DE672886C

DE672886C - Vorrichtrung zum Praegen von Faltrillen oder Faltkanten fuer den Faltverschluss von Behaeltern aus Papier o. dgl. und mit dieser Vorrichtung erzeugter Behaelter

Info

Publication number: DE672886C
Application number: DEK142292D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-05-22
Filing date: 1936-05-23
Publication date: 1939-03-11
Also published as: US2126117A; CH201017A; GB496388A; FR822146A; BE421680A

Description

Vorrichtung zum Prägen von Faltrillen oder Faltkanten für den Faltverschluß von Behältern aus Papier o. dgl. und mit dieser Vorrichtung erzeugter Behälter Es ist bekannt, hülsenartige Behälter aus Papier oder ähnlichen Stoffen aus einem Papierzuschnitt herzustellen, in den insbesondere an demjenigen Teil, welcher den zu faltenden Verschluß bilden soll, Faltrillen eingeprägt worden sind. Ein anderes Verfahren zur Herstellung von Faltrillen besteht darin, daß man den bereits hülsenartig gewickelten und geklebten Behälter mit seiner Wandung zwischen drehbare Falt- oder Prägeglieder einführt und ihn zwischen diesen Faltgliedern in der Umfangsrichtung hindurchlaufen läßt. Schließlich ist vorgeschlagen worden, in den vorbereiteten Behälter einen Faltklotz einzuführen, der den Innenraum des Behälters, insbesondere seines Verschlußteiles, ganz oder teilweise ausfüllt. Durch das Anlegen der Behälterwandung an diesen Faltklotz mittels seitlich von außen herangeführter Preßbacken sollen hierbei in die Behälterwandung Faltrillen und vertiefte Flächen eingepreßt sowie bei teilweise die Behälteröffnung ausfüllendem Faltklotz die Falten vorgebrochen werden, um das nach erfolgter Füllung vorzunehmende Schließen des Behälters zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Das hierbei in verschiedenen Richtungen vorzunehmende seitliche Anpressen mehrerer als Patrizen wirkender Preßbacken an den die Matrize bildenden Faltklotz machen dieses Verfahren umständlich, zeitraubend und teuer. Es sind ferner Verformungspreßglieder bekannt, die im wesentlichen aus einer Patr ize und einer Hohlmatrize bestehen und dazu dienen, Papierbehälter, insbesondere Papierflaschen, z. B. zur Bildung eines verengten oder aufgeweiteten Halses formgebend zu v erpressen. Die mit solchen Preßgliedern etwa erzeugten Falten verändern die Flaschenforen als solche, sind indessen nicht Faltrillen, nach denen das Zusammenlegen von Behälterwandteilen zur Bildung eines Faltverschlusses erfolgen könnte.
Demgegenüber bezweckt die Erfindung, eine einfache, im wesentlichen aus einer Patrize und einer Matrize bestehende Prägevorrichtung zu schaffen, die geeignet ist, hülsenartig vorbereitete Behälter mit den insbesondere für den zu faltenden Verschlußteil erforderlichen Faltrillen oder Faltkanten zu versehen. Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß die nach Art von Verformungspreßgliedern als Patrize und Hohlmatrize ausgebildeten und in axialer Richtung gegeneinander bewegbaren Prägeglieder mit Erhöhungen und Vertiefungen versehen werden, die beim Prägen durch gegeneinander erfolgende Verschiebung in Eingriff gebracht bzw. auf einen bestimmten Abstand (Papierstärke) einander genähert werden. Mit einer solchen Vorrichtung, deren Prägeglieder also nur in einer Richtung gegeneinanderbewegt zu werden brauchen, ist es möglich, das Prägen der Faltrillen oder -kanten für den Faltverschluß in die Arbeitsgänge der beispielsweise auf einem Drehtisch erfolgenden Behälterherstellung einzuschalten, ohne daß dabei die Maschine, welche das Wickeln und Kleben der Hülse, das Einsetzen des Bodens, - das Füllen und das Falten des Verschlusses besorgt, wesentlich umständlicher wird. Andererseits wird eine besondere Prägevorrichtung, welche den Papierzuschnitt vor der eigentlichen Behälterstellung mit Faltrillen versieht, erspart, und die Gesamtarbeit wird vereinfacht.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung können die Erhöhungen und Vertiefungen an Patrize und Matrize aus an sich bekannten Faltlinealen und zugehörigen Rillen bestehen, die bei der nur auf einer geradlinigen Wegstrecke relativ zueinander erfolgenden Bewegurig von Patrize und Matrize in Parallelverschiebung einander genähert und in der Längsrichtung mehr oder weniger ineinandergeschoben werden, wobei sie die Behälterwandung zwischen sich pressen und sie mit Längsfaltrillen versehen.
Die Erhöhungen und Vertiefungen an Patrize und Matrize können auch aus abgesetzten Flächen bestehen, welche bei der Verschiebung auf einen bestimmten Abstand (Papierstärke) einander genähert werden und durch welche der kreisrunde oder elliptische Behälterquerschnitt in einen eckigen Querschnitt übergeführt wird. Hierhei ist es möglich, die gewölbte Behälterwandung entweder allmählich oder mit einer vorzugsweise bogenförmig verlaufenden Begrenzungskante in den Verschlußteil übergehen zu lassen. Die abgesetzten Flächen an Patrize und Matrize können ferner mit Faltlinealen und -rillen gemeinsam angewendet werden, so daß beispielsweise die konvexen Falten von den Kanten, an denen die abgesetzten Flächen aneinanderstoßen, gebildet werden, während die konkaven Falten bzw. Faltrillen unter der Wirkung von an der Matrize vorgesehenen Faltlinealen und entsprechenden an der Patrize befindlichen Rillen entstehen. Eigentliche Faltknicke können an der Stelle, an welcher der Verschlußteil in den Behälterkörper übergeht, dadurch geschaffen «-erden, daß Patrize und Matrize an der Übergangsstelle mit etwas verschiedenem Durchmesser ausgebildet werden. Die hierdurch geschaffenen Absätze an Patrize und Matrize erzeugen dann in der Behälterwandung einen Knick, durch den beim Schließen des Behälters die eingefalteten Flächen unten begrenzt sowie willkürliche und unregelmäßige Knicke vermieden werden.
Die Vorrichtung nach der Erfindung kann für nach dem Verschlußteil hin konisch verengte, für -zylindrische und für nach dem Verscblußteil hin konisch sich erweiternde Behälter ausgebildet werden. In allen Fällen braucht der die Matrize bildende Hohlkörper nicht teilbar zu sein, da die Prägung allein durch axiales Einführen der Patrize- erfolgt. Es steht aber natürlich nichts im Wege, die :Matrize z. B. zu Reinigungszwecken teilbar zu machen.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf die mit der beschriebenen Vorrichtung geprägten Behälter.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Fig. i zeigt eine Vorrichtung für konisch verengte Behälter in einem axialen Schnitt. Fig.2 ist zur Hälfte eine Draufsicht auf die leere Matrize nach Fig. i und zur anderen Hälfte ein Schnitt durch Patrize und Matrize nach II-II der Fig. i.
Fig.3 zeigt einen mit der Vorrichtung nach Fig. i und 2 geprägten Behälter mit den nach den Faltrillen zur Vorbereitung des Schließens gebildeten Falten.
Fig. q. zeigt eine Vorrichtung für zylindrische Behälter in einem axialen Schnitt. Fig. 5 ist ein Schnitt nach V-V der Fig. q.. Fig. 6 zeigt einen mit der Vorrichtung nach Fig. .4 und 5 geprägten Behälter.
Fig.7 zeigt eine Vorrichtung für konisch erweiterte Behälter in einem axialen Schnitt. Fig. ä ist ein Schnitt nach VIII-VIII der Fig. 7.
Gemäß Fig. 9 sind die Faltlineale und Faltrillen der Fig. 7 durch abgesetzte Flächen ersetzt.
Fig. io ist ein Schnitt nach Y-K der Fig. 9.
Fig. i i zeigt in einem axialen Schnitt eine Matrize ähnlich derjenigen der Fig. 9 für die Herstellung konvexer Faltkanten mittels abgesetzter Flächen und konkaver Faltrillen mittels Faltlineale.
Fig. 12 ist eine Draufsicht zu Fig. i i. Fig. 13 zeigt die Matrize nach Fig. i i mit der in sie eingeführten Patrize und dem dazwischen befindlichen Behälter in der Prägestellung, wobei die Patrize in der Ansicht und die Matrize sowie der Behälter in einem axialen Schnitt dargestellt sind.
Fig. 1:I und 15 zeigen in schaubildlicher Darstellung einen mit der Vorrichtung nach den Fig. i i bis 13 mit Faltkanten und Faltrillen versehenen Behälter vor der Faltung bzw. nach dem Einlegen der den Faltkanten und -rillen entsprechenden Falten.
Die Vorrichtüng nach den Fig. i und 2 besteht im wesentlichen aus der Patrize i und der Matrize 2. Die Patrize ist kegelstumpfförmig gestaltet und kann gleichzeitig als Wickeldorn für den nach dem Verschlußteil hin konisch verengten Behälter 3 dienen. Die Patrize i ist mit vier Faltlinealen 4.' bis und die Matrize mit vier entsprechenden Rillen .1" bis 7" ausgebildet. Ferner weist die Patrize zwei Rillen 8' und 9' und die Matrize zwei entsprechende Faltlineale 8" und 9" auf. Wird nun die Patrize i mit der darauf befindlichen Hülse 3 in die Matrize 2 eingeführt oder umgekehrt die Matrize 2 über die Patrize i geschoben, so werden die Faltlineale parallel zu den zugehörigen Faltrillen verschoben und diesen genähert, bis sie, die Behälterwandung zwischen sich pressend, ein wenig ineinandergreifen. Hierdurch wird die Behälterhülse mit schwachen konvexen Faltrillen 4. bis 7 und den konkaven Faltrillen 8, 9 versehen, die aber genügen, um von Hand oder mit Hilfe entsprechender Verschlußwerkzeuge den Verschlußteil zusammenzufalten. Die unteren Begrenzungskanten i o bis 12 der Faltung bilden sich dabei von selbst. Es können aber zur Bildung unterer Begrenzungsknicke der Faltung auch besondere Mittel vorgesehen werden, welche später noch beschrieben werden sollen.
Die Vorrichtung nach den Fig. q. und 5 entspricht im wesentlichen derjenigen nach Fig. i und 2, dient jedoch zur Prägung zylindrischer Behälter. Die Patrize 13 ist ein im wesentlichen zylindrischer Körper, der bei 14. abgesetzt ist, so daß der untere Teil einen etwas kleineren Durchmesser hat. An dem abgesetzten Teil ist er mit längeren Faltlinealen 15 und kürzeren Faltlinealen 16 versehen, die nur so weit vorstehen, daß sie mit dem nicht abgesetzten Umfangsteil des Zylinders 13 abschneiden. Entsprechend ist die Matrize 17 in ihrem unteren Teil bei der Kante 18 nach innen vorspringend abgesetzt, und in dieser nach innen vorspringenden Fläche sind Rillen i9 ausgebildet, in welche die Faltlineale 15 und 16 in der Längsrichtung eingeschoben «-erden können. Damit der Behälter mit der Patrize bequem aus der Matrize wieder herausgezogen werden kann, ist es zweckmäßig, die Faltlineale nur an der Patrize auszubilden und die Matrize nur mit Rillen zu versehen. Auf diese Weise werden an dem Behälter 2o zwar nur konvexe Faltrillen gebildet, während er sowohl konvexe Falten 2i als auch konkave Falten 22 aufweisen muß. Dies schadet aber nichts, da die konvexen Faltrillen genügen, um sowohl die konv exeri Falten 21 als auch die konkaven Falten 22 sich bilden zu lassen. Der Behälter 2o# und dementsprechend die Patrize 13 sowie die Matrize 17 sind für die Herstellung einer an sich bekannten harmonikaartigen Faltung eingerichtet. Die unteren Begrenzungsknicke 23, 2q., 25 der eingefalteten Flächen bilden sich entweder von selbst, oder es können hierfür besondere Mittel vorgesehen werden, welche an anderer Stelle noch beschrieben werden sollen.
Die Vorrichtung nach den Fig. 7 und 8 entspricht iln wesentlichen derjenigen nach den Fig. i und 2. Da sie jedoch für nach dem Verschlußteil hin sich erweiternde Behälter bestimmt ist, sind die Faltlineale, z. B. 22, und die Rillen, z. B. 23, nicht am unteren, sondern am oberen Ende der Patrize 2.4 und der Matrize 25 ausgebildet.
Bei der Vorrichtung nach den Fig.9 und io sind die Faltlineale und -rillen durch abgesetzte Flächen der Patrize 26 und der Matrize 27 ersetzt, die an den längeren Kanten 28 für die konvexen Falten und den kürzeren Kanten 29 für die konkaven Falten zusammenstoßen und allmählich oder an einer Kante 30 in die konische Mantelfläche der Patrize 26 übergehen. Wie die linke Hälfte der Fig. io zeigt, geht die konvex gekrümmte Umfangsfläche der Patrize zunächst in eine ebene Fläche 31 über, die allmählich konkav wird, um dann, wie in der rechten Hälfte der Fig. io zu erkennen, in zwei in der Kante 29 zusammenstoßende konkav zueinander geneigte Flächen 32, 33 überzugehen.
Um die Patrize 26 mit dem Behälter 34. in die Matrize 27 einführen zu können, darf der Durchmesser dl der Patrize 26 an den unteren Enden der Kanten 29 nicht kleiner sein als der Durchmesser d= der Patrize an der Stelle, an welcher die gekrümmte L?mfangsfläche in die abgesetzten Flächen übergeht.
Die Patrize 35 und die Matrize 36 in den Fig. i i bis 13 sind sowohl mit abgesetzten Flächen 37 zur Bildung konkaver Faltkanten 38 als auch mit Faltlinealen 39 und zugehörigen Faltrillen 40 zur Bildung konkaver Faltkanten 31 des Behälters 4.2 versehen. Dabei sind die abgesetzten Flächen 37 der Patrize 35 und die entsprechenden Flächen 4.3 der Matrize 36 so ausgebildet, daß sie mit ihren Begrenzungskanten d4.' und 4-1." ein wenig über die gekrümmte Umfangsfläche der Patrize 35 vorstehen bzw. etwas vertiefte Flächen in der Matrize 36 bilden. Hierdurch wird erreicht, daß der Behälter 4.2 (Fig. 14. und 15) an den unteren Begrenzungslinien für die Faltung entsprechend schwache Knicke 44 erhält.
Die in den verschiedenen Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale können auch in anderer Vereinigung miteinander angewendet werden. Die Anzahl der herzustellenden Faltrillen oder Faltkanten ist natürlich beliebig, da sie von der Form des Behälters sowie von der Eckenzahl, Art und Form des Verschlußteiles abhängt. Bei Herstellung von Behältern mit rechteckigem oder mehreckigem Querschnitt des Behälterkörpers können gegebenenfalls die Faltrillen in der ganzen Länge des Behälters geprägt werden. Scharfe Kanten an den Übergangsstellen sind bei Patrize und Matrize möglichst zu vermeiden, damit das Papier nicht beschädigt wird.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf Behälter aus Papier o. dgl., die mittels der beschriebenen Vorrichtung durch Verschieben der Prägeglieder gegeneinander mit schwachen Knicken versehen sind, welche die Faltrillen oder Faltkanten bilden. Die Behälterwandung ist dabei an den Stellen, an denen sich die Faltknicke befinden, in ihren Fasern gedehnt und, da diese Dehnung allmählich hervorgerufen ist, sich auch über größere Flächen verteilt, im wesentlichen spannungsfrei.

Claims

PATLN TANsrizüciir: r. Vorrichtung zum Prägen von Faltrillen oder Faltkanten für den Faltverschluß von Behältern aus Papier o. dgl., im wesentlichen bestehend aus innen und außen wirkenden Prägegliedern, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Art von Verformungspreßgliedern als Patrize und Hohlmatrize ausgebildeten und in axialer Richtung gegeneinander bewegbaren Prägeglieder mit Erhöhungen und Vertiefungen versehen sind, die beim Prägen durch gegeneinander erfolgende Verschiebung in Eingriff gebracht bzw. auf einen bestimmten Abstand (Papierstärke) einander genähert werden. z. Vorrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen und Vertiefungen an Patrize und Matrize aus an sich bekannten Faltlinealen und zugehörigen Rillen bestehen, die in der Längsrichtung parallel zueinander verschoben werden. 3. Vorrichtung nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen und Vertiefungen an Patrize und Matrize aus parallel zueinander verschiebbaren abgesetzten Flächen bestehen. d.. Vorrichtung nach den Ansprüchen r und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen und Vertiefungen an der Stelle, an welcher der zu faltende Verschlußteil in den Behälterkörper übergeht, abgesetzte, vorzugsweise bogenförmige Kanten haben, die bei der Verschiebung auf einen bestimmten Abstand (Papierstärke) einander genähert werden. 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen r und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandflächen von Patrize und Matrize allmählich in die abgesetzten Flächen übergehen. 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen z bis 5, gekennzeichnet durch gemeinsame Anwendung von Faltlinealen und -rillen für Längsfaltkanten und abgesetzten Flächen für Ouerfaltkanten des Faltverschlusses. 7. Mittels einer Vorrichtung nach den Ansprüchen r bis 6 geprägter Behälter aus Papier o.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern der Behälterwandung durch Verschiebung der Prägeglieder gegeneinander spannungsfrei gedehnt sind, so daß als Faltrillen oder Faltkanten dienende schwache Knicke gebildet werden.