DE1113142B

DE1113142B - Rad-Scheibenbremse fuer Luftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1113142B
Application number: DEK29787A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hermann Klaue
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1956-09-07
Filing date: 1956-09-07
Publication date: 1961-08-24

Description

Rad-Scheibenbremse für Luftfahrzeuge Der Landevorgang eines modernen Flugzeuges dauert etwa 18 bis 30 Sekunden. In dieser Zeit muß es aus voller Landegeschwindigkeit bis zum Stillstand abgebremst werden. Versuche haben gezeigt, daß es unmöglich ist, während dieser kurzen Zeit die entstehende Bremswärme in den rotierenden Teilen des Rades aufzunehmen und von hier an die Luft weiterzuleiten. Ganz im Gegensatz zur Landfahrzeugbremse, bei der genügend Zeit während des Bremsvorganges zum Ableiten der Wärme an die Luft vorhanden ist, muß also eine Luftfahrzeugbremse als Wärmespeicherbremse ausgebildet werden. Die große Gefahr bei Anordnung von Speicherbremsen besteht darin, daß der Radkörper selbst zur teilweisen Speicherung der Wärme herangezogen wird, wodurch Überhitzung besonders am Reifen auftritt, was zu gefährlichen Schäden führen kann. Auch die Lagerung des Radkörpers muß von derartigen Wärmespeicherungen frei gehalten werden. Wärmespeicherbremsen, die ohne Verwendung einer die Wärme aufnehmenden Flüssigkeit arbeiten, sind für sich bekannt. Es ist auch nicht mehr neu, zwischen einer Bremse und dem Radkörper wärmeisolierende Glieder vorzusehen. Von diesem einzeln bekannten Stand der Technik geht die Erfindung aus. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rad-Scheibenbremse für Luftfahrzeuge zu schaffen, welche den eingangs erörterten Forderungen gerecht wird.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die als Wärmespeicherbremse ohne eine die Wärme aufnehmende Flüssigkeit ausgebildete Bremse durch wärmeisolierende Glieder in bekannter Weise gegenüber dem Radkörper und in bekannter Weise gegenüber der Bremsbetätigungsvorrichtung abgeschirmt ist, so daß somit erstmals konsequent Wärmeisolierung nach allen Seiten erreicht ist. In halbzylindrischen Ausnehmungen des Bremsträgers sind dabei halbierte Hohlzylinder aus wärmeisolierendem Stoff angeordnet, in. welche die Bremsscheiben mit Vorsprüngen eingreifen. Die zwischen den Bremsscheiben angeordneten, mit dem Radkörper umlaufenden Bremsbelaglamellen stützen sich mit Vorsprüngen auf zylindrischen Buchsen aus wärmeisolierendem Stoff ab, welche durch Stifte mit dem Radkörper in Verbindung stehen. Zwischen der Bremsbetätigungsvorrichtung und den Bremsscheiben ist in bekannter Weise ein wärmeisolierender Ring angeordnet.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt einen durch die Radachse gelegten Längsschnitt der Scheibenbremse und des Radkörpers; Fig. 2 stellt in vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt entlang der Linie A-B in Fig. 1 durch die Abstützung einer der Bremsscheiben auf dem Bremsträger dar.
Das Federbein 1 trägt mit Hilfe eines Leichtmetall-Kniestückes 2 die Radachse 3. Auf dieser ist mittels der Nadellager 4 und 5 der den Reifen 7 tragende Radkörper 6 gelagert. Dieser ist zweiteilig ausgebildet, um eine leichte Montage des Reifens vornehmen zu können. Das Kniestück 2 weist einen Flansch 8 auf, mit dem der Bremsträger 9 verschraubt ist. Dieser ist mit gleichmäßig an seinem Umfang verteilten halbzylindrischenAusnehmungen10 versehen, indenenwie Fig. 2 erkennen läßt - halbierte Hohlzylinder aus einem wärmeisolierenden Stoff 11 angeordnet sind. In die Isolierstücke 11 greifen mit halbzylindrischen Vorsprüngen die Bremsscheiben 12, 13 und 14 ein, so daß die Bremsscheiben nur in axialer Richtung frei beweglich sind. Zwischen den in. Umfangsrichtung nicht verdrehbaren Bremsscheiben laufen die mit dem Radkörper 6 kraftschlüssig verbundenen Bremsbelaglamellen 15 und 16 um. Diese bestehen aus geschlossenen Stahlringen, auf die Reibmetallsegmente aufgesintert sind. Die Bremsbelaglamellen 15 und 16 sind an ihrem Außenumfang - wie Fig. 1 zeigt - mit radialen Vorsprüngen 17 und 18 versehen, welche sich in Umfangsrichtung auf zylindrischen Buchsen aus wärmeisolierendem Stoff 19 abstützen, die ihrerseits durch Stifte 20 mit dem Radkörper 6 fest verbunden sind.
Der Bremsträger 9 weist auf der dem Federbein 1 zugewandten Seite eine ringförmige Ausnehmung 21 auf, in der - durch einen Kunstgummiring 22 abgedichtet - der ringförmige Bremsbetätigungskolben 23 axial verschiebbar gelagert ist. Dieser Kolbenring ist durch eine Tellerfeder 24 in seiner neutralen Stellung gehalten. Wird durch die Zuführungsleitung 25 Öl in die ringförmige Ausnehmung 21 gedrückt, dann werden die Bremsscheiben 12, - 13, 14 über den Kolbenring 23 und den wärmeisolierenden Ring 26 gegen die mit dem Radkörper 6 umlaufenden Belaglamellen 15 und 16 gedrückt.
Die Bremsscheibe 14 ist auf ihrer vom Federbein 1 abgewandten Seite axial durch einen Sprengring 27 gehalten. Dieser verhindert gleichzeitig das Herausrutschen der Hohlhalbzylinder aus wärmeisolierendem Stoff 11 aus den halbzylindrischen Ausnehmungen 10 des Bremsträgers 9.
Durch die Verwendung von Sintermetall für die Bremsbelagteile wird einmal das Wärmespeichervermögen gegenüber den sonst üblichen Belägen vergrößert, und die gesamte Bremseinheit erhält eine gleichmäßige Temperatur. Die Bremsscheiben und die Bremsbelaglamellen müssen so stark ausgebildet werden, daß ein Verzug durch die beim Landevorgang auftretende Temperatur verhindert wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Rad-Scheibenbremse für Luftfahrzeuge, da- durch gekennzeichnet, daß die als Wärmespeicherbremse ohne eine die Wärme aufnehmende Flüssigkeit ausgebildete Bremse durch wärmeisolierende Glieder (11, 19, 26) in bekannter Weise gegenüber dem Radkörper (6) und in bekannter Weise gegenüber der BremsWätigungsvorrickung (21, 22, 23) abgeschirmt ist. z. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in halbzylindrischen Ausnehmungen (10) des Bremsträgers (9) halbierte Hohlzylinder (11) aus wärmeisolierendem Stoff angeordnet sind, in welche die Bremsscheiben (12, 13, 14) mit Vorsprüngen eingreifen. 3. Bremse nach. Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die zwischen den Bremsscheiben (12,13,14) angeordneten, mit dem Radkörper (6) umlaufenden Bremsbelaglamellen (15, 16) mit Vorsprüngen (17, 18) auf zylindrischen Buchsen (19) aus wärmeisolierendem Stoff abstützen, welche durch Stifte (20) mit dem Radkörper (6) in Verbindung stehen. 4. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Bremsbetätigungsvorrichtung (21, 22, 23) und den Bremsscheiben (12, 13, 14) in bekannter Weise ein wärmeisolierender Ring (26) angeordnet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 476157, 488 326, 804 068; französische Patentschriften Nr. 759 942, 920 366, 1123 704; USA.-Patentschriften Nr. 229 922, 2158 337; Automobiltechnische Zeitschrift (ATZ), Jg. 52 (1950), S.173, 174.