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Förderanlage zum senkrechten Fördern von faserartigem Gut, insbesondere
Holzwolle Die Erfindung betrifft eine Förderanlage zum senkrechten Fördern von faserartigem
Gut, die insbesondere Holzwolle von einer Holzwollemaschine laufend in ein darüberliegendes
Stockwerk fördert bzw. dort unmittelbar in eine Presse leitet.
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Solche Anlagen sind in Form eines Gebläses oder als Förderband mit
spitzen Mitnehmern bekannt, haben aber die Nachteile, daß sie für diesen speziellen
Zweck unwirtschaftlich arbeiten, da das Gebläse bei dem notwendigen großen Rohrdurchmesser
einen hohen Kraftbedarf hat, zudem noch Staubbelästigung aufweist und das Förderband
sehr störanfällig ist, da sich Holzwolle um Wellen und Rollen wickeln kann, außerdem
besteht eine gewisse Unfallgefahr, da die spitzen Mitnehmer in das obere Stockwerk
hineinlaufen.
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Anlagen, bei denen das Fördergut durch laufend nachfolgendes Gut
laufend höher gedrückt und durch Rücklaufsperren gehalten wird, sind an sich bekannt,
aber für gleichförmiges Stückgut ausgelegt und zum Fördern von faserartigem Gut
ungeeignet, da die wieder abwärts laufenden Förderzinken den gleichen Weg, also
im Schacht abwärts gehen. Wenn auch die Zinken abwärts gehend dem darunterliegenden
Fördergut nachgebend ausweichen können, so besteht doch die Gefahr, daß die sehr
weiche Holzwolle von den Zinken durch den unter dem Schacht angebrachten Gitterrost
nach unten hindurchgedrückt wird und somit verloren ist.
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Es ist auch bereits bekannt, Futtermittel durch Druckkolben in senkrechte
Förderleitungen zu drükken und in diesen Rücklaufsperren anzuordnen. Derartige Anordnungen
sind jedoch für grobfaseriges Gut, wie Holzwolle, ungeeignet, da sich dieses zu
stark zusammenpressen würde, was zu Störungen führt. Außerdem sind bei diesen Anordnungen
zusätzliche Druckkolben erforderlich, welche das Gut dem Senkrechtförderer zuführen.
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Um diese Nachteile zu beseitigen, wird bei einer Förderanlage zum
senkrechten Fördern von faserigem Gut, die insbesondere Holzwolle von einerHolzwollemaschine
in ein darüberliegendes Stockwerk fördert bzw. unmittelbar in eine Presse leitet,
mit einer am unteren Ende des senkrechten Förderschachtes angeordneten, ein Zurückrutschen
des Gutes verhindernden Sperre erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das faserige Gut
durch Zinken einer gesteuerten Fördergabel in dem auf seiner Rückseite mit Schlitzen
versehenen Schacht senkrecht hochgedrückt wird, wobei sich die Fördergabel auf einer
elliptischen Bahn innerhalb des Förderschachtes aufwärts und außerhalb des Schachtes
abwärts bewegt
und gleichzeitig die am Antrieb auftretenden Belastungsschwankungen
durch eine als Kraftspeicher wirkende Blattfeder ausgeglichen werden.
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Bei dieser Anordnung wird die Holzwolle von der nachfolgenden laufend
höher gedrückt, bis sie am oberen Ende des Schachtes austritt. Der besondere Vorteil
ist hierbei, daß die Holzwolle ohne Staubbelästigung oder Unfallgefahr aus dem Schacht
leicht vorgepreßt austritt und unmittelbar in eine Presse geleitet werden kann.
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Getriebe zur Erzeugung einer elliptischen Bahn sind in Form einer
Kurbelwelle mit aufgelagertem Arm, der an einem Ende mittels Lenker gehalten wird
und dessen anderes Ende bei Drehung der Kurbelwelle eine Ellipse beschreibt, an
sich bekannt, sind aber in dieser Form für diese Anlage nicht brauchbar, da eine
am vorderen Ende dieses Armes fest angebrachte Fördergabel im unteren Punkt schräg
nach unten gestellt wäre und somit die Holzwolle nicht aufnehmen könnte; desgleichen
würde im oberen Punkt ein Schermoment an derhinteren Rückwand des Schachtes entstehen,
da die Fördergabel schräg nach oben steht.
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Um zu erreichen, daß die Zinken der Fördergabel im untersten Punkt
ihrer Bahn schräg nach oben stehen, also die Holzwolle gut aufnehmen, und im obersten
Punkt schräg nach unten weisen, um eine Scherwirkung zwischen den Zinken und dem
Gut zu vermeiden, wird in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß die
Fördergabel mit einem Schwinghebel durch zwei Lenker verbunden ist, deren Anlenkpunkte
an der Gabel näher zusammen liegen als ihre Anlenkpunkte an dem Schwinghebel. Die
Zinken sind auf der Oberkante gewölbt und abgerundet, so daß ein sanftes Herausziehen
aus dem Schacht voll gewährleistet ist.
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Weiterhin sollen die auftretenden Belastungsschwankungen ausgeglichen
werden, welche dadurch auftreten, daß beim Aufwärtsdrücken eine hohe Belastung und
beim Abwärtsgehen der Fördergabel völliger Leerlauf des Antriebsmotors eintritt.
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Vorrichtungen zum Ausgleichen von Belastungsschwankungen sind in
Form von Gegengewichten oder Schwungrädern an sich bekannt, haben aber für diese
Anlage den Nachteil, daß das Gegengewicht ein sehr hohes Totgewicht bedingt, da
das ganze Gewicht des sich im Schacht befindlichen Gutes, das Gewicht der Fördergabel
und der Reibungswiderstand ausgeglichen werden müssen. Zudem wirken sich die bei
dem Kurbelantrieb auftretenden Beschleunigungen hierbei ungünstig aus. Die gespeicherte
Energie eines Schwungrades würde viel zu früh abgebaut sein, da sich das Kurbelgetriebe
sehr langsam dreht, etwa 4 Ulmin.
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Es wird daher in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen,
daß die Blattfeder am Rahmen des Förderers befestigt ist und über einen weiteren
Lenker mit einem der die Gabel tragenden Lenker verbunden ist. Die Blattfeder nimmt
beim Abwärtsgehen des Armes Energie auf, da sie mit den die Gabel tragenden Lenkern
gelenkig verbunden ist.
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Beim Aufwärtsgehen der Fördergabel gibt die Blattfeder die gespeicherte
Energie an diese ab. Der besondere Vorteil liegt darin, daß dieser Ausgleich unabhängig
von der Bewegungsgeschwindigkeit und ohne hohes Totgewicht in harmonischem Kräfteverhältnis
zu der auftretenden Belastung und der Eigenart des Kurbelgetriebes arbeitet.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung ausführlich
erläutert. Die Die Abb. 1, 2 und 3 zeigen in der Seitenansicht drei verschiedene
Arbeitsphasen; die Draufsicht zeigt, das nur die Zinken der Fördergabel durch Schlitze
auf der Rückseite des Schachtes eingreifen, die Fördergabel gelenkig angebracht
ist und der Lenker 1 auf einer seitlich gelagerten Kurbel gelagert ist. Die Steuerung
wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit in der Draufsicht nicht mitgezeichnet.
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Gemäß Abb. 1 befindet sich die am vorderen Ende des Lenkers 1 gelenkig
angebrachte Fördergabel 2 im unteren Punkt und greift, mit den Zinken schräg nach
oben stehend, durch die Schlitze 3 der hinteren Rückwand in den Schacht 4 ein, während
auf dem Gitterrost 5 laufend Holzwolle von einer Herstellungsmaschine in den unteren
Teil des Schachtes 4 gelangt.
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Abb. 2 zeigt die bereits leicht nach unten geneigten in den Schacht
hineinragenden Zinken der Fördergabel, die Holzwolle an der nachgebenden Rückfallsperre
6 vorbei in den oberen Teil des Schachtes 4 drücken. Die Rückfallsperre ist in ihrer
Form und Anbringung so gestaltet, daß sie die darüberliegende Holzwolle nicht einklemmt.
Durch die Zugfedern 7 wird die Rückfallsperre 6 wieder in die alte Lage gebracht,
sobald die Zinken den Schacht nach hinten verlassen.
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Die elliptische Bahn der Fördergabel wird in bekannter Weise dadurch
erreicht, daß etwa die Mitte des Lenkers 1 auf dem Zapfen 8 einer Kurbel gelagert
ist und das hintere Ende im Gelenkpunkt9 mittels eines Schwinghebels 10 im Gelenkpunkt
11 am Rahmen angelenkt ist.
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Abb. 3 zeigt das Austreten der Zinken aus dem Schacht. Die Kurbel
ist etwa im hinteren Punkt und der Arm befindet sich etwa in halber Höhe, die Fördergabel
ist wieder nach oben geneigt. Durch Vergleichen der Abb. 2 und 3 erkennt man den
harmonischen Verlauf der auf der Oberkante gewölbten Zinken und das Zusammenwirken
mit der Rückfallsperre 6, deren Oberkante genau den Platz einnimmt, den die Zinken
verlassen.
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Die Steuerung der Fördergabel 2 wird dadurch erreicht, daß diese
am vorderen Ende des Lenkers 1 im Punkt 12 gelenkig gelagert ist und im Punkt 13
mittels Lenker 14 mit dem verlängerten Schwinghebell0 im Punkt 15 gelenkig verbunden
ist. Der Abstand der Gelenkpunkte 12 undl3 voneinander ist geringer als der der
Gelenkpunkte 9 und 15, wodurch sich die günstigen Neigungswinkel der Fördergabel
in allen Punkten der Bahn ergeben.
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Die Blattfeder 16, die mittels eines Lenkers 17 mit dem Lenker 1
im Punkt 18 verbunden ist, speichert beim Abwärtsgehen des Armes Energie, die beim
Aufwärtsgehen den Antriebsmotor unterstützt und das Getriebe entlastet. Der Anlenkpunkt
18 ist dem Federweg entsprechend zwischen dem Anlenkpunkt 9 und dem Kurbelzapfen
8 angebracht. Der Lenker 17 überträgt die vertikale Bewegung auf die Blattfeder
16 und gleicht durch die horizontale Bewegung die Progressivität der Blattfeder
16 aus bzw. gewährleistet dadurch eine günstige Kräfteverteilung.