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Verfahren zur Herstellung von Papierbeuteln mit sechseckigem Boden
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Papierbeutel, und zwar wird im wesentlichen
mit der Erfindung die Herstellung von polygonalen Beuteln bezweckt, welche infolge
ihrer Form in runde Gefäße eingesetzt oder um diese herumgelegt werden können und
sich dabei der Form eines solchen Behälters anschmiegen.
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Ein weiterer wesentlicher Punkt der Erfindung besteht darin, daß ein
Verfahren zur Herstellung von Papierbeuteln der obengenannten Art geschaffen wird,
welches eine rasche und wirtschaftliche Herstellungsmöglichkeit sichert.
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Des weiteren bezweckt die Erfindung die Entwicklung eines Verfahrens
zur Herstellung solcher Papierbeutel, wonach die Beutel auf denselben Maschinen
hergestellt werden können, welche bisher für die Herstellung von viereckigen Beuteln
der sogenannten Sackform verwendet wurden.
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Weitere Vorteile und Kennzeichen der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung hervor.
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Es, ist darauf hinzuweisen, daß an sich Verpackungen mit einem Grundriß
von der Form eines regelmäßigen Sechsecks bereits bekannt sind, wenn auch nur für
Faltschachteln aus Pappe, bei denen der Boden als Ganzes ausgestanzt und an einer
der Seitenflächen angefaltet ist. Neu ist jedoch das Verfahren und das Erzeugnis
nach der vorliegenden Erfindung, weil hier zum erstenmal ein Papierbeutel der gerannten
Grundrißform geschaffen wird, welcher in flacher, leicht stapelfähiger Form erzeugt
werden kann und erst beim Auseinanderfalten an der Gebrauchsstelle zwangsläufig
die regelmäßige Sechseckform annimmt.
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Man hat wohl schon sechseckige Papierbeutel aus einem Papierschlauch
hergestellt, welcher durch Fältelung in sechs Streifen gleicher Breite unterteilt
war; das Erzeugnis war jedoch grundsätzlich nicht von regelmäßiger Sechseckform
bei ebenem Boden. Bei der dort angewendeten Faltungsart unterschied sich der an
dem nicht auseinandergefalteten Beutel notwendigerweise vorhandene 45°-Winkel an
der Spitze des zur Bodenbildung einwärts gefalzten Teiles der Seitenstreifen nicht
von dem an der entsprechenden Stelle auftretenden Winkel zwischen der Mittellinie
und der Randkante des auseinandergefalteten Bodens. Aus diesem Grunde mußte an zwei
gegenüberliegenden Punkten des entfalteten Beutelbodens ein Spitzenwinkel von 9o°
entstehen, wodurch die Ausbildung eines regelmäßigen Sechsecks ausgeschlossen war.
Im
Gegensatz dazu wird nach der Erfindung durch Anwendung einer bei anderen Papierbeuteln
an sich bereits bekannten Kreuzbodenfalzung und infolge Einhaltung bestimmter Abmessungen
und Verhältnisse bei dem fertig gefalteten und geklebten, jedoch noch nicht auseinandergefalteten
Beutel ein Boden in Form eines symmetrischen, jedoch nicht regelmäßigen Sechsecks
hergestellt, dessen längste Digonale gleich der doppelten Seitenlänge des künftigen
Sechsecks ist und bei dem zwangläufig beim Entfalten das zur Ergänzung dieser vorgeklebten
Bodenfläche zum regelmäßigen Sechseck erforderliche Papiermaterial durch Entfaltung
des vorher teilweise unter den genannten Boden und teilweise unter den bei der Vorfalzung
des Schlauchs unberührt gebliebenen Ober- und Unterstreifen eingefalteten Materials
beigesteuert wird.
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In den Zeichnungen stellt Fig. i eine teilweise Seitenansicht eines
Papierschlauches dar, aus welchem die vorgefalteten Beutel geformt werden; Fig.
2 ist eine Seitenansicht eines einzelnen vorgefalteten Beutels, bei welchem ein
Teil zum Zweck der Darstellung gewisser Einzelheiten seines Aufbaues zurückgebogen
ist; Fig. 3 ist eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht, zeigt jedoch den halbfertigen
Beutel in einem weiter fortgeschrittenen Stadium der Herstellung; Fig.4 zeigt denselben
halbfertigen Beutel um einen weiteren Schritt näher der Fertigstellung; Fig. 5 ist
eine der Fig. 4 ähnliche Ansicht, zeigt jedoch den Beutel in fertigem Zustand; Fig.6
ist eine schaubildliche Ansicht des fertiggestellten Beutels, jedoch in geöffnetem
Zustand; Fig. 7 ist eine Ansicht des fertiggestellten und geöffneten Beutels vom
Boden her, und Fig. 8 ist eine Ansicht des fertiggestellten und geöffneten Beutels
von oben her.
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Die Beutel der dargestellten Art werden in üblicher Weise aus einem
endlosen Papierschlauch i hergestellt. Der Schlauch ist dabei in der aus Fig. i
ersichtlichen Weise in Falten gelegt und wird sodann in einzelne Stücke, wie z.
B. Abschnitt 2, unterteilt. Der dargestellte Beutel ist für Sechseckform bestimmt,
und infolgedessen ist der Schlauch i durch Fältelung in sechs seitliche Streifen
unterteilt, nämlich die Ober- und Unterstreifen 3 bzw. 6 und die Seitenstreifen
4, 5, 7 und 8, welche alle von gleicher Breite sind. Die Seitenstreifen 4, 5, 7
und 8 sind zwischen dem Oberstreifen 3 und dem Unterstreifen 6 so gefaltet, daß
Zwickel g,. io, ii ünd 12 entstehen. Diese nehmen etwa ein Viertel der Breite eines
Streifens ein. Infolgedessen ist von jedem der Seitenstreifen etwa die Hälfte seiner
Breite zwischen den Ober- und Unterstreifen eingefaltet, die andere Hälfte ragt
über die seitliche Kante des Unterstreifens hinaus; die gesamte Breite des halbfertigen
Beutels in der Faltung nach Fig. i beträgt im flach zusammengedrückten Zustand genau
das Doppelte der Breite eines einzelnen Streifens. Das angegebene Breitenverhältnis
ist von großer Wichtigkeit, weil mit Rücksicht auf die folgenden Falz- und Klebvorgänge
die Breite des vorgefalteten Beutels, wie er in Fig. i dargestellt ist, ein für
allemal als der Abstand zwischen zwei einander gegenüberliegenden Ecken des sechseckigen
Bodens des Beutels festgelegt ist, wie er sich bei endgültiger Fertigstellung und
Öffnung des Beutels ergibt. Der genannte Abstand ist infolgedessen gleich dein Durchmesser
eines Kreises, welcher dem Boden des Beutels umschrieben wird, und muß infolgedessen
genau gleich der doppelten Länge einer Seite sein, sofern der Grundriß ein regelmäßiges
Sechseck darstellt.
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Wenn ein Abschnitt z von dem endlosen Schlauch i abgetrennt ist, werden
die Falzbrüche entlang der Kanten der. Zwickel über eine kurze Strecke aufgeschlitzt;
diese Schlitze sind in Fig.2 mit 13 bezeichnet. Die Schlitze sind alle gleich lang,
und zwar vorzugsweise nicht länger als ein Viertel der Breite eines Streifens. Nach
erfolgter Aufschlitzung wird der Unterstreifen 6 niedergehalten, während der Oberstreifen
3 so umgefaltet wird, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Hierdurch ergeben sich
Bodenflächen 14 aus dem Material der Seitenstreifen, und zwar bildet jede dieser
Bodenflächen ein gleichschenkliges, rechtwinkliges Dreieck 15 mit anschließenden
rechteckigen Randstreifen 16, welche gegen die Mitte des Beutels zu vorspringen.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Seiten dieser Dreieckflächen sich nur bis zu
den .Endpunkten der Schlitze 13 erstrecken und nicht bis zu den Endkanten der Ober-
und Unterstreifen. Die Diagonale 17 der von den zwei Dreieckflächen 14 und dem zwischen
ihnen verbleibenden Zwischenraum gebildeten Figur ist eine Diagonale des endgültigen
Beutelbodens. Sobald die Bodenflächen in der beschriebenen Weise hergestellt sind,
wird Klebstoff auf die durch die Linien a, a und b, b in Fig. 3 begrenzten Flächen'
aufgeschmiert.
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Die linke Hälfte der genannten Figur (vgl. Fig. 3) oder mit anderen
Worten diejenigen Hälften der Flächen 14, welche aus dem Material des Oberteiles
des Beutels geformt sind, werden nun nach rechts umgelegt, wie aus Fig.4 ersichtlich;
der Falz wird dabei entlang einer Linie 18 hergestellt, welche parallel. zu
der
Linie 17 verläuft, und zwar in der Mitte zwischen der Linie 17 und den Endpunkten
der Schlitze 13. Um die Linie 18 mit mathematischer Genauigkeit festzulegen, soll
sie von
der Linie 17 in einem Abstande gleich einem Viertel des Abstandes
zweier gegenüberliegenden Seiten des sechseckigen Bodens des fertigen und geöffneten
Beutels liegen oder mit anderen Worten in einem Abstande gleich der Breite eines
Seitenstreifens multipliziert mit 0,4325; in der Praxis sind 'jedoch immerhin merkliche
Abweichungen statthaft, ohne daß dadurch die Form und Brauchbarkeit des fertigen,
Beutels wesentlich beeinträchtigt wird. Die genannte Falzung bringt die linken Endpunkte
der Flächen 14 in Fig. 3 nahezu in Deckung mit der Mittellinie 17, so daß der halbfertige
Beutel die in Fig.4 dargestellte Form annimmt. Der Oberstreifen 3 besitzt noch einen
Randstreifen, welcher um ein merkliches Stück über die Mittellinie 17 hinausragt;
dieser Randstreifen ist durch die Anbringung der Schlitze 13 entstanden.
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Die rechte Hälfte der von den Flächen 14 gebildeten Figur wird anschließend
in ähnlicher Weise entlang einer Linie i9 nach links bis in eine Stellung gemäß
Fig. 5 umgefaltet. Der vorher bereits aufgebrachte Klebstoff hält die umgefalteten
Teile fest, so daB det Beutel in dem Zustand gemäß Fig.5 fertig vorliegt und flach,
wie er ist, bereit zur Versendung ist.
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Es ist leicht zu erkennen, daß die übergefalteten Teile 2o und 21
durch Klebung mit den beiden Flächen 14 und miteinander verbunden sind. Der in Fig.
5 dargestellte Bedenin Gestalt eines unregelmäßigen Sechsecks ist daher in seiner
Form unverrückbar festgelegt und besitzt eine längere Diagonale von unveränderlicher
Länge, nämlich gleich der doppelten Breite eines Seitenstreifens.
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Ein in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellter Beutel kann
in die Form gemäß Fig.6, 7 und 8 zum Zweck des Gebrauches auseinandergefaltet werden.
Beim Umklappen des Bodenteils 14, 14, 20, 21 um die Linie 17 (Fig.3) entstehen die
Biegekanten am Umfang des Bodens des auseinandergefalteten Beutels, und zwar entlang
aller seiner sechs Seiten. Wenn der Beutel geöffnet wird, werden die eingefalteten
Zwickel' nach außen gespreizt, strecken sich flach und verschwinden; sie dienen
dabei teilweise dazu, die kleinen dreieckigen Teile 22 des Beutelbodens, teilweise
dazu, die Seitenteile des Beutels selbst zu bilden.
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Ein in der vorgeschriebenen Weise hergestellter Beutel wird durch
dieselbe Reihenfolge einzelner Maßnahmen erzeugt, durch die viereckige Beutel der
sogenannten Säckchenform entstehen; der Hauptunterschied besteht in der Unterteilung
des Beutelmaterials in sechs Streifen und in der Bildung von Einfalzungen oder Zwickeln
geeigneter Tiefe aus dem Material der Seitenstreifen vor der Herstellung des Beutelbodens.