DE1105090B - Verfahren zur Gewinnung eines oelarmen Adduktes aus der Behandlung von Kohlenwasser-stoffoelen mit Harnstoff - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines oelarmen Adduktes aus der Behandlung von Kohlenwasser-stoffoelen mit Harnstoff

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DE1105090B
DE1105090B DEE17568A DEE0017568A DE1105090B DE 1105090 B DE1105090 B DE 1105090B DE E17568 A DEE17568 A DE E17568A DE E0017568 A DEE0017568 A DE E0017568A DE 1105090 B DE1105090 B DE 1105090B
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adduct
detergent
urea
oil
raffinate
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Dr Phil Hermann Franz
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Edeleanu GmbH
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10MLUBRICATING COMPOSITIONS; USE OF CHEMICAL SUBSTANCES EITHER ALONE OR AS LUBRICATING INGREDIENTS IN A LUBRICATING COMPOSITION
    • C10M175/00Working-up used lubricants to recover useful products ; Cleaning
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G2300/00Aspects relating to hydrocarbon processing covered by groups C10G1/00 - C10G99/00
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung eines ölarmen Adduktes aus der Behandlung von Kohlenwasserstoffölen mit Harnstoff Es ist bekannt, daß Harnstoff mit gradkettigen, paraffinischen Kohlenwasserstoffen kristalline Komplexe bildet, die man als Addukt bezeichnet. Die Adduktbildung von im wesentlichen gradkettigen Kohlenwasserstoffen mit Harnstoff wird in der Mineralölindustrie angewendet, um aus Ölen die Paraffine auf einfache Weise abzutrennen. Zu diesem Zweck werden die Kohlenwasserstofföle mit Harnstoff bzw. mit Harnstofflösungen vermischt und so lange in Kontakt gehalten, bis die Adduktbildung beendet ist. Das entstandene feste Addukt wird von der Öllösung abgetrennt und durch Erhitzen auf höhere Temperaturen und/oder durch Anwendung von Lösungsmittel einerseits in Paraffine, andererseits in Harnstoff bzw. Harnstofflösung zerlegt. Nach Entfernung der Lösungsmittel bilden die Paraffine das eine Endprodukt, die nicht adduktbildenden Kohlenwasserstoffe das andere Endprodukt, d. h. das tiefstockende Öl. Die zurückgewonnene Harnstofflösung wird erneut in den Kreislauf zur Adduktbildung zurückgeführt.
  • Für die Entscheidung, ob zur Abtrennung der Paraffine aus einem Kohlenwasserstofföl das bisher übliche Verfahren, die Auskristallisation der Paraffine in der Kälte nach Verdünnung mit einem selektiven Lösungsmittel oder die Überführung der n-Paraffine mittels Harnstoff in Addukt, vorzuziehen ist, sind in erster Linie wirtschaftliche Gesichtspunkte maßgebend. Für diese Frage ist es wiederum von wesentlicher Bedeutung, in welcher Weise das gebildete Addukt aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt werden kann, ob also zur Abtrennung einfache Vorrichtungen, wie Siebe, oder kostspielige, wie Drehfilter oder gar Zentrifugen, notwendig sind. Welche Trennvorrichtung verwendet wird, hängt von der Beschaffenheit des festen Adduktes ab.
  • Das Addukt kann grundsätzlich als amorphes, etwa staubfeines Pulver, als feines bis grobes Korn oder als dicker, wäßriger, klebriger, emulsionsartiger Brei anfallen. Hat das Addukt amorphe, staubfeine Struktur, dann bedarf es hochwirksamer Trennvorrichtungen, wie Zentrifugen, um es aus dem Reaktionsgemisch abzutrennen. Liegt es als emulsionsartiger Brei vor, dann sind für die Abtrennung ebenfalls Zentrifugen oder andere Spezialtrennvorrichtungen erforderlich.
  • Es ist für die Abtrennung der n-Paraffine aus Kohlenwasserstoffölen mittels Harnstoff im technischen Maßstab von großem Vorteil, wenn sie mittels billiger und einfacher Trennvorrichtungen, beispielsweise mittels Sieben, vorgenommen werden kann. Daher läßt man die Addukte unter Bedingungen entstehen, die zu einer fein- bis grobkörnigen, siebfähigen Struktur führen. Die Arbeitsbedingungen, unter denen ein solcher Kornbereich existiert, sind Gegenstand der deutschen Patentanmeldung E16414 IV c/23 b (deutsche Auslegeschrift 1098 657). Unter diesen Voraussetzungen werden der Aktivator, d. h. das Lösungsmittel für den Harnstoff; der Öllöser, d. h. das Lösungsmittel, in dem die Anteile verbleiben, die nicht Addukt bilden; die Konzentration der Harnstofflösung; die Menge der eingesetzten Harnstofflösung und die Temperatur verstanden, bei der das Addukt gebildet wird.
  • Für den Harnstofflöser gilt allgemein, daß man die Adduktbildung an und für sich auch ohne ihn vornehmen kann, indem man z. B. einfach das die gradkettigen Paraffine enthaltende Gemisch oder diese selbst mit Harnstoff verrührt; jedoch tritt die Adduktbildung leichter ein und ist schneller beendet, wenn ein derartiges Lösungsmittel im Reaktionsgemisch anwesend ist, weil die Adduktbildung durch sie aktiviert wird.
  • Als Harnstofflöser ist eine Reihe von Lösungsmitteln bekannt, so Wasser; niedrige gesättigte einwertige und mehrwertige Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Amylalkohol und deren Isomere, Äthylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol oder Glyzerin; Amine, wie Mono-, Di- und Triäthanolamin, Propylamin; Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisopropylketon; Methylisobutylketon; Nitrile, wie Acetonitril, Acrylonitril, Propionitril; Anhydride, wie Essigsäureanhydrid ;ferner flüssiges S O, flüssiges C 02, flüssiges N H3, B F3, flüssiges H F, Zinnchlorid, N 02,, N2 04, Sb Cl, As C13, AsF3, POCl, Stickstofftrifluorid, Furfurol, Nitromethan, Nitroäthan, Thiophen, Pyridin, Pyrrol und Gemische der hier aufgeführten Stoffe miteinander.
  • Als Ollöser sind bekannt: n-Paraffine, die bei den in Frage kommenden Temperaturen einer Adduktbildung nicht fähig sind, wie z. B. Pentan, Butan, Propan; Isoparaffine, und zwar gesättigte wie ungesättigte; N aphthene, wie Cyclopentan, Cyclohexan und Homologe; Raffinat aus der Harnstoffentparaffinierung, also die neben den n-Paraffinen im Originalgemisch vorhandenen, nicht adduktbildenden Gemischanteile; Aromaten, wie Benzol und Homologe; Ketone, wie Methyläthylketon, Methylisopropylketon, Methylisobutylketon, Schwefelkohlenstoff, Methanol + Acetamidä Phenol, Nitrobenzol, Anilin, Äthanolamin, flüssiges S 02, Furfurol, flüssiges N H3, flüssiges C02, Dichlordiäthyläther, Dioxan; Ester, wie Ameisensäuremethylester, Essigsäureäthylester; Äther, wie Äthyläther, Isopropyläther; chlorierte Kohlenwasser-Stoffe, wie Methylenchlorid, Chloroform, Dichloräthan, Butylchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthan und die chlor-fluor-substituierten Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 2 CAtomen.
  • Zwischen der Konzentration oder der Menge der Harnstofflösung einerseits und der Temperatur der Adduktbildung andererseits bestehen Relationen, bei deren Kenntnis und Beachtung es möglich ist, die Adduktbildung so zu leiten, daß als Addukt ein leicht abtrennbares Produkt in Form eines groben Korns entsteht. Um diese Beziehungen zu ermitteln, «-erden z. B. Lösungen verschiedener Konzentrationen, am besten bei 40, 50, 60 und 70°C gesättigte wäßrige Harnstofflösungen, hergestellt und z. B. das einzusetzende Spindelöl mit einer gleichbleibenden Menge Harnstofflösung, z. B. 120 Volumprozent (bezogen aufVolumen Einsatzöl), bei verschiedenen Temperaturen verrührt, bis die Adduktbildung beendigt ist.
  • Beträgt die Temperatur bei der Adduktbildung - unter diesem Begriff sei nicht die nur eingeleitete, sondern immer auch die beendete Adduktbildung verstanden - 40'C und ist die. Harnstofflösung bei dieser Temperatur gesättigt, so erhält man ein breiiges, nicht siebfähiges Gemisch aus Addukt und Raffinatlösung. Kühlt man den Brei ab, dann wird das an und für sich schon vorhandene, aber sehr weiche und klebrige Adduktkorn zusehends fester: bei -;-- 30°C bildet sich ein kugelförn-iges, griesiges Korn vom Durchmesser - 4 mm, das sich mit Leichtigkeit mittels eines Siebes sogar in Schichtdicken von 50 cm und mehr abtrennen läßt. Senkt man die Temperatur weiter, so wird das Korn immer feiner; bei -8@C beträgt der Durchmesser des Kornes nur noch 0,5 mm. Diese Dimension stellt die untere Grenze für die Siebfähigkeit des Adduktes dar. Kühlt man noch weiter, zerfällt das Addukt zu staubfeinem Pulver, zu dessen Abtrennung ein Sieb nicht mehr ausreicht.
  • Körnige Addukte schließen infolge ihrer großen inneren Oberfläche leicht Raffinatanteile ein (die mit Harnstoff abtrennbaren n-Paraffine werden wie üblich als »Extrakt«, die Summe der nicht Addukt bildenden Ölanteile als »Raffinat« bezeichnet) ; durch diesen »Ölgehalt« wird die Reinheit der Adduktparaffine verschlechtert.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Addukten, deren Ölgehalt möglichst niedrig ist.
  • Es besteht darin, daß man unter Bedingungen, die Gegenstand der Patentanmeldung E 16414 IV c/23 b (deutsche Auslegeschrift 1098657) sind, aus Harnstoff und den adduktbildenden Paraffinen des eingesetzten Kohlenwasserstofföles ein körniges Addukt bildet, indem man die Konzentration und die Menge der Harnstofflösung, die Temperatur der Adduktbildung und den Öllöser auf den zu behandelnden Kohlenwasserstoff abstimmt, daß man das Addukt mit einem Sieb vom Raffinat abtrennt, danach, ebenfalls nach Patentanmeldung E 16414 IV c/23b (deutsche Auslegeschrift 1098 657) in die Form eines feinen Pulvers überführt, z. B. durch Temperaturerniedrigung, es - gegebenenfalls gleichzeitig - mit einer solchen Menge eines Waschlösungsmittels, das spezifisch schwerer ist als das Addukt, verrührt, daß das feste Addukt leichter ist als die Wasch-Lösung, daß man das Addukt in einer Zentrifuge von der flüssigen Waschlösung weitgehend abschleudert und in der Zentrifuge wäscht.
  • Wie bereits ausgeführt, kann das Addukt als Brei, d. h. als Suspension des festen Adduktes in einer Emulsion, die aus Raffinat, Öllöser und Harnstofflöser besteht, anfallen. Die Abtrennung des Adduktes aus einem solchen Gemisch ist deshalb schwierig, weil es eine weiche, schmierige und leicht klebende Beschaffenheit besitzt. Zur Trennung derartiger Suspensionen müssen daher sehr wirksame Vorrichtungen eingesetzt werden, die große Energiemengen verbrauchen, wie Zentrifugen, Vibrationssiebe u. dgl.
  • Aber auch mit ihrer Hilfe ist die Abtrennung des Adduktes nur sehr unvollständig; es bleiben im Feststoff große Mengen von Raffinatteilen zurück, die auch durch sehr intensive Waschung nur zu einem Teil entfernt werden können.
  • Während die weichen, klebrigen Addukte die Trennwand der Trennvorrichtung verschmieren, setzt das feinkristalline Addukt, wenn es als Staub vorliegt, sehr schnell die Poren der Trennwand zu und verhindert auf diese Weise eine zufriedenstellende Trennung des Adduktgemisches ebenso wie seine ausreichende Waschung. Die durchschnittlichen Ölgehalte, die auf diese Weise erhalten wurden, lagen bei 20 Gewichtsprozent, bezogen auf Adduktparaffin, Die Erzeugung eines körnigen Adduktes brachte daher zunächst den Vorteil, daß dieses auf einfache und billige Weise, nämlich mittels eines Siebes, aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt werden konnte. Man konnte das Gemisch in großer Schichtdicke, d. h. bis zu 50 cm und mehr, auf das Sieb aufgeben und erhielt eine gute Trennung von festem Addukt und flüssigem Raffinat. Ebenso einfach war die Waschung mittels Öllöser; das Lösungsmittel drang leicht und schnell durch den Filterkuchen und lief gut und weitgehend ab. Bei Aufgabe üblicher Waschmittehnengen, d. h. von etwa 150 Volumprozent (bezogen auf Einsatzöl), gelangte man zu Ölgehalten um 15 Gewichtsprozent.
  • Für viele Verwendungszwecke befriedigen indessen diese Ölgehalte nicht. Die körnige Struktur des Adduktes, die Voraussetzung für seine gute Abtrennbarkeit ist, bringt den Nachteil, daß infolge der großen inneren Oberfläche das Addukt verhältnismäßig viel Raffinat einschließt. Entsprechend der Erfindung wird also in einer ersten Stufe das Addukt als grobes Korn gebildet, um es leicht abtrennen zu können; danach wird es, um dem Lösungsmittel Gelegenheit zu geben, das eingeschlossene Öl aufzulösen, in einer zweiten Stufe in den Zustand eines feinen Pulvers übergeführt. Das feinzerteilte Addukt wird danach mit einer solchen Menge eines Waschlösungsmittels, dessen spezifisches Gewicht schwerer ist als das des Adduktes, verrührt, daß das Addukt leichter wird als die Waschlösung. Dabei werden die im körnigen Addukt eingeschlossenen Raffinatteile vom Waschlösungsmittel aufgenommen. Die Suspension des festen Adduktes wird anschließend in einer Zentrifuge soweit wie möglich abgeschleudert.
  • Die Erkenntnisse über den Kornbereich des Adduktes, die Gegenstand der deutschen Patentanmeldung E 16414 IV c/23 b (deutsche Auslegeschrift 1098 657) sind, «erden hier also insofern erweitert, als der Kornbereich in der ersten Stufe angestrebt, in der zweiten Stufe aber bewußt verlassen wird.
  • Die Zerkleinerung des körnigen Adduktes zu einem feinen Pulver kann durch entsprechende Mahlvorrichtungen oder intensive Rührgeräte vorgenommen werden, die infolge ihrer hohen Umdrehungszahl das Korn weitgehend zerschlagen. Die Struktur des Adduktes ist aber von einer Anzahl von Faktoren abhängig; die Art des Harnstoff- und des Öllösers, die Konzentration des Harnstoffs im Harnstofflöser, die Menge der Harnstofflösung und die Temperatur des Adduktes bilden die Voraussetzungen dafür, ob das Addukt als Brei, als Korn oder als Pulver anfällt. Ein einfacher Weg, das Addukt aus der körnigen Struktur in die Form eines Pulvers zu überführen, besteht darin, seine Temperatur unter die untere Temperaturgrenze des »Kornbereiches« zu senken. Behandelt man nämlich die einzelnen Fraktionen eines Kohlenwasserstofföles, z. B. ein Straight-run-Benzin, ein Kerosen, ein Spindelöl und ein Reformat-Benzin aus einem Nahostöl mit 120 Volumprozent einer bei 60'C gesättigten wäßrigen Harnstofflösung, so behält das Addukt körnige Beschaffenheit zwischen + 24 und 32°C, wenn es aus Straight-run-Benzin, zwischen + 23 und 36,5°C, wenn es aus Kerosen, zwischen + 16 und oberhalb + 40°C, wenn es aus Spindelöl, zwischen + 29 und oberhalb 29,5°C, wenn es aus Reformatbenzin gewonnen wird.
  • Variiert man bei Behandlung eines Spindelöls die Sättigung der wäßrigen Harnstofflösung von + 40 über 50°C, 60 auf 70°C, so erhält man - wieder bei Behandlung mit 120 Volumprozent Harnstofflösung (bezogen auf Volumen Einsatzöl mit - 15 Gewichtsprozent an n-Paraffinen) - für den Kornbereich eine untere Temperaturkurve, die entsprechend über -8, + 6, -j-16 und + 25° C verläuft. Ein durch Behandlung von Spindelöl mit 120 Volumprozent einer bei 60°C gesättigten Harnstofflösung erhaltenes Addukt behält also körnige Struktur zwischen der - oberen - Temperatur der Adduktbildung (- + 40°C) und der - unteren - Temperatur von -1-16°C; erhöht man die Sättigung der Harnstofflösung auf + 70°C, so erstreckt sich der Kornbereich zwischen der Adduktbildungstemperatur und +25°C. Kühlt man dieses Addukt unter +25°C ab, so -verliert es seine körnige Struktur und nimmt die Form eines feinen Pulvers an.
  • Man kann also die Zerkleinerung des körnigen Adduktes sowohl auf mechanischem Wege als auch durch Änderung der physikalischen Bedingungen der Adduktbildung oder des Adduktes erreichen.
  • Die Zerkleinerung des Adduktes kann für sich allein oder in Gegenwart des Waschlösungsmittels durchgeführt werden. Vorteilhaft ist es, das Addukt in ein Waschmittel einzutragen, dessen Temperatur unterhalb der unteren Temperaturgrenze des Kornbereiches liegt, z. B. also ein aus Spindelöl erzeugtes Addukt mit -Waschmittel bei + 20°C zu verrühren.
  • Digeriert man bei +20°C, dann sind 15 Minuten für ein weitgehendes Ablösen der Raffinatteile von der Adduktoberfläche durchaus ausreichend. Man kann aber auch bei tieferen Temperaturen digerieren und anstatt einmal über 15 Minuten zwei- oder dreimal 5 oder 10 Minuten lang verrühren.
  • Entsprechend kann man dabei die Menge des -Waschlösungsmittels variieren. Bei einmaligem Digerieren behandelt man z. B. mit 400 Volumprozent (bezogen auf Volumen n-Paraffine), bei mehrmaligem Aufnehmen unterteilt man die Menge des Waschmittels, die man anwenden will; gleichzeitig kann man im Gegenstrom arbeiten, d. h. in der letzten Maischstufe frisches Waschmittel und in der ersten solches Waschmittel einsetzen, das am stärksten mit Raffinat angereichert ist.
  • Von besonderer Bedeutung ist die Art des -Waschlösungsmittels. Nach der Erfindung muß sein spezifisches Gewicht größer sein als das des Adduktes.
  • Das spezifische Gewicht des Adduktes beträgt -1,2 (z. B. aus Spindelöl). Deshalb und weil es auf Grund der physikalischen Bedingungen der Adduktbildung oder seines Zustandes vergröbert wurde, ist es schwerer als die Raffinatlösung, in der es als suspendierte Phase entsteht. Infolge der Verdünnung des Einsatzöles mit Ollöser von hoher Dichte steigt die Dichte der Raffinatlösung aus -1,1 (Raffinat - 0,9). Das Addukt würde daher beim Stehenlassen des Adduktbildungsgemisches sedimentieren und demzufolge auch in der Trennvorrichtung die Trennwand gegebenenfalls schneller als die Raffinatlösung erreichen, so daß die überstehende Raffinatlösung das sedimentierende Addukt in das Trennmedium gewissermaßen hineinpressen könnte. Indessen ist dieser Umstand für die Abtrennung des Adduktes aus dem Adduktbildungsgemisch bedeutungslos; einmal, weil das Adduktbildungsgemisch in Form eines dicken Breies vorliegt, da das Verhältnis der Menge Feststoff zur flüssigen Raffinatlösung entsprechend eingestellt ist, zum anderen, weil die Raffinatlösung den grobkörnigen Filterkuchen und das Trennmedium so schnell durchläuft, daß die feste Adduktphase gar nicht erst sedimentieren kann.
  • In der zweiten Stufe, in der das (in der ersten Stufe) vom Sieb abfallende Addukt mit Waschmittel verrührt wird, werden die Voraussetzungen umgedreht. Zwecks besserer Entölung darf das Addukt nicht als grobes Agglomerat vorliegen; daher wird es auf mechanischem oder physikalischem Wege zerkleinert und mit Waschmittel verrührt. Gibt man nunmehr die Suspension aus festem Addukt und Waschmittel in die Zentrifuge, dann erreicht die schwerere Waschmittellösung infolge der Zentrifugalkraft schneller die Trennwand als das leichtere Addukt; nach Ablaufen der flüssigen Phase liegt der Feststoff relativ locker der Trennwand an. Entsprechend der Erfindung muß die Menge des spezifisch schwereren Waschmittels so groß gewählt werden, daß die Dichte der Waschlösung höher liegt als die des Adduktes. Dieses Ziel wird mit Sicherheit erreicht, wenn ein Addukt mit etwa 15 Gewichtsprozent Öl (bezogen auf n-Paraffine) mit 100 Volumprozent eines Waschmittels vom spezifischen Gewicht von --.1,3 digeriert wird. Je größer die Waschmittelmenge, um so mehr wächst das spezifische Gewicht der Waschlösung.
  • Lägen die Verhältnisse umgekehrt, d. h. wäre das Addukt spezifisch schwerer als die Waschlösung, dann würde dieses unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft sich schneller gegen das Trennmedium bewegen als die Raffinatlösung, sich dort festsetzen, würde gewissermaßen von der Waschlösung gegen die Trennwand gepreßt werden und den Durchgang der Waschlösung hemmen.
  • Je mehr die Waschlösung aus dem Feststoff ausgeschleudert werden kann, um so weniger Raffinat bleibt mit diesem im Addukt zurück und um so geringer ist der Ölgehalt im Paraffin.
  • Selbstverständlich kann man das Digerieren mit Waschlösung und Zentrifugieren der Suspension beliebig oft wiederholen; in der Praxis genügt in den meisten Fällen ein einmaliges Verrühren und Schleudern mit 400 Volumprozent Waschmittel (bezogen auf Einsatzöl), um auf einen Ölgehalt von 1 bis 2 Gewichtsprozent (bezogen auf Paraffin) zu gelangen. Beim Waschen des weitgehend trockengeschleuderten Feststoffes in der Zentrifuge durch Aufgabe von Waschmittel schiebt sich das schwerere, flüssige Waschmittel zwischen Trennwand und Feststoff. Beide Phasen wandern gewissermaßen im Gegenstrom aneinander vorbei. Der Feststoff gerät auf diese Weise in guten Kontakt mit dem Waschmittel und gibt die an der Oberfläche haftenden Raffinatanteile an das Waschmittel ab. Nachdem das Waschmittel die Trennwand passiert hat, legt sich das Addukt wieder locker an das Trennmedium an.
  • Hierbei muß das spezifische Gewicht des Waschmittels größer sein als das des Adduktes, welches, aus Spindelöl gewonnen, etwa 1,2 beträgt; die spezifischen Gewichte des Adduktes aus den leichteren Fraktionen, dem Gasöl, Kerosen und Benzin, liegen unter 1,2. Weiter muß es ein gutes Lösungsvermögen für das Raffinat besitzen, d. h. auch als Verdünnungsmittel für das Einsatzöl geeignet sein. Diesen Anforderungen entsprechen die chlorierten und fluor- und chlorsubstituierten Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 2 C-Atomen weitgehend. Einen besonderen Vorzug verdient darüber hinaus das Methylenchlorid wegen seines günstigen Siedepunktes von +40°C, der ein leichtes Abtreiben des Lösungsmittels aus der Raffinat-und Paraffinlösung erlaubt.
  • Bei dieser Arbeitsweise erhält man nach dem Digerieren, Abschleudern und Waschen ein Adduktparaffin mit einem Ölgehalt von 1 bis 2 Gewichtsprozent.
  • Ist es notwendig, den Ölgehalt weiter abzusenken, dann kann man erneut mit Waschmittel verrühren, wie für die zweite Stufe beschrieben. Da aber dann der Ölanteil in der Waschmittellösung - bei Aufgabe von 200 bis 400 Volumprozent, bezogen auf Volumen Einsatzöl - nur noch gering sein kann und daher das verrührte Addukt nicht noch einmal weitgehend von der Waschmittellösung befreit zu werden braucht, kann man das Addukt wieder vergröbern, indem man seine Temperatur so weit erhöht, daß diese in den Kornbereich zu liegen kommt, und danach mit Hilfe eines Siebes wieder von der flüssigen Phase trennen.
  • Die so erzielten Ölgehalte im Paraffin betragen 0,5 Gewichtsprozent und weniger.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung eines ölarmen Adduktes aus der Behandlung von Kohlenwasserstoffölen mit Harnstoff, dadurch gekennzeichnet, daß das Addukt nach Abstimmung der Konzentration und der Menge der Harnstofflösung, der Temperatur der Adduktbildung und des Öllösers auf die zu behandelnde Kohlenwasserstofffraktion gemäß deutscher Patentanmeldung E 16414 IVc/23b (deutsche Auslegeschrift 1098 657) unter Bedingungen gebildet wird, die ein körniges, mittels Sieben abtrennbares Addukt ergeben, daß das Addukt abgetrennt und danach, wieder unter Bedingungen gemäß deutscher Patentanmeldung E 16414 IVc/23b (deutsche Auslegeschrift 1098 657) in die Form eines feinen Pulvers übergeführt wird, das feinzerteilte Addukt mit solchen Mengen eines spezifisch schwereren Lösungsmittels verrührt wird, daß das behandelte Addukt leichter ist als die Lösung aus Lösungsmittel und Raffinat, daß das feine Addukt danach in einer Zentrifuge geschleudert und mit dem schwereren Lösungsmittel gewaschen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das körnige Addukt durch Vermahlen in feines Pulver übergeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Zentrifuge abgeschleuderte und gegebenenfalls gewaschene Addukt in einer dritten Stufe erneut mit Waschmittel aufgenommen wird, das Addukt in die körnige Struktur übergeführt und der Brei mittels eines Siebes getrennt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verrühren des Adduktes in mehreren Stufen in der letzten Stufe mit frischem Waschmittel, in der ersten Stufe dagegen mit einem am stärksten mit Raffinat angereicherten Waschmittel gearbeitet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Waschmittel ein- oder mehrfach durch Halogen substituierte Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 2 C-Atomen, insbesondere Methylenchlorid, verwendet werden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3847791A (en) * 1972-04-27 1974-11-12 Texaco Ag Processs for the production of normal paraffins by urea dewaxing of mineral oil distillates

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3847791A (en) * 1972-04-27 1974-11-12 Texaco Ag Processs for the production of normal paraffins by urea dewaxing of mineral oil distillates

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