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Verfahren zur Herstellung mehrwandiger Säcke aus Papier Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung mehrwandiger Säcke aus Papier, die aus ineinanderliegenden
Einzelschlauchstücken bestehen, welch letztere, jeder für sich, durch einen Boden
geschlossen sind.
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Geklebte Säcke solcher Art wurden bisher in der Weise hergestellt,
daß man zuerst das innerste Schlauchstück mit einem Boden versah, um thesenersten
Sack einen zweiten herumarbeitete usf., bis man gewissermaßen mehrere voneinander
unabhängige, ineinandersteckende Säcke erhielt. Hierbei wurde offenbar am Klotz
gearbeitet, die Schlauchenden gegeneinander verschoben, dann der innerste Schlauch
zum Boden gefaltet und mit einer Verschlußkappe verklebt, worauf man mit dem nächsten
Schlauchende in gleicher Weise verfuhr usf. Dieses Verfahren der Einzelanfertigung
ist offenbar umständlich und kostspielig.
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Demgegenüber macht sich die Erfindung das bekannte Verfahren zunutze,
mehrlagige Schläuche ohne Ende im fortlaufenden Verfahren auf der Schlauchmaschine
herzustellen und von diesen Schläuchen Einzelsacklängen abzuteilen, an deren Enden
nunmehr der Boden angearbeitet wird. Letzteres geschieht in neuer Weise, und zwar
so, daB zunächst die bündig liegenden Enden der Einzelschläuche an gegenüberliegenden
Flachseiten gemeinsam auseinandergefaltet werden, als ob man einen einzigen gemeinsamen
Boden für sämtliche Sacklagen gleichzeitig verarbeiten wollte, dann aber aufeinanderfolgend
die Enden jeden einzelnen Schlauches für sich nach innen übereinandergefaltet, geblättert
(vgl. Abb. 8) und zugleich miteinander verklebt werden, indem zuerst die innerste
Lage zu einem Boden geschlossen wird und darauffolgend erst, einzeln für sich, die
äußeren Lagen. Hierdurch wird, wie an sich bekannt, erreicht, daß jeder Einzelschlauch
für sich am Boden-oder Kopfende geschlossen wird, jeder Einzelschlauch des mehrwandigen
Sackes also allein für sich und unabhängig von den übrigen zum Tragen des auf ihn
entfallenden Anteils der Last herangezogen wird. Die Herstellung ist aber durch
die Möglichkeit, das kontinuierliche Schlauchverfahren unverändert anzuwenden und
trotzdem einen Papiersack geringster Papiermenge bei größter Festigkeit zu erhalten,
vereinfacht und das Gegeneinanderstaffeln der Enden während der Fertigung nicht
mehr erforderlich.
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Hierin unterscheidet sich die Erfindung auch von anderen bekannten
Verfahren, gemäß denen die Enden der vom Schlauch ohne Ende abgeteilten Einzelsacklängen
an den Flachseiten nicht nur gemeinsam auseinander-, sondern darauffolgend auch
gemeinsam und gleichzeitig übereinandergefaltet wurden,
ein Blättern
der Einzellagen ineinander, entsprechend der Erfindung beim Schließen des Bodens,
also nicht erfolgt. In diesem bekannten Fall konnte darum nur das Ende einer Flachseite
einer äußeren Lage mit dem Ende der gegenüberliegenden Flachseite einer inneren
Lage verklebt werden. Im übrigen aber müßte die Festigkeitsverbindung durch einen
aufgeklebten Bodenfleck erreicht werden. Dieser letztere kann bei dem V erschlusse
nach der Erfindung fortgelassen werden, trotzdem wird der Sack mindestens gleiche,
regelmäßig aber größere Festigkeit im Boden aufweisen als ein Sack der bekannten
Fertigung.
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Die Erfindung unterscheidet sich aber auch wesentlich von einer anderen
Sackfertigung, bei der gleichfalls im fortlaufenden Arbeitsverfahren hergestellte
mehrfache Schläuche verwendet und Sackeinzellängen abgeteilt, die Enden gegeneinandergestaffelt
und dann miteinander verklebt wurden. Denn in diesem anderen bekannten Fall wurden
die gestaffelten Enden sämtlicher Einzelschläuche einer Flachseite mit einem Ende
der anderen Flachseite, und zwar nur der äußersten Lage allein, verklebt, so daß
wiederum ein Boden geringerer Festigkeit erhalten werden mußte trotz verwickelterer
Fertigung.
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Bei Herstellung des Bodens können auch Einschnitte an den Enden der
Einzelschläuche, an der Übergangsstelle von der Flach- in die Querseite angebracht
werden, wie dies für einen einwandigen Sack zur Bildung eines längeren Ventillappens
bereits vorgeschlagen wurde. Nach der Erfindung werden solche Einschnitte aber nicht
an den Enden des innersten Schlauches angebracht, damit nach Faltung des nicht eingeschnittenen
Endes dieses innersten Schlauches für jeden Fall verhindert wird, daß Füllgut durch
die Einschnitte ausfließen kann.
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Die Länge der von den Flachseiten als auch den Querseiten nach innen
geschlagenen und übereinandergeschlagenen Papierstücke wird vorteilhaft für sämtliche
ineinandergesteckte Einzelschläuche untereinander gleich groß gewählt, so daß man
mit geringster Papiermenge den geklebten Boden erhält.
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Zur Herstellung der sogenannten Einfüllv entile (sich selbsttätig
schließende Einfüllöfnungen an mindestens einer Ecke des Sackes) kann die übliche
Zuschnitt- und Faltart verwendet werden. An jenen Ecken jedoch, an denen eine Einfüllöffnung
nicht belassen werden soll, werden die nach innen geschlagenen Lappen des Ventils
mit den Barübergeschlagenen Vorder- und Hinterenden des Sackschlauches verklebt,
ebenso auch diese letzteren untereinander. Die Erfindung sei an Hand des Ausführungsbeispieles
der Zeichnung erläutert, in der Abb. i eine Draufsicht auf einen Sackschlauch vor
der Zerteilung, Abb. 2 eine Draufsicht auf einen abgeteilten Einzelschlauch von
oben, Abb. 3 und 4 in Perspektive zwei Stadien der Faltung eines Sackendes, Abb.
5 eine Abänderung der ersten Stufe, Abb. 6 einen -Schnitt längs der Linie I-I in
Abb. 5, jedoch nach geschlossenem Boden oder Kopf, Abb. 7 einen Schnitt durch den
fertig geschlossenen Boden oder Kopf des Sackes und Abb. 8 ein sich schließendes
Sackende z. B. mit der Einfülldecke zeigt.
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Die Abb. 3 bis 8 sind in Anwendung auf einen dreilagigen Papiersack
gedacht, ohne daß die Erfindung auf die Anzahl der angewendeten Lagen beschränkt
würde.
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Ein Sackschlauch i (Abb. i) wird in üblicher Weise durch Falten der
Papierbahnen und Schließen mittels eines Längsklebsaumes 2 gebildet. Hierbei werden
auch die gebräuchlichen Seitenfalten 3, 4 an seinen Querseiten eingefaltet. Der
Schlauch wird dann durch Querschnitte 5, 6, 7 (Abb. i) und Längsschnitte 8, 9 in
bekannter Weise in Sackeinzellängen zerschnitten, die je an einer Ecke einen Vorsprung
iö aufweisen. Bei einem einseitigen offenen Sack würde der Vorsprung io jedoch wegfallen
und das zugehörige Ende des Sackes offen bleiben.
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Es soll nun die Fertigstellung eines an beiden Enden geschlossenen
dreilagigen Sackes mit einer Einfüllöffnung an der Ecke, an welcher der Vorsprung
io vorgesehen ist, erläutert werden.
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Zunächst werden die Ecken sämtlicher Sackenden um die strichpunktierten
Linien 1i, 12, 14, 15 (Abb. 2) nach innen eingefaltet, so daß an jeder Ecke die
Umgrenzungen 16, 17 bzw. 18, i 9 bzw. 2o, :21 bzw. 22, 23 der eingefalteten Lappen
entstehen.
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Nunmehr werden die Enden zunächst um die strichpunktierten Querlinien
24, 25 nach außen abgebogen und dann um die Querlinien 26, 27 wieder nach innen
zurückgebogen.
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Nun werden die Enden des Sackschlauches wieder flach aufeinandergelegt,
und es werden in der mittleren und äußeren Sacklage Schnitte 28, 29, 30, 34 32,
33 (Abb. 3) angebracht. In der Draufsicht der Abb. 2 liegt dann nach dem Einschlagen
der Ecken der Schnitt 28 über dem Schnitt 29 an beiden Seiten. Die Schnitte 30,
31, 32, 33 liegen übereinander, -während an der gegenüberliegenden Seite Schnitte
28, 29 angebracht
sind. Die Schnittlinien sind zur Kenntlichnnachung
in Abb. 2 durch- besonders starke Striche hervorgehoben.
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Man erhält hierdurch ein Sackende, wie es aus der perspektivischen
Darstellung der Abb. 3 zu erkennen ist, in der alle Falten durch Linien 25, 27,
34, 35, 12, 11 dargestellt sind.
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Die innerste Lage ist dagegen nirgends eingeschnitten. Der Lappen
io, der sich zwischen den Faltlinien 12 befindet, ist vielmehr nur nach innen umgelegt,
während, wie erläutert, die entsprechenden Lappen der beiden äußeren Lagen durch
die Schnitte 30, 31, 32, 33 abgetrennt sind (zur besseren lienntlichmachung
sind sie in der Abb.3 nach außen geklappt dargestellt). Ebenso sind an der gegenüberliegenden
Seite, wo kein Ventil entstehen soll, die beiden äußeren Lagen durch die Schnitte
28, 29 (vgl. auch Abb. 2 aufgespalten.
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Die Lappen io, die für die beiden äußeren Lagen an den Querseiten
abgetrennt sind, sind zwecks besserer Unterscheidung mit 36, 37 bezeichnet, die
Lappen an der gegenüberliegenden Querseite mit 38, 39 (Abb. 3).
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Es wird nun so verfahren, daß die nach innen geschlagenen Lappen 36,
37 der beiden i'tußeren Lagen wieder übereinandergelegt werden in der aus Abb. 4
ersichtlichen Weise.
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Hierauf werden die Ränder 4o, 4i (Abb. 4) der einander gegenüberliegenden
Flachseiten des Sackschlauches nach innen um die Faltlinie 27 und übereinandergeschlagen
(Abb. 4 und 7.), so daß das Seitenstück 42 nach innen gelangt, die Teile 40, 41
also auch über diesem liegen. Die Faltlinien i i und i i', uin «-elche der Teil
42 erst -nach innen und dann zusammen mit den Teilen 4.0, 41 übereinandergeschlagen
wird, sind auch in Abb. 3 eingetragen. Die zwischen den Fältlinien i i und den Schnitten
28 bzw. 29 liegenden Ecken sind beim Übergang zu der Form der Abb. 3 nach außen
glattgestrichen. Zwischen den Rändern der Teile 40, 41 ist ein Klebstreifen aufgebracht.
Ebenso sind die eingefalteten Zwickel zwischen den Teilen 40, 41 und dem Teil 42
zweckmäßig durch Klebstreifen geschlossen.
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uiiinehr wird der Teil 43 der mittleren Lage nach innen gefaltet;
und über ihn werden die Enden 44, 45 der mittleren Lage übereinandergeklappt. Die
Ränder der Teile 44, 45 werden miteinander durch einen Klebstreifen verklebt, ebenso
werden die Teile _1.1, 45 oben auf den Teil 43 geklebt.
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-Nunmehr wird der Lappen 46 der äußersten Lage eingefaltet, und über
ihn werden nunmehr die Enden 47, 48 der äußersten Lage übereinandergeschlagen, an
ihren Rändern miteinander verklebt und ebenso auf (!en nach innen gefalteten Lappen
46 aufgeklebt. Der Sackboden, der an der einen Ecke vollkommen geschlossen ist und
an der anderen Ecke das Einfüllventil aufweist, ist damit fertiggestellt.
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Ein Schnitt durch die Mitte eines Sackendes läßt (in vergrößertem
und etwas verzerrtem Maßstabe in Abb. 7 zwecks besserer Deutlichkeit gezeichnet)
die übereinanderliegenden Enden 47, 48 der äußeren Lage erkennen, die durch einen
Klebstreifen 5o miteinander verklebt sind. In gleicher Weise sind die Enden 44,
45 der mittleren Lage untereinander durch den Klebstreifen 52 miteinander verklebt.
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Bereits aus diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist zu erkennen,
daß an den Sackecken, wo keine Ventilöffnung verbleiben soll, nur die Stücke 42,
39, 38 (Abb. 3 und 4) nach innen beschlagen werden, welche nicht bis zur Mitte des
Sackes oder nahe zu dieser reichen. Vielmehr wird der Sackraum fast über seine ganze
Breite durch die einander überlappenden Enden 40, 41 bzw. 44, 45 bzw.
47, 48 (Abb.3) geschlossen, die ihrerseits auch mit den nach innen gefalteten
Teilen 42, 39, 38 verklebt werden. Die Enden 4o, 41 usw. überlappen einander
nur in ungefähr gleichem Maße, wie die Kanten der Papierbahnen bei Bildung des Längsklebsaumes
2 einander überlappen. Infolgedessen wird zur Bildung des Sackbodens nur jene Papiermenge
verwendet, wie sie zum Abdecken der vorhandenen Öffnung am Sackschlauchende und
zur Bildung eines Überlappungsrandes, an dein ein Klebstreifen aufgebracht werden
kann, unbedingt erforderlich ist.
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Da in dem erläuterten Beispiel die Ecke, in der keine Ventilöffnung
gelassen werden soll, durch Einfalten der innersten Lage 40, 41, 42 ohne Einschneiden
gebildet ist, so ist Gewähr dafür geschaffen, daß das eingefüllte Schüttgut im Sack
verbleibt. Die empfindlichste Sackstelle, nämlich die Ecke, ist somit in der inneren
Lage nicht geschwächt.
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Will man diese Ecke besonders stark ausführen, so. kann man auch die
Form der Abb. 5 wählen, welche derjenigen der Abb. 3 entspricht, jedoch mit dem
Unterschied, daß sämtliche Enden 40, 41 bzw. 44, 45 bzw. 47, 48 mit den Seitenlappen
42, 56, 57 in einem Stück belassen sind. Es werden dann je zwei gegenüberliegende
Enden mit den zugehörigen Seitenteilen in gleicher Weise nach innen gefaltet, wie
dies bereits für die innerste Lage mit den Enden 40, 41, 42 an Hand der Abb. 3 und
4 erläutert worden ist. Ein O_uerschnitt durch eine solche Ecke hat dann die etwas
übertrieben gezeichnete Form der Abb. 6. Die derart übereinandergefalteten
Teile
einer Lage können dann miteinander beliebig verklebt werden, wie etwa für die oberste
Lage bei 58 angedeutet ist. Ebenso können natürlich die Lagen untereinander verklebt
werden, wie ,etwa für die oberste Lage bei 58 angedeutet ist. Ebenso können natürlich
die Lagen untereinander verklebt werden; es wird aber vorgezogen, die Lagen gegeneinander
beweglich zu lassen, damit jede Lage für sich den auf sie entfallenden Anteil des
Ladungsgewichtes aufnimmt.
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In der Abb. 8 schließlich ist deutlich zu erkennen, in welcher Weise
die einzelnen Lagen eines dreilagigen Papiersackes gewissermaßen ineinanderblättern.
Diese Abbildung zeigt eine herausgeschnittene Ecke, und zwar die Einfüllventilecke
eines Sackkopfendes. Das gleiche Bild ergäbe sich bei dem Schließen eines Sackendes
gemäß Abb. 5 und 6 auch für eine Ecke, an welcher ein Einfüllventil schließlich
nicht gebildet werden soll. In diesem Falle würde nicht der Lappen io in dem dreieckigen
Ausschnitt sichtbar werden, sondern gemäß Abb. 5 der Lappen 57.