DE1115755B

DE1115755B - Zweileiter-Druckluftbremseinrichtung fuer Schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE1115755B
Application number: DEK40395A
Authority: DE
Inventors: Guy Valleteau De Moulliac
Original assignee: KNORR BREMSE GmbH; Knorr Bremse AG
Current assignee: KNORR BREMSE GmbH; Knorr Bremse AG
Priority date: 1960-04-09
Filing date: 1960-04-09
Publication date: 1961-10-26
Also published as: GB983866A; BE602354A; NL263088A; CH385278A

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

K40395 n/20f

ANMELDETAG: 9. APRIL 1960

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 26. OKTOBER 1961

Die Erfindung betrifft eine Zweileiter-Druckluftbremseinrichtung für Schienenfahrzeuge mit einem Hilfsluftbehälter, der entweder über ein Regelorgan aus einer Fülleitung oder aus der Hauptluftleitung über ein Steuerventil gespeist wird, welches mit einer Düse zum langsamen Entlüften des Bremszylinders zusammenwirkt.

Bei den bekannten Ausführungen dieser Bremsanlagen ist die dem Bremsyzlinder zugeordnete Entlüftungsdüse derart bemessen, daß beim Lösen der Bremse die Entlüftung des Bremszylinders eine Zeitdauer beansprucht, die möglichst derjenigen der Aufladung des Hilfsluftbehälters allein aus der Hauptluftleitung entspricht. Hierdurch wird erzielt, daß mit Erreichen des Lösezustandes der Bremse auch der Hilfsluftbehälter mit Sicherheit aufgeladen ist, die Bremsanlage also gegen Erschöpfung geschützt ist. Im Normalfall wird der Hilfsluftbehälter dieser Bremsanlagen jedoch aus der Fülleitung aufgeladen, wobei die zur Belüftung des Bremszylinders beim Bremsen aus dem Hilfsluftbehälter entnommene Druckluft sofort von aus der Fülleitung in den Hilfsluftbehälter nachströmender Druckluft ersetzt wird. Zu Beginn des Lösens der Bremse ist daher der Hilfsluftbehälter zumindest nahezu völlig aufgeladen, und während der Entlüftungszeit des Hilfszylinders erfolgt praktisch keine Nachspeisung mehr, d. h., die Lösezeit der Bremse ist hierbei durch die Entlüftungsdüse unnötig verlängert.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Schaffung einer einfachen Zweileiter-Druckluftbremse der eingangs angegebenen Art, bei welcher die Lösezeit der Bremse den augenblicklichen Erfordernissen der Bremsanlage weitgehend angleichbar ist, so daß sich bei Aufladung des Hilfsluftbehälters aus der Fülleitung sehr kurze Lösezeiten ergeben.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Mittel vorgesehen sind, die beim Füllen des Hilfsluftbehälters aus der Fülleitung den Durchgangsquerschnitt der Entlüftungsdüse vergrößern.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich mit minimalem Aufwand dadurch, daß die Entlüftungsdüse aus zwei Einzeldüsen besteht, deren einer ein vom Druck der Fülleitung gesteuertes, sich bei die Regeldruckhöhe des Hilfsluftbehälters erreichender Füllung öffnendes Absperrventil vorgeschaltet ist.

Es ist dabei günstig, zwischen Fülleitung und Hilfsluftbehälter ein auf die Regeldruckhöhe des Hilfsluftbehälters eingestelltes Druckminderventil einzuschalten und die Fülleitung mit einem diese Regeldruckhöhe übersteigenden Druck zu beaufschlagen.

Zweileiter-Druckluftbremseinrichtung
für Schienenfahrzeuge

Anmelder:

Knorr-Bremse G. m. b. H.,
München 13, Moosacher Str. 80

Guy Valleteau de Moulliac, Paris,
ist als Erfinder genannt worden

Durch diese Maßnahmen wird neben einer besonders raschen Aufladung des Hilfsluftbehälters dieVerwendung einer billigen, innerhalb eines großen Toleranzbereichs schaltenden Ausführung des druckluftgesteuerten Absperrventil ermöglicht.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.

Von einer Hauptluftleitung 1, deren Druckniveau mittels einer nicht dargestellten Führerbremseinrichtung regelbar ist, führt eine Zweigleitung zu einem Bremssteuerventil 3 an sich bekannter Bauart, das mit einem Bremszylinder 5, einem Hilfsluftbehälter 7, einem Steuerluftbehälter 9 und einer Entlüftungsleitung Il verbunden ist. Bei Regeldruckhöhe in der Hauptluftleitung 1 verbindet das Bremssteuerventil 3 den dieses mitsteuernden Steuerluftbehälter 9 und den Hilfsluftbehälter 7 über je eine Drosselstelle mit der Hauptluftleitung 1 und den Bremszylinder 5 mit der Entlüftungsleitung 11. Sobald der Druck in der Hauptluftleitung 1 unter die Regeldruckhöhe abfällt, sperrt es den Steuerluftbehälter 9 und die Entlüftungsleitung 11 ab und belüftet den Bremszylinder 5 aus dem von der Hauptluftleitung 1 nunmehr abgetrennten Hilfsluftbehälter 7 mit einer dem Druckabfall in der Hauptluftleitung 1 entsprechenden Druckhöhe. Die Entlüftungsleitung 11 führt über eine Drosselstelle 13 zu einer Entlüftung 15 und, parallel hierzu, über ein druckluftbetätigtes Absperrventil 17 zu einer einer Drosselstelle 19 nachgeschalteten Entlüftung 21. Das Absperrventil 17 hat einen einerseits von Atmosphärendruck und der Kraft einer Feder 23, andererseits über einen Zylinderraum 25 vom Druck in einer Fülleitung 27 beaufschlagten Kolben 29, von welchem eine Kolbenstange 31 abgedichtet in einen dem Zylinderraum 25 benachbarten, mit der Entlüftungs-

109 710/7

leitung 11 in Verbindung stehenden Raum 33 ragt und in diesem mit einer Ventilplatte 33 endet. Der Ventilplatte 35 ist ein einen zur Drosselstelle 19 und Entlüftung 21 führenden Rohranschluß umgebender Ventilsitz 37 zugeordnet. Von der mit einer über der Regeldruckhöhe der Hauptluftleitung 1 liegenden Druckhöhe beaufschlagbaren Fülleitung 27 führt eine Zweigleitung über einen auf Regeldruckhöhe eingestellten, ein eingebautes Rückschlagventil aufweisenden Druckregler 39 zum Hilfsluftbehälter 7.

Bei gelöster, betriebsbereiter Bremseinrichtung herrscht in der Hauptluftleitung 1 und den Luftbehältern 7 und 9 Regeldruckhöhe, und in die Fülleitung 27 ist ein diese übersteigender Druck eingesteuert. Das Absperrventil 17 befindet sich unter der Druckbeaufschlagung des Zylinderraumes 25 in seiner dargestellten, geöffneten Stellung, so daß der Bremszylinder 5 über die beiden Entlüftungsdüsen darstellenden Drosselstellen 13 und 19 mit Entlüftungen 15 und 21 entlüftet ist.

Wird zum Einleiten einer Bremsung der Druck in der Hauptluftleitung 1 abgesenkt, so belüftet das Steuerventil 3, wie bereits angegeben, den Bremszylinder 5 aus dem von der Hauptluftleitung 1 abgetrennten Hilfsluftbehälter 7. In diesem tritt daher eine Druckabsenkung ein, die aber sofort durch Druckluftnachspeisung aus der Fülleitung 27 über das Druckminderventil 39 behoben wird.

Das Lösen der Bremse erfolgt durch Einspeisen von Regeldruckhöhe in die Hauptluftleitung 1. Da der Hilfsluftbehälter 7 bereits voll auf geladen ist, kann der Druck in der Hauptluftleitung 1 nur als Steuerdruck für das Bremssteuerventil 3 wirksam werden und dieses rasch auf Lösen umstellen, wodurch der Bremszylinder 5 über die beiden Drosselstellen 13 und 19 und die Entlüftungen 15 und 21 innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne entleert wird. Zum Beschleunigen der Umstellung des Bremssteuerventils 3 kann in die Hauptluftleitung 1 ein die Regeldruckhöhe übersteigender Füllstoß eingeleitet werden; im gelösten Zustand der Bremse kann die hierdurch in die Hauptluftleitung 1 eingesteuerte, überschüssige Druckluft in den Hilfsluftbehälter 7 abströmen, wobei sie infolge seines großen Volumens keine Überladung der Bremse bewirkt.

Falls der Druck in der Fülleitung 27 unter die Regeldruckhöhe absinkt, drückt die Feder 23 den Kolben 29 des Absperrventils 17 nach links, so daß sich das Ventil 35, 37 schließt und die Entlüftung 21 von der Entlüftungsleitung 11 absperrt. Das Druckminderventil 39 verhindert ein Abströmen von Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter 7 in die Fülleitung 27. Beim Bremsen wird der Druck im Hilfsluftbehälter 7 durch Luftentnahme abgesenkt; ein Nachspeisen von Druckluft aus der Fülleitung 27 erfolgt nicht, und die Druckminderung im Hilfsluftbehälter 7 bleibt also bis zum Lösen der Bremse bestehen. Beim Lösen der Bremse entleert sich der Bremszylinder 5 nur über die Drosselstelle 13 und die Entlüftung 15 derart langsam, daß der Hilf sluftbehälter 7 während der hierbei verstreichenden Zeitspanne aus der Hauptluftleitung 1 über das Bremssteuerventil 3 auf Regeldruckhöhe aufgeladen wird. Mit Erreichen des gelösten Zustandes ist die Bremse also wieder betriebsbereit.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Zweileiter-Druckluftbremseinrichtung für Schienenfahrzeuge mit einem Hilfsluftbehälter, der entweder über ein Regelorgan aus einer Füllleitung oder aus der Hauptluftleitung über ein Steuerventil gespeist wird, welches mit einer Düse zum langsamen Entlüften des Bremszylinders zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die beim Füllen des Hilfsluftbehälters (7) aus der Fülleitung (27) den Durchgangsquerschnitt der Entlüftungsdüse vergrößern.

2. Druckluftbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsdüse aus zwei Einzeldüsen (Drosselstellen 13 und 19 mit Entlüftungen 15 und 21) besteht, deren einer (19, 21) ein vom Druck der Fülleitung (27) gesteuertes, sich bei die Regeldruckhöhe des Hilf sluftbehälters (7) erreichender Füllung öffnendes Absperrventil (17) vorgeschaltet ist.

3. Druckluftbremseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Fülleitung (27) und Hilfsluftbehälter (7) ein auf die Regeldruckhöhe des Hilfsluftbehälters (7) eingestelltes Druckminderventil (39) eingeschaltet ist und die Fülleitung (27) mit einem diese Regeldruckhöhe übersteigenden Druck beaufschlagbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen