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Kolotomiebeutel Die Erfindung bezieht sich auf einen Kolotomiebeutel
aus flüssigkeitsdichtem, biegsamem Folienwerkstoff, z. B. Kunststoffolie, der als
flacher, im allgemeinen rechteckiger Beutel ausgebildet ist, und betrifft die Anordnung
einer Klebeschicht um die Eintrittsöffnung.
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Es sind bereits Kolotomiebeutel bekannt, bei denen um die Eintrittsöffnung
eine pflasterartige Klebeschicht zum Aufkleben des Beutels auf die Haut angeordnet
ist. Bei dieser Art der Befestigung von Kolotomiebeuteln am Körper wird jedoch durch
die Schweißabsonderung, insbesondere durch die über dem Beutel liegende Bekleidung
und den hohen relativen Feuchtigkeitsgehalt im Beutelinneren, die Klebwirkung des
Pflasters innerhalb kurzer Zeit aufgehoben. Es ist die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe die Klebkraft des Pflasters dadurch ganz erheblich zu verlängern, daß die
Klebeschicht in der z. B. zur Belüftung der Wunde bei Schnellverbänden bekannten
Weise Perforationen aufweist, die durch entsprechende Perforationen in der Beutelwandung
mit dem Inneren des Kolotomiebeutels in Verbindung steht. Durch diese Anordnung
wird entgegen der dem Fachmann geläufigen Annahme, daß durch die Öffnungen die Feuchtigkeit
im Inneren des Kolotomiebeutels die Klebewirkung des Pflasters vermindern wird,
eine wesentliche Verlängerung der Zeit erreicht, in der das Pflaster ausreichend
auf der Haut klebt. In der Regel haftet durch diese erfindungsgemäße Anordnung der
Kolotomiebeutel so lange, bis er gefüllt ist und ausgewechselt werden muß.
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In besonderen Fällen, insbesondere bei ungünstigen klimatischen Verhältnissen
oder bei einem sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt im Inneren des Beutels, kann ein Eindringen
der Feuchtigkeit in die Öffnungen in der Klebeschicht und der Beutelwandung gemäß
der Erfindung dadurch verhindert werden, daß die Perforationen in der Beutelwandung
um ein Mehrfaches kleiner als die Perforationen in der Klebeschicht sind, wobei
die Größe der Perforationen in der Beutelwandung so gewählt ist, daß unter Berücksichtigung
der Viskosität bzw. der Oberflächenspannung des Beutelinhaltes ein Austreten des
Beutelinhaltes durch diese Öffnungen bei dem durch die in der Praxis vorkommende
Druckbelastung entstehenden Innendruck des Beutels ausgeschlossen ist. Gemäß der
Erfindung können die Perforationen in der Klebeschicht und/oder in der Beutelwandung
schlitzförmig ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Kolotomiebeutel gemäß der Erfindung, mit
Blick auf die Seitenfläche des Beutels, Fig. 2 einen Schnitt durch denselben Beutel
nach der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine abgeänderte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Beutels, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt
durch die Seitenwand des Beutels in vergrößertem Maßstab, wobei die erfindungsgemäßen
Schweißlöcher zu sehen sind, Fig. 6 ebenfalls in größerem Maßstab einen Schnitt
durch die Seitenwand des Beutels eines anderen Ausführungsbeispiels mit erfindungsgemäßen
Perforationen und Schweißlöchern, und Fig. 7 und 8 verschiedene Muster für die Anordnung
von Schweißlöchern in einem erfindungsgemäßen Beutel.
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In den Fig. 1 und 2 ist ein geschlossener, rechteckiger und flacher
Behälter 1 dargestellt, welcher aus einem flüssigkeitsdichten, dauerhaften, dünnen
Blattmaterial, wie beispielsweise Kunststoffolie, hergestellt ist. Die eine nachgiebige
Seitenwand 2 des Behälters 1 ist mit einer Öffnung 3 versehen, um welche herum eine
aus nachgiebiger Klebesubstanz bestehende Schicht 4 angeordnet ist, und zwar vorzugsweise
in solcher Weise, daß sich während des Gebrauchs die obere Kante des geschlossenen
Beutels in einem kleinen Abstand von der oberen Kante der Klebeschicht befindet.
Rings um die Öffnung 3 kann gemäß Fig. 3 und 4 ein Verstärkungsring 5 vorge-
sehen
sein, welcher gleichfalls biegsam ist und beispielsweise aus einem festeren Material
als die Klebeschicht besteht, wobei der Ring 5 flüssigkeitsdicht an der nachgiebigen
Seitenwand 2 angeklebt, angeschweißt oder sonstwie daran befestigt ist. Die freie
Oberfläche des Verstärkungsrings 5 ist mit einer Klebeschicht 6 versehen, und die
Öffnung 7 des Ringes ist koaxial zur Öffnung 3 des Beutels angeordnet. Der eine
Kantenabschnitt 8 des Behälters kann in einem geringen Abstand von der Kante 9 des
Verstärkungsringes 5 parallel zu dieser Kante verlaufen, um dem Kantenabschnitt
8 beim Gebrauch des Beutels eine passende Abstützung durch die Kante 9 des Verstärkungsringes
zu verleihen. Die von der Öffnung3 abgekehrte Kante 10 des Behälters kann durch
einfaches Umfalten des Materials hergestellt werden, während die übrigen Kanten
11 des Behälters vorzugsweise durch Kleben oder Schweißen miteinander verbunden
werden, so daß der Behälter mit Ausnahme seiner Öffnung 3 längs aller Kanten desselben
hermetisch abgedichtet ist. Eine aus Folie und Klebeschicht bestehende Scheibe 12,
welche durch teilweises Stanzen der Öffnung 3 in der Seitenwand 2 des Beutels entstanden
ist, ist am Umfang der Öffnung3 an einem Teil desselben oder längs einer auslaufenden
Linie in der Folie und der Klebeschicht lösbar angebracht. Die Scheibe 12 kann bei
Gebrauch abgelöst und vorübergehend an jeder gewünschten Stelle an der Außenseite
des Beutels, wie bei 13 angedeutet, angebracht werden, nur zur Verfügung stehen,
wenn der Benutzer zu irgendeiner Zeit wünscht, den Beutel von angesammelten intestinalen
Gasen zu befreien und wenn er beispielsweise für diesen Zweck den Beutel mit einer
Nadel durchsticht, wobei die Scheibe 12 dann dazu dient, um hernach die Durchbohrungsstelle
14 wieder zu verschließen. Die Klebeschicht 4 und die benachbarte Seitenwand 2 können
bei einem Ausführungsbeispiel mit einer Anzahl Schweißlöcher 15 versehen werden,
welche durch diese beiden Teile hindurchreichen und einen Durchmesser von ungefähr
1/2 mm besitzen, wobei diese Löcher mit einem wechselseitigen Abstand von 3 bis
4 mm voneinander angeordnet sind. Die Schweißlöcher 15 sind im mittleren Teil der
Klebeschicht vorgesehen, während die äußeren Kantenteile dieser Schicht und die
um die mittlere Öffnung herum liegenden Teile keine solche Löcher aufweisen. Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel sind Perforationen 16 (Fig. 6) von relativ großem
Durchmesser, beispielsweise 2 mm, in der
eigentlichen Klebeschicht vorgesehen, und
innerhalb der Querschnittsfläche von jeder dieser Perforationen besitzt die Wand
2 des Beutels mindestens ein Schweißloch 15 von wesentlich kleinerem Durchmesser,
beispielsweise t/2 mm. Die genannten Perforationen und die Schweißlöcher dienen
dazu, um an der Haut ausgeschiedene Schweißtropfen nach dem inneren Raum des Beutels
1 zu leiten. Der gleiche Zweck kann bei einer anderen Ausführungsform erzielt werden,
indem man die Klebeschicht - mit Ausnahme der Teile dieser Schicht, die sich längs
ihrer Kanten und um die Beutelöffnung herum befinden - mit länglichen Schlitzen
versieht, die sich durch die Folie und die Klebeschicht so hindurch erstrecken,
daß die Klebeschicht ein zusammenhängendes Netzwerk von einem beliebigen, vorbestimmten,
durch die Schlitze-geteiltes Muster bildet.