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Laufreiniger für Gewehre Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Reinigen des Gewehrlaufes von Pulverresten, Bleirückständen, ölrückständen und ähnlichen
Verschmutzungen. Bisher benutzte man dazu meist Werg, das über einen Metallkern
gewickelt wurde. Es gehört Geschick und Übung dazu, die Reinigung damit vollständig
durchzuführen. Man muß sehr achtgeben, den Lauf nicht zu beschädigen, und das Werg
nimmt verhältnismäßig viel von dem teuren Gewehröl auf.
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Es sind vielgliedrige Reinigungsketten bekannt, deren einzelne kurze
stabförmige Glieder von mantelartigen, wesentlich stärkeren Kunstharzkörpern, Filz-oder
Metallkörpern umgeben sind. Die Mantelkörper sind auf den Stäben aufgeschoben und
beispielsweise durch eine Klebemasse dauernd mit ihnen verbunden. Zwischen den stabförmigen
Gliedern sind Verbindungsösen eingesetzt.
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Beim Einführen der Kette in den Lauf sind Beschädigungen an den Enden
des Laufes durch die Metallteile nicht ausgeschlossen. Außerdem läßt sich eine dünne
Hanf- oder Wergschicht an den einzelnen kurzen Gliedern schlecht anbringen. Die
Vielgliedrigkeit eines Laufreinigers, noch dazu mit mehrerlei Arten von Gliedern,
ist meist unerwünscht.
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Ein weiterer bekannter Laufreiniger, der auf einem mit Gewinde versehenen
Kernstück einer Aluminium-Legierung aufgebaut ist, besteht ebenfalls aus mehreren
Teilen. Ein Messinggewindering auf dem Zapfen dieses Kernstücks und ein ebenfalls
aus Messing bestehendes Endstück sowie der kolbenartige Mittelteil des Kernstücks
werden von einem elastischen, aus Gummi bestehenden Mantel umgeben. Über diesen
wird ein Putztuch gelegt. Beim Reinigungsvorgang soll sich der Mantel in der Längsrichtung
strecken. Die Länge des beim Reinigen wirksamen Teils erreicht noch nicht das Doppelte
des Rohrinnendurchmessers. Für Gewehrläufe, Jagdbüchsen und ähnliche Waffen kleinen
Kalibers mit entsprechend geringem Innendurchmesser ist ein Reiniger mit diesem
Aufbau kaum brauchbar. Jedenfalls würde sich die nötige Elastizität und Haltbarkeit
bei Benutzung eines zusammengesetzten Metallkerns und den bei geringem Innendurchmesser
recht dünnen Schichten des Gummimantels und des Reinigungstuches schwerlich erreichen
lassen.
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Weiter ist es bekannt, ein beliebiges mit Werg umhülltes Reinigungsgerät
mit einem Putzstock zu betätigen, der mit Kunststoff umkleidet ist, um eine Beschädigung
des Laufes zu verhindern.
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Schließlich ist ein kolbenartiger, kurzer Reinigungskörper bekannt,
dessen Kolben aus mehreren auswechselbaren scheibenförmigen Putzkörpern aus Kunststoffschaum
gebildet ist.
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Demgegenüber ist der neue Laufreiniger durch einen einfachen, zylindrischen,
insbesonderen hohlen Kunststoffkolben von 4 bis 8 Kalibern Länge gekennzeichnet,
der mindestens einen festen Zylinderboden aufweist, an dem ein Stab oder ein Nylonfaden
für die Betätigung angeienkt ist. Die hohle Ausbildung erhöht die Elastizität und
spart gleichzeitig an Kunststoff. Die Herstellung ist ebenfalls einfach, zumal,
wenn der Hohlkolben einseitig offen ausgeführt wird. Der Reinigungsstab greift dann
am geschlossenen Ende des Kolbens an.
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Will man den Reinigungskolben in beiden Richtungen nur durch Zug bewegen,
so wird der Kolben symmetrisch ausgebildet, also an beiden Enden mit einem Boden
und mit Befestigungs- oder Verbindungsmitteln versehen, mit denen er an einem Stab
oder z. B. an einem Nylonfaden angeschlossen werden kann. Ist der Kolbenkörper einseitig
offen, so wird er durch einen Pfropfen oder sonstigen Verschluß geschlossen, der
durch Verschraubung, Bajonettverschluß oder Schnappwulst mit dem Kolben verbunden
wird.
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Der lange Reinigungskolben ist gut geführt, eckt also nicht an, und
kann sich in der gesamten Länge ohne Hemmung durch einen metallartigen Grundkörper
dehnen und damit gut an die Verhältnisse im Lauf anpassen.
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Man kann einen solchen Kolben auch in Verbindung mit Werg benutzen,
indem man die zylindrische Kolbenfläche mit einem Gewinde versieht, das mit Werg
ausgefüllt wird und den Außendurchmesser des Gewindes so bemißt, daß auch der Kolbenkörper
mit seinen Gewindeaußenrändem noch mit dem Lauf in Berührung kommt. Dann wird das
Werg den größten Teil der Laufverschmutzung entfernen, und
die Gewinderänder
nehmen die härteren Reste mit sich.
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Vielfach wird das Auf- und Abwickeln von Werg noch als lästig empfunden.
Nach der weiteren Erfindung wird eine dünne Spule aus Werg oder einem ähnlichen
Stoff fabrikmäßig hergestellt und als Ganzes auf den Reinigungskolben aufgeschoben.
Die Spule kann z. B. auf Papier oder Pappe gewickelt oder auch durch einen Klebstoffanstrich
an der Innenseite befestigt werden, so daß sie ihre Form beibehält.
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Zum Reinigen wird die Spule auf den Mantel des Reinigungskolbens aufgebracht
und befestigt. Bei einem Hohlkörper kann der Endverschluß dazu dienen, die Spule
auf dem Kolben zu halten, sei es, daß der Verschluß einen entsprechend überstehenden
Rand hat, sei es, daß er als Pfropfen in den Kolben eingesetzt wird und dann durch
Spreizung und Vergrößerung des äußeren Kolbendurchmessers die Spule durch keibungsschluß
hält.
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Die Wer,-spule ist elastisch genug, um sich in die Züge des Laufes
einzupressen, wiederum auch fest genug, um z. B. Pulveransätze mitzunehmen. Gegebenen-falls
können der Rand des Verschlusses und ein am anderen Ende des Reinigerkolbens vorgesehener
Bund so weit überstehen, daß er an der Reinigung ebenfalls teilnimmt, ähnlich wie
das zuvor für die Gewinderänder beschrieben wurde.
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Da die Spule dünn sein kann - für viele Zwecke wird 1.`@ bis 1 mm
Stärke genügen -, so nimmt sie auch nicht viel Öl auf, auch kann sie mehrfach verwendet
werden.
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Das Auswechseln ist recht einfach. Der Verschluß wird entfernt, die
verbrauchte Spule abgenommen und eine neue an ihre Stelle gesetzt. Eine Packung
Spulen wird vorrätig gehalten; verbrauchte Spulen können fortgeworfen werden, da
sie nur wenig kosten.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele, jedesmal im Längsschnitt,
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt einen Kunststoff-Reinigungskolben im Gewehrlauf; Fig.2
gibt einen ähnlichen Reiniger für eine Schrotbüchse wieder; Fig. 3 stellt einen
Reiniger mit Gewinde dar; Fig. 4 und 5 zeigen Reiniger mit Wergspulen.
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Bei der Ausführung nach Fig. 1 wird durch den Lauf 1 der Hohlkolben
2 aus Kunststoff hindurchgezogen. Der Stab oder die sonstige Handhabe zum Bewegen
des Kolbens greift bei 3 im Boden 4 mit einem Niet, einer Schraube od. dgl.
an. Der Kolben ist so weit elastisch gehalten, daß er in die Züge des Laufes eindringt
und sie reinigt.
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Für Schrotbüchsen nach Fig. 2 ist der Kolben 2 entsprechend größer;
seine Elastizität braucht nicht so groß gehalten zu werden wie beim Reinigungskolben
nach Fig. 1, da Schrotbüchsen keine Züge aufweisen. Der Kolben nach Fig. 2 ist symmetrisch
ausgebildet, an beiden Enden befinden sich in den Böden 4 die Anschlußmittel 3 für
die Stange oder den Faden, mit dessen Hilfe der Kolben durch den Lauf hin- und hergezogen
wird.
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Nach Fig. 3 kann der Kolben 12 auch einseitig offen sein. Er weist
ein Gewinde 14 auf, in welches Hanf oder Werg eingedreht wird. Die äußeren
Gewinderänder IS tragen zur Reinigung des Laufs mit bei. Der Reinigungsstab greift
bei 13 am Boden 16 an.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 wird auf einem Grundkörper
32 eine Spule oder Büchse 36 auswechselbar aufgebracht, die Werg oder ein sonstiges
Reinigungsgewebe enthält. Die Spule 36 wird einerseits durch eine Verschraubung
37 und andererseits durch den Rand 38 festgehalten. Die Ränder 37 und 38 können
im Durchmesser so groß gehalten sein, daß sie an der Reinigung mit teilnehmen.
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Bei der Ausführung nach Fig. 5 wird in das offene Ende des Hohlkolbens
42 ein Wulstverschluß 47 eingesetzt; dieser drückt den Grundkörper etwas auseinander,
so daß die Spule 36 allein durch die Reibung festgehalten werden kann.