DE1109833B - Verfahren zur Gewinnung kristallisierter Wirkstoffe aus Milzen von Warmbluetern - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung kristallisierter Wirkstoffe aus Milzen von WarmblueternInfo
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- A61K35/12—Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
- A61K35/28—Bone marrow; Haematopoietic stem cells; Mesenchymal stem cells of any origin, e.g. adipose-derived stem cells
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Description
- Verfahren zur Gewinnung kristallisierter Wirkstoffe aus Milzen vonWarmblütern Auf Grund der Untersuchung der Wirkung alkylierender Substanzen mit cytostatischen Effekten auf Tumoren und Leukämiezellen ließ sich zeigen, daß die zunächst angenommene selektive Wirkung mehr theoretische als praktische Bedeutung besitzt. Vielmehr kommt es bei Anwendung in der Humanmedizin nicht nur zu einer Hemmwirkung auf das Tumorwachstum und einer Inhibition des leukämischen Gewebes im Knochenmark und den extramedullären Geweben, sondern auch zu einer allgemeinen Proliferationshemmung, die sich in zunehmender Leukopenie, Thrombocytopenie, Entwicklungsstörungen der Geschlechtsdrüsen, Wachstumsstörungen des Haares und der Nägel äußert. Bei jugendlichen Tieren kann sogar Zwergwachstum bewirkt werden. Die Gefahren der hochdosierten cytostatischen Therapie des Carcinoms und der Leukämien, aber auch der Lymphogranulomatose und des Lymphosarkoms sowie verschiedener Viruskrankheiten und deren Dauerbehandlung mit diesen sehr differenten chemischen Körpern liegen in den geschilderten Nebenwirkungen, und es stellt sich die Aufgabe, diese Nebenwirkungen in jedem beliebigen Zeitpunkt beherrschen zu können.
- Es hat sich nun gezeigt, daß der erfindungsgemäß erhaltene kristallisierte Wirkstoff aus der Milz den größten Teil der Wirkung der erwähnten alkylierenden Substanzen aufzuheben vermag, wie auf Grund biochemischer Experimente demonstriert werden kann.
- So läßt sich beispielsweise die durch l2ithyleniminobenzochinone bewirkte Hemmung der anaeroben Glykose und der Atmung durch den nach der Erfindung gewonnenen kristallisierten Wirkstoff kompensieren. Bei akuten Leukämien und terminalen Myeloblastenschüben führt eine Behandlung mit dem Wirkstoff der Erfindung zu einer verstärkten Granulierung des Plasmas und zu stärkeren Kerneinschnürungen, wenn auch eine wirkliche Segmentierung nicht immer vollkommen gelingt. Bei Carcinomen bringt der Wirkstoff eine erhebliche Besserung des Allgemeinbefindens.
- Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Gewinnung solcher kristallisierter Wirkstoffe aus der Milz von Warmblütern. Es wird dadurch gekennzeichnet, daß in feinzerkleinerter Form Milzen bei saurer Reaktion mit Äthanol extrahiert werden, worauf man die erhaltenen Filtrate vereinigt, mittels konzentrierter Natronlauge auf etwa p, 6 einstellt, den sich bildenden Niederschlag abfiltriert, das bis zum Kongo-Umschlag angesäuerte Filtrat bei einer 450 C nicht übersteigenden Temperatur auf mindestens ein Zehntel des Ausgangsvolumens einengt, den wässerigen Rückstand mit 400 ccm Benzol extrahiert, den er- haltenen benzolischen Auszug mehrfach mit Wasser wäscht und im Vakuum bis zu einem salbenartigen Rückstand einengt. Dieser Rückstand wird durch wiederholtes Lösen, Eindampfen und Abscheiden zunächst aus Äther, anschließend aus Aceton und aus Äthanol unter Anreicherung zur Kristallisation gebracht. Der nach dem Verfahren erhaltene kristallisierte Wirkstoff ist in Äther, Benzol und angesäuertem Aceton löslich, rechtsdrehend und schmilzt bei 20 bis 220 C. Seine Löslichkeit in Wasser ist außerordentlich gering; unter Zuhilfenahme eines geeigneten Löslichkeitsvermittlers, insbesondere von Glykolen, Polyglykolen oder Mischungen derselben, lassen sich aber auch mit Wasser verdünnbare Lösungen herstellen.
- Beispiel 5000 g Kälber- und Rindermilzen werden sofort nach der Entnahme im Fleischwolf fein zerhackt und mit 11,250 ccm Äthanol und 100 ccm konzentrierter Salzsäure mindestens 2 Stunden lang gut durchgerührt. Anschließend wird vom groben Rückstand getrennt und der Rückstand nochmals mit 3000 bis 4000 ccm Alkohol extrahiert. Man vereinigt die Filtrate, stellt mit konzentrierter Natronlauge auf pE 6 ein, entfernt den Niederschlag und säuert bis zum Kongo-Umschlag an. Dann engt man im Vakuum bei einer 45° C nicht übersteigenden Temperatur auf mindestens ein Zehntel des Ausgangsvolumens ein und extrahiert den wässerigen Rückstand mit 400 ccm Benzol. Die erhaltene benzolische Phase wird mehrfach mit Wasser gewaschen und im Vakuum bis zu einem schmierigen Extrakt eingeengt. Zweckmäßig nimmt man den Extrakt nochmals mit Äther auf, filtriert, wäscht die ätherische Lösung mehrmals mit Wasser und engt wiederum im Vakuum bis zur Trockne ein. In der zunächst klebrigen Masse tritt dann eine teilweise Kristallisation ein. Um die Kristallisation zu verbessern, wiederholt man das Lösen, Eindampfen und Abscheiden nunmehr aus Aceton sowie aus Alkohol mehrfach. Man erreicht auf diese Weise eine Anreicherung.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung kristallisierter Wirkstoffe aus Milzen von Warmblütern; dadurch gekennzeichnet, daß man die feinzerkleinerten Milzen bei saurer Reaktion mit Äthanol ein oder mehrmals extrahiert, den Rückstand abtrennt, die vereinigten Filtrate mit konzentrierter Natronlauge auf etwa pH 6 einstellt, die gefilterte Lösung bis zum Kongo-Umschlag ansäuert, bei einer 450 C nicht übersteigenden Temperatur im Vakuum auf mindestens ein Zehntel des Ausgangsvolumens einengt, den wässerigen Rückstand mit Benzol extrahiert und die benzolische Phase nach mehrfachem Waschen mit Wasser im Vakuum bis zu einem salbenartigen Rückstand einengt, der durch mehrfaches Lösen, Eindampfen und Abscheiden zunächst aus Äther, dann aus Aceton und aus Alkohol zur Kristallisation gebracht und angereichert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG28491A DE1109833B (de) | 1958-07-28 | 1958-07-28 | Verfahren zur Gewinnung kristallisierter Wirkstoffe aus Milzen von Warmbluetern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG28491A DE1109833B (de) | 1958-07-28 | 1958-07-28 | Verfahren zur Gewinnung kristallisierter Wirkstoffe aus Milzen von Warmbluetern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1109833B true DE1109833B (de) | 1961-06-29 |
Family
ID=7123491
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG28491A Pending DE1109833B (de) | 1958-07-28 | 1958-07-28 | Verfahren zur Gewinnung kristallisierter Wirkstoffe aus Milzen von Warmbluetern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1109833B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1230524B (de) * | 1963-05-21 | 1966-12-15 | Chemie Patent G M B H | Verfahren zur Aktivierung von aus Milzen gewonnenen, kristallisierten biologischen, medizinischen und kosmetischen Wirkstoffen |
DE2157077A1 (de) * | 1970-12-17 | 1972-07-06 | Solco Basel Ag, Basel (Schweiz) | Verfahren zum Extrahieren therapeutischer Substanzen aus Milzgewebe |
-
1958
- 1958-07-28 DE DEG28491A patent/DE1109833B/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1230524B (de) * | 1963-05-21 | 1966-12-15 | Chemie Patent G M B H | Verfahren zur Aktivierung von aus Milzen gewonnenen, kristallisierten biologischen, medizinischen und kosmetischen Wirkstoffen |
DE2157077A1 (de) * | 1970-12-17 | 1972-07-06 | Solco Basel Ag, Basel (Schweiz) | Verfahren zum Extrahieren therapeutischer Substanzen aus Milzgewebe |
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