DE1114187B - Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung

Info

Publication number
DE1114187B
DE1114187B DEF30711A DEF0030711A DE1114187B DE 1114187 B DE1114187 B DE 1114187B DE F30711 A DEF30711 A DE F30711A DE F0030711 A DEF0030711 A DE F0030711A DE 1114187 B DE1114187 B DE 1114187B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
epitetracycline
methanol
pure
compound
stable
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF30711A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Alfons Soeder
Dr Walter Siedel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DEF30711A priority Critical patent/DE1114187B/de
Priority to GB8297/61A priority patent/GB956974A/en
Priority to CH269361A priority patent/CH394165A/de
Publication of DE1114187B publication Critical patent/DE1114187B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K20/00Accessory food factors for animal feeding-stuffs
    • A23K20/10Organic substances
    • A23K20/195Antibiotics

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Das nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1038 036 hergestellte reine Tetracyclin-Methanol-Addukt stellt nicht nur eine hochgereinigte, sondern auch eine besonders stabile Form des Tetracycline dar, die vor allem lichtbeständig und selbst bei längerem Aufbewahren unempfindlich gegen Einwirkung von Luftsauerstoff ist.
Bei der Reinigung von Tetracyclin spielt die Abtrennung seiner epimeren Form — 4-Epitetracyclin — eine wesentliche Rolle. Unter den in der oben angeführten Patentschrift genannten Bedingungen gelingt eine selektive Abtrennung dieser epimeren Verbindung.
Die aus wäßrigem Medium erfolgende Kristallisation von Tetracyclintrihydrat verläuft dagegen nicht selektiv. Der im Kristallisat enthaltene Anteil an 4-Epitetracyclin entspricht etwa dem bereits vor der Kristallisation in der Lösung vorhandenen Anteil. Bei einem ungefähr gleichen Verhältnis der beiden Partner erhält man nicht die rhombischen bzw. rechteckigen Kristalle des Trihydrates, sondern die lanzettförmigen Kristalle einer Molekülverbindung aus Tetracyclin und 4-Epitetracyclin.
Umgekehrt verläuft auch die Kristallisation des Hydrates der epimeren Verbindung nicht selektiv.
Eine Anreicherung von 4-Epitetracyclin erhält man bei der Kristallisation seines Ammoniumsalzes, das bekanntlich in wäßrigen Ammoniumhydroxydlösungen schwerer löslich ist als das entsprechende Salz von Tetracyclin (deutsche Auslegeschrift 1043 321; J. Am. Chem. Soc., Bd. 77, 1955, S. 4687; Bd. 79, 1957, S. 2849 ff., und Antibiotics and Chemotherapy, Bd. VII, 1957, S. 569 ff.). Das in wäßrigem Medium aus dem genannten Salz nach verschiedenen Verfahren erhaltene 4-Epitetracyclin enthält jedoch noch wechselnde Mengen an Tetracyclin, wie aus den angegebenen physikalischen Konstanten hervorgeht (deutsche Auslegeschrift 1043 321: J. Am. Chem. Soc, Bd. 79, 1957, S. 2849 ff.; Bd. 78, 1956, S. 1515 ff.) und wie papierchromatographische Untersuchungen (Antibiotics and Chemotherapy, Bd. VII, 1957, S. 292 ff.) erkennen lassen.
Allein die papierchromatographische Methode erlaubte bisher eine völlige Trennung der beiden epimeren Verbindungen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 4-Epitetracyclin bzw. dessen Gemische mit weniger als 15% Tetracyclin bzw. deren Salze, gegebenenfalls nach Zugabe einer äquivalenten Menge einer für die Freisetzung von 4-Epitetracyclin benötigten und zweck-Verf ahren zur Herstellung
einer reinen, stabilen
4-Epitetracyclinverbindung
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Alfons Söder, Frankfurt/M.-Unterliederbach,
und Dr. Walter Siedel, Bad Soden (Taunus),
sind als Erfinder genannt worden
mäßig methanollösliche Neutralsalze bildenden Säure oder Base in bekannter Weise bei 0 bis +30° C in wasserfreiem Methanol im Verhältnis 1:10 bis 1: 20 löst, die unlöslichen Verunreinigungen abfiltriert, aus dem Filtrat das 4-Epitetracyclin-Methanol-Addukt auskristallisieren läßt, abtrennt und im Vakuum von anhaftendem Lösungsmittel befreit.
" Die Herstellung eines dem bekannten Tetracyclin-Methanol-Addukt entsprechenden reinen, stabilen 4-Epitetracyclin-Methanol-Addukts gestattet demnach eine selektive, präparative Abtrennung der epimeren Verbindung von Tetracyclin. Es ist überraschend, daß auch 4-Epitetracyclin unter den angegebenen Bedingungen ein kristallisiertes, in Methanol schwer lösliches Addukt mit Methanol bildet, das leicht abgetrennt werden kann.
Zweckmäßig geht man von vorgereinigtem 4-Epitetracyclin in wasserfreier Form, von einem vorgereinigten Hydrat von 4-Epitetracyclin bzw. von seinen Rohprodukten aus.
Vorteilhaft trocknet man z. B. ein in üblicher Weise aus wäßrigem Medium erhaltenes 4-Epitetracyclin-Ammoniumsalz, kristallisiert es aus wasserfreiem Dimethylformamid um und löst es in reinem, wasser-
freiem Methanol, das 2 bis 3 Äquivalente Eisessig enthält, im Verhältnis 1:10 bis 1: 20. Alsbald beginnt die Kristallisation von reinem 4-Epitetracyclin-Metha-
109 690/279
nol-Addukt. Die Isolierung erfolgt in üblicher Weise. Bei der Trocknung überschreite man +20° C möglichst nicht, da im Vakuum bereits oberhalb +50 bis 60° C eine merkliche bis völlige Abgabe des Kristallmethanols (insgesamt 1 Mol) stattfindet.
Das erhaltene Addukt stellt eine hochgereinigte Form von 4-Epitetracyclin dar. Die Reinheitsprüfung kann man mit Hilfe der Papierchromatographie durchführen. Besser ist es, jede Möglichkeit zu einer Rückisomerisierung zu vermeiden und in einem geeigneten hochgereinigten, wasserfreien Lösungsmittel, vorteilhaft in Dioxan vom Schmelzpunkt 11,8° C, die spezifische Drehung der Ebene des linear polarisierten Lichtes zur Bestimmung des Reinheitsgrades heranzuziehen.
Bei dem 4-Epitetracyclin-Methanol-Addukt handelt es sich auch um eine besonders stabile Form von 4-Epitetracyclin, die vor allem lichtbeständig und selbst bei längerem Aufbewahren weitgehend unempfindlich ist gegen Einwirkung von Luftsauerstoff. Im Gegensatz hierzu erleidet freies 4-Epitetracyclin mit oder ohne Kristallwasser unter gleichen Bedingungen Verfärbungen und einen Abfall der mikrobiologischen Aktivität in vivo (vgl. die deutsche Auslegeschrift 1 043 321).
Da das Addukt durch Lösen in Wasser wieder zerlegt wird, kann man aus ihm leicht die Hydratform von 4-Epitetracyclin in Form hellgelber, nadeiförmiger Kristalle gewinnen, außerdem läßt es sich direkt zur Herstellung von Salzen und sonstigen Derivaten verwenden.
Das Verfahrensprodukt soll vorzugsweise zur Isolierung und Reindarstellung von 4-Epitetracyclin aus Rohprodukten, weiter zur Herstellung von pharmazeutischen Zubereitungen größter Reinheit und als stabiler Zusatz für Futtermittel verwendet werden.
Beispiel 1
4,4 g (0,01 Mol) wasserfreies 4-Epitetracyclin (92%ig) werden in 44 ml reinem, wasserfreiem Methanol gelöst. Aus der klaren Lösung scheidet sich das 4-Epitetracyclin-Methanol-Addukt in hellgelben, zu Büscheln vereinigten, hexagonalen Kristallen ab. Das Addukt wird abgetrennt, mit wenig Methanol gewaschen und bei +20° C von anhaftendem Lösungsmittel im Vakuum befreit. Das Präparat besitzt eine spezifische Drehung [a\y = — 270° in gaschromatographisch reinem 1,4-Dioxan vom Schmelzpunkt + 11,80C. Es schmilzt bei 182,5° C unter Zersetzung.
Die Ausbeute beträgt 3,5 g (= 88% der Theorie).
Analyse: C23H28N2O9 (Molekulargewicht = 476,24).
Berechnet: C=57,96%, H=5,93%, N=5,88%; gefunden: C=57,79«/o, H=5,88%, N=5,76%.
Geht man von 4-Epitetracyclinhydrat aus, so löst man es vor dem Eintragen in Methanol vorteilhaft in möglichst wenig Pyridin.
Beispiel 2
24 g (0,05 Mol) aus wasserfreiem Dimethylformamid umkristallisiertes 4-Epitetracyclin-Ammoniumsalz (97%ig) werden in 240 ml wasserfreies Methanol, das 2 bis 3 Äquivalente Eisessig enthält, bei 20° C unter Rühren eingetragen. Alsbald erhält man eine klare Lösung, aus der das gewünschte Methanol-Addukt in reiner Form auskristallisiert. Die hellgelben Kristalle werden abgetrennt, mit Methanol gewaschen und bei 20° C im Vakuum getrocknet. Das erhaltene 4-Epitetracyclin-Methanol-Addukt entspricht in seinen physikalischen Eigenschaften der nach Beispiel 1 erhaltenen Substanz.
Die Ausbeute beträgt 20 g (= 94% der Theorie).
Beispiel 3
Analog der Arbeitsweise von Beispiel 2 erhält man aus 4-Epitetracyclinhydrochlorid das gewünschte Addukt, wenn man zur Neutralisation wasserfreies Triäthylamin verwendet.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung, dadurch ge kennzeichnet, daß man 4-Epitetracyclin bzw. dessen Gemische mit weniger als 15% Tetracyclin bzw. deren Salze, gegebenenfalls nach Zugabe einer äquivalenten Menge einer für die Freisetzung von 4-Epitetracyclin benötigten und zweckmäßig methanollösliche Neutralsalze bildenden Säure oder Base in bekannter Weise bei 0 bis +30° C in wasserfreiem Methanol im Verhältnis 1:10 bis 1:20 löst, die unlöslichen Verunreinigungen abfiltriert, aus dem Filtrat das 4-Epitetracyclin-Methanol-Addukt auskristallisieren läßt, abtrennt und im Vakuum von anhaftendem Lösungsmittel befreit.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man von vorgereinigtem 4-Epitetracyclin in wasserfreier Form, von einem vorgereinigten Hydrat von 4-Epitetracyclin bzw. von seinen Rohprodukten ausgeht.
DEF30711A 1960-03-09 1960-03-09 Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung Pending DE1114187B (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF30711A DE1114187B (de) 1960-03-09 1960-03-09 Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung
GB8297/61A GB956974A (en) 1960-03-09 1961-03-07 A pure, stable 4-epitetracycline compound and process for its manufacture
CH269361A CH394165A (de) 1960-03-09 1961-03-07 Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF30711A DE1114187B (de) 1960-03-09 1960-03-09 Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1114187B true DE1114187B (de) 1961-09-28

Family

ID=7093881

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF30711A Pending DE1114187B (de) 1960-03-09 1960-03-09 Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung

Country Status (3)

Country Link
CH (1) CH394165A (de)
DE (1) DE1114187B (de)
GB (1) GB956974A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
GB956974A (en) 1964-04-29
CH394165A (de) 1965-06-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DD271705A5 (de) Verfahren zum herstellen von azithromycin-dihydrat
DE1670043B2 (de) Verfahren zur Herstellung von 3-(Aminophenyl)-pyridazon-(6)-derivaten
DE1445506C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem a-Aminobenzylpenicillin
DE2614669C2 (de) Gamma-kristalline wasserfreie Form von 7-(D-alpha-Formyloxy-alpha-phenylacetamido)-3-(1-methyl-1H-tetrazol-5- ylthiomethyl)-3-cephem-4-natriumcarboxylat und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1114187B (de) Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung
DE1143817C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Phenoxyacylamidopenicillansaeure-derivaten und von nicht giftigen Salzen derselben
AT221229B (de) Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen 4-Epitetracyclinverbindung
DE1951012A1 (de) Ester der 7-(alpha-Amino-alpha-phenylacctamido)-3-methyl-delta?-cephem-4-carbonsaeure
DE2612615C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von optisch aktivem α-Phenylglycin und Zwischenprodukte dafür
DE933628C (de) Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven 3-Oxy-N-methyl-morphinanen
CH393330A (de) Verfahren zur Herstellung von a-Aminobenzylpenicillinen
DE3135728C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Apovincaminsäureestern
DE1294383B (de) Penicilline und deren Salze sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1038036B (de) Verfahren zur Herstellung einer reinen, stabilen Tetracyclinverbindung
AT228409B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Lysergsäuren
AT223324B (de) Verfahren zur Herstellung von Nitrilen der Tetracycline
AT227875B (de) Verfahren zur katalytischen Reduktion von Tetracyclinverbindungen
AT260911B (de) Verfahren zur Herstellung der optisch aktiven Formen des α-Methyl-β-(3,4-dihydroxyphenyl)-alanins und deren N,O,O-Triacetylderivate
DE401109C (de) Verfahren zur Darstellung von Salzen des Ergotamins
DE1670128C3 (de) Verfahren zum Reinigen von Penicillinen
DE916207C (de) Verfahren zur Herstellung von Penicillinsalzen
DE965753C (de) Verfahren zur Herstellung von hoch-wirksamen, kristallisierten Penicillin-Kalium-Salzen
DE1196650B (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Methylen-6-desoxy-6-desmethyl-5-oxytetracyclin
DE2019145C3 (de) Kristallines Monohydrat und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2131945B2 (de) Verfahren zum abtrennen von alpha6-desoxy-5-hydroxy-tetracyclin hoher reinheit aus einem reaktionsgemisch