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Hängebahnförderanlage mit einer oder mehreren Abzweigungen Die Erfindung
bezieht sich auf Förderer, bei denen die Lastenträger auf einer endlosen angetriebenen
Kette angeordnet und von dieser durch Reibung mitgenommen werden. Die Anordnung
ist dabei so, daß jeder beliebige Lastenträger zu jeder Zeit angehalten werden kann,
ohne in irgendeiner Weise die kontinuierliche Bewegung der Kette zu unterbrechen
oder zu stören.
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Das ist wichtig, wenn in dem Fördersystem von einer Hauptförderbahn
Abzweigbahnen abgehen. Die Lastenträger müssen dann an der Anschlußstelle der Abzweigbahn
auf diese übergeführt werden. Hierzu hat man bereits vor der Abzweigstelle Gelenkzungen
als Weichen vorgesehen, welche elektrisch gestellt werden. Ein schwenkbarer Schubarm
schiebt dann den abzuleitenden Lastenträger auf die Abzweigbahn.
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Damit ein Auflaufen der nachfolgenden Lastenträger auf den abzuleitenden
verhindert wird, ist ein Anhalteanschlag in die Hauptförderbahn einschaltbar.
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Die Erfindung soll nun die bekannten Anlagen vereinfachen. Sie soll
die elektrische Steuerung vermeiden, welche immer besonderer Überwachung bedarf.
Sie soll ferner den bekannten schwenkbaren Schubarm, der in komplizierter Weise
durch ein über den Bahnebenen liegendes Kettenrad geschwenkt, in den Förderbahnweg
niedergesenkt und aus ihm wieder ausgehoben werden muß, vereinfachen, insbesondere
auch das komplizierte Hebelgestänge, das den Antrieb unübersichtlich macht.
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Sie soll von äußerster Einfachheit und Übersichtlichkeit sein. Das
bringt geringe Herstellungskosten der Anlage mit sich und eine lange Lebensdauer.
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Erfindungsgemäß sind vor jeder Abzweigung entlang der Hauptförderbahn
drei in bekannter Weise durch Schaltanschläge gesteuerte Druckmittelsteuerventile
angeordnet, deren eines die Ableiter-Gelenkzunge steuert, während das nachgeordnete
die Schwenkung des Schubarm und das vorgeordnete den Anhalteanschlag steuern. Zum
Bewegen der Ableiter-Gelenkzunge ist ein Zweiarmhebel vorgesehen, dessen langer
Arm mit seinem Ende gegen die Gelenkzunge drückt und dessen kurzer Hebelarm mit
der Kolbenstange eines Druckmittelkolbens gelenkig verbunden ist, wobei der Schubarm
ebenfalls gelenkig an die Kolbenstange eines zugeordneten Druckmittelkolbens angelenkt
ist. Der lange Arm des Zweiarmhebels hat vorteilhaft im Totpunkt seiner Wirkungslage
einen Abstützwinkel von 900 überschritten. Am schwenkbaren Schubarm ist ein Winkelgestänge
angelenkt, dessen einer Arm bei Annäherung des Schubarms an sein Hubende das Steuerventil
der Ableiter-Gelenkzunge in seine Ruhelage zurückschaltet, wobei dieses
Steuerventil
mit dem Schubarm-Steuerventil und dem Anhalteanschlag-Steuerventil zum Einnehmen
ihrer Ruhelage gekuppelt ist.
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Einzelheiten der Erfindung sind in der Beschreibung eines in den
schematischen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
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Fig. 1 ist eine Draufsicht auf eine Schaltvorrichtung zum Überleiten
von Lastenträger-Laufkatzen von einer Haupttransportbahn auf eine Abzweigtransportbahn,
wobei ein Teil der oberen Platte weggeschnitten ist; Fig. 2 ist eine Endansicht;
Fig. 3 ist eine schematische Ansicht, die die Art und Weise zeigt, in der die Steuerventile
in dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Mechanismus betätigt werden, und Fig. 4 ist ein
Schema des Luftkreislaufes, der in dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Mechanismus eingebaut
ist.
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Mit 10 ist allgemein eine Haupttransportbahn bezeichnet, das eine
endlose angetriebene Kette 11 bekannter Art aufweist, die innerhalb einer kanalförmigen
Bahn 12 angeordnet ist. In bekannter Art sind Lastenträger (von denen einer bei
13 in Fig. 2 gezeigt ist) auf der Kette 11 angeordnet und werden von dieser durch
Reibung mitgenommen. In Übereinstimmung mit der üblichen Praxis trägt die Kette
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vorzugsweise eine Vielzahl von Rollen (von denen eine bei 14 in Fig. 2 gezeigt ist),
die über die obere Fläche herausragen und die Lastenträger tragen.
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An einer Stelle längs der Haupttransportbahn ist eine mit 15 bezeichnete
Abzweigtransportbahn angeordnet, wobei diese, die vorzugsweise eine endlose angetriebene
Kette ähnlicher Art aufweist wie die der Haupttransportbahn, von der Haupttransportbahn
in einem Bogen zum mindesten im ersten Teil ihres Verlaufes abzweigt.
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Drehbar um eine senkrechte Achse 16, die im Bogenmittelpunkt der
Abzweigtransportbahn liegt, sitzt ein Übertragungsarm 17. Dieser Arm ist in einer
gewissen Höhe über den Transportbahnen angeordnet und trägt an oder in der Nähe
seines freien Endes einen gelenkig gelagerten Mitnehmeranschlag 18, der in der Ruhestellung
des Armes 17 in den Weg eines Lastenträgers 13 hineinragt, der auf der Haupttransportbahn
10 läuft. Die Anordnung ist so, daß der Mitnehmeranschlag 18 sich leer schwenkt,
wenn er von einem Lastenträger angestoßen wird, der auf der Haupttransportbahn läuft,
und auch dem Lastenträger gestattet, weiterzulaufen, worauf er hinter dem Lastenträger
in seine Stellung zurückschwingt; bei einem Arbeitshub des Übertragungsarms 17 arbeitet
der Anschlag 18, um den Lastenträger auf den Anfang der Abzweigtransportbahn wegzuschieben,
wie nachstehend im einzelnen beschrieben wird.
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In der Nähe der Haupttransportbahn 10 und im Anschlußbereich der
Zweigtransportbahn befindet sich eine Umschaltvorrichtung 19, die um einen Drehzapfen
19' aus einer unwirksamen Stellung neben der Haupttransportbahn 10 in eine wirksame
Stellung geschwenkt wird, die in der Bahn eines beliebigen ankommenden Lastenträgers
liegt, um diesen auf die Abzweigbahn abzuleiten.
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Um die Umschaltvorrichtung 19 zu betätigen, ist ein pneumatisch bewegter
Stößel 20 vorgesehen, der mit einem Schwenkhebel 21 gekuppelt ist, der bei 22 drehbar
gelagert und so geformt ist, daß er mit der Umschaltvorrichtung 19 zusammenarbeitet.
Hierzu wird beim Zuführen von Luft oder eines anderen Arbeitsmediums der Stößel
20 so weit bewegt, daß er den Hebel 21 aus seiner unwirksamen Stellung in der Richtung
des Pfeiles A schwenkt. Der Hebel 21 greift an der Umschaltvorrichtung 19 an und
bringt sie in ihre Arbeitsstellung, in der sie über die Haupttransportbahn hinwegragt.
Wenn der Hebel 21 sich in seiner voll wirksamen Stellung befindet, liegt er in einer
Totpunktlage im wesentlichen im rechten Winkel zur Umschaltvorrichtung 19 und hält
so diese gegen unerwünschte Schwenkung fest. Der übers tragungsarm 17 wird mit Hilfe
eines zweiten pneumatisch bewegten Stößels 23 betätigt, wobei er sich aus seiner
Ruhestellung, wie sie in Fig. 1 und 2 gezeigt ist, in welcher er quer über die Haupttransportbahn
hinwegragt, um einen bestimmten Winkel geschwenkt wird, so daß der gelenkig gelagerte
Mitnehmeranschlag 18 daran einen Lastenträger auf die Abzweigtransportbahn 1S schiebt.
Zur Rückschwenkung um die Achse 16 ist ein Rückholhebel 24 mit Armen 24a und 24b
angeordnet. Der Arm 24 a trägt einen nach abwärts gerichteten Bolzen 25 an seinem
freien Ende, während der Arm 24b mit Hilfe einer Kette 26 od. dgl. mit dem Betätigungsarm
27 eines Ventils 28 verbunden ist, das neben der Haupttransportbahn 10 angeordnet
ist und die Zufuhr des Arbeitsmediums, beispielsweise Luft zum Stößel 20 und
auch
zu einem zweiten Stößel 29, der die Arbeit des Anhalters 30 einleiten kann, steuern
kann. Der Stößel 23 wird mit Hilfe eines zweiten Ventils 31 gesteuert. das auch
neben der Haupttransportbahn 10 angeordnet ist und ebenfalls mit dem Betätigungsarm
27 des Ventils 28 mit Hilfe einer Kette 33 verbunden ist.
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Die Lastenträger der Haupttransportbahn tragen jeweils einen Wählermechanismus
bekannter Art.
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Dieser Mechanismus kann so eingestellt werden, daß bei der Annäherung
des Lastenträgers an die Anschlußstelle Haupt-Abzweigtransportbahn der Mechanismus
so wirkt, daß die Ventile betätigt werden, wodurch die Tätigkeit der verschiedenen
Stößel bewirkt wird.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Lastenträger 13, der
in bekannter Weise eine nach unten gerichtete Trägerstange 34 hat, mit einem verstellbaren
Anschlag 35 versehen, der in Arbeitslage eingestellt werden kann, um die Ventile
28, 31 zu betätigen. Offensichtlich kann auch jede andere bekannte Art einer Wählervorrichtung
verwendet werden.
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Im Bereich des Anschlusses der Förderbahnen kann es notwendig sein,
einen Teil der kanalförmigen Führungsbahn der Haupttransportbahn 10 wegzuschneiden,
d. h. den rechten Bahnteil, in Fig. 2 gesehen, um den Lastenträgern zu gestatten,
von der Haupttransportbahn abzulaufen auf die Abzweigtransportbahn, wenn der Schaltmechanismus
betätigt wird.
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Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt: Lastenträger
können auf der Haupttransportbahn 10 laufen, ohne daß sie zu der Abnveigtransportbahn
abgeleitet werden. Wenn jedoch ein bestimmter Lastenträger abgelenkt werden soll,
wird der dazugehörende Wählermechanismus so eingestellt, daß er mit dem Betätigungsarm
27 des ersten Ventils 28 in Berührung kommt, das die Verschiebung des Stößels 20
bewirkt und weiterhin des Stößels 29, der den Anhalter 30 in die Bahn der folgenden
Lastträger bringt so daß ein Weiterlaufen der letzteren verhindert wird.
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Die Betätigung des Stößels 20 bewirkt, daß die Schaltvorrichtung 19
vom Hebel 21 über die Haupttransportbahn 10 geschwenkt wird, so daß sie die Laufkatze
auf die Zweigtransportbahn 15 ableitet. Der Wählermechanismus an der Laufkatze kommt
auch mit dem Betätigungsarm 32 des zweiten Ventils 31 in Berührung, so daß Luft
dem Kolben 23 zugeführt und eine Schwenkung des Übertragungsarms 17 hervorgerufen
wird. Bei der Bewegung des Arms 17 greift der gelenkig gelagerte Mitnehmer 18, der
vorher lediglich leer geschwenkt wurde, um den ausgewählten Lastenträger vorbeizulassen,
an dem hinteren Teil desselben an und schiebt ihn infolge der weitergehenden Bewegung
des Arms 17 vorwärts, so daß, da die Schaltvorrichtung 19 jetzt in seinen Weg ragt,
der Lastenträger auf die Abzweigtransportbahn geschoben wird.
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Wenn der Übertragungsarm 17 sich der Grenze seiner Schwenkung nähert,
kommt er mit dem Bolzen 25 in Berührung und erteilt so dem Hebel 24 eine Schwenkbewegung,
die das Ventil 28 umstellt und infolge der Verbindung zwischen ihren entsprechenden
Betätigungsarmen 27 und 32, das Ventil 31 und dadurch die Rückkehr des Hebels 21,
des Anhalters 30 und des Obertragungsarms 17 in ihre Ausgangsstellung veranlaßt.
Vorzugsweise ist mit der Schaltvorrichtung
19 eine Feder verbunden,
um sie sicher wieder in ihre Ruhestellung zu bringen, wenn der Hebel 21 in seine
Ruhestellung zurückgebracht wird.
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Eine solche Feder ist aber nicht unbedingt notwendig, da, wenn der
Hebel 21 nicht wieder betätigt wird, weil der nächstfolgende Lastenträger in die
Anschlußzone eintritt, dieser die Schaltvorrichtung in ihre Ruhestellung zurückstößt.
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Es ist klar, daß der Hebel 24 durch die Kettenverbindung 26 zwischen
dem Arm 24 a und dem Hebel 21 in seine Ausgangsstellung zurückgebracht wird, die
in vollen Linien in Fig. 1 gezeigt ist, wenn der Hebel 21 von der nächsten Laufkatze
betätigt wird, die auf die Abzweigtransportbahn übergeführt werden soll.
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Die Abzweigtransportbahn kann auch eine sogenannte »Totlinien«-Transportbahn
sein. In einem solchen Falle würde die endlose angetriebene Kette durch eine Vielzahl
von Rollen ersetzt, die fest in ihrer Stellung angeordnet, aber einzeln frei drehbar
sind. Diese Rollen würden so angeordnet, daß sie Lastenträger halten, die auf die
Zweigtransportbahn abgeschoben wurden und eine Rollenbahn dafür darstellen, auf
der die Lastenträger nach Bedarf von Hand verschoben werden können oder auch durch
Schwerkraft infolge einer Neigung der Transportbahn oder durch jedes beliebige andere
geeignete Mittel.