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Photographisches Kopiergerät Die Erfindung bezieht sich auf ein photographisches
Gerät zum optischen oder Kontaktkopieren auf Kopiermaterial, das unter dem Einfluß
von Lichtern verschiedener spektraler Zusammensetzung verschieden kontrastreich
arbeitet, unter Benutzung zweier Lichtquellen mit in ihrer Wirkung auf die Gradation
unterschiedlichem Charakter und regelbarem Anteilverhältnis.
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Photographisches Material, das bei Belichtung mit einer bestimmten
Wellenlänge eine Gradation und bei Belichtung mit einer anderen Wellenlänge eine
andere Gradation ergibt, ist bekannt und wird als Multikontrastpapier bezeichnet.
Der Vorteil dieser Klasse von Kopierpapier besteht darin, daß Kopiervorlagen verschiedener
photographischer Charakteristiken, also einerseits kontrastreiche und andererseits
flache Originale, auf ein und dasselbe Kopierpapier kopiert werden können, indem
man zum Ausgleich der Kontraststufe der jeweiligen Vorlage das Verhältnis der aufgestrahlten
Lichtintensität zwischen zwei vorher bestimmten spektralen Komponenten in einfacher
Weise entsprechend einstellt.
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Bisher wurden diese Kopierpapiere in Geräten mit einer Lichtquelle
verarbeitet, und der Bedienungsmann schaltete in den Strahlengang nach Bedarf Filter
ein, beispielsweise ein für blaue Strahlen durchlässiges Filter für die erste Belichtung
und ein nur für gelbe Strahlen durchlässiges Filter für die zweite Belichtung. Das
Verhältnis der beiden Belichtungszeiten bestimmte den in der Kopie erzielten Kontrast
innerhalb der Materialkonstante des betreffenden Kopiermaterials, nämlich der höchsten
und geringsten Dichte, die das Material zu korrigieren vermag. Diese Arbeitsweise
ist nicht nur zeitraubend, sondern erfordert auch hohe Belichtungsstärken wegen
der Lichtverluste, die sich aus der Anwendung normaler Farbfilter ergeben. Ferner
ist ein Beleuchtungssystem für photographische Kopiergeräte, welches zwei Lichtquellen
unterschiedlicher photographischer Aktinität besitzt, deren Anteilverhältnis regelbar
ist, bekannt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Gerät für Multikontrast-Kopiermaterial
das Auswechseln von Filtern zu vermeiden und damit die Bedienung zu vereinfachen.
Außerdem sollen die Kopier-Lichtverluste verringert und der erforderliche Zeitaufwand
verkürzt werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß eine dichroitische Filtereinrichtung
vorgesehen ist, welche die Auswahl von Lichtstrahlen bestimmter Spektralbereiche
von jeder der Lichtquellen gestattet und die ausgewählten Lichtstrahlen beider Lichtquellen
gleichzeitig auf das zum Kopieren zu durchleuchtende Original richtet. Vorzugsweise
sind dabei die Strahlungsachsen der beiden Lichtquellen gegeneinader in einem Winkel
von 90° angeordnet, und die von beiden Lichtquellen ausgehenden Lichtstrahlen werden
von der dichroitischen Filtereinrichtung geschnitten. Die beiden Lichtquellen können
beispielsweise aus Gasentladungslampen bestehen, in deren Strahlenachsen ein dichroitisches
Filter in einem Winkel von 45° eingeschaltet ist, welches von dem einen Strahlenbündel
die blauen Strahlen durchtreten läßt und vom anderen Strahlenbündel die gelben Strahlen
reflektiert. Jeder der Lichtquellen kann ein elektrischer Kondensator mit Einrichtungen
zur gesonderten und gegebenenfalls unterschiedlichen Aufladung der Kondensatoren
zugeordnet sein. Außerdem können Einrichtungen vorgesehen werden, welche die beiden
Kondensatoren gleichzeitig durch die ihnen zugeordneten Lichtquellen entladen zwecks
Durchleuchtung des im Strahlengang angeordneten und im Kontakt oder im optischen
Abstand zum Kopiermaterial stehenden Originals oder Negativs. Zur differenzierten
Aufladung der beiden Kondensatoren können zwei parallel zur Stromquelle geschaltete
Potentiometer und außerdem eine Schalteinrichtung vorgesehen sein, die in ihrer
einen Stellung je einen der Kondensatoren mit je einem Schieber der Potentiometer
zusammenschaltet und in der anderen Stellung jeden der Kondensatoren parallel mit
einer der Lichtquellen schaltet.
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Beispielsweise Ausführungen des Geräts nach der Erfindung sind in
den Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung
einen Vergrößerungsapparat mit zwei Lichtquellen und einem besonderen, deren Strahlengänge
schneidenden Filter; Fig. 2 zeigt schematisch die Anordnung der Lichtquellen und
des Filterelements für ein Kontaktkopiergerät; Fig. 3 zeigt ein Schaltdiagramm der
Stromzuführungskreise der Lichtquellen mit definierter Speisung derselben.
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Der Vergrößerungsapparat nach Fig. 1 entspricht in seinen Hauptteilen
der üblichen Bauart solcher Geräte, ist aber darüber hinaus im Sinne der vorliegenden
Erfindung ausgebaut.
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Das Gehäuse 4 enthält in seinem Oberteil die Lichtquelle 5, die entweder
irgendeine Glühlampe oder vorzugsweise eine Gasentladungslampe ist. Ein Paar Kondensorlinsen
6 und 7 sind vorgeschaltet, um den Strahlenkegel der Lichtquelle 5 zusammenfassen
und auf das Original oder Negativ 11 zu richten. Die scharfe Einstellung des Bildes,
das dabei auf dem auf der Grundplatte 10 angeordneten lichtempfindlichen Kopiermaterial
entworfen wird, erfolgt durch das übliche Hin- und Herbewegen der Linse 8 mit Hilfe
des Stellknopfes 9. Das gewünschte Format der Vergrößerung wird in üblicher Weise
dadurch eingestellt, daß das Vergrößerungsgerät mit Hilfe der Manschette 13 an der
Säule 12 auf und nieder bewegt und mit Hilfe der Klemmschraube 14 in den verschiedenen
gewünschten Stellungen festgelegt wird.
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Das Gehäuse 4 besitzt einen in einem Winkel von ungefähr 90° zur Hauptachse
angeordneten seitlichen Ansatz 15, in dem sich eine zweite Lichtquelle16 und ein
Paar Kondensorlinsen 17 und 18 befinden. Infolge dieser Anordnung schneiden sich
auch die von den beiden Lichtquellen 5 und 16 ausgehenden Lichtstrahlen in einem
Winkel von etwa 90°. In der Schnittebene der beiden Strahlenbündel ist ein Filter
20 derart eingeschaltet, daß das von der Lichtquelle 5 ausgehende Strahlenbündel
hindurchtreten kann, während der Lichtstrahl der Lichtquelle 16 reflektiert, und
zwar in eine Richtung senkrecht zum zu kopierenden Orignial abgelenkt wird.
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Das Filterelement 20 ist ein Spezialfilter, das in der Fachliteratur
als dichroitischer Spiegel oder als Interferenzfilter bezeichnet wird. Es besitzt
die Eigenschaft, daß es ein verhältnismäßig langes Wellenlängenband entweder durchtreten
läßt oder reflektiert. Das durchtretende Wellenlängenband und das reflektierte Wellenlängenband
können nach Wunsch in verschiedenen Spektralgebieten liegen.
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Dichroitische Filter bestehen aus einer halbdurchlässigen Metallschicht,
die im allgemeinen auf eine Glasplatte aufgedampft ist. Die Dicke der Metallschicht
oder die Zahl von Metallfilmen, die zwischen Glasplatten eingeschlossen werden können,
bestimmt die Wellenlänge des Maximums der Durchlässigkeit.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird das Filterelement 20 so
gestaltet, daß es von der Lichtquelle 5 nur den blauen Teil des Spektrums durchläßt,
von der Lichtquelle 16 dagegen die gelbe Strahlung reflektiert. Das Licht, das insgesamt
im Gerät nach der Erfindung durch das Negativ hindurch auf das Kopiermaterial trifft,
ist daher ein Gemisch von gelben und blauen Strahlen. Diese Farben werden entsprechend
den photographischen Charakteristiken des jeweils verarbeiteten Multikontrastmaterials
gewählt. Ein solches Material kann beispielsweise unter blauem Licht eine Gradation
mit hoher Dichte und unter gelbem Licht eine Gradation mit niederer Dichte ergeben,
d. h. in dem einen Fall kontrastreich, im anderen Fall kontrastarm arbeiten. Man
erhält die richtige Gradation für ein gegebenes Negativ durch Einstellung des Verhältnisses
von gelben und blauen Strahlen im Kopierlicht, das auf das Negativ 11 fällt.
Ist das Negativ kontrastarm und erfordert infolgedessen hohen Kontrast beim Kopieren,
so benutzt man überwiegend den blauen Teil des Spektrums, während kontrastreiche
Negative einen stärkeren Anteil des gelben Bereichs des Spektrums benötigen.
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Um die differenzierte Belichtung in bezug auf die beiden Specktralbereiche
zu erzielen, kann ein Schaltschema nach Fig. 3 angewandt werden. Dasselbe stellt
einen üblichen Stromkreis für Gasentladungslampen dar, die durch die Bezugszeichen
5 und 16 angedeutet sind und damit auf die entsprechenden Teile des Gerätes von
Fig. 1 Bezug nehmen.
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Als Stromquelle ist beispielsweise die Batterie 22 vorgesehen, die
mit Hilfe der Leiter 23 und 24 parallel mit den Potentiometern 25 und 26 geschaltet
ist. Die Rückleitung des Stromes läuft über den Leiter 24 zum einen Pol der Batterie
22.
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Je ein Pol der Kondensatoren 27 und 28 ist mit dem Leiter 24 verbunden,
während der jeweils andere Pol der Kondensatoren 27 und 28 mit den Kontakten 29
bzw. 30 der Schalter 31 bzw. 32 verbunden ist. In einer Stellung des Schalters 31
verbindet der Kontakt 29 den Kondensator 27 mit dem Schieber 33 des Potentiometers
25, während gleichzeitig der Kontakt 30 des Schalters 32 den Kondensator 28 mit
dem Schieber 34 des Potentiometers 26 verbindet. In dieser Stellung ,ist der Stromkreis
der Batterie 22 geschlossen, so daß die beiden Kondensatoren 27 und 28 zu Spannungen
aufgeladen werden, die durch die jeweilige Stellung der Schieber 33 bzw. 34 bestimmt
sind. Die gestrichelten Linien deuten an, daß die beiden Schieber mechanisch miteinander
derart gekuppelt sind, daß der eine immer sich in Richtung auf das niedere oder
Grundpotential einstellt, wenn der andere sich in Richtung eines hohen Potentials
bewegt, bezogen auf den Leiter 24.
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Infolgedessen werden die Kondensatoren 27 und 28 gleich hoch geladen,
wenn die Schieber 33 und 34 sich in ihren Mittelstellungen befinden (in der Zeichnung
dargestellt). In jeder anderen Stellung der Schieber 33 und 34 findet eine differenzierte
Aufladung der Kondensatoren 27 und 28 statt, wobei deren Verhältnis durch die relative
Stellung der Schieber 33 und 34 bestimmt ist.
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Nachdem die Kondensatoren aufgeladen sind, werden die Kontakte 29
und 30 der Schalter 31 bzw. 32 in die entgegengesetzten Stellungen bewegt, so daß
der Kondensator 27 seine aufgespeicherte Energie durch die Lichtquelle 16 entlädt,
während der Kondensator 28 dasselbe durch die Lichtquelle 5 tut. Die relative Stärke
der Lampen 5 und 16, die durch das Verhältnis der in den Kondensatoren 27 und 28
aufgespeicherten Energiemengen bestimmt ist, bestimmt auch das Verhältnis von blauem
zu gelbem Licht in der dem Kopierhalter zugeführten Gesamtlichtmenge.
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Nach dem gleichen Prinzip können auch Kontakt-Kopiergeräte eingerichtet
werden. Die Anordnung ist schematisch in Fig. 2 gezeigt. Das von den Lichtquellen
5 und 16 ausgehende Licht erfährt an dem dichroitischen Filter 20 seine spektrale
Aufspaltung und kann danach unmittelbar den Kopierrahmen 36
beleuchten,
indem ein Negativ in Kontakt mit einem Multikontrast-Kopiermaterial angeordnet ist.