DE111486C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

für stückiges Gut.

Vorliegende Mefsvorrichtung ist nicht nur zum Messen von mehr oder weniger gleichmäfsigem Schüttgut, sondern insbesondere auch zum Messen solchen Gutes verwendbar, welches vermöge seiner Form und seines specifischen Gewichtes eine besonders grofse Kraft zum rechtzeitigen Schliefsen der Absperrvorrichtungen erfordert; als Material der letzteren Art ist z. B. Kohle anzusehen. Nach vorliegender Erfindung erfolgt der schnelle und kräftige Schlufs des Absperrmittels durch die eigenthümliche Anordnung und Wirkung von Zusatzgewichten, welche der mit dem Absperrgestänge, zwangläufig verbundenen Mefstrommel einen kräftigen Antrieb ertheilen.

Man hat schon früher vorgeschlagen, dem Mefsbehälter zwecks sicheren Oeffnens der Auslafsvorrichtungen durch Zusatzgewichte eine beschleunigte Bewegung zu ertheilen (vergl. z. B. die Patentschrift 50687). Beim Gegenstande vorliegender Erfindung ist durch die eigenartige Wirkung der Zusatzgewichte die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Mefsvorrichtung wirksam .erhöht, während die erwähnten bekannten Zusatzgewichte für die Genauigkeit der Mefswirkung bedeutungslos sind. . Die drehbare Mefstrommel 1 ist auf einer waagerechten Welle 2 angeordnet und besitzt Becher oder Abtheilungen zur Aufnahme der Kohle oder des sonstigen stückigen Gutes. Die Zapfen der Welle 2, welche in Tragbüchsen von Hängeschienen 9 ruhen, sind mit Gewichten io' durch Drahtseile 11 oder andere geeignete schmiegsame Verbindungsmittel verbunden,.

welche an beiden Seiten des Traggestells über je eine vordere und eine hintere, am oberen Theil des Traggestells angeordnete Rolle 12 bezw. 13 laufen. Die Trommel 1 wird durch die Mefsgewichte für gewöhnlich in oberer Stellung gehalten; sie senkt sich, wenn eine ihrer Abtheilungen aus der Einschüttrinne 14 die den Mefsgewichten entsprechende Last aufgenommen hat, und hebt sich nach erfolgter Entleerung wieder unter der Wirkung der Gewichte 10. Diese Gewichte 10 können natürlich so bemessen werden, dafs eine beliebige Menge von Gut gemessen werden kann; die dargestellte Vorrichtung ist beispielsweise für eine Last von 250 kg Kohlen entworfen.

Zur vollständigen Absperrung der Einschüttrinne 14 dient ein Absperrer 37, welcher in geeigneter Weise mit der Mefstrommel verbunden ist. Um nun den Äbschlufs. dieses Absperrers 37 auch bei schwerem Gut, wie z. B. Kohle, sicher zu bewirken, ist nach vorliegender Erfindung eine besondere Einrichtung vorgesehen, durch welche der Mefstrommel im erforderlichen Augenblick ein kräftiger Antrieb ertheilt wird, der den dem Schlufs der Absperrvorrichtung entgegengesetzten Widerstand zu überwinden im Stande ist. Diese Einrichtung besteht aus zwei Zusatzgewiehten 44, welche zu beiden Seiten der Trommel 1 in den von den Flantschen 8 der Mittelpfosten 6 des Gestells gebildeten senkrechten Führungen angeordnet sind und durch an jedem Ende vorgesehene Führungsbügel 51 gehalten werden. Diese Gewichte sind in der Mitte nach

aufsen gekröpft (Fig. 2) und in dem gekröpften Theile mit Längsschlitzen 45 versehen, durch welche die Enden der Welle 2 hindurchgehen. Während des Füllens der betreffenden Trommelabtheilung werden diese Gewichte dadurch festgehalten, dafs die oberen Ränder der Längsschlitze 45 sich auf die Oberseite der Welle 2 stützen.

An jeder Seite des Gestelles 8 ist ein Fanghebel 46 vorgesehen, der die in Fig. 3 dargestellte Gestalt besitzt. Diese F"anghebel sind bei 53^a (Fig. 1 und 2) am Gestell drehbar und ihre oberen Enden 54^s so gebogen, dafs sie in eine geeignete Aussparung 49 an der Aufsenfläche der Gewichte 44 hineinragen. Das untere Ende jedes Hebels 46 ist in der aus Fig. ι und 3 ersichtlichen Weise gebogen.

Wenn die betreffende Abtheilung der Trommel ι gefüllt wird, so ruhen die Gewichte 44, welche z. B. etwa 50 kg wiegen, auf den Enden der Welle 2 und bewirken so einen theilweisen Ausgleich der Mefsgewichte. 10, so dafs in dem angenommenen Falle, z. B. schon in dem Augenblicke, wo die betreffende Trommelabtheilung 200 kg des abzuwägenden Materials aufgenommen hat, eine Abwärtsbewegung der Trommel eintritt, also ehe die volle Last in der Trommel vorhanden ist. Wenn sich die Trommel abwärts bewegt, senken sich mit ihr zunächst die Zusätzgewichte 44, dann kommen die umgebogenen Enden der Fanghebel 46 mit den Aussparungen 49 der Zusatzgewichte 44 in Berührung, stützen diese Gewichte und halten sie fest. Bei dieser ersten Abwärtsbewegung werden die Absperrvorrichtungen infolge ihrer Verbindung mit der Mefstrommel schon etwas geschlossen. Die Trommel fährt fort, sich zu senken, nachdem sie die volle Last aufgenommen hat; bei beginnender Abwärtsbewegung stofsen die Ansätze 47 der Hängeschienen 9 gegen den gebogenen Theil der Fanghebel 46, wodurch der untere Arm dieser Hebel nach innen gedrückt und die umgebogenen oberen Enden aus den Aussparungen 49 herausgezogen werden. Hierdurch werden die Gewichte 44 ausgelöst und fallen auf die WeHe 2 herab, wodurch die Trommel einen zusätzlichen kräftigen Bewegungsantrieb erhält, welcher schnell und zwangläufig einen endgültigen Abschlufs der bereits durch die erste Bewegung etwas geschlossenen Absperrvorrichtung herbeiführt. Auf die oberen Theile der Fanghebel 46 wirken Federn, welche den Wiedereingriff dieser Hebel in die Zusatzgewichte veranlassen, sobald ,die Mefstrommel sich nach stattgehabter Entleerung wieder in ihre obere Lage zurückbewegt. Um der Absperrvorrichtung zu ermöglichen, der Bewegung der Mefstrommel zu folgen, d. h. um dem Absperrer die beschleunigte Bewegung der Mefstrommel zu ertheilen, sind beide Theile zweckmäfsig zwangläufig verbunden. Der Antrieb bezw. die Verbindung kann so erfolgen, wie aus Fig. ι der Zeichnung andeutungsweise zu ersehen ist. Eine der Seilrollen (Rolle 13) verbindet man fest mit dem Seil 11 und schliefst dann an diese Seilrolle 13 durch ein passendes Gestänge die Absperrvorrichtung so an, dafs die Seilbewegung in der einen Richtung auf Schliefsen, in der anderen aufOeffnen des Absperrers wirken mufs.

Claims (2)

" Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Erzeugung der beschleunigten Bewegung der Mefstrommel bei Mefsvorrichtungen für stückiges Gut, dadurch gekennzeichnet, dafs Zusatzgewichte sich zunächst auf die Mefstrommel stützen und dadurch zuerst die Belastungsgewichte theilweise ausgleichen, so dafs schon vor der gewünschten Füllung eine Bewegung der Mefstrommel entsteht, welche bereits einen theilweisen Schlufs der Absperrvorrichtung herbeiführt, worauf die Zusatzgewichte durch einen Anschlag abgestützt werden, bis dafs sie beim Eintritt der gewünschten Füllung der Mefstrommel ausgelöst werden, auf die Trommel herabfallen und dadurch derselben einen ferneren, so kräftigen Antrieb (Beschleunigung) ertheilen, dafs die mit ihr zwangläufig verbundene Hauptabsperrvorrichtung mit Sicherheit rasch vollständig geschlossen wird.

2. Ausführungsform der Vorrichtung gemäfs Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs in Schlitze der sich zunächst auf die Trommelwelle (2) stützenden Zusatzgewichte (44) die entsprechend gebogenen Enden (54") drehbarer Fanghebel (46) fassen, welche bei der ersten, infolge des theilweisen Aus-, gleiches der Belastungsgewichte durch die Zusatzgewichte entstehenden Bewegung die Zusatzgewichte aufnehmen, bis nach beendeter Füllung der Trommelabtheilung die zweite Bewegung entsteht, bei deren Beginn je ein an den Hängeschienen (9) der Trommel befestigter Knaggen (47) die Fanghebel (46) auslöst, so dafs die Zusatzgewichte auf die Trommelwelle herabfallen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.