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Elektrischer Stecker mit Schutzkontakt Bei den heute in vielen europäischen
Ländern noch hauptsächlich verwendeten zweipoligen Steckvorrichtungen mit Schutzkontakten
10A/250 V für Haushalt und ähnliche Zwecke liegen die Polkontakte und die Schutzkontakte
in bezug auf die Steckrichtung in hintereinanderliegenden Zonen. Dadurch ist eine
große Bauhöhe der Steckdosen bedingt, die sich sowohl bei der Verwendung für Aufputz
als für Unterputz nachteilig bemerkbar macht. Ferner liegen bei der älteren Bauart
dieser Steckvorrichtungen mit seitlichen Schutzkontakten, aber auch bei der neueren
Bauart mit Schutzkontaktstift in der Steckdose, die Schutzkontakte unnötig weit
von den Polkontakten entfernt, wodurch die Frontfläche dieser Steckvorrichtungen
groß wird, was sich in der Schwerfälligkeit der Stecker und ortsveränderlichen Steckdosen
auswirkt.
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Diese Nachteile empfindet man in neuerer Zeit besonders stark, weil
man aus Sicherheitsgründen bestrebt ist, auch in vielen Fällen Steckvorrichtungen
mit Schutzkontakten anzuwenden, in denen man bisher Steckvorrichtungen ohne Schutzkontakte
benutzt hat.
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Es ist darum schon vorgeschlagen worden, die bisherigen Steckvorrichtungen
mit Schutzkontakt durch eine solche zu ersetzen, deren Steckdose eine in der Nähe
der Polkontaktbüchsen liegende Schutzkontaktbüchse aufweist, wobei zur Ermöglichung
eines allmählichen Überganges die Anordnung der Polkontakte unverändert von- den
bisherigen Steckvorrichtungen übernommen ist. Solche Steckdosen können für gewisse
Raumarten ohne Schutzkragen und somit niedriger bemessen werden als die heutigen.
Bei Steckdosenmodellen mit Schutzkragen ist es dann ferner möglich; diesen wesentlich
enger zu halten als bisher. Wird nun bei der Einführung einer solchen Steckvorrichtung
zwecks Weiterverwendung der vorhandenen Steckdosen .ein Übergangsstecker verwendet,
welcher in bisherige und neue Steckdosen paßt, so kann der -Schutzkontaktstift an
diesem Übergangsstecker, wenn er nicht verstellbar ist, erst :dann eingesetzt werden,
wenn alte Steckdosen nicht mehr vorhanden sind, in die der neue Stecker eingeführt
werden müßte; dies dauert in den meisten Fällen sehr lange, und während dieser Zeit
kommt beim Stecken des Übergangs- , Steckers in neue Steckdosen keine Schutzkontakt-Verbindung
zustande, wodurch der bezweckte Aufbau der Sicherheit-verzögert wird. Haben ferner
die neuen Steckdosen einen gegenüber den alten- Steckdosen verengten Schutzkragen,
so müssen während der ganzen Übergangszeit die Steckdosen, bei denen ein Schutzkragen
verlangt wird, nämlich alle -brtsveränderlichen sowie die ortsfesten Steckdosen
für besonders gefährliche Räume, als Übergangssteckdosen in der Größe der bisherigen
Steckdosen ausgeführt werden. Solche Übergangssteckdosen sind verhältnismäßig teuer
und müssen in den vielen Ausführungsvarianten zusätzlich zu den endgültigen neuen
Steckdosen hergestellt werden, was die Einführung einer neuen Steckvorrichtung erschwert.
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Die Erfindung betrifft einen elektrischen Stecker, enthaltend sowohl
Schutzkontakte für die bisherigen Steckdosen mit seitlichen Schutzkontakten oder
mit Schutzkontaktstift als auch einen .Schutzkontaktstift für eine neue Steckdose
mit Schutzkontaktbilchse und ist dadurch gekennzeichnet, daß alle Schutzkontakte
auf im Steckerkörper schwenkbar gelagerten Teile angeordnet sind, derart, daß durch
Schwenken dieser Teile um die am Steckerkörper angebrachten. Achsen der Stecker
so eingestellt werden kann, daß er unter Vermittlung der Schützkontaktverbindung
zwischen Stecker und Steckdose wahlweise in. eine der bisherigen Schutzkontaktsteckdösen
öder in eine neue Steckdose mit Schutzkontaktbüchse gesteckt werden kann.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsart des Erfindungsgegenstandes
in Form eines Steckers, der in die bisherigen Steckdosen mit seitlichen Schutzkontakten
oder mit Schutzkontaktstift und in die neue schweizerische Steckdose mit Schutzkontaktbüchse
und verengtem Schutzkragen gesteckt werden kann, dargestellt, und zwar zeigt Fig.
1 einen Sittenlängsschnitt und Fig. 2 eine Frontansicht des Steckers mit zum Einstecken
in. die bisherigen: Steckdosen eingestellten Schutzkontakten und Fig. 3 einen Querschnitt
nach der Schnittlinie X-X und
Fig. 4 einen Mittenlängsschnitt des
Steckers mit zum Einstecken in die neue schweizerische Steckdose eingestellten Schutzkontakten.
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a ist der isolierende Steckerkörper, der auf der Frontseite das in
Fig. 3 gezeigte, in den Sperrkragen der schweizerischen Steckdose passende Profil
-aufweist und auf der entgegengesetzten Seite in die Anschlußschnur ausläuft. b
und b' sind die im Steckerkörper a festsitzenden Polkontaktstifte, wie sie für die
Stecker dieses Systems genormt sind. c ist ein um die im Steckerkörper
a festsitzende Achse d schwenkbares Organ. Es vereinigt in sich drei
Schutzkontakte, nämlich den als 4-mm--Rundstift ausgebildeten, in die Schutzkontaktbüchse
der neuen schweizerischen Steckdose passenden Teil o, die zur Aufnahme des Schutzkontaktstiftes
der einen bisherigen Steckdose ausgebildete Schutzkontaktbüchse m mit der Kontaktfeder
n und den als Kontaktbahn für den einen seitlichen Schutzkontakt der anderen bisherigen
Steckdose ausgebildeten Teil p. Der biegsame Schutzleiter e der Anschlußschnur ist
mit dem Organ c dauernd fest und leitend verbunden. f ist eine Klinke, welche um
die am Steckerkörper a festsitzende Achse g schwenkbar angeordnet und mit der Kontaktbahn
p' für den anderen seitlichen Schutzkontakt der bisherigen Steckdose ausgerüstet
ist. Am Steckerkörper a sind die beiden Platten k und k' befestigt,
die ihrerseits die Federlappen 1 und l' tragen. Der Federlappen l greift mit einer
Warze in der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Stellung der Klinke f in deren Lücke
i und in der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Stellung in die Bohrung i' der
Klinke f ein und rastiert die Klinke in diesen beiden Stellungen. Der Federlappen
l' greift in der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Stellung des Organs c mit einer Warze
in eine entsprechende Vertiefung dieses Organs ein und rastiert es in dieser Stellung.
Die Schraube q, die in einem Gewindeloch der Platte k' sitzt, dient dazu, die Klinke
f in der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Stellung so zu verriegeln, daß die Klinke
nur mittels Werkzeug wieder verstellt werden kann. - Diese Schraube kann außerdem
mit einer Plombe r so versiegelt werden, daß sie von Unbefugten nicht geschraubt
werden kann.
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In der in den Fig. 1 und 2 gezeigten- Stellung wird das Organ c an
seinem stiftförmigen Teil o in der Pfanne h der in ihrer Stellung rastierten
Klinke f festgehalten. Die Verstellung in die in den Fig. 3 und 4 gezeigten Stellung
geschieht auf offensichtliche Weise durch ledigliches Schwenken der Klinke f und
des Organs c um ihre Achsen. Soll diese Verstellung nicht durch Unbefugte wieder
rückgängig gemacht werden können, so kann die Schraube q zur Verriegelung und nötigenfalls
die Plombe r zur Plombierung verwendet werden.
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Muß der Stecker in der einen Stellung der Schutzkontakte nur in eine
der beiden bisherigen Steckdosen gesteckt werden können, so können die Schutzkontaktbüchse
m und die Kontaktfeder n bzw. die Kontaktbahnen p und p' weggelassen
werden.
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Wird beim Übergang von den bisherigen Steckvorrichtungen auf eine
neue der erfindungsgemäße Stecker als Übergangsstecker angewendet, so kann entweder
auf eine Übergangssteckdose ganz verzichtet oder die Anwendung einer solchen auf
die Benutzungszeit der vorhandenen bisherigen Stecker beschränkt werden. Im ersten
Fall ist ein Auswechseln von Steckern nur dann nötig, wenn mit Geräten mit alten
. Steckern- mit Schutzkontakt in Anlagen mit neuen Steckdosen umgezogen wird, während
beim Umzug von neu eingerichteten in alt eingerichtete Anlagen der Stecker vom Benutzer
verstellt werden kann. Im zweiten Fall, wenn also nicht nur übergangsstecker, sondern
auch Übergangssteckdosen verwendet und keine vorhandenen Stecker ausgewechselt werden,
können die neuen endgültigen Steckdosen mit verengtem Schutzkragen schon nach dem
Verschwinden der alten Stecker gesetzt werden, während sie bei Verwendung von nicht
verstellbaren Übergangssteckern erst nach dem Verschwinden dieser Stecker gesetzt
werden können; dies ist unter Annahme einer doppelt so langen Lebensdauer für ortsfest
installierte Steckdosen gegenüber derjenigen für Stecker aber erst nach der dreifachen
Zeit der Fall. Die frühzeitige Verwendungsmöglichkeit der neuen Steckdosen mit verengten
Schutzkragen macht sich besonders bei den ortsveränderlichen Modellen für Kupplungen
und Abzweigungen günstig bemerkbar, weil deren endgültige Modelle bedeutend flacher,
leichter und billiger ausfallen als ihre Übergangsmodelle.
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Der erfindungsgemäße Stecker gestattet ferner den Anschluß erdungspflichtiger
Geräte unter Vermittlung der Schutzkontaktverbindung an sämtlichen alten, allfälligen
Übergangs- und endgültigen neuen Steckdosen, was mit unverstellbaren Übergangssteckern
grundsätzlich unmöglich ist.