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Wasserfahrzeug als Fischereifahrzeug Die leichte VerderblichkeitderFische
erfordert einen schnellen Transport vom Fangplatz zum Fischereihafen und von dort
weiter zu den Verbrauchsstätten. Die Fische werden im Heimathafen aus dem Fischereifahrzeug
entladen, sortiert, verauktioniert und so schnell wie möglich abtransportiert. Für
den schnellen Abtransport der Fische stehen Expreß-Sonderzüge bereit oder Tiefkühl-Lastkraftwagen.
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Das wiederholte Beladen und Entladen der die Transportkette bildenden
einzelnen Transportträger erfordert erhebliche Kosten und ist mit Zeitverlusten
verbunden, die wegen der Empfindlichkeit der Fische gegen Verderb besonders ins
Gewicht fallen. Die Zeit für Transport und Lagerung muß daher so kurz wie möglich
sein, um dem Verbraucher Fische in bestmöglicher Qualität zu liefern.
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Es ist daher bekannt, auswechselbare Behälter an Bord nach dem Fang
mit Fischen zu füllen und diese Behälter in dem Heimathafen von Bord zu nehmen und
auf Landfahrzeugen, bis zum Verbraucher zu bringen. Jedes Umladen ist damit vermieden
und somit auch die dadurch bedingten Kosten und der Zeitverlust.
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Der Erfindung liegt nun die Idee zugrunde, diese Behälter so groß
auszubilden, wie es bei Ladungsbehältern auf Schiffen üblich und bekannt ist. Der
Rauminhalt eines solchen Behälters entspricht etwa dem eines Lastwagens. Das Entladen
solcher Behälter aus dem Schiff erfordert eine kürzere Entladezeit. Die Idee ist
auf Seiner, größere Trawler und weiterhin vorzugsweise auf Fischfabriktrawlern anwendbar.
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Die Sammelbeförderung von Frachtgut in größeren Behältern ist bekannt
und wird in der Schiffahrt mit steigendem Erfolg angewandt. Von diesem bekannten
Verfahren der Beförderung von Fracht unterscheidet sich die Beförderung von Fisch
und Fischprodukten in Sammelbehältern auf Fischereifahrzeugen in einigen Punkten,
die für Fischereifahrzeuge abweichend vom Bekannten besondere technische Lösungen
erfordern.
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Der grundsätzliche Unterschied zwischen einem Frachtschiff und einem
Fischereifahrzeug besteht darin, daß das Frachtschiff lediglich Transportmittel
ist, während ein Fischereifahrzeug zugleich Arbeitsstätte und Transportmittel ist.
Ein Fischereifahrzeug produziert während der Reise die Fracht selbst, mit denen
die Sammelbehälter gefüllt werden. Insofern hat bei einem Fischereifahrzeug die
Lage der Behälter im ' Schiffsraum besondere Bedingungen zu erfüllen, die
mit dem Fertigungsgang des Fischprodukts und der Beladung der Behälter während der
Reise im Zusammenhang stehen. Bei einem Frachtschiff ist es gleichgültig, wo und
wie die Behälter im Laderaum gelagert sind, wenn nur die Bedingungen nach Trimm,
Stabilität, Raumausnutzung, seefester Verlaschung und Abladefolge erfüllt sind.
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Im Gegensatz zur allgemeinen Frachtfahrt sind auf einem Fischereifahrzeug
die Behälter während eines Teils der Reise, nämlich während der Fischzeit, wenigstens
an einer Stelle offen zu fahren, um die Beladung des Behälters mit Fischen oder
Fischgut zu ermöglichen. Hierzu ist ein Betriebsgang erforderlich, der mindestens
so breit sein muß, um die Türen des Behälters zu öffnen und zu schließen. Um den
Laderaum möglichst günstig auszunutzen, ist es zweckmäßig, Behälter üblicher Bauart
in Längsrichtung des Fischraumes anzuordnen und die öffnungen der Behälter dem querschiffs
angeordneten Betriebsgang zuzukehren, so daß nur ein Betriebsgang gleichzeitig die
nach vorn und hinten liegenden Gruppen der Behälter bedient. Diese Anordnung des
oder der Betriebsgänge, über welche die Fische den Behältern zugeführt werden, erfordert
weiterhin die Anordnung von Fischluken oberhalb des Betriebsganges, vorzugsweise
in der Mittellinie des Schiffes.
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Ein zweites Problem stellt die Entladung der mit Fischprodukt beladenen
schweren Behälter dar mit Bezug auf die Stabilität des Schiffes. Da die Behälter
mit Rücksicht auf die bestmögliche Ausnutzung des verfügbaren Schiffsraums groß
gewählt werden sollen, können die Behälter erhebliche Gewichte erreichen. Ein normales
Frachtschiff kann mit eigenen Ladebäumen ein solches Behältergewicht sowohl ladungsmäßig
wie stabilitätsmäßig ohne Schwierigkeit bewältigen. Bei einem kleineren Schiff wie
ein Fischereifahrzeug,
welches zum Verhältnis -des -.Behältergewichts
nur ein kleines Verdrängungsgewicht besitzt, kann ein Behältergewicht (bis zu 45
t) aus Stabilitätsgründen nicht mit dem eigenen Ladebaum an, Land gesetzt werden.
Selbst bei Entladung über den Bug oder über das Heck wäre mit beachtlichen Trimmlagen
zu rechnen. Außerdem wird in den meisten Fällen ein quer im Hafenbecken liegendes
Fischereifahrzeug den Hafenverkehr stören. Die Entladung mit Hilfe eines Schwimmkranes
oder Kaikranes ist in den meisten Häfen für Fischereifahrzeuge fraglich. Außerdem
setzt sich die vorliegende Erfindung zum Ziel, das mit der Entladung schwerer Behälter
verbundene Stabilitätsproblem so zu lösen, daß in bekannter Weise nur betriebseigene
Mittel herangezogen werden, die es einem Fischereifahrzeug ermöglichen, auch außerhalb
eines Fischereihafens an beliebiger Stelle entlang einer Küste die Behälter auf
Lastkraftwagen oder Schlepper abzusetzen.
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Es wird vorgeschlagen, das Verfahren des. seitlichen Absetzens der
Behälter wie bei Frachtschiffen über Rampen oder Brücken beizubehalten, jedoch mit
folgenden neuen technischen Maßnahmen.
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Während bei Frachtschiffen die Rampe oder Brücke stets an der Außenseite
des Schiffes aufliegt, wird im Falle eines Fischereifahrzeuges vorgeschlagen, den
Auflagepunkt der Rampe oder der Brücke so dicht wie möglich an, die Mittellinie
des Schiffes heranzurücken, um den Krängungshebelann so klein wie möglich zu machen.
Hierdurch wird die Krängung des Fischereifahrzeuges, wenn der Schwerpunkt des Behälters
den Auflagepunkt der Rampe oder Brücke am Schiff überschreitet, auf das kleinstmögliche
Maß beschränkt.
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Es wird für das Einbringen und Ausbringen der Behälter nur eine Luke
vorgesehen. Um den ohnehin beschränkten-Raum bei Fischereifahrzeugen bestmöglich
auszunutzen, wird empfohlen, eine Schachtluke in bekannter Weise den gegebenen Abmessungen
der Behälter so anzupassen, daß ein Kleinstmaß an Spielraum zwischen Lukenschachtwand
und Behälter verbleibt.
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Die Lage der Luke ist außerhalb des Fischverarbeitungsraumes oder
-platzes zu wählen. Der geeignete Ort für die Schachtluke ist sowohl bei Heckfängern
wie bei über Seite fischenden Fahrzeugen im allgemeinen das Vorschiff.
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Die auf Grund der Besonderheiten eines Fischereifahrzeuges empfohlenen
Lage der Schachthike im Vorschiff ist bei Behälter-Frachtschiffen bekannt. Die Behälter
werden nach Einbringen über eine vordere Schachtluke in die hinteren Laderäume in
bekannter Weise über ein Schienensystem verschoben, dessen Hauptstrang vorzugsweise
in der Mittellinie des Schiffes verläuft mit quergerichteten Schienen an den Stellen,
wo die Behälter endgültig im Raum verlascht werden sollen.
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Auf Grund der vorstehenden Ausführungen besteht die Erfindung ausgehend
von einem Wasserfahrzeug mit unter Deck verstauten, die Ladung enthaltenden und
für den Landtransport bis zum Empfänger dienenden Behältern, die innerhalb des Schiffsraums
in Längs- und Querrichtung verschiebbar und durch eine einzige Decksluke, etwa von
der Größe des Behälterquerschnitts, und über eine Rampe an, Land rollbar sind, darin,
daß bei einem Fischereifahrzeug, insbesondere einem Hecktrawler, zwischen den längsschiffs
angeordneten Behältern querschiffs verlaufende Gänge, und in dem Deck
über dem Gang jeweils eine Luke für die Beladung von jeweils zwei Behälterreihen
angeordnet sind, und daß die Decksluke für die Be hälter in bei Behälterschiffen
in bekannter Weise in dem Vorschiff angeordnet ist.
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- Eine besondere Ausführung zur Begünstigung der Entladung
besteht gemäß der Erfindung darin, daß die Rampe mit ihrem einen Ende auf dem Lukenlängssüll
oder einem anderen, der Mittellinie des Schiffes möglichst nahe gelegenen Punkt
ruht.
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Die Erfindung ist beispielsweise und schematisch für einen Heckfänger
in den Fig. 1 bis 4 dargestellt. Es bedeutet Fig. 1 Längsschnitt eines
Behälter-Fischfabrikschiffes als Heckfänger, Fig. 2 Laderaumplan der Fig.
1,
Fig. 3 Decksansicht im Bereich des Lukenschachtes, Fig. 4 Querschnitt
im Bereich des Lukenschachts,
Ein Heckfänger 1 besitzt einen Fabrikraum 2 und einen Laderaum
3, in welchem Behälter 4 zur Aufnahme des Fischguts gestaut sind. Im Vorschiff
5 ist ein Lukenschacht 6 angeordnet, in welchem sich zusätzliche Behälter
7, 8 befinden. Zwischen den einzelnen Behältern 4 sind Betriebsgänge
9, 10, 11 vorgesehen. Die Beladung der Behälter 4 erfolgt durch über den
Betriebsgängen 9, 11 angeordnete Luken 12, 13. Der Behälter
8 wird direkt bei 14 vom Fabrikraum aus beladen. Fischmehl wird in den Räumen
15, 16, 17, 18, Fischöl im Tieftank 19 gefahren. Brennstoff
wird im Doppelboden 20 und Hochtanks 21 gefahren. 22 ist der Kompressorraum,
23 der Raum für die Fischmehlanlage. Die Behälter 4 werden auf Längs- 24
und Querschienen 25 im Laderaum 3 verschoben. 26 ist eine wasserdicht
verschließbare öffnung im Schott 27. Mit Hilfe der Hebebühne 28
werden
die Behälter 4 in das Schiff hinein- oder herausgebracht. 29 und
30 sind die Antriebe der Hebebühne 28. Ein Ladebaum 31 dient
zum Fortnehmen und Wiedereinsetzen der wasserdicht verschraubbaren Decksluke
32, die beim Beladen und Entladen des Schiffes seitlich 33 geklappt
ist. Während der Reise ruht der Behälter 8 im Lukenschacht 6 auf Querträger
34, die vor.Entladung der übrigen Behälter 4, 7
herausgenommen werden.
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Die Landungsbrücke 35 ruht auf einem Podest 36.
Bei ausgefahrener
Landungsbrücke 35 wird das Schanzkleid 37 niedergeklappt.
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Mit Hilfe, der Züge 38 wird der Behälter 4 an Deck gebracht,
bis er die Lage 39 erreicht, um dann über die Brücke 35 auf Beförderungsmittel
an Land geschafft zu werden.