DE1115146B - Gleitschutzkette - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

E12489 Π/63 e

ANMELDETAG: 8. JUNI 1956

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 12. OKTOBER 1961

Um die Kettenglieder einer Gleitschutzkette vor Abnutzung zu schützen, ist es bekannt, auf der Laufseite drehbare Verschleißringe in die Kettenglieder einzufügen. Unter der Laufseite wird diejenige Seite verstanden, die mit der Straßenoberfläche in Berührung kommt. Die Verwendung der Verschleißringe ist bei Gleitschutzketten bekannt, bei denen die einzelnen Kettenglieder geschränkt oder gerade sind. Bei einer bekannten Gleitschutzkette mit geraden, d. h. ungeschränkten Kettengliedern sind abwechselnd bei jedem zweiten Kettenglied beide Schenkel mit Verschleißringen versehen. Auf diese Weise stehen die einzelnen Kettenglieder in einem Winkel von 90° zueinander. Die senkrecht zur Auflagefläche bzw. zur Straße liegenden Kettenglieder sind hierbei jedoch einer erheblichen Abnutzung unterworfen. Die Kette hat aber den Vorteil, daß sie beidseitig aufgelegt werden kann. Bei einer anderen bekannten Konstruktion sind die ebenfalls geraden Kettenglieder unter 45° oder weniger geneigt, wobei die einzelnen Kettenglieder nur auf einem Schenkel einen Verschleißring tragen. Bei dieser Kette ist die Abnutzung zwar erheblich geringer, da die drehbaren Verschleißringe über die eigentlichen Kettenglieder hinausragen, jedoch kann diese Kette nicht beidseitig aufgelegt werden.

Bei Gleitschutzketten mit geschränkten Gliedern ist es bereits bekannt, jeden Gliedschenkel mit einem bzw. zwei Verschleißringen zu versehen. Diese Kette könnte zwar beidseitig aufgelegt werden; jedoch sind die Greifwirkung und der Abrieb bei Auflage auf der einen Seite grundsätzlich anders als im anderen Falle, so daß ein beidseitiges Auflegen dieser Kette in der Praxis nicht möglich ist. In der einen Lage stehen die Verschleißringe nämlich über die eigentlichen Kettenglieder hinaus, während dies in der anderen Lage nicht der Fall ist, sondern Verschleißringe und Kettenglieder etwa in gleicher Ebene liegen. Hinzukommt, daß bei der Anordnung von zwei Verschleißringen auf dem Schenkel jedes geschränkten Kettengliedes die einzelnen Teile der Kette verhältnismäßig nahe aneinander liegen, was sich nachteilig als eine Art Verflechtung auswirkt, so daß die erforderliche Selbstreinigung nicht erzielt wird. Die Verschleißringe können außerdem bei geschränkten Gliedern schräg nach unten ausweichen und sich auf diese Weise verklemmen.

Um eine beidseitig auflegbare, gegen Abnutzung weitgehend geschützte Gleitschutzkette mit geraden Kettengliedern und drehbaren Verschleißringen zu schaffen, sind erfindungsgemäß die Kettenglieder in an sich bekannter Weise auf beiden Schenkeln mit Gleitschutzkette

Anmelder:

Eisen- u. Drahtwerk Erlau A.-G.,
Aalen (Württ.)

Matthäus Hommel, Aalen (Württ.),
ist als Erfinder genannt worden

Verschleißringen versehen. Auf diese Weise werden die Vorteile der bekannten Konstruktionen mit geraden Gliedern zusammengefaßt und andererseits die Nachteile ähnlich aufgebauter Ketten mit geschränkten Gliedern vermieden. Die erfindungsgemäße Gleitschutzkette gewährleistet außerordentlich günstige Abreibverhältnisse, einwandfreie Seitenführung, günstige Selbstreinigung und ist frei von Verklemmungen der Verschleißringe. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Verschleißringe eines Kettenstranges auf der Lauf- und auf der Auflageseite in gleichem Abstand angeordnet.
Fig. 1 zeigt ein Stück der Gleitschutzkette von oben bzw. von einer Laufseite gesehen;

Fig. 2 stellt eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht eines Längsstranges dar;

Fig. 3 zeigt einen Querschnitt entsprechend der Linie 3-3 der Fig. 1.

Im gezeichneten Beispiel setzt sich der einzelne Strang aus ungeschränkten Kettengliedern 1 zusammen, die bei auf den Reifen aufgezogener Kette unter einem Winkel von 45° oder weniger geneigt zur Reifenfläche liegen. In jedes einzelne Kettenglied 1 ist auf der Kettenlauffläche je ein lose drehbarer Verschleißring 2 und auf der entgegengesetzten Seite der Reifenauflagefläche ein weiterer lose drehbarer Verschleißring 3 eingefügt. Die Länge oder Teilung der Kettenglieder 1 und die Stärke der Verschleißringe 2, 3 sind so gewählt, daß sich die Ringe 2, 3 nicht zu sehr schräg stellen können, sondern im wesentlichen eine senkrechte Lage zur Kettengliedebene einnehmen. Natürlich ist es möglich, die Verschleißringe 2, 3 auch paarweise nebeneinander oder im Wechsel anzuordnen, so daß ein Kettenglied 1 beispielsweise vier Verschleißringe trägt.

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Im übrigen ist die Anordnung der Verschleißringe so getroffen, daß sie auf der Lauf- und auf der Auflageseite im gleichen Abstand voneinander angeordnet sind, wie in der Zeichnung dargestellt. Zur Verbindung der einzelnen Kettenstränge dienen Verbindungsglieder 4, die aus einer kleineren Öse 4' und einer größeren Öse 4" bestehen. Die Öse 4' ist so verwunden, daß das eingreifende Kettenglied 1 die erwähnte 45°-Stellung einnimmt. Das gleiche gilt für die größere Öse 4", deren mit 4"' bezeichneter Steg konvex gebogen ist, wenn man Fig. 1 betrachtet. Auf diesem Steg 4'" ist vorzugsweise ein weiterer Verschleißring 5 lose drehbar angeordnet. Natürlich können an Stelle der beschriebenen Verbindungsstücke 4 auch entsprechend gestaltete Ringe od. dgl. verwendet werden.

Wie bereits erwähnt, ist die neue Gleitschutzkette doppelseitig verwendbar, es kann wahlweise mit den Verschleißringen 2 oder den Verschleißringen 3 gearbeitet werden. Der Abnutzung durch die Straßenoberfläche sind jeweils nur die außen auf der Laufseite liegenden Verschleißringe ausgesetzt.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Gleitschutzkette mit geraden Kettengliedern und mit drehbaren Verschleißringen, dadurch ge kennzeichnet, daß die Kettenglieder (1) in an sich bekannter Weise auf beiden Schenkeln mit Verschleißringen (2, 3) versehen sind.

2. Gleitschutzkette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschleißringe (2, 3) eines Kettenstranges auf der Lauf- und auf der Auflageseite im gleichen Abstand angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 1 596 735, 1 766 218;
ATZ-AutomobiltechnischeZeitschrift, 1951, Heft9, S. 241.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen