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Verfahren zur Herstellung von Tampons Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zur Herstellung von Tampons, insbesondere Monatstampons.
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Es sind bereits Verfahren zur Herstellung eines in zylindrische Form
gepreßten Tampons mit abgerundetem und nicht stärker als der übrige Tamponkörper
gepreßtem Einführungsendteil bekannt. Bei diesen bekannten Verfahren wird der Tamponrohling
aus rechteckig zugeschnittenem Material entweder an den Schmalseiten abgerundet
und dann in der Mitte gefaltet oder ohne Abrundung außermittig gefaltet und dann
gepreßt.
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Die Erfindung unterscheidet sich von demBekannten dadurch, daß ein
Streifen eines saugfähigen Materials in Form eines schiefwinkeligen Parallelogramms
geschnitten, der so zugeschnittene Streifen in bekannter Weise in der Mitte auf
sich selbst gefaltet, das gefaltete Material sodann in bekannter Weise in eine zylindrische
Form gepreßt und schließlich der Preßling zur Bildung des abgerundeten Einführungsendteils
in bekannter Weise gegen einen halbkugeligen Formungskörper gedrückt wird.
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Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens fällt beim Zuschneiden
des Faserstoffstreifens weniger Abfall an, als wenn der Tamponrohling an seinen
Stirnseiten abgerundet wird, und läßt sich das Einführungsendteil leichter abrunden,
als wenn der Tamponrohling rechteckig zugeschnitten wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen
näher beschrieben, und zwar zeigt Fig. 1 eine Draufsicht eines Rohlings aus saugfähigem
Material, aus dem der Tampon geformt wird, Fig. 2 eine Seiten- oder Kantenansicht
zu Fig. 1, Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung des Rohlings nach dem Zusammenfalten
für das Verdichten in zylindrischer Form, Fig. 4 eine Ansicht, welche die Vorstufe
zur Verdichtung des gefalteten Rohlings in einer zylindrischen Form zeigt Fig. 5
eine Ansicht, welche die Endstufe der Verdichtung in zylindrischer Form darstellt,
Fig. 6 eine Endansicht zu Fig. 4, Fig. 7 eine Endansicht zu Fig. 5, Fig. 8 eine
der Fig. 5 ähnliche Ansicht, welche die Anfangs stufe des Formungsvorgangs für das
Ende zeigt, Fig. 9 und 10 aufeinanderfolgende Zwischenstufen des Formungsvorgangs
für das Ende und Fig. 11 die Endstufe des Formungsvorgangs für das Ende.
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Für die Herstellung des Tampons gemäß der Erfindung wird ein Rohling,
der aus einem einzigen Streifen 12 aus saugfähigem Fasermaterial, vorzugsweise saugfähiger
Baumwolle von etwa 12 cm Länge und geeigneter Breite, sowie geeignetem Gewicht und
geeigneter Dicke und geeignetem Gesamtmaterialgewicht, in Form eines schiefwinkeligen
Parallelogramms geschnitten, so daß Kanten 13 und 14 entstehen, die mit einem Winkel,
vorzugsweise von etwa 35 bis 450 zu einer zur Ebene der Längsmittellinie des Streifens
senkrechten Ebene geneigt sind. Der Bereich des Neigungswinkels kann zwischen 0
und etwa 450 liegen. Wenn gewünscht, kann der Neigungswinkel selbstverständlich
auch mit Bezug auf die Seitenkanten 15 und 16 gemessen werden.
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Der zugeschnittene Streifen 12 wird dann in sich selbst nach einer
zu den Seitenkanten 15 und 16 senkrechten Mittellinie gefaltet, wie Fig. 3 zeigt,
so daß sich ein aus zwei Lagen bestehendes Kissen bildet, bei welchem sich die Kanten
13 und 14 überlappen und sich in der Ebene der Längsmittelhnie des Kissens an dem
beabsichtigten Eintrittsendteil des Tampons schneiden. Diese Anordnung ergibt bei
der einen Lage einen Endteil in Form eines rechtwinkligen
Dreiecks
und bei der anderen Lage einen ähnlichen Endteil, wobei die Kanten 13 und 14 zueinander
umgekehrt liegende Hypotenusen bilden und die jeweiligen Spitzenteile A und B sich
an entgegengesetzten Seitenkanten des Kissens in Abstand voneinander und in verschiedenen
Ebenen befinden.
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In der nächsten Stufe wird das geschnittene und gefaltete Kissen
zwischen zwei Backen 17 gebracht, die in einer gemeinsamen Ebene und in entgegengesetzten
Richtungen in Anlage und außer Anlage zwischen zwei in Abstand voneinander befindlichen
Seitenplatten P bewegt werden können. Der Abstand zwischen den Platten entspricht
dem Durchmesser des fertigen Tampons. Die gegenüberliegenden Auflageflächen der
Backen sind je mit einer halbkreisförmigen Nut 18 über ihre volle Längserstreckung
versehen, die zur Aufnahme der in sich gefalteten Seitenkanten des Kissens dienen,
wenn die Backen in Richtung zueinander bewegt werden. Die Halterung des Kissens
und die Betätigung der Backen geschieht durch nicht gezeigte beliebige Mittel. Die
Backen werden sodann gegeneinander geschlossen, wie in Fig. 5 gezeigt, wodurch das
Kissen über seine volle Länge zu einem zylindrischen Körper vom richtigen Durchmesser,
der durch die Nuten 18 und die Platten P bestimmt wird, radial zusammengedrückt
wird.
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Bei diesem radialen Druck, der gleichmäßig über die volle Länge des
Kissens ausgeübt wird, werden die jeweiligen Spitzenteile A und B, die über den
Schnittpunkt der zueinander entgegengesetzt geneigten Endkantenl3 und 14 hinausragen,
in die Räume, die sich aus der Neigung der Enden ergeben, von ihrem Schnittpunkt
aus nach innen gepreßt und füllen diese Räume, so daß sie mit einem geringeren Grad
als der übrige Teil des Kissens zusammengedrückt werden und daher ihre Fasern weniger
stark verdichtet werden.
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Nach Beendigung dieser radialen Zusammendrückung werden die sich
überlappenden Spitzenteile A und B des Kissens in Längsrichtung vom Ende her zusammengedrückt
und gleichzeitig zur Bildung des Eintrittsteils des Tampons abgerundet, wie in Fig.
8 bis 11 gezeigt. Wichtig ist, daß dieses Zusammendrücken in der Hauptsache auf
den Eintrittsendteil des Tampons wirksam wird, so daß die Fasern des Tamponkörpers
in dessen Längsrichtung jenseits der zur Achse des Tampons senkrechten Ebene, welche
die Basislinien der rechtwinkligen Dreiecke der Spitzenteile A und B enthält, nicht
wesentlich zusammengedrückt werden.
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Für die Ausführung des Formungsvorgangs für das Ende wird ein Endformungsteil
19, der eine im wesentlichen halbkugelförmige Eintiefung20 mit dem Durchmesser des
Tampons aufweist, angesetzt und flach gegen die geschlossenen Backen 17 gehalten,
wie in Fig. 8 gezeigt, so daß sich die Eintiefung in axialer Ausfluchtung mit der
durch die einander gegenüberliegenden Nuten 18 gebildeten zylindrischen Bohrung,
in welcher das radial zusammengedrückte Kissen gehalten wird, und in einer Lage
zur Aufnahme der Spitzenteile A und B des Kissens befindet.
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Hierauf wird ein Druck auf das andere Ende des Kissens durch geeignete
nicht gezeigte Mittel, vorzugsweise durch einen Tauchkolben, ausgeübt, so daß dieses
axial in die Eintiefung gedrückt wird. Wenn die Teile A und B in die Eintiefung
eintreten, folgen sie deren Form und werden weiter überlappt, wobei gleichzeitig
ein axialer und radialer Dmck ausgeübt
wird, der sich mit dem zunehmenden Vorschub
des Kissens allmählich verstärkt, wie in Fig. 9 und 10 gezeigt. Wenn der gewünschte
Grad der Endzusammendrückung erreicht ist, wird die Axialbewegung des Kissens zum
Stillstand gebracht, der Endformungsteil 19 abgenommen, wie in Fig. 11 gezeigt,
und das fertig geformte Kissen aus den Backen herausgenommen. Beim Formungsvorgang
des Endes gehen die Kissenteile A und B ineinander über und bilden eine abgerundete
Spitze T, die eine glatte Oberfläche aufweist und in ihrer Form annähernd der Form
der Eintiefung 20 entspricht.
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Durch bekannte Maßnahmen, die keinen Teil der Erfindung bilden, kann
die Spitze sodann mit einem plastischen Film von geeigneter Zusammensetzung umhüllt
werden, der über die Spitze gespannt wird, und der im feuchten Zustand schlüpfrig,
jedoch im trockenen Zustand eine ausreichende Festigkeit hat, um das Fasermaterial
der Spitze und des benachbarten Endteils in seinem zusammengedrückten Zustand und
in seiner Form zu halten, und der sich rasch in den Körperflüssigkeiten auflöst
oder leicht dispergiert, während am anderen Ende eine Zugschnur befestigt ist.
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Wenn der Tampon in Benutzung genommen wird, löst sich seine Spitzenumhüllung
rasch auf und gibt die Teile A und B frei, die sich daraufhin ausdehnen und voneinander
trennen, um im wesentlichen ihre ursprüngliche Form vor dem Zusammendrücken annehmen.
Gleichzeitig dehnt sich der benachbarte Endteil des Tampons in Längsrichtung aus,
so daß die verjüngten Enden der Teile A und B in den Vaginalhohlraum im Bereich
des stärksten Austritts der Menstruationsfiüssigkeit hervortreten. Die geneigten
Kanten 13 und 14 treffen sich an der Spitze einer V-förmigen Eintiefung, die ihre
weiteste Öffnung an der äußersten Spitze des Tampons hat und eine größere Fläche
von Faserenden der aufzusaugenden Flüssigkeit darbietet. Diese Eintiefung ermöglicht,
daß Menstruationsflüssigkeit in und durch die Mitte des Tampons von dessen offenem
Eintrittsende fließt, und ermöglicht eine viel stärkere Saugwirkung, als es möglich
wäre, wenn die Endteile A und B rechtwinklig geschnitten wären. Die Fläche der Eintiefung
und die Saugwirkung nehmen mit zunehmendem Neigungswinkel, mit welchem die Kanten
13 und 14 geschnitten sind, zu, so daß, je größer dieser- Winkel wird, die Saugwirkung
bis zu einem Punkt zunimmt, bei welchem die TeileA und B so stark zugespitzt sind,
daß das Fasermaterial an den Spitzen ausfranst und sich vom Körper des Tampons trennt
und beim Herausziehen des Tampons nicht mit entfernt wird.
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Es wurde festgestellt, daß dieses unerwünschte Abtrennen von Fasermaterial
meistens dann eintritt, wenn der Neigungswinkel größer als 55° ist.