-
Vorrichtung zur Ausführung von Unterwasserarbeiten Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Ausführung von Unterwasserarbeiten, bestehend aus einem überwasser-Schwimmkörper,
einem daran mit seinem oberen Ende um eine horizontale Achse schwenkbar angelenkten
Schacht und einer an dem unteren Ende des letzteren angeordneten und fest damit
verbundenen Unterwasser-Arbeitskammer.
-
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist die Unterwasser-Arbeitskammer
nach Art eines Taucherkessels allseitig geschlossen und druckfest ausgebildet. Der
bekannte Taucherkessel weist eine dicht verschließbare Öffnung auf, durch die der
Innenraum des Taucherkessels mit dem umgebenden Wasser in Verbindung gebracht werden
kann und durch die - Taucher in das den Taucherkessel umgebende Wasser zur Ausführung
von Arbeiten am Grund des Gewässers oder an in dem Gewässer befindlichen Gegenständen,
z. B. unter der Wasserlinie liegenden Teilen von Schwimmkörpern, gelangen können.
Von dem Schacht ist der bekannte Taucherkessel durch eine Schleuse, die sich am
unteren Ende des Schachtes befindet, abgetrennt. Außerdem können von Taucherkesseln
dieser Art aus durch entsprechend druckfeste Fenster Unterwasserbeobachtungen vorgenommen
und mittels die Wand des Taucherkessels in abgedichteten Führungen durchdringender
Werkzeuge Arbeiten im Wasser ausgeführt werden.
-
Bekannt sind ferner bereits Vorrichtungen zur Ausführung von Unterwasserarbeiten,
bei denen an einem überwasser-Schwimmkörper ein ausschließlich in vertikaler Richtung
verschiebbarer senkrechter Schacht angeordnet ist, an dessen unterem Ende eine Taucherglocke
befestigt ist.
-
Eine solche Taucherglocke weist keinen Boden auf und wird mit ihrer
Unterkante auf den Grund des Gewässers aufgesetzt, wobei die in der Taucherglocke
vorhandene, unter erhöhtem Druck stehende Luftmenge das Eindringen von Wasser in
die Taucherglocke von unten verhindert. Dementsprechend können in einer Taucherglocke
Unterwasserarbeiten unmittelbar und ohne Einsatz entsprechend ausgerüsteter Taucher
auf dem Grunde des Gewässers mit allen herkömmlichen Werkzeugen ausgeführt werden.
Diese Vorrichtung zur Ausführung von Unterwasserarbeiten weist verschiedene Nachteile
auf. Je nach der Tiefe des Gewässers, auf dessen Grund Arbeiten ausgeführt werden
sollen, muß der Schacht mehr oder weniger weit in vertikaler Richtung abgesenkt
werden. Dadurch hat die üblicherweise am oberen Ende des Schachtes angeordnete Schleuse
je nach der Stellung des Schachtes eine unterschiedliche Stellung im Verhältnis
zum Überwasser-Schwimmkörper: Die sich dadurch ergebenden Änderungen der Lage des
Einstieges in den Schacht zu dem überwasser-Schwimrnkörper bedingen Schwierigkeiten
hinsichtlich der Benutzung des Einstieges.und der Zu- und Abfuhr von Material. Außerdem
liegt das obere Ende des Schachtes in angehobener Lage weit.über dem Wasserspiegel,
so daß sich bei der Durchfahrt unter Brücken und dergleichen Schwierigkeiten ergeben.
Ferner ergibt sich bei angehobener Stellung des Schachtes eine ungünstige Schwerpunktlage,
die für die Stabilität nachteilig ist.
-
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der Nachteile der vorgenannten
Vorrichtungen und besteht bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art darin,
daß die Unterwasser-Arbeitskammer den nach unten gebogenen Endteil des Schachtes
darstellt, der nach Art einer Taucherglocke nach unten offen ist und eine visierartige
Haube aufweist, die, um eine im wesentlichen horizontale Unterkante zu bilden, um
eine horizontale Achse schwenkbar ist, und daß Schacht und Unterwasser-Arbeitskammer
mit Hilfe einer am oberen Ende des Schachtes angeordneten Schleuse unter erhöhten
Druck setzbar sind. Dabei dient die visierartige Haube der Anpassung der Vorrichtung
an verschiedene Absenktiefen des Schachtes oder Neigungen des Bodens des Gewässers,
auf dem Arbeiten ausgeführt werden sollen.
-
Es ist ferner zweckmäßig, die Vorrichtung gemäß der Erfindung derart
auszubilden, daß der Schacht an seinem oberen Ende zumindest auf einer Seite mit
einer vorzugsweise als Schleuse ausgebildeten,
horizontalen, quer
zur Längsachse angeordneten Fortsetzung versehen ist, die entweder mit dem Schacht
oder mit dem überwasser-Schwimmkörper fest und mit dem jeweils anderen Teil drehbar
verbunden ist. Außerdem kann erfindungsgemäß das obere Ende des Schachtes oder-
dessen horizontale Fortsetzung auf dem überwasser-Schwimmkörper in Rollenlagerkränzen
schwenkbar oder auf bzw. zwischen vorzugsweise als- Zähnstängen ausgebildeten Lagerschienen
abwälzbar gelagert sein Das Anheben und Absenken des Schachtes kann mittels beliebiger
bekannter Vorrichtungen, z. B. eines Seilzuges, von dem Überwasser-Schwimmkörper
aus vorgenommen werden. Falls das Gewicht des Schachtes samt Unterwasser-Arbeitskammer
nicht in jeder Lage den Auftrieb dieser Teile überwiegt, ist es zweckmäßig, einen
auch zur Übertragung von Druckkräften geeigneten hydraulischen oder mechanischen
Antrieb zum Anheben und Absenken des Schachtes samt Unterwasser-Arbeitskammer vorzusehen.
-
Der Schacht kann beispielsweise einen runden oder eckigen Querschnitt
aufweisen. Zur Anpassung an verschiedene Arbeitsbedingungen kann der Schacht ferner
längenveränderlich als Teleskoprohr ausgebildet sein. Bei der Vorrichtung gemäß
der Erfindung kann die als Taucherglocke ausgebildete Unterwasser-Arbeitskammer
jede beliebige geeignete Form haben.
-
Um bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung die beim Hinausdrücken
des Wassers aus dem abgesenkten Schacht samt Unterwasser-Arbeitskammer auftretende
Schwerpunktverlagerung und Auftriebsänderung ausgleichen zu können, ist es zweckmäßig,
in dem überwasser-Schwimmkörper Ballastzellen zu Trimmzwecken vorzusehen. Da die
Aufbauten bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung nur eine geringe Bauhöhe aufweisen
und auch bei angehobenem Schacht sich keine unerwünscht hohe Lage des Schwerpunktes
ergibt, sind Schwierigkeiten hinsichtlich der Stabilität nicht zu befürchten, Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung eignet sich besonders für die Ausführung von Unterwasserarbeiten
nahe an Mauern, Spundwänden, Uferböschungen od. dgl., da sich die Unterwasser-Arbeitskammer
auch bei abgesenkter Lage nicht zur Gänze unter dem überwasser-Schwimmkörper befindet,
sondern - bei entsprechender Länge des Schachtes - über diesen hinausreicht. Da
der Schacht samt der Unterwasser-Arbeitskammer in einem - entsprechenden Schlitz
des überwasser-Schwimmkörpers angeordnet und auf und ab bewegbar ist, kann man an
schwer erreichbare Stellen am Grunde des Gewässers auch bei großer Wassertiefe gegebenenfalls
dadurch mit der Unterwasser-Arbeitskammer herankommen, daß der überwasser-Schwimmkörper
so an den BrÜckenpfeiler, die Spundwand od. dgl., herangefahren wird, daß der Brückenpfeiler,
die Spundwand od. dgl., in dem Schlitz des überwasser-Schwimmkörpers steht.
-
Innerhalb des Schachtes können beispielsweise Förderbänder oder sonstige
für die Schrägförderung geeignete Transporteinrichtungen vorgesehen sein. Ein einziger
Überwasser-Schwimmkörper kann erforderlichenfalls auch mit mehreren Schächten mit
Unterwasser-Arbeitskammern versehen sein. Der Überwasser-Schwimmkörper kann ferner
mit einem Hebebock zum Bergen von in der - Unterwässer-Arbeitskammer mit Trossen
angeschlagenen Lasten versehen sein. Außerdem kann der Überwasser-Schwimmkörper
- einen eigenen Fahrantrieb aufweisen.
-
In. der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes -der
Erfindung dargestellt, und zwar _ zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht und Fig. 2 eine
Draufsicht.
-
Auf dem überwasser-Schwimmkörper 1 befinden sich die Aufbauten 2.
Der Schacht 3 ist an seinem oberen Ende mit seitlichen Fortsetzungen versehen, in
denen sich Schleusen 4 befinden. Die seitlichen Fortsetzungen innerhalb der Schleusen
4 sind in auf dem überwasser-Schwimmkörper 1 fest angeordneten Rollenlagerkränzen
5 schwenkbar gelagert.
-
Am unteren Ende des Schachtes 3 befindet sich die Unterwasser-Arbeitskammer
6, die mit einer visierartigen Haube 7 versehen ist, die um die Achse 8 schwenkbar
ist. Zum Heben und Senken des Schachtes3 samt Unterwasser-Arbeitskammer6 dient der
Seilzug 9.
-
Auf dem Deck des überwasser-Schwimmkörpers 1 sind Poller und Spille
10 vorgesehen, die zum Verholen und Festmachen des Überwasser-Schwimmkörpers 1 dienen.
-
In Fig. 1 ist der Schacht 3 samt Unterwasser-Arbeitskammer 6 in angehobener
Lage - Fahrstellung - mit ausgezogenen Linien und in abgesenkter Lage - Arbeitsstellung
- mit gestrichelten Linien dargestellt.