über 3 % |
gemäß Beispiel 13 Calciumtartrat als Vergleichssubstanz über
5°/0 |
Calciumphosphat als Vergleichssubstanz 1, 5°/o |
Calciumcitratphosphat gemäß Erfindung 0, 3 °/o |
Calciumcitrat als Vergleichssubstanz 0,6% |
Dextrin gemäß Beispiel 14 # |
Calciumtartrat als Vergleichssubstanz 1% |
Calciumphosphat als-Vergleichssubstanz 0, 5 °/o |
Calciumcitratphosphat gemäß Erfindung 1% |
Technisches Steinsalz Calciumcitrat als Vergleichssubstanz
1, 8 °/0 |
gemäß Beispiel 15 Calciumtartrat als VergIeichssubstanz 2,
5°/o |
Calciumphosphat als Vergleichssubstanz 1,7% |
Calciumcitratphosphat gemäß Erfindung 0,5% |
Ammoniumcitrat Calciumcitrat als Vergleichssubstanz größer
als 1, 8 °/o |
gemäß Beispiel 16 Calciumtartrat als Vergleichssubstanz größer
als 3 °/o |
Calciumphosphat als Vergleichssubstanz 0, 9 °/o |
feuchtigkeit, b) Cellulosebeutel, Zimmertemperatur und 100°/o relative
Luftfeuchtigkeit, c) Verpackung in Dosen, Zimmertemperatur und normale Luftfeuchtigkeit,
d) Verpackung in Dosen, Zimmertemperatur und 100'po relative Luftfeuchtigkeit. Vergleichsversuche
siehe Testtabelle 2 am Schluß der Beschreibung.
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Beispiel 7 Rohrohrzucker ist hygroskopisch und ballt sich leicht
zusammen. Ein Zusatz von 0, 2 °/o Calciumcitratphosphat [nach--Beispiel 1, a) hergestellt],
bewirkt, dal3 der Zucker selbst nach einer Lagerzeit von 4 Wochen bei 30° C noch
frei fließend und ohne Klumpen ist.
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Zu Vergleichszwecken gelagerter Zucker ohne Zusatz des nach der vorliegenden
Erfindung hergestellten Mischsalzes zeigt nach dem Flow-Test ein restloses Zusammenklumpen.
Weitere Vergleichsversuche siehe Testtabelle 1.
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Beispiel 8 310 ghandelsüblichesTricalciumphosphat (Ca3P 022, 5130
g Tricalciumcitrat Ca3 [C3H4 (OH) (COO) 3] 2 mit 4 Mol Kristallwasser werden gemischt
und in einer Kugelmühle auf eine Korngröße von unter 100 su gemahlen. Die Wirksamkeit
des Misch-und Mahlproduktes ist der Testtabelle 1 zu entnehmen.
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Beispiel 9 2790g Tricalciumphosphat (Ca3PO4) 2 und 570 g Calciumcitrat
Ca3[C3H4(OH) (COO)3]2 mit 4 Mol Kristallwasser werden gemischt und auf eine Korngröße
unter 100 p gemahlen. Die Brauchbarkeit dieses Produktes ist der Testtabelle 1 zu
entnehmen.
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Beispiel 10 2 790 g Tricalciumphosphat (Ca3PO4)2 und 376 g Dicalciumtartrat
[gemeint ist Ca (CHO H) 2 (CO °) 2] werden gemischt und auf eine Korngröße unter
100 p gemahlen. Das Ergebnis der Testprüfung ist der nachfolgenderi Testtabelle
1 zu entnehmen.
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Beispiel 11 Blutgerinnungshemmendes Mittel auf Citratbasis, bestehend
aus 35 Teilen Kochsalz und 65 Teilen Trinatriumcitrat, wird mit 0, 7 °/o eines Mischsalzes
(Calciumtartratphosphat), gewonnennachBeispiel 1, a), versetzt und bei Zimmertemperatur
und normaler Luftfeuchtigkeit bzw. bei Zimmertemperatur und 100 °/o relativer Luftfeuchtigkeit
gelagert. Dabei zeigte sich, daß beide Proben nach 28 Tagen frei fließend waren,
während gleichzeitig angesetzte Vergleichsversuche ohne Zugabe des Mischsalzes bzw.
anderen Zusätzen Klumpenbildung und Verbackungserscheinungen zeigten, wie in Testtabelle
1 nachgewiesen wird.
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Beispiel 12 Nach der deutschen Auslegeschrift 1 067 291 wurde Speisesalz
mit Spurenelementen ausgerüstet. Als Trägermaterial für die Spurenelemente diente
1. ein Gemisch aus Calciumcarbonat + Talkum zu gleichen Teilen, 2. ein Gemisch aus
Magnesiumcarbonat + Talkum im Verhältnis 1 : 1.
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Wird dem nach der deutschenAuslegeschrift 1067291 hergestellten Kochsalz
unter Beimischung des Trägermaterials l und/oder 2 Calciumcitratphosphat [nach Beispiel
1, a) gewonnen], zugesetzt, und zwar in einer
Menge von 0, 5 bis 1 °/o, so behält
das so behandelte Kochsalz mit Spurenelementen seine FreiflieBbarkeit auch nach
einer Lagerzeit von 4 Wochen. Das gleiche Salz ohne den erfindungsgemäßen Zusatz
ist nach dieser Zeit nicht mehr frei fließend. Lagerbedingungen : Geleimte Cellulosebeutel,
100"/o relative Luftfeuchtigkeit und Zimmertemperatur. Weitere Vergleiche enthält
Testtabelle 1.
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Beispiel 13 Bei kondensierten Phosphaten für technische Zwecke (z.
B. für die Wasserbehandlung) mit einem PsOg-Gehalt von etwa 64 0/,, die in ihrer
mittleren Zusammensetzung einem Heptapolyphosphat entsprechen, wird durch den Zusatz
von nach Beispiel 1, a) hergestelltem Calciumcitratphosphatdie Klumpenbildungvermieden,
und zwar bereits bei einem Zusatz von 0, 5°/0. Lagerbedingungen : a) Cellulosebeutel,
Zimmertemperatur und normale Luftfeuchtigkeit, b) Cellulosebeutel, Zimmertemperatur,
100 °/o relative Luftfeuchtigkeit, c) Verpackung in Dosen, Zimmertemperatur und
normale Luftfeuchtigkeit, d) Verpackung in Dosen, Zimmertemperatur und 100% relative
Luftfeuchtigkeit. Weitere Vergleiche enthält Testtabelle 1.
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Beispiel 14 Dextrin wird mit Calciumcitratphosphat [hergestellt nach
Beispiel 1, a)] versetzt und bleibt so für 4 Wochen frei fließend, wenn es in Papierbeutel
verpackt bei 30° C und normaler Luftfeuchtigkeit oder aber bei 25° C und normaler
Luftfeuchtigkeit oder aber bei 25° C und 100°/o Luftfeuchtigkeit gelagert wird.
Ein Zusatz von 0, 3 °/0 garantiert den günstigen Verlauf der Lagerversuche. Vergleichsversuche
zeigten, daß das Dextrin ohne den erfindungsgemäßen Zusatz nach Ablauf dieser Zeit
zusammengeklumpt und nicht frei fließend war. Weitere Vergleiche enthält Testtabelle
1.
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Beispiel 15 Technisches Steinsalz, wie es zum Beispiel für Kältemischungen
Verwendung findet, welches durch die Verunreinigungen leicht hygroskopisch ist und
stark zum Verklumpen neigt, wurde mit 1 °/o eines Mischsalzes (Calciumcitratphosphat),
gewonnen nach Beispiel 1, a), versetzt, 6 Stunden bei 30° C und 93°/0 relativer
Luftfeuchtigkeit aufbewahrt, anschließend bei 38° C getrocknet und für 24 Stunden
und 14 Tage in einer verschlossenen Glasflasche bei Zimmertemperatur gelagert. Das
so behandelte Steinsalz war absolut frei fließend (Flow-Test), während die Kontrollprobe
ohne Zusatz von Calciumcitratphosphat zu einer festen Masse zusammengewachsen war.
Weitere Vergleiche enthält Testtabelle 1.
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Beispiel 16 Zusatz von Calciumcitratphosphat zu Ammoniumnitrat (Blumendünger).
Wird das Ammoniumnitrat in Papierbeutel abgepackt und bei 30° C gelagert, so wird
es feucht und backt zusammen. Durch Zusatz von mindestens 0, 5 °/0 Calciumcitratphosphat
[hergestellt nach Beispiel 1, a)] wird die Haltbarkeit des Salzgemisches verlängert,
und es ist nach 3 Wochen -im Gegensatz zum Blindversuch ohne Zusatz von Calciumcitratphosphat-noch
absolut frei fließend.
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Weitere Vergleiche enthält Testtabelle 1.
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Die Wirksamkeit der Salze wurde nach dem Flow-Test (nach R. R. Irani,
C. F. Callis und T. Liu,
Aus den vorstehenden Meßergebnissen treten
deutlich die vorteilhaften Eigenschaften hervor.
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Gemäß Beispiel 3 wird die Anweisung gegeben, daß dem Kochsalz 1 bis
2 g zugesetzt werden sollen ; nach der vorstehend aufgeführten Tabelle benötigt
man dagegen in den meisten Fällen weniger als 1 g. Das liegt daran, daß sich die
jeweilige Zusatzmenge nach Beschaffenheit und Korngröße des zu behandelnden
Kochsalzes
richtet und in der Praxis auch unter ungünstigen Umständen die Wirkung sichergestellt
sein muß. Die Tabelle soll zeigen, wie sich die Zusatzmenge nach den Eigenschaften
der zuzusetzenden Salze richtet.
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Die Schüttgewichte der in der Testtabelle 1 angegebenen, erfindungsgemäß
hergestellten Mittel und Vergleichssubstanzen waren nach dem Mahlen :
Mahlprodukt Schüttgewicht |
Nach Beispiel 1, a)........................... 220 g/l |
Nach Beispiel 270 gel |
Nach Beispiel 9.............................. 260g/l |
Nach Beispiel 10 280g/1 |
(Ca3PO4)2..................................... 277 g/l |
Tricalciumcitrat.............................. 320 g/l |
460 460 g/l |
Die Lagerfähigkeit von den erfindungsgemäßen Mischungen gemäß den Beispielen 4,
5 und 6 wurden bei 70 °/0 relativer Luftfeuchtigkeit und Zimmertemperatur geprüft,
wobei die Beurteilung nach Ablauf von 3 Wochen geschah. Außerdem wurden ent-
sprechende
Vergleiche durchgeführt. Um gut gegen Verbacken geschützte Produkte zu erhalten,
werden folgende Zusätze benötigt, die in der Testtabelle 2 wiedergegeben sind.
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Testtabelle 2
Substanz, die |
Geprüfte Substanzen, die als Benötigte |
erfindungsgemäße Zusätze bzw. |
Zusatz Verwendung fanden Zusatzmenge |
Vergleichssubstanzen erhielt |
Calciumcitratphosphat gemäß Erfindung 2, 5 °/o |
Calciumcitrat als Vergleichssutanz 4,6% |
Brätzusatzmittel gemäß Beispiel 4 # |
Calciumtartrat als Vergleichssubstanz 7,2% |
Calciumphosphat als Vergleichssubstanz 3,8% |
Calciumtartratphosphat gemäß Erfindung 5 bis 10 °/o |
Calciumcitrat als Vergleichssubstanz 15% |
Citronensäure gemäß Beispiel 5 # |
Calciumtartrat als Vergleichssubstanz 20% |
Calciumphosphat als Vergleichssubstanz 16°/o |
Calciumcitratphosphat gemäß Erfindung 0, 5°/0 |
Calciumcitrat als vergleichssubstanz 1,8% |
Backhilfsmittel gemäß Beispiel 6 # |
Calciumtartrat als Vergleichssubstanz 2,0% |
Calciumphosphat als Vergleichssubstanz 1,5% |
Die in der Testtabelle 2 wiedergegebenen Versuchsergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen
Produkte sich sehr gut eignen, um die behandelten Substanzen auch unter ungünstigen
Lagerbedingungen gegen Verbacken zu schützen.
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Um zu zeigen, daß die erfindungsgemäßen, durch gemeinsame Fällung
erhaltenen Produkte in ihrer Zusammensetzung und im Herstellungsverfahren weit-
gehende
Variationen zulassen, wird die nachstehende Tabelle gegeben.
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Spalte 1 zeigt in dieser Tabelle die Molverhältnisse der Ausgangsprodukte.
In Spalte 2 sind die Mengen der erfindungsgemäßen Produkte angegeben, die erforderlich
sind, um das gleiche Kochsalz im absolut frei fließenden Zustand zu erhalten. Diese
erfindungsgemäß hergestellten Produkte wurden erhalten, indem
in
die wäßrige Lösung, die die Frucht-und Phosphorsaure gemeinsam enthielt, Kalkmilchsuspension
eingetropft wurde :
Zur Erhaltung des |
absolut frei fließenden |
Molverhältnisse |
Zustandes von |
der Ausgangsprodukte |
NaCI erforderliche |
Zusatzmengen |
1 H3P04 |
1 1 °/o |
2 Ca (O H) 2 |
2 H3P04 |
1 1, 20/, |
4 Ca (OH) H) |
1 H3PO4 ............... |
l 0,6% |
3 Ca (O H) 2 |
1 H3PO4 ............... |
1 1,0% |
2 Ca (OH) 2 J |
1 H3P04 |
2 1, 3 °/o |
3 Ca (OH) 2 |
1 H3PO4 .................... |
2 Weinsäure ................ # 1,4% |
2 Ca(OH)2 .................. |
2 H3PO4 .................... |
1 Citronensäure............. # 0,5% |
3 Ca(OH)2 .................. |
1 H3P04 |
2 0,8% |
4 Ca (OH) 2 |
1 H3P04 |
Weinsäure 0,7% |
1 Citronensäure ............ |
4 Ca(OH)2 .................. |
1 H3P04 |
1 Citronensäure ............. 0,5% |
1 Weinsäure |
3 Ca(OH)2 ................... |
1 H3P04 |
2 0,8% |
3 Ca (OH) 2............... |
2 H3P04 |
l 0, 7 °/o |
4 Ca (OH) z............... J |
Die Produkte, die gemäß der vorliegenden Tabelle in Mengen von nur 0, 5 bis 1°/o
Kochsalz im frei fließenden Zustand erhielten, sind besonders bevorzugt, jedoch
zeigen auch die anderen, von denen über 1 °/o benötigt wurde, deutlich den erfindungsgemäßen
Effekt.
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Die in Spalte 1 aufgeführten Ausgangsstoffe kamen in folgenden Konzentrationen
zu Anwendung : 1. Phosphorsäure mit Wasser verdünnt im Gewichtsverhältnis Phosphorsäure
zu Wasser 1 : 2.
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2. Wein-und Citronensäure in Wasser gelöst im Gewichtsverhältnis
Säure zu Wasser gleich 1 : 1.
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3. Die Kalkmilch war gelöscht im Gewichtsverhältnis 1 CaO zu 17 H2O.
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Die Fällungen wurden so durchgeführt, daß die oben angegebenen verdünnten
Säuren als Gemische vorgelegt wurden. Die Kalkmilch wurde unter gutem Rühren zugetropft.
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Nach Beendigung der Kalkmilchzugabe wurde das Reaktionsgemisch, das
sich bei der Umsetzung stark erwärmt hat, noch warm in bekannter Weise auf einer
Nutsche abgesaugt und bei 110 bis 130° C getrocknet und anschließend gemahlen.