DE1115870B - Verfahren und Katalysator zur Herstellung von Schmieroelen - Google Patents

Verfahren und Katalysator zur Herstellung von Schmieroelen

Info

Publication number
DE1115870B
DE1115870B DEG26644A DEG0026644A DE1115870B DE 1115870 B DE1115870 B DE 1115870B DE G26644 A DEG26644 A DE G26644A DE G0026644 A DEG0026644 A DE G0026644A DE 1115870 B DE1115870 B DE 1115870B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
catalyst
metal
weight
group
catalysts
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEG26644A
Other languages
English (en)
Inventor
Harold Beuther
Richard Alfred Flinn
Alfred Mathias Henke
Joseph Burns Mckinley
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Gulf Research and Development Co
Original Assignee
Gulf Research and Development Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Gulf Research and Development Co filed Critical Gulf Research and Development Co
Publication of DE1115870B publication Critical patent/DE1115870B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J27/00Catalysts comprising the elements or compounds of halogens, sulfur, selenium, tellurium, phosphorus or nitrogen; Catalysts comprising carbon compounds
    • B01J27/02Sulfur, selenium or tellurium; Compounds thereof
    • B01J27/04Sulfides
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J37/00Processes, in general, for preparing catalysts; Processes, in general, for activation of catalysts
    • B01J37/20Sulfiding
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G47/00Cracking of hydrocarbon oils, in the presence of hydrogen or hydrogen- generating compounds, to obtain lower boiling fractions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G2400/00Products obtained by processes covered by groups C10G9/00 - C10G69/14
    • C10G2400/10Lubricating oil

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren und Katalysator zur Herstellung von Schmierölen Die Veredelung von Schmierölen durch katalytische Hydrierung hat zwei wichtige Zwecke, nämlich die Erhöhung des Viskositätsindex und die Verminderung der Jodzahl.
  • Ein Verfahren zum Veredeln von Schmierölen besteht darin, daß man das Z51 katalytisch hydriert. Der dafür verwendete Katalysator muß zur Erzielung einer niedrigen Jodzahl eine hohe Hydrierungsaktivität und zur Erzielung eines hohen Viskositätsindex eine gute Ringspaltungsaktivität besitzen. Die Ringspaltung ist eine sehr selektive Art der Spaltung, wobei die gesättigten Ringe, die entweder von vornherein in dem Molekül vorhanden sind oder sich durch Hydrierung von Aromaten bilden, aufgespalten werden, und zwar bevorzugt gegenüber der Abspaltung von Alkylseitenketten aus den gesättigten Ringen. Diese besondere Art der Spaltung ist bei der Analyse daran zu erkennen, daß die mittlere Anzahl der aromatischen und gesättigten Ringe je Molekül vermindert wird, während das mittlere Molekulargewicht verhältnismäßig konstant bleibt. Ein Katalysator mit Ringspaltungsaktivität wandelt daher Moleküle mit einzelnen oder kondensierten Ringen in Moleküle mit einer geringeren mittleren Anzahl an diesen Ringen um, ohne daß gleichzeitig eine übermäßige Spaltung der aliphatischen Teile des Moleküls stattfindet. DieBehandlungeinesAusgangsgutesfürSchmieröle zur Gewinnung eines Produktes mit einer geringeren Anzahl von Ringen im Molekül ohne wesentliche Änderung des Molekulargewichtes dieser Moleküle verleiht dem Öl einen höheren Viskositätsindex.
  • Katalysatoren, welche Metalle der Gruppe VIII und der linken Spalte der Gruppe VI des Periodischen Systems enthalten, besitzen gute Hydrierungsaktivitäten. Es wurde nun gefunden, daß sich diese Katalysatoren bedeutend verbessern lassen, wenn man sie auf einem Träger anordnet, der selbst Spaltaktivität besitzt, und wenn man sie sulfidiert. Derartige Katalysatoren besitzen nicht nur ausgezeichnete hydrierende Aktivität und Ringspaltungsaktivität, sondern lassen sich auch leichter, wirksamer und wirtschaftlicher regenerieren und weisen eine viel größere Beständigkeit gegen den Aktivitätsverlust bei der Alterung auf als die nicht auf Trägern befindlichen Sulfide der gleichen Metalle. Sie können daher für äußerst hohe Durchsätze eingesetzt werden, bevor die Regenerierung erforderlich wird. Weiterhin wurde gefunden, daß man besonders wertvolle Schmierölhydrierungskatalysatoren erhält, wenn man als Träger einen Spaltkatalysator verwendet, der - gemäß der nachstehenden Definition - eine verhältnismäßig hohe Spaltaktivität besitzt. Beispiele für geeignete Metalle der linken Spalte der Gruppe VI sind Chrom, Molybdän und Wolfram; Beispiele für geeignete Metalle der Gruppe VIII sind Eisen, Kobalt und Nickel. Das bevorzugte Metall der linken Spalte der Gruppe VI ist Wolfram und das bevorzugte Metall der Gruppe VIII ist Nickel.
  • Die Gesamtmenge an Metallen der Gruppe VIII und der linken Spalte der Gruppe VI in dem Katalysator soll 5 bis 40 Gewichtsprozent der Gesamtmenge des Katalysators, bezogen auf die reinen Metalle, betragen. Vorzugsweise sollen die Metalle der Gruppe VIII und der linken Spalte der Gruppe VI zusammen 10 bis 2519/o der Gesamtgewichtsmenge des Katalysators ausmachen. Das Atomverhältnis der beiden Metalle zueinander soll allgemein im Bereich von 0,1 bis 5 und vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 4 Atomen des Metalls der Gruppe VIII je Atom des Metalls der linken Spalte der Gruppe VI liegen.
  • Die Metalle der Gruppe VIII und der linken Spalte der Gruppe VI sollen in irgendeiner Art von Kombination oder Gemisch mit Schwefel vorliegen. Es wurde gefunden, daß die Schwefehnenge 2 bis 23, vorzugsweise 4 bis 15 Gewichtsprozent des Katalysators betragen soll. Die erfindungsgemäßen Katalysatoren brauchen nicht durch Halogen aktiviert zu sein, können aber auch mit einem Halogen, wie Fluor, behandelt sein. Ebenso können die erfindungsgemäßen Katalysatoren mit irgendeinem anderen sauren Bvhandlungsmitr--l, wie Schwefeldioxyd oder Kohlendioxyd, behandelt werden. Die bevorzugten Katalysatoren sind mit Halogen behandelt, wobei die Menge des Halogens auf dem Katalysator allgemein im Bereich von 0,4 bis 6 und vorzugsweise im Bereich von 0,6 bis 2 Gewichtsprozent der Gesamtmenge des Katalysators liegen soll.
  • Der Träger soll Spaltaktivität besitzen. Der Grad der Spaltaktivität wird zweckmäßig unter Bezugnahme auf die von der M. W. Kellogg Company entwickelte Kellogg-Spaltaktivitätsskala definiert. Diese Skala definiert die Spaltaktivität als den Umsatz in Volumprozent, den man erhält, wenn man ein genormtes Beschickungsgut unter genormten Prüfbedingungen über den Katalysator leitet. Die Kellogg-Spaltaktivitätsskala ist in dem Werk »Physical, Chemical and Catalytiv Testing of Diakel Powdered Cracking Catalyst«, einem technischen Bericht der Petroleum Research Division der M. W. Kellogg Company vom 7. Juni 1943, erläutert. Die erfindungsgemäß eingesetzten Trägerstoffe sollen nach der Definition der Kellogg-Skala eine Spaltaktivität entsprechend einem Wert von 35 bis SOo/o und vorzugsweise von 65 bis 75 fllo haben. Diese Werte beziehen sich auf die Spaltaktivität des Trägers in ; nicht aktiviertem Zustande.
  • Erfindungsgemäß soll der Träger für diese verbesserten Hydrierungskatalysatoren eine Spaltaktivität entsprechend einem Wert von 35 bis 8011/o nach der Kellogg-Skala besitzen. Katalysatoren mit einer ; solchen Spaltaktivität werden üblicherweise angewandt, um eine zufallsmäßige Spaltung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen herbeizuführen, wie es für die Erzeugung von Benzin erforderlich ist. Es hat sich nun überraschenderweise herausgestellt, daß , diese Katalysatoren, wenn sie als Träger für die erfindungsgemäßen Schmierölhydrierungskatalysatoren verwendet werden, eine hohe Selektivität zugunsten der Ringspaltung auf Kosten der zufallsmäßigen Spaltaktivität aufweisen, die sie bei Alleinverwendung besitzen. Die erfindungsgemäß als Katalysatorträger verwendeten Stoffe sollen wenigstens eine gewisse Spaltaktivität, d. h. eine Spaltaktivität von mindestens 350!0, entsprechend der Kellogg-Skala, aufweisen, damit sie zur Ringspaltungsaktivität des Katalysators beitragen. Hat der Träger andererseits eine zu hohe Spaltaktivität, d. h. eine solche von mehr als 80% nach der Kellog5 Skala, so kann der Katalysator gleichzeitg eine erhebliche Spaltung der aliphatischen Teile des Moleküls verursachen und dadurch den Teil der Ausbeute wesentlich verringern, der als Schmieröl verwendbar ist. Demzufolge sind die vorteilhaftesten Katalysatoren zur hydrierenden Behandlung von Schmierölen diejenigen, deren Spaltaktivität zur Ringspaltung ausreicht, jedoch zur gleichzeitigen übermäßigen Spaltung von aliphatischen Teilen des Moleküls unzureichend ist.
  • Erfindungsgemäß wird ein Katalysator, der sulfidierte Metalle der Gruppe VIII und der linken Spalte der Gruppe V1 des Periodischen Systems auf einem Träger mit Spaltaktivität enthält, mit einem Strom einer entasphaltierten flüssigen Kohlenwasserstoffbeschickung in Berührung gebracht, die schwerer ist als das gewünschte Schmierölprodukt, und zwar im Gemisch mit einem Wasserstoffstrom unter hydrierenden Bedingungen von Temperatur, Druck und Verhältnis von Wasserstoff zu Ölbeschickung. Unter hydrierenden Bedingungen werden solche Bedingungen von Temperatur, Druck und Verhältnis von Wasserstoff zu Ölbeschickung verstanden, die die hydrierende Aktivität und die Ringspaltungsaktivität begünstigen. Das Beschickungsgut soll zunächst entasphaltiert werden, um ein hochwertiges Schmieröl zu gewinnen, die Koksbildung möglichst niedrig zu halten und dadurch das Verderben des Katalysators zu verzögern. Mit Trägerkatalysatoren kann der kontinuierliche Betrieb bei Zustrom von flüssiger Kohlenwasserstoffbeschickung und Wasserstoff wesentlich länger innegehalten werden als mit trägerlosen Katalysatoren, da die erfindungsgemäßen Trägerkatalysatoren viel langsamer altern als die trägerlosen Katalysatoren. Unter kontinuierlichem Betrieb wird hier ein Verfahren verstanden, bei welchem die Strömung der Kohlenwasserstoffbeschickung durch das Reaktionsgefäß ohne Regenerierung des Katalysators fortgesetzt wird, sowie auch ein Verfahren, bei welchem das Reaktionsgefäß von Zeit zu Zeit abgeschaltet wird, vorausgesetzt, daß der darin befindliche Katalysator während der Betriebsunterbrechungen nicht regeneriert wird.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatoren kann man sich jedes Verfahrens bedienen. So kann man z. B. den Träger mit einer Lösung eines Salzes der linken Spalte der Gruppe VI und eines Salzes der Gruppe VIII des Periodischen Systems tränken. Die Menge an Salzen in der Lösung wird so eingestellt, daß man einen Katalysator erhält, der die gewünschte Gesamtmenge an Metallen und das gewünschte Verhältnis der Metalle zueinander enthält. Der getränkte Träger wird dann bei einer ausreichend hohen Temperatur getrocknet, um die Metallsalze in die Oxyde überzuführen. Hierauf wird der Katalysator durch Behandeln mit einem schwefelhaltigen Gas, z. B. Schwefelwasserstoff, sulfidiert. Der Katalysator braucht nicht durch Halogen aktiviert zu sein; vorzugsweise wird er jedoch mit einem Halogen, wie Fluor oder einer Lösung von Fluorwasserstoff, behandelt. Der Träger kann vor, bei oder nach dem Imprägnieren mit den Metallsalzen mit dem Halogen behandelt werden.
  • Vergleichsversuche, die einerseits mit einem sulfidierten Nickel-Wolfram-Katalysator auf einem Träger aus 25% Tonerde und 75,% Kieselsäure gemäß der Erfindung und andererseits mit einem trägerlosen Nickel-Wolfram-Katalysator ausgeführt wurden, haben gezeigt, daß zur Gewinnung eines Mehrbereichsschmieröles von gleichbleibender Beschaffenheit die Reaktionstemperatur mit steigendem Durchsatz im Falle des trägerlosen Katalysators bedeutend stärker gesteigert werden muß als im Falle des erfindungsgemäßen Trägerkatalysators, d. h., daß der letztere erheblich langsamer altert als der erstere.
  • Weiterhin wurde gefunden, daß die auf einem Träger befindlichen erfindungsgemäßen Schmierölhydrierungskatalysatoren durch Änderungen des Wasserstoffgehaltes des Beschickungsgasstromes praktisch nicht beeinflußt werden, während die trägerlose Form gegen jede Änderung des Wasserstoffgehaltes des Beschickungsgasstromes äußerst empfindlich ist und auf eine solche Änderung der Verfahrensbedingungen mit einer stark erhöhten Alterungsgeschwindigkeit reagiert. So wurden z. B. Parallelversuche einerseits mit einem trägerlosen Nickel-Wolframsulfid-Katalysator von einem Nickel-Wolfram-Verhältnis von 4: 1 und andererseits mit einem sulfidierten Nickel-Wolfram-Katalysator angestellt. der sich auf einem Träger aus 75 % Kieselsäure und 25 0,j0 Tonerde befand, wobei die Gesamtmenge an Nickel und Wolfram 25% der Gesamtgewichtsmenge des Katalysators ausmachte und das Nickel-Wolfram-Verhältnis 0,5:1 betrug. Bei diesen Versuchen wurde ein entasphaltiertes Rückstandsöl bei den zur Erzeugung eines SAE-10W/20- und SAE-20W/30-Motorenöles erforderlichen Temperaturen bei einem überdruck von 252 kg/cm2, einer Durchsatzgeschwindigkeit von 0,5 Raumteilen flüssiger Kohlenwasserstoffbeschikkung je Raumteil Katalysator je Stunde mit einem Beschickungsgasstrom von 88 Nms 95o/oigem Wasserstoff je 1001 Ölbeschickung behandelt. Unter diesen konstanten Bedingungen zeigte der trägerlose Katalysator eine Alterungsgeschwindigkeit von 2,5° C je Woche, während der Trägerkatalysator nur eine Alterungsgeschwindigkeit von 0,33° C je Woche aufwies. Bei plötzlicher Verminderung des Wasserstoffgehaltes des Beschickungsgasstromes bei beiden Versuchen von 95 auf 85,% trat bei dem trägerlosen Katalysator eine plötzliche Änderung der Alterungsgeschwindigkeit von einer Temperatursteigerung von 2,5° C je Woche auf eine solche von 4,7° C je Woche ein, wenn ein Motorenöl des gleichbleibenden Gütegrades von 10W/20 und 20W/30 erzeugt werden sollte, während bei dem trägerlosen Katalysator zur Innehaltung der gleichen Beschaffenheit des Schmierölproduktes bei der gleichen Änderung der Verfahrensbedingungen im Verlaufe von etwa 3 Wochen keine wesentliche Änderung der Arbeitstemperatur erforderlich war.
  • Wie bereits erwähnt, werden als Katalysatorträger solche verwendet, die eigene Spaltaktivität besitzen, wie z. B. an Kieselsäure reiche Stoffe. Wie in Tabelle 1 dargestellt, wurden sulfidierte Nickel-Wolfram-Katalysatoren auf verschiedene Träger aufgebracht, und zwar auf Caleiumaluminiumsilicat, auf reine Tonerde und auf Kieselsäure-Tonerde-Träger verschiedener Zusammensetzungen.
    Tabelle 1
    Katalysatorbasis .............. Nickel und Wolfram zusammen 25'% des Gesamtkatalysatorgewichtes
    Atomverhältnis Nickel zu Wolfram = 1 : 1
    Katalysatorträger ............. Calciumalu- Tonerde Kieselsäure- Kieselsäure- Kieselsäure-
    miniumsilicat Tonerde Tonerde Tonerde
    mit einem Ge-
    halt von 90 0I0
    an Alu-
    miniumsilicat
    Kieselsäuregehalt, Gewichtsprozent 0 5 75 85
    Tonerdegehalt, Gewichtsprozent . . I I 100 95 25 15
    Spaltaktivität des Trägers:
    Ausgedrückt in Prozenten auf
    der Kellogg-Aktivitätsskala .. 17,7 42,5 64 73,9 68,1
    Produkt
    Viskositätsindex des bei einer
    Katalysatortemperatur von
    388° C behandelten Schmier-
    öles ....................... 100 120 121 126 123
    Zur Erzeugung eines Schmier-
    öles vom Viskositätsindex 125
    erforderliche Katalysatortem-
    peratur, ° C ............... > 427 398 394 388 391
    Die Katalysatoren wurden dann zur hydrierenden Behandlung eines Schmieröles bei 388° C eingesetzt. Die Schmierölbeschickung war ein Gemisch, welches zu zwei Dritteln aus einem schwierig entparaffinierbaren Destillat aus dem Ordovicium und zu einem Drittel aus einem entasphaltierten Rückstandsöl mit einem Viskositätsindex von 99 bestand, der Reaktionsdruck betrug 210 kg/cm2 überdruck, die Durchsatzgeschwindigkeit 0,5 Raumteile flüssiger Beschikkung je Stunde je Raumteil Katalysator und die Umlaufgeschwindigkeit des Wasserstoffes 88 Nm3 je 1001 Ölbeschickung, bezogen auf einmaligen Durchgang. Die Katalysatorträger, die nach der Kellogg-Skala sämtlich verhältnismäßig hohe Spaltaktivitäten, nämlich 42,5, 64, 73,9 bzw. 68,1, hatten, lieferten die Schmieröle mit dem höchsten Viskositätsindex. Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, ist der Calciumaluminiumsilicatträger, obwohl er eine Spaltaktivität von 17,7n/o besitzt, für die Verbesserung des Viskositätsindex des Schmieröles praktisch unbrauchbar. Dies ist auf seinen Ca-Gehalt zurückzuführen. Es können sowohl synthetische als auch natürliche Träger mit Spaltaktivität verwendet werden. Auch andere als tonende- und kieselsäurehaltige Stoffzusammensetzungen können verwendet werden, z. B. Magnesiumoxyd-Kieselsäure, wobei der Mg0-Gehalt der gleiche sein kann wie der Ale 03 Gehalt des Kieselsäure-Tonerde-Trägers.
  • Erfindungsgemäß verwendbar sind Katalysatoren, bei denen die Gesamtgewichtsmenge von Nickel und Wolfram auf dem Träger 5 bis 40 und vorzugsweise 10 bis 25 Gewichtsprozent des Gesamtkatalysators beträgt. Das Atomverhältnis von Nickel zu Wolfram auf dem Träger ist für die Beschaffenheit des erzeugten Schmieröles kritisch; es soll zwischen 1 :0,1 und 1 : 5 und vorzugsweise zwischen ungefähr 1: 0,3 und 1 : 4 liegen.
  • Ein zu zwei Dritteln aus einem schwierig entparaffinierbaren Destillat aus dem Ordovicium und zu einem Drittel aus einem entasphaltierten Rückstandsöl aus dem Ordovicium bestehendes flüssiges Ausgangsgut wurde im Gemisch mit Wasserstoff über einen sulfidierten Nickel-Wolfram-Trägerkatalysator bei 210 kg/cm2 Überdruck, einer Durchsatzgeschwindigkeit von 0,5 Raumteilen flüssiger Beschickung je Stunde je Raumteil Katalysator und einer auf einmaligen Durchgang bezogenen Umlaufgeschwindigkeit von 88 Nm-' praktisch reinem Wasserstoff je 1001 ölbeschickung geleitet. Die Versuche wurden bei verschiedenen Temperaturen im Bereich von 379 bis 396° C ausgeführt. Die hierbei verwendeten sulfidierten Nickel-Wolfram-Katalysatoren waren durch Tränken eines Trägers, bestehend aus 751% Kieselsäure und 25% Tonerde, hergestellt worden. Der Träger wurde tablettiert und auf einen Korngrößenbereich von 2,0 bis 0,75 mm ausgesiebt. Die Gesamtmenge an aktiven Metallen auf dem Träger wurde von 36 bis 10% variiert, wobei das Verhältnis von Wolfram zu Nickel bei jedem Katalysator auf einem Wert von 1 : 0,5 konstant gehalten wurde. Als Versuchsergebnisse sind der Viskositätsindex und die Jodzahl der so erhaltenen öle in Tabelle 2 angegeben.
    Tabelle 2
    Gesamtmenge an
    Nickel + Wolfram
    Reaktor- auf einem aus
    tempe- Eigenschaften 25 0%o Tonerde
    ratur des und 75% Kieselsäure
    beim behandelten bestehenden Träger
    Versuch Schmieröles bei konstantem Atom-
    verhältnis Wolfram zu
    Nickel = 1 : 0,5 Ge-
    wichtsprozent
    0 C 36 % 1 25 0/a 1 10%
    Viskositätsindex 111 J 117 I 113,5
    379 Jodzahl 4,2 1,4 1,0
    Viskositätsindex 117 123 120
    388 Jodzahl 4,2 1,4 1,0
    396 Viskositätsindex - 132 128
    t Jodzahl 4,2 1,4 1,0
    Die in Tabelle 2 angegebenen Werte zeigen, daß ein sulfidierter Nickel-Wolfram-Trägerkatalysator zur Hydrierung von Schmierölen verbessert wird, wenn. die Menge an aktiven Metallen, mit denen der Träger imprägniert ist, auf 25 Gewichtsprozent oder weniger, z. B. 10'°/o, herabgesetzt wird.
  • Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse von Versuchen, bei denen das Atomverhältnis von Wolfram zu Nickel in dem Katalysator verändert, der Prozentgehalt des Gesamtkatalysators an beiden 1Vfetällen-zusammen jedoch konstant gehalten wurde. Bei diesen Versuchen wurde mit der gleichen Beschickung unter den obigen Reaktionsbedingungen gearbeitet, wobei die Reaktionstemperaturen 379 bzw. 388° C betrugen. Der Katalysator enthielt 25% aktive Metalle auf einem Träger aus 75% Kieselsäure und 251/o Tonerde und war sulfidiert. Während der gewichtsmäßige Gesamtanteil an aktiven Metallen auf dem Träger konstant blieb, wurden die Atomverhältnisse von Wolfram zu Nickel im Bereich von 1 : 4 bis 1 : 0,1 geändert. Der Viskositätsindex und die Jodzahl der bei diesen verschiedenen Wolfram-Nickel-Verhältnissen erhaltenen Produkte sind in Tabelle 3 angegeben.
    Tabelle 3
    Reaktor- Atomverhältnis von Wolfram zu Nickel
    temperatur Eigenschaften auf einem aus 25 % Tonerde und 75 % Kieselsäure
    beim Versuch des behandelten Schmieröles bestehenden Träger bei konstantem Gesamtanteil
    von 25 % an Nickel + Wolfram
    0 C 1 : 4 i 1 : 1 1:0,5 1:0,25 1:0,1
    379 Viskositätsindex 118 116 117 116,5 118
    I Jodzahl 4,4 8,8 1,2 1,2 0,8
    388 Viskositätsindex 125 126 122 119 119
    Jodzahl 9,4 7,8 j 1,2 ( 1,8 j 1,6
    Hinsichtlich des Viskositätsindex ergibt sich aus Tabelle 3, daß ein Katalysator, der mindestens ebensoviel Nickel wie Wolfram enthält, insofern überlegene Eigenschaften besitzt, also so nickelreiche Katalysatoren ihre Ringspaltungsaktivität unter immer schärfer werdenden Temperaturbedingungen beibehalten. Ferner ergibt sich aus Tabelle 3, daß der Viskositätsindex des hydrierten Schmierölproduktes bei einem Atomverhältnis von 1 : 1 die größte Verbesserung zeigt, wenn die Reaktionstemperatur von 379 auf 388° C erhöht wird. Bei einem Wolfram-Nickel-Atomverhältnis von 1:1 stieg der Viskositätsindex des öles bei Erhöhung der Reaktionstemperatur von 379 auf 388° C um 10 Punkte. Wenn der Nickelgehalt des Trägerkatalysators auf ein Wolfram-Nickel-Atomverhältnis von 1 : 4 erhöht wurde, stieg der Viskositätsindex nur um 7 Punkte. Aus Tabelle 3 geht aber auch hervor, daß die Wirkung der Herabsetzung des Nickelgehaltes des Katalysators sogar noch nachteiliger ist, da bei Herabsetzung des Nickelgehaltes des Katalysators auf Wolfram-Nickel-Atomverhältnisse von 1:0,5, 1:0,25 und 1: 0,1 die durch Erhöhung der Reaktionstemperatur von 379 auf 388° C erzielbare Verbesserung des Viskositätsindex nur 5, 2,5 bzw. 1 betrug. Man sieht daher, daß das Verhältnis von Wolfram zu Nickel auf dem Trägerkatalysator kritisch ist und daß vom Gesichtspunkt der Ringspaltungsaktivität bei. steigend schärferen Temperaturbedingungen die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn sich mindestens ebensoviel Nickel wie Wolfram auf dem Träger befindet, und zwar insbesondere bei einem Wolfram-Nickel-Atomverhältnis zwischen 1:1 und 1: 4.
  • Es wurde jedoch gefunden, daß ein etwas geringerer Nickelgehalt vom Gesichtspunkt der Beziehung zwischen Ausbeute und Viskositätsindex des behandelten Schmierölproduktes zweckmäßig ist. Tabelle 4 zeigt, daß sich ein Katalysator mit einem Wolfram-Nickel-Atomverhältnis von 1 : 0,5 bezüglich Ausbeute und Viskositätsindex am günstigsten verhält. Die Katalysatoren waren sulfidiert.
    Tabelle 4
    Atomverhältnis von Wolfram zu Nickel
    Viskositätsindex Menge an Schmierölprodukt auf einem aus 25 % Tonerde und 75 0/a Kieselsäure
    des behandelten für die entsprechenden bestehenden Träger bei konstantem Gesamtanteil
    Schmieröles Viskositätsindizes von 25% an Nickel -F Wolfram
    1:4 1:1 1:0,5 1:0,25
    I
    120 Volumprozent 68 72 82 77
    125 Volumprozent 53
    65 74 71
    Es wurde gefunden, daß der aus Tabelle 3 ersichtliche Mangel bezüglich der hydrierenden Aktivität der nickelreicheren Katalysatoren sich dadurch beseitigen läßt, daß man die Katalysatoren unter verbesserten Bedingungen sulfidiert oder sie mit Halogen aktiviert. Die Wirkung der Sulfidierungsbedingungen auf die hydrierende Aktivität eines sulfidierten Nickel-Wolfram-Trägerkatalysators wird durch zusätzliche Versuche veranschaulicht, bei denen ein Schmieröl an zwei unabhängig voneinander sulfidierten Katalysatoren hydriert wurde, die beide 25 010 aktive Metalle in einem Wolfram-Nickel-Atomverhältnis von 1 : 1 auf dem Träger, bestehend aus 75 % Kieselsäure und 25 % Tonerde, enthielten. Der erste dieser Katalysatoren wurde nach dem nachstehend beschriebenen Verfahren, der andere unter den erfindungsgemäß verbesserten Sulfidierungsbedingungen sulfidiert. Der erste Katalysator wurde durch Behandlung mit einem aus 90 % Wasserstoff und 101/o Schwefelwasserstoff bestehenden Gasstrom im Verlaufe von 8 Stunden bei 316° C und 1 at sulfidiert. Bei der verbesserten Methode arbeitet man mit 100% H2S bei 427° C im Verlaufe von 12 Stunden unter einem Druck von mindestens 2 at. Dieses Verfahren eignet sich besonders für nicht durch Halogen aktivierte Katalysatoren; für Katalysatoren, welche durch Halogen aktiviert sind, kann es angebracht sein, die Bedingungen etwas abzuändern. Es hat sich gezeigt, daß Katalysatoren, die unter den letztgenannten Bedingungen sulfidiert waren, eine größere Schmierölausbeute lieferten und eine höhere hydrierende Aktivität besaßen. Ein Vergleich eines nach dem Stande der Technik sulfidierten Katalysators mit einem unter den neuen Sulfidierungsbedingungen sulfidierten Katalysator hinsichtlich der Jodzahl und der Beziehung zwischen Ausbeute und Viskositätsindex der mit diesen Katalysatoren behandelten Schmieröle ist in den Tabellen 5 und 6 angegeben. Anteile des oben beschriebenen Ölgemisches wurden bei diesen Versuchen unter den obengenannten unveränderten Reaktionsbedingungen behandelt.
    Tabelle 5
    Sulfidierungsbedingungen
    für Katalysator mit Gehalt
    von 25 Gewichtsprozent
    Nickel -I- Wolfram
    bei Wolfram-Nickel-
    Schmieröl- Eigenschaft Atomverhältnis von 1 : 1
    hydrierungs- des behandelten auf einem Träger,
    temperatur Schmieröl- bestehend aus 75% Kiesel-
    0 C produktes säure und 25% Tonerde
    10 0/0 H2 S, 100 0/0 H2 S,
    3160 C, 4270 C,
    8 Stunden, 12 Stunden,
    1 at 2 at
    379 Jodzahl 8,6 3,4
    388 Jodzahl 7,8 2,8
    1
    Tabelle 6
    Sulfidierungsbedingungen
    für Katalysator mit Gehalt
    von 25 Gewichtsprozent
    Nickel -f- Wolfram
    Viskositäts- bei Wolfram-Nickel-
    index des Schmieröl- Atomverhältnis von 1 : 1
    behandelten ausbeute auf einem Träger
    Schmieröles bestehend aus 75% Kiesel-
    säure und 25% Tonerde
    10 0/0 H2 S, 100 0/0 H2 S,
    3160 C, 4270 C,
    8 Stunden, 12 Stunden,
    1 at 2 at
    120 Volumprozent 72 78
    125 Volumprozent 65 72,5
    Die Erfindung ist nicht auf die besonderen, oben angegebenen Sulfidierungsbedingungen beschränkt. So erhält man z. B. einen wirksameren sulfidierten Nickel-Wolfram-Trägerkatalysator zur Hydrierung von Schmierölen, wenn auf einem Träger befindliches Nickel und Wolfram in den oben angegebenen gewichtsprozentualen Mengen und Atomverhältnissen in einem Strom von 10 bis 100 % Schwefelwasserstoff bei einer Temperatur von 316 bis 482° C und einem Druck von 1 bis 10 at im Verlaufe von 2 bis 10 Stunden derart sulfidiert werden, daß der Schwefelgehalt des Gesamtkatalysators 2 bis 23, vorzugsweise 4 bis 15 Gewichtsprozent beträgt.
  • Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen Katalysatoren sich durch Behandlung mit einem reinen Halogen, wie Fluor, oder einer halogenhaltigen Verbindung, wie Fluorwasserstoff, weiterverbessem lassen. Die Aktivierung der verbesserten Katalysatoren durch Halogen macht sie sowohl hinsichtlich ihrer hydrierenden Aktivität, gemessen an der Herabsetzung der Jodzahl, als auch hinsichtlich ihrer Ringspaltungsaktivität, gemessen durch die Erhöhung des Viskositätsindex, noch wirksamer. Die Menge an Halogen auf dem Katalysator soll allgemein zwischen 0,4 und 6 und vorzugsweise zwischen 0,6 und 2'0/0 liegen.
  • Ein wichtiger Vorteil der Verwendung von mit Halogen aktivierten Katalysatoren liegt darin, daß man zur Erzielung eines Ölproduktes von einem gegebenen Viskositätsindex mit niedrigeren Hydrierungstemperaturen auskommt. So erforderte z. B. der Nickel-Wolfram-Trägerkatalysator zu Anfang eine um 15° C höhere Temperatur zur Erreichung des gleichen Viskositätsindex wie ein trägerloser Nickel-Wolfram-Katalysator; durch Behandlung mit Fluor wurde jedoch die Aktivität des Trägerkatalysators so erhöht, daß zur anfänglichen Erzeugung eines Produktes von dem gleichen Viskositätsindex nur eine um weniger als 5,6' C höhere Temperatur erforderlich war als bei Verwendung des trägerlosen Nickel-Wolframsulfid-Katalysators.
  • Das bevorzugte Halogen ist Fluor, und dieses kann in Form von Fluorwasserstoff eingeführt werden. Auch der Zusatz anderer Fluorverbindungen entweder zum Träger oder zum fertigen Katalysator, z B. der Zusatz wäßriger Lösungen von Metallfiuoriden, kann eine Aktivierung zur Folge haben. Außer Fluor können auch andere Halogene, insbesondere Chlor, zur Aktivierung verwendet werden. Die Aktivierung mit Halogen erhöht die Aktivität des Katalysators, so daß die Verwendung eines Trägers mit einem höheren Tonerdegehalt möglich wird.
  • Beispielsweise wurden 100 g eines Trägers, bestehend auf 75 % Kieselsäure und 25 % Tonerde, 15 Minuten bei 21 bis 32' C und Atmosphärendruck mit 300 g einer 2,5%igen wäßrigen Lösung von Fluorwasserstoff behandelt. Hiernach enthielt der Träger 1,25 Gewichtsprozent Fluor. Der Träger wurde dann mit 2501o Nickel+ Wolfram im Atomverhältnis 1 : 1 getränkt und 8 Stunden bei 316° C mit einem Gemisch von 90% Wasserstoff und 10% Schwefelwasserstoff bei 1 at sulfidiert. Der so erhaltene Katalysator wurde zur hydrierenden Behandlung des oben beschriebenen Öles verwendet. Die hydrierenden Behandlungen wurden bei 379, 388 und 396' C, im übrigen unter den obengenannten Reaktionsbedingungen, durchgeführt. Das spezifische Gewicht der Ölbeschickung betrug 0,9036 und ihre Viskosität bei 38' C 665 Saybolt-Sekunden und bei 99' C 72,8 Saybolt-Sekunden. Der Viskositätsindex der Beschickung war 99 und die Jodzahl 14,1. Es wurde ein ähnlicher Katalysator hergestellt, der jedoch nicht mit Fluor behandelt wurde, und dieser wurde ebenfalls für die hydrierende Behandlung des oben angegebenen Ölgemisches unter den gleichen Bedingungen- eingesetzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 zusammengestellt.
    - Tabelle 7
    Reaktor- Katalysator
    temperatur Eigenschaften
    während des behandelten nicht mit j
    des Versuchs Schmieröles Fluor mit Fluor
    ° C aktiviert aktiviert
    Viskositäts-
    379 Index 116 121
    Jodzahl 8,9 1,5
    i
    Viskositäts-
    388 Index 126 129
    1 Jodzahl 7,9 1,5
    Viskositäts-
    396 Index 128 136
    Jodzahl - 1,5
    Die Reaktionsbedingungen, unter denen die erfindungsgemäßen Katalysatoren eingesetzt werden können, sind nicht auf die im Zusammenhang mit den obigen Versuchen angegebenen Hydrierungsbedingungen beschränkt. Die erfindungsgemäßen Katalysatoren können z. B. zur Hydrierung entasphaltierter Schmierölbeschickungen bei Überdrücken im Bereich von 105 bis 700 kg/cm° eingesetzt werden. Der Arbeitsdruck soll mindestens 105 kg/cm2 Überdruck betragen, um die für die Erzeugung eines Schmieröles von niedriger Jodzahl erforderliche Hydrierungsaktivität innezuhalten. Die Arbeitstemperatur kann im Bereich von 343 bis 402° C am Anfang des Betriebes liegen, wenn man mit einem frischen Katalysator arbeitet. Die Anfangstemperaturen sollen 402° C nicht übersteigen, um zu gewährleisten, daß nur Ringspaltung und nach Möglichkeit keine zufallsmäßige Spaltung unter Bildung von Benzin eintritt. Wenn der Katalysator durch lange Benutzungsdauer hinreichend entaktiviert ist, kann die obere Temperaturgrenze bis 441° C hinauf reichen. Die höheren Temperaturen sollen dem Entaktivierungsgrad des Katalysators angepaßt werden, um zu gewährleisten, daß die Spaltaktivität keine zufallsmäßige Form annimmt, sondern für die Ringspaltung selektiv bleibt. Man kann mit Durchsatzgeschwindigkeiten von 0,25 bis 2,0 Raumteilen flüssiger Kohlenwasserstoffbeschickung je Stunde je Raumteil Katalysator arbeiten. Die Umlaufgeschwindigkeit des Wasserstoffs kann im Bereich von 36 bis 264 Nm3 je 1001 Ölbeschickung liegen. Die Umlaufgeschwindigkeit des Wasserstoffs soll nicht erheblich größer sein als 264 Nm3 je 1001, da Wasserstoffumlaufgeschwindigkeiten oberhalb dieser Grenze zur Begünstigung der zufallsmäßigen Spaltung gegenüber der Ringspaltung führen. Die Ölbeschickung soll zunächst entasphaltiert werden und einen Verkokungswert nach C o n r a d s o n unterhalb etwa 4,5 aufweisen, damit bei der Hydrierung eine möglichst geringe Kohlebildung stattfindet und die Alterung des Katalysators infolge Koksbildung auf einem Mindestwert gehalten wird. Die Wirksamkeit des erfindungsgemäß sulfidierten Trägerkatalysators ist nicht auf ein besonderes Ausgangsgut beschränkt, sondern läßt sich zur Veredelung von Schmierölen unter Einsatz jedes beliebigen entasphaltierten Kohlewasserstofföles als Ausgangsgut ausnutzen, welches schwerer ist als das gewünschte Schmieröl, z. B. eines anderen Schmieröles, eines Rückstandsöles oder eines Rohöles. Beispiel 1 Ein zu zwei Dritteln aus einem schwierig entparaffinierbaren Destillat aus dem Ordovicium und zu einem Drittel aus einem entasphaltierten Rückstandsöl aus dem Ordovicium bestehendes Gemisch von einem spezifischen Gewicht von 0,9036, einer Viskosität von 665 Saybolt-Sekunden bei 38° C und 72,8 Saybolt-Sekunden bei 99° C, einem Viskositätsindex von 99 und einer Jodzahl von 14,1 wird in einen Hydrierungsreaktor aufgegeben, in welchem sich ein sulfidierter Kobalt-Molybdän-Katalysator auf einem zu 25 % aus Tonerde und zu 75 % aus Kieselsäure bestehenden Träger befindet. Die Gesamtmenge an Kobalt und Molybdän macht 25 % des Gesamtgewichtes des Katalysators aus, das Atomverhältnis von Kobalt zu Molybdän beträgt 1 : 1, und der Katalysator wurde in einem Strom von 100% Schwefelwasserstoff bei 427° C und 2 at 12 Stunden lang sulfidiert. Die Umsetzung wird bei 396° C, 210 kg/cm= Überdruck, einer Durchsatzgeschwindigkeit von 0,5 Raumteilen flüssiger Beschickung je Stunde je Raumteil Katalysator und einer auf einmaligen Durchgang bezogenen Umlaufgeschwindigkeit an praktisch reinem Wasserstoff von 88 Nm3 je 1001 Ölbeschickung durchgeführt. Man erhält ein Schmierölprodukt von hohem Viskositätsindex und niedriger Jodzahl.
  • Beipiel 2 Ein zu zwei Dritteln aus einem schwierig entparaffinierten Destillat aus dem Ordovicium und zu einem Drittel aus einem entasphaltierten Rückstandsöl aus dem Ordovicium bestehendes Gemisch von einem spezifischen Gewicht von 0,9036, einer Viskosität von 665 Saybolt-Sekunden bei 38° C und 72,8 Saybolt-Sekunden bei 99° C, einem Viskositätsindex von 99 und einer Jodzahl von 14,1 wird in einen Hydrierungsreaktor aufgegeben, der mit einem sulfidierten Eisen-Chrom-Katalysator auf einem zu 15 % aus Tonerde und zu 85 % aus Kieselsäure bestehenden Träger beschickt ist. Die Gesamtmenge an Eisen und Chrom beträgt 10% des Gesamtgewichts des Katalysators, und das Atomverhältnis von Chrom zu Eisen beträgt 1 : 0,5. Der Katalysator wurde 12 Stunden mit einem Strom von 100% Schwefelwasserstoff bei 427° C und 2 at sulfidiert. Die Umsetzung wird bei 379° C und 245 kg/cm2 Überdruck bei einer Durchsatzgeschwindigkeit von 1 Raumteil flüssiger Beschickung je Stunde je Raumteil Katalysator und einer auf einmaligen Durchgang bezogenen Umlaufgeschwindigkeit an praktisch reinem Wasserstoff von 71 Nm3 je 1001 Ölbeschickung durchgeführt. Man erhält ein Schmierölprodukt von hohem Viskositätsindex und niedriger Jodzahl.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Schmierölen aus entasphaltierten Kohlenwasserstoffen des Schmierölbereiches durch Behandlung mit Wasserstoff unter üblichen Hydrierbedingungen in flüssiger Phase, dadurch gekennzeichnet, daß man Katalysatoren verwendet, die durch Tränken von Trägersubstanzen, die eine Spaltaktivität aufweisen, mit Metallsalzlösungen eines Metalls der linken Spalte der Gruppe VI und eines Metalls der Gruppe VIII des Periodischen Systems, Trocknen der getränkten Trägersubstanz und Sulfidieren erhalten wurden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Katalysatoren verwendet, deren Trägersubstanz aus Siliciumdioxyd und Aluminiumoxyd besteht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Katalysatoren verwendet, deren Trägersubstanz zu 75 Gewichtsprozent aus Siliciumdioxyd und zu 25 Gewichtsprozent aus Aluminiumoxyd besteht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen durch Halogen aktivierten Katalysator verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Katalysatoren verwendet, deren Trägersubstanz eine Spaltaktivität entsprechend einem Wert von 35 bis 80 % auf der Kellogg-Aktivitätsskala besitzt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Katalysatoren verwendet, bei denen die Gesamtmenge an Metall der linken Spalte der Gruppe VI und Metall der Gruppe VIII auf dem Katalysator 5 bis 400/0, die Schwefelmenge auf dem Katalysator 2 bis 23 % der Gesamtgewichtsmenge des Katalysators beträgt und das Atomverhältnis des Metalls .der linken Spalte der Gruppe VI zu dem Metall der Gruppe VIII in dem Katalysator im Bereich von 1 : 0,1 bis 1 : 5 liegt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, der 0,4 bis 6% Halogen, bezogen auf seine Gewichtsmenge, enthält. B. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Katalysatoren verwendet, die als Metall der Gruppe VIII Nickel und als Metall der. Gruppe VI Wolfram enthalten. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, der mit 100%igem Schwefelwasserstoff bei höheren Temperaturen und überdruck sulfidiert wurde. 10. Katalysator zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch sulfidierte Metalle der Gruppe VIII und der linken Spalte der Gruppe VI des Periodischen Systems auf einer Trägersubstanz, die eine Spaltaktivität aufweist, wobei die Gesamtgewichtsmenge der Metalle der Gruppe VIII und der linken Spalte der Gruppe VI 5 bis 40 % des Gesamtgewichtes des Katalysators, die Gesamtgewichtsmenge an Schwefel 2 bis 23 % der Gesamtgewichtsmenge des Katalysators beträgt und das Atomverhältnis des Metalls der linken Spalte der Gruppe VI zu dem Metall der Gruppe VIII im Bereich von 1: 0,1 bis 1: 5 liegt. 11. Katalysator nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß er durch Halogen aktiviert ist und daß die Gesamtgewichtsmenge an Halogen 0,4 bis 6 % der Gesamtgewichtsmenge des Katalysators beträgt. 12. Katalysator nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall der Gruppe VIII Nickel und das Metall der linken Spalte der Gruppe VI Wolfram ist. 13. Katalysator nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägersubstanz eine Spaltaktivität entsprechend einem Wert von 35 bis 8011/o nach der Kellogg-Skala aufweist. 14. Katalysator nach Anspruch 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägersubstanz Kieselsäure enthält. 15. Katalysator nach Anspruch 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß er mit 100o/oigem Schwefelwasserstoff bei höheren Temperaturen unter überdruck sulfidiert worden ist.
DEG26644A 1958-03-20 1959-03-18 Verfahren und Katalysator zur Herstellung von Schmieroelen Pending DE1115870B (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1115870XA 1958-03-20 1958-03-20
GB8172/59A GB928761A (en) 1958-03-20 1960-01-28 Process for producing lubricating oil

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1115870B true DE1115870B (de) 1961-10-26

Family

ID=9847198

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG26644A Pending DE1115870B (de) 1958-03-20 1959-03-18 Verfahren und Katalysator zur Herstellung von Schmieroelen

Country Status (4)

Country Link
DE (1) DE1115870B (de)
FR (1) FR1228378A (de)
GB (1) GB928761A (de)
NL (1) NL237278A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2127656A1 (de) * 1970-06-05 1971-12-09 Shell Internationale Research Maatschappij N.V., Den Haag (Niederlande) Verfahren zur Herstellung von Schmieröl mit hohem Viskositätsindex

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CA1143712A (en) * 1979-06-05 1983-03-29 Gerard T. Pott Process for the preparation of a sulphided fluorine-containing nickel-tungsten catalyst and a process for the conversion of hydrocarbons, and the resulting hydrocarbons
CN113441188A (zh) * 2021-06-11 2021-09-28 中科合成油技术有限公司 劣质和/或重质油浆态床加氢铁基催化剂的预硫化方法

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2127656A1 (de) * 1970-06-05 1971-12-09 Shell Internationale Research Maatschappij N.V., Den Haag (Niederlande) Verfahren zur Herstellung von Schmieröl mit hohem Viskositätsindex

Also Published As

Publication number Publication date
NL237278A (de)
FR1228378A (fr) 1960-08-29
GB928761A (en) 1963-06-12

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2316882C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Schmieröl
DE3019216C2 (de)
DE2130743A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Katalysators
DE2320223C2 (de) Verfahren zur Isomerisierung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen
EP0262389A1 (de) Verfahren zur Herstellung von medizinischen Weissölen und medizinischen Paraffinen
DE1165184B (de) Verfahren zur Erhoehung der Aktivitaet eines zusammengesetzten Katalysators
DE2159401C3 (de) Katalysatoren mit Siliciumdioxid/Zirkoniumoxid-Trägern und ihre Verwendung zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen
DE1770738C2 (de)
DE2431562C2 (de)
DE2240258C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren, die ausNickel- und/oder Kobaltsulfid sowie Molybdän- und/oder Wolframsulfid auf einem porösen Trägermaterial bestehen, sowie deren Verwendung zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen
DE899843C (de) Verfahren zur katalytischen Entschwefelung von ungesaettigte Verbindungen enthaltenden Kohlenwasserstoffgemischen
DE2519389A1 (de) Katalysator und dessen verwendung
DE2741263A1 (de) Verfahren zur herstellung von entschwefelungskatalysatoren und ihre verwendung bei der hydrokatalytischen entschwefelung
DE2512294C2 (de)
DE1115870B (de) Verfahren und Katalysator zur Herstellung von Schmieroelen
DE1470472A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasserstofffraktionen
DE2355686C2 (de)
DE1954368A1 (de) Verfahren zum katalytischen Entwachsen von Kohlenwasserstoffoelen
DE1618982B2 (de) Verfahren zum dehydrocyclisieren von paraffinen mit 6 bis 20 kohlenstoffatomen zu aromaten
DE2431563A1 (de) Verfahren zur herstellung von weissoelen
DE2515919A1 (de) Verfahren zur katalytischen hydrierenden entschwefelung von vanadium und nickel enthaltenden kohlenwasserstoff- rueckstandsoelen ohne katalysatornachbeschickung
DE2233022A1 (de) Verfahren zur herstellung von hydrospaltungskatalysatoren und ihre anwendung bei der herstellung hochviskoser schmieroele
CH638110A5 (de) Verfahren zur herstellung eines katalysators zum hydrierenden cracken von kohlenwasserstoffen.
DE2110576C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Schmieröl mit hohem Viskositätsindex
AT243958B (de) Verfahren zur hydrierenden Spaltung eines Kohlenwasserstofföles