DE111452C

DE111452C -

Info

Publication number: DE111452C
Application number: DENDAT111452D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbessern von Luftradreifen mittelst eines Werkzeuges, welches von jedem Radfahrer bequem mitgeführt und leicht gehandhabt werden kann, und mit dessen Hülfe man einen undicht gewordenen Luftradreifen in kurzer Zeit wieder gebrauchsfähig machen kann.

Das Werkzeug ist eine aus dünnem Bleche gebogene Zange, deren verbreitete und geriffelte Endflächen durch einen Schieber auf einander geprefst werden können.

Auf beiliegender Zeichnung ist das Werkzeug dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι dasselbe in geschlossenem und

Fig. 2 in geöffnetem Zustande, während die

Fig. 3 und 4 veranschaulichen, in welcher Weise das Werkzeug zum Ausbessern eines verletzten Luftradreifens verwendet wird.

Der Vordertheil α der Zange ist etwas breiter gehalten und an den inneren Seiten mit stampfen Riffeln versehen. Ueber den Stiel b kann der flache Ring c von hinten bis an die Backen α verschoben werden.

Fig. 2 zeigt den gebrauchsfertigen Zustand, in welchem die Backen α etwas aus einander stehen.

Die Handhabung des Werkzeuges ist folgende:

Nachdem der äufsere Mantel abgenommen ist, wird der Luftschlauch an der beschädigten Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand gefafst, und mit der rechten Hand wird die Zange darüber geschoben, derart, dafs der Gummi doppelt gefaltet zwischen den verbreiteten Enden α der Zange gehalten und diese durch Verschiebung des flachen Ringes c nach den Enden der Zange zu fest auf einander geklemmt werden. Weil die verletzte Stelle dann zwischen den Backen der Zange liegt, findet also durch das Werkzeug eine vollkommene Abdichtung statt. Alsdann wird das Werkzeug umgelegt und der Mantel wieder aufgebracht.

In den Fig. 3 und 4 ist die Lage des Werkzeuges veranschaulicht, wenn der ausgebesserte Reifen wieder aufgeblasen ist; rf ist der äufsere Mantel, e der Luftschlauch, f die Felge, und g sind die Speichen eines Fahrrades.

Fig. 3 ist ein Längenschnitt, theilweise in Seitenansicht und

Fig. 4 ein Querschnitt durch den Radreifen.

Je nach der Lage der undichten Stelle oder nach der Längsrichtung des Risses wird das Werkzeug angelegt, und man giebt alsdann der Zange, welche leicht biegsam ist, eine Biegung entsprechend der Krümmung des Reifens (Fig. 3) oder entsprechend dem Umfange des Reifenquerschnittes (Fig. 4), oder man läfst die Zange ganz gerade, wie in den Fig. 1 und 2 gezeichnet.

Es ist ferner aus der Zeichnung ersichtlich, dafs der Luftschlauch sich beim Umlegen des Werkzeuges leicht mit umbiegen läfst und sich beim Aufblasen des Reifens vollständig an das Werkzeug anschmiegt, wobei dasselbe zwi-

Claims

sehen Luftschlauch und Mantel eingeschlossen wird.

Die Backen α sind so weit gehalten, dafs nicht nur kleine Verletzungen, sondern auch gröfsere Risse mit dem Werkzeuge gedichtet werden können. Ist der Rifs von beträchtlicher Breite, so verwendet man zwei Werkzeuge dicht neben einander.

Der Ring wird sofort vorgeschoben, so dafs von einer selbsttätigen Verschiebung nach rückwärts bezw. von einem unbeabsichtigten Oeffnen der Zange und Losgehen der Falte des Luftschlauches niemals die Rede sein kann.

Pa tent-Α ns pr u-ch:

Ein Verfahren zum Ausbessern von Verletzungen und Rissen an Luftradreifen, dadurch gekennzeichnet, dafs der an der Stelle der Verletzung oder des Risses gefaltete Luftschlauch zwischen den verbreiteten, an der inneren Seite geriffelten Backen (a) einer Art Zange (b) aus flachem, biegsamem Bleche mit einem flachen Ringe (c) auf dem Zangenstiele zum Schliefsen der Backen gefafst und diese durch Verschiebung des Ringes (c) fest auf einander geklemmt werden, zu dem Zwecke, die Verletzung bezw. den Rifs abzudichten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.