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Vorrichtung zum Entrippen von Tabakblättern oder anderem Blattgut
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entrippen von Tabakblättern
oder anderem Blattgut und anschließendem Trennen der Blatteile von den Rippenteilen,
bei der ein Schlägerrotor oder eine Schlagwalze in einem siebartigen Gehäuse, dem
sogenannten Siebkorb, umläuft und die an einem Saugzug angeschlossen ist, der die
zerkleinerten Blätter in nachgeschaltete Sichtschächte fördert, in denen das Trennen
der Stengelteile von den Blattteilen erfolgt.
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Bei der bekannten Entrippungsvorrichtung der genannten Art läuft die
in dem Siebkorb rotierende Schlägerwalze od. dgl. um eine waagerecht liegende Achse.
Bei dieser Ausführung befindet sich der Siebkorb auf der unteren Hälfte der Schläger
bzw. der Schlagwalze, während die obere Hälfte abgedeckt und geschlossen ist bzw.
die Zuführungsöffnung aufweist. Bei einer weiteren bekannten Entrippungsvorrichtung
erstreckt sich der die Schlagwalze umgebende Siebkorb auch über einen Bereich von
mehr als 180= und wird von dem Sichtluftstrom bestrichen. Eine wesentlich bessere
Wirkung, insbesondere ein zonenmäßiges Abscheiden verschieden großer Blattanteile,
läßt sich bei der liegenden Anordnung des Siebkorbes nicht erreichen. Es läßt sich
die Ausscheidung bestimmter Größen von Blatteilen nicht auf bestimmte Zonen des
Siebkorbes beschränken.
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Die Entrippungsvorrichtung gemäß der Erfindung verbessert diese bekannten
Vorrichtungen dadurch, daß eine an sich bekannte lotrechte bzw. annähernd lotrechte
Anordnung für die die Schläger bzw. die Schlagwalze tragende Umlaufachse vorgesehen
ist und das siebartige, den Schlägerrotor umgebende Gehäuse in der Höhe in Zonen
von unterschiedlich großen Sieböffnungen unterteilt ist. Bei Schneidvorrichtungen
für knollenartige Produkte, z. B. Rüben, ist es bekannt, die die Schneidwerkzeuge
tragende Umlaufachse lotrecht zu stellen. Gegenüber einer Entrippungsvorrichtung
für Blattgut wird bei den bekannten Schneidvorrichtungen ein anderes Ziel verfolgt.
Es handelt sich bei den Rübenschneidmaschinen lediglich darum, daß das eingebrachte
Gut mit Hilfe der messerartigen Schläger zerteilt bzw. geschnitzelt wird, gleichgültig
in welcher Weise die einzelnen Teilstücke bzw. Schnitzel anfallen. Eine Entrippungsvorrichtung
hat dagegen die Aufgabe, daß die Blatt- und Rippenteile als Ganzes anfallen. Eine
Zerschnitzelung des Gutes soll nach Möglichkeit vollständig vermieden werden. Es
geht viehmehr um die Trennung der Blatteile von den Rippen, wobei die Blatteile
möglichst groß anfallen sollen. Zu dem Trennvorgang gehört noch ein weiterer Sichtvorgang,
durch die bei der Aufteilung des Blattgutes die Blätter einerseits und die Rippen
andererseits getrennt werden. Rübenschneidvorrichtungen mit lotrecht gestalteter
Achse sind seit Jahrzehnten in Gebrauch. Sie stellen aufgaben- und funktionsmäßig
eine andere Gattung als Entrippungsvorrichtungen für Blattgut dar, so daß keine
gemeinsame Vergleichsbasis vorhanden ist.
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Die lotrechte Stellung der Schlägerachse bei Entrippungsvorrichtungen
hat nicht nur Vorzüge für den Vorgang des Losreißens der Blatteile von den Rippenteilen,
sondern wirkt sich auch vorteilhaft für das Ausscheiden der Blatteile von den Rippenteilen
hinsichtlich der Gewinnung möglichst großer Blattstücke vorteilhaft aus. Der Trennvorgang
zum Abreißen der Blatt- von den Rippenteilen erfolgt gleichmäßiger, wenn bei den
hochgestellten Siebkörben die an sich bekannte Anordnung der Lochungen über 180°
in Zonen mit Lochungen- verschiedener Größe unterteilt ist. Es gibt sich auf diese
Weise nicht nur eine größere Leistung, sondern die Arbeitsweise ist für das Blattgut
auch schonender und der Sichtvorgang wirksamer, da die großflächigen Blatteile um
so weniger der Gefahr einer nochmaligen Teilung ausgesetzt sind, je früher sie aus
dem Bereich der Schläger herauskommen.
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Durch die Unterteilung des Siebkorbes in der Höhe in Zonen von unterschiedlich
großen Sieböffnungen ist man im Gegensatz zu den bekannten Entrippungsmaschinen,
bei denen eine Reihe von Abschlageinrichtungen mit Sieben unterschiedlich großer
Lochung vorgesehen werden müssen, um die Rippen von anhaftenden Blattstücken vollständig
befreien zu
können, durch die Aufteilung der lotrecht gestellten
Siebfläche gemäß der Erfindung in der Lage, die verschiedenen Arbeitsstufen mit
Hilfe einer einzigen Vorrichtung durchführen zu können. Wenn man beispielsweise
mit einer großlochigen Siebanordnung und einem großen Schlägerabstand beginnt und
in der letzten Zone mit dem kleinsten Sieb und dem engsten Abstand der Schlagwerkzeuge
endet, erreicht man bei einem einzigen Durchgang, daß die Rippen, die bis beispielsweise
in die dritte Zone gelangen, blank, d. h. ohne anhaftende Blatteile, die Vorrichtung
verlassen.
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Auch die Bodenfläche der Vorrichtung kann für das Entrippen ausgenutzt
werden. Das Siebgehäuse weist zweckmäßig eine Bodenfläche mit Durchbrechungen auf.
Die Schläger bzw. die Schlagwalze kann an der dem Siebboden zugekehrten Fläche mit
Vorsprüngen, Zacken od. dgl. versehen sein. Die Bodenfläche kann mit entsprechenden
Gegenschlagleisten ausgerüstet werden.
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Die Einfüllöffnung braucht nur bis etwa zur Tiefe der obersten Zone
der Sieblochungen zu reichen. Die Einfüllöffnungen münden - im Grundriß gesehen
-mit der schrägliegenden trichterartigen Wandung in das zylindrische, die Entrippungsvorrichtung
umgebende Gehäuse vorteilhaft tangential ein. Durch eine solche Einfüllöffnung wird
die wirksame Umfangsfläche des Schlägerrotors bzw. des Siebkorbes lediglich in der
obersten Zone um die Fläche der Einfüllöffnung vermindert. Bei den tiefer gelegenen
Zonen des Siebkörpers ist die Umfangsfläche auf 360= voll wirksam.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt die Entrippungsvorrichtung gemäß der Erfindung im Aufriß,
teilweise im Schnitt; in Fig. 2 ist ein Grundriß der Vorrichtung dargestellt; Fig.
3 zeigt eine Ansicht auf die Umfangsfläche des Siebkorbes.
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Die Entrippungsvorrichtung setzt sich in an sich bekannter Weise aus
den Schlägern 1, die an der Welle 2 befestigt sind, und dem siebartigen Gehäuse
3 zusammen, das als Mantel die rotierenden Schläger 1
umgibt. Gemäß der Erfindung
ist die Schlägerwelle 2 bzw. deren Achse lotrecht gestellt, entsprechend steht auch
der Siebkorb 3 senkrecht. Die Umfangsfläche des Siebkorbes ist mit Durchbrechungen
oder Lochungen versehen, die der Größe nach höhenmäßig in Zonen unterteilt sind.
Die oberste Zone ist mit den weitesten Öffnungen 4 und jede danach folgende Zone
mit abgestuft kleiner werdenden öffnungen 5, 6, 7 und 8 versehen. Die Größe der
Öffnungen und ihre Abstufung richten sich nach dem zu entrippenden Blattgut, der
Umlaufzahl der Schläger u. dgl. Auch die Bodenfläche 9 des Siebkorbes kann mit Durchbrechungen
versehen werden.
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An der der Bodenfläche des Siebkorbes zugekehrten Stirnfläche der
Schläger 1 können Schlagteile 10, z. B. Vorsprünge, Stifte od. dgl., angeordnet
werden, so daß nicht nur am Amfang des Siebkorbes, sondern auch auf der Bodenfläche
Reißwirkungen erfolgen. Auf der Bodenfläche des Gehäuses können Gegenschlagleisten
20 angeordnet sein. An einer Seite des Siebkorbes 3 befindet sich die Einfüllöffnung
11, die sich vorteilhaft nur bis zur Tiefe der obersten Zone der Lochreihen erstreckt,
damit das Gut alle Zonen zwangläufig passieren muß. Die Begrenzungswand 12 der Einfüllöffnung
ist zweckmäßig so zu führen, daß die Wand tangential in Umlaufrichtung der Schläger
y auf den Siebkorb stößt.
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Die Zuführung des Gutes erfolgt mittels des Transportbandes 13 und
eines weiteren Förderers 14, z. B. einer Schüttelrutsche. Unterhalb der Entrippungsvorrichtung
1, 2, 3 befinden sich Abführungsbänder 15, die das entrippte Gut und die Rippen
selbst zu der Sichtanlage 16 führen. Mit 21 ist die Rückführleitung für die Luft
bezeichnet. Die Entrippungsvorrichtung selbst ist von dem Gehäuse 17 umschlossen.
Auf dem Förderband 18 werden die Rippen abgeführt, während für das Abführen des
Blattgutes das Transportband 19 vorgesehen ist.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schlägerachse genau
lotrecht angeordnet. Man kann auch eine von der Lotrechten abweichende Lage vorsehen.
Die Größe der Winkelabweichung richtet sich einerseits nach der Art des zu entrippenden
Gutes und andererseits nach der Bauart der gesamten Anlage. Die Schräglage kann
so weit angewendet werden, wie es möglich ist, unter Berücksichtigung der Schwerkraft
des Gutes und der Umlaufzahl der Schläger den gesamten Umfang über nahezu 360 für
die Reißwirkung wirksam werden zu lassen. Das Ausführungsbeispiel zeigt eine stehende
Anordnung des Siebkorbes bzw. der Entrippungsvorrichtung. Man kann die Vorrichtung
auch hängend anordnen. In diesem Fall ist der Raum unterhalb der Entrippungsvorrichtung
frei von einer drehenden Welle, so daß ein über die ganze Breite sich erstreckendes
Förderband benutzt werden kann.