DE1116911B - Vorrichtung zur kontinuierlichen AEnderung der Stereobasis bei Stereomikroskopen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zur kontinuierlichen Änderung der Stereobasis bei Stereomikroskopen Bei der Benutzung eines Stereomikroskops ist dem Beobachter eine feste Stereobasis vorgegeben. In vielen Fällen wäre eine andere Stereobasis als die vorgegebene zweckmäßiger. Eine kleinere Stereobasis ermöglicht z. B. auch durch enge Röhren tiefgelegene Objekte stereoskopisch zu betrachten, eine größere Stereobasis erhöht den stereoskopischen Effekt bei der Betrachtung von Oberflächen.
• Es ist also wünschenswert, die Stereobasis kontinuierlich verändern zu können, um sich der vorliegenden Aufgabe anzupassen. So möchte man z. B. bei Operationen durch einen Ohrtrichter die Stereobasis so weit verringern, daß man das Operationsfeld gerade stereoskopisch betrachten kann; eine weitere Verkleinerung würde dagegen den stereoskopischen Effekt und damit die Sicherheit der Tiefenlokalisierung unnötig beeinträchtigen.
• Gegenstand der Erfindung ist die Lösung dieser Aufgabe bei an sich bekannten Stereomikroskopen, deren Beobachtungsstrahlengänge durch einen beiden Objektiven gemeinsamen Objektivteil auf das Objekt zusammengeführt und fokussiert werden. Voraussetzung für die Anwendbarkeit der Vorrichtung nach der Erfindung ist, daß die beiden Beobachtungsstrahlengänge auf der Bildseite des gemeinsamen Objektivteils in sich und zueinander mindestens annähernd parallel verlaufen.
• Die erfindungsgemäße Anordnung ist gekennzeichnet durch zwei Prismenpaare 1, 3 und 2, 4 mit untereinander gleichen brechenden Winkeln a, welche in der optischen Achse des gemeinsamen Objektivteils gegeneinander verschiebbar derart angeordnet sind, daß beim gegenseitigen Abstand d = 0 die Prismenwirkung aufgehoben ist.
• Ein Ausführungsbeispiel ist in Abb. 1 schematisch dargestellt. Darin sind mit 1, 2, 3, 4 vier Prismen mit gleichen brechenden Winkeln a bezeichnet. Die Prismenpaare 1 und 3 sowie 2 und 4 sind zweckmäßig gemeinsam montiert oder aus einem Stück hergestellt. Der veränderliche Abstand der beiden Prismenpaare 1, 3 und 2, 4 ist mit d bezeichnet. a und b sind die Abstände der Mitten der beiden Beobachtungsstrahlenbündel voneinander vor und nach Durchsetzen der Prismenkombination.
• Aus der Abbildung ist ersichtlich, daß sich durch kontinuierliche Änderung des Abstandes d der Prismenpaare der Mittenabstand der Beobachtungsstrahlenbündel und damit die Stereobasis des Gerätes kontinuierlich ändern läßt.
• Diese Abstandsänderung wird beispielsweise mit Hilfe zweier synchron betätigter Spindeln5 und 6 bewirkt, deren jede zwei gegenläufige Gewindegänge C aufweist. So wird je nach der Drehrichtung eine Annäherung oder eine Abstandsvergrößerung erzielt.
• Geht man von einer beim Abstand d = 0 gegebenen Basis aus, so kann man je nach Anordnung der ganzen Prismenkombination relativ zur Richtung der Lichtstrahlen mit der Vergrößerung des Abstandes d eine Vergrößerung oder eine Verkleinerung der Basis erreichen.
• Geht man von einem mittleren Abstand d aus, läßt sich die diesem mittleren Abstand entsprechende, Basislänge bei gleichbleibender Anordnung durch Änderung von d in beiden Richtungen wahlweise vergrößern oder verkleinern.
• Abb. 2 veranschaulicht in schematischer Darstellung ein Stereomikroskop, dessen Gehäuse 10 so aufgeschnitten ist, daß die darin befindlichen Einzelteile sichtbar sind. Der von dem in der Objektebene A-A befindlichen Objekt herkommende Strahlengang verläuft durch die den folgenden, getrennten Objektivteilen gemeinsame Frontlinse 9, die dieser nachgeschaltete Prismenanordnung 1 bis 6 nach der Erfindung, die getrennten Objektivteile, nämlich die veränderlichen Galileifernrohre 7 und 8 des Vergrößerungswechslers mit den Drehknöpfen 11 und 12 und die nachgeschalteten Teilobjektive 13 und 14 sowie die in den Okularstutzen 15 und 16 befindlichen Okulare zu den Au2en des Beobachters.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Prismenanordnung zur Erzielung einer veränderlichen Basislänge bei Stereomikroskopen mit einem die Beobachtungsstrahlengänge auf das Objekt zusammenführenden Objektivteil (9) und nachfolgenden getrennten Objektivteilen (7, 8 und 13, 14), gekennzeichnet durch zwei Prismenpaare (1, 3 und 2, 4) mit untereinander gleichen brechenden Winkeln (a), welche in der optischen Achse des gemeinsamen Objektivteils gegeneinander verschiebbar derart angeordnet sind, ' daß beim gegenseitigen Abstand d 0 die Prismenwirkung aufgehoben ist.
2. 2. Prismenanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine oder zwei mit gegenläuflgen Gängen versehene Spindeltriebe (5, 6). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 579 856, 339 013; österreichische Patentschrift Nr. 134 496; schweizerische Patentschrift Nr. 340 353; USA.-Patentschrift Nr. 2 639 653; Appelt, EinfÜhrung in die mikroskopischen Untersuchungsmethoden, Leipzig, 1955, S. 28/29; Zeitschrift für Mikroskopie, 61 (1954), S. 406 bis 419.