DE1103004B - Verfahren zur Herstellung von Schaumgummi aus Kautschuklatex - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schaumgummi aus Kautschuklatex

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DE1103004B
DE1103004B DEG19790A DEG0019790A DE1103004B DE 1103004 B DE1103004 B DE 1103004B DE G19790 A DEG19790 A DE G19790A DE G0019790 A DEG0019790 A DE G0019790A DE 1103004 B DE1103004 B DE 1103004B
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latex
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gaseous
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Leon Talalay
George Francis Waters
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Goodrich Corp
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BF Goodrich Corp
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    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
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Description

Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Latexschaumkautschuk.
Die Herstellung von Schaumgummi aus Kautschuklatex schließt normalerweise folgende Verfahrensschritte ein: (1) Vermischen eines Latex mit Vulkanisationsmitteln, Antioxydationsmitteln, Schaumerzeugern, Zinkoxyd und anderen Modifizierungsstoffen, um ein gewünschtes Gemisch zu erzeugen, (2) Verschäumen der Latexmischung, (3) Erstarren-oder Gelierenlassen des Schaumes, ohne daß die Zellenstruktur des Schaumes zusammenfällt, (4) Vulkanisieren des gelierten Schaumgebildes und (5) Waschen und anschließendes Trocknen des vulkanisierten Materials.
Der mit den Zusatzstoffen vermischte Latex wird gegenwärtig gewöhnlich entweder durch mechanisches Einführen eines nicht koagulierenden Gases, z. B. von Luft, in den Latex oder durch Freisetzen eines Gases aus dem Latex durch Zersetzung eines gasabgebenden Stoffes, der dem Latex beigemischt ist, oder durch chemische Umsetzung von zwei oder mehreren Stoffen der Latexmischung, die ein gasförmiges Reaktionsprodukt entwickeln, aufgeschäumt.
Das Gelieren des schaumförmigen Latex kann auf mehreren Wegen erreicht werden. So ist es z. B. bekannt, ein Koagulierungsmittel mit verzögerter Wirkung, wie Natriumsilikofiuorid, Kaliumsilikofluorid, Ammoniumnitrat oder Ammoniumchlorid, mit dem Latex zu vermischen, wobei dieser innerhalb einer verhältnismäßig kurzen und vorher bestimmten Zeit nach seiner Zugabe geliert. Obwohl die zum Gelieren eines Latex, der ein Koagulierungsmittel mit verzögerter Wirkung enthält, erforderliche Zeit durch Veränderung der Temperatur des Latexgemisches etwas variiert werden kann, beruht einer der Haupteinwände gegen die Verwendung eines Koagulierungsmittels mit verzögerter Wirkung auf der Tatsache, daß der Latex nach der Zugabe eines derartigen Koagulierungsmittels nicht mehr aufbewahrt werden kann, sondern sofort verschäumt und geformt werden muß. Ferner besitzt ein Latexschaumkautschuk, der mit einem Koagulierungsmittel mit verzögerter Wirkung zum Erstarren gebracht worden ist, nicht alle die für einen Latexschaumkautschuk erwünschten Eigenschaften.
Es ist schon vorgeschlagen worden, eine eingefrorene Latex-Schaumdispersion durch Hindurchleiten einer koagulierenden Flüssigkeit oder eines koagulierenden Gases zu gelieren, wobei das Koagulierungsmittel unter 00C abgekühlt wird.
Ferner wurde bereits ein Verfahren zur Herstellung von Schaumgummi aus Kautschuklatex vorgeschlagen, bei dem ein mit Kohlendioxyd koagulierender Latex aufgeschäumt und danach durch Diffundieren von reinem Kohlendioxydgas bei Raumtemperatur geliert wird. Die Verwendung von reinem Kohlendioxyd als Koagulierungsmittel ist aber ziemlich teuer. Auch ist die Diffusionsverfahren zur Herstellung
von Schaumgummi aus Kautschuklatex
Anmelder:
The B. F. Goodrich Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg,
München 27, Pienzenauer Str. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 8. Juni 1955
Leon Talalay, New Haven, Conn. (V. St. Α.),
und George Francis Waters,
Waterville, Quebec (Kanada),
sind als Erfinder genannt worden
geschwindigkeit von reinem Kohlendioxyd bei Raumtemperatur im Latexschaum ziemlich gering; demzufolge fällt ein beträchtlicher Teil des Schaumes zusammen, ehe er vollständig koaguliert werden kann, wobei das Zusammenfallen des Schaumes meist an der Stelle erfolgt, die am weitesten von der Eintrittsstelle des Kohlendioxyds entfernt ist. Im Endeffekt entsteht mithin ein Latexschaumkautschuk unterschiedlicher Dichte.
Zur Vermeidung eines ungleichmäßigen Schrumpfens von Schäumen aus Lösungen oder Dispersionen schaumbildender Stoffe ist es bekannt, nach dem Erstarren des Schaumes die erzeugte Schwammplatte einem Druck auszusetzen und das auf diese Weise verdichtete Erzeugnis in diesem verdichteten Zustand durch Erhitzen zu verfestigen.
Der erfindungsgemäß hergestellte Schaumgummi aus Kautschuklatex weist gleichmäßigere Zellstruktur und gleichmäßigere Dichte bei sonst gleichen oder besseren Eigenschaften auf als Latexschaumkautschuk, der nach bisher bekannten Verfahren hergestellt worden ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schaumgummi aus Kautschuklatex, bei dem ein durch Säure koagulierbarer fließfähiger Latexschaum gebildet, das Koagulieren des Schaumes durch Diffusion eines gasförmigen Koaguliermittels, das aus einem koagulierenden sauren Gas besteht, bei praktisch At-
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3 4
mosphärendruck bewirkt wird und bei dem der koagulierte während oder nach dem Verschäumen abgekühlt werden,
Schaum vulkanisiert wird ,'dieses Verfahren ist erflndungs- jedoch sollte das Kühlen vor dem Hindurchdiffundieren
gemäß dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige des koagulierenden Gases beendet sein.
Koagulierungsmittel bei der Einführung in den Schaum Das verschäumte Latexgemisch wird nach irgendeinem
eine Temperatur beträchtlich unterhalb Raumtemperatur 5 bekannten Verfahren in die gewünschte Form gebracht,
hat und daß der Schaum bevorzugt vor dem Koagulieren Der geformte Schaum wird durch Hindurchdiffundieren
auf eine Temperatur, die beträchtlich unterhalb Raum- des abgekühlten gasförmigen Koagulierungsmittels, das
temperatur, jedoch über dem Gefrierpunkt des Schaumes ein koagulierendes saures Gas enthält, koaguliert bzw.
liegt, abgekühlt wird. (Der hier verwendete Ausdruck geliert. Der Ausdruck »koagulierendes saures Gas« wird
»Diffusion« soll nicht nur den Durchgang eines Gases i° hier verwendet, um gasförmiges Kohlendioxyd, Schwefel-
durch ein gasförmiges Medium, sondern auch den dioxyd, Chlorwasserstoff, Schwefelwasserstoff und säure-
Durchgang eines Gases durch ein flüssiges Medium unter bildende Stickstoffoxyde zu bezeichnen. Das gasförmige
Absorption oder Auflösung des Gases in der Flüssigkeit Koagulierungsmittel kann aus einem koagulierenden
einschließen.) Bei der Durchführung des Verfahrens sauren Gas allein oder einem Gemisch von koagulierenden
dieser Erfindung weist der gasförmige Stoff, der das 15 sauren Gasen bestehen. Es kann auch ein Gemisch von
koagulierende saure Gas enthält, bevorzugt eine Tempe- einem oder mehreren koagulierenden sauren Gasen mit
ratur von —10 bis —20° C und der Schaum selbst eine einem oder mehreren nicht koagulierenden gasförmigen
Temperatur von 0 bis +1O0C auf. Stoffen, wie Luft oder einem inerten Gas sein. Das
Das Verfahren nach der Erfindung ist insbesondere gasförmige Koagulierungsmittel braucht nur 10 °/„ seines
zur Herstellung von Folien uud Tafeln aus Latex- 20 Volumens an koagulierendem saurem Gas zu enthalten,
schaumgummi entweder in kontinuierlicher oder unter- enthält aber bevorzugt mindestens 25 % seines Volumens
brochener Verfahrensführung geeignet. an koagulierendem saurem Gas. Das gasförmige Koagu-
Jeder durch Säure koagulierbare Latex bzw. jedes lierungsmittel wird in das abgekühlte Latexgemisch bei
Gemisch solcher Latices kann unter Anwendung des einer Temperatur deutlich unterhalb Raumtemperatur
Verfahrens nach der Erfindung zu einem Latexschaum- 25 eingeleitet, wobei eine Temperatur zwischen 10 und O0C
kautschuk verarbeitet werden. Zu den mit Säure für den abgekühlten Schaum ausreicht. Die Temperatur
koagulierbaren Latices gehören natürliche Kautschuk- des gasförmigen Koagulierungsmittels soll jedoch nicht
latices, die wäßrige Dispersionen von hauptsächlich so tief sein, daß der gasförmige koagulierende Stoff das
einem kautschukartigen Polymerisat von Isopren sind, verschäumte Latexgemisch gefrieren läßt,
wie Naturkautschuk u. dgl., synthetische Latices, wie 30 Das gasförmige Koagulierungsmittel wird in das
wäßrige Dispersionen von kautschukartigen Polymeri- verschäumte Latexgemisch bei praktisch Atmosphären-
saten von offenkettigen konjugierten Diolefinen mit druck diffundieren gelassen, d. h. bei Atmosphärendruck
4 bis 8 Kohlenstoffatomen, z. B. Butadien-1,3, 1,4-Di- oder bei einem Druck von nur wenig oberhalb Atmo-
methylbutadien-1,3, 2,3-Dimethylbutadien-l,3 u. dgl. m., sphärendruck. Bevorzugt wird das gasförmige Koagu-
oder kautschukartige Mischpolymerisate von diesen oder 35 lierungsmittel bei einem Druck von nicht mehr als etwa
ähnlichen konjugierten Diolefinen miteinander oder mit 0,0021 kg/cm2 in das verschäumte Latexgemisch ein-
mischpolymerisierbaren monomeren Substanzen, die eine geleitet, weil ein Druck von erheblich mehr als 0,0021 kg/
einzige äthylenische Bindung enthalten, wie Styrol, cm2 die Zellstruktur des Schaumes zerstören würde.
Methylacrylat, Äthylacrylat, Methylmethacrylat, Äthyl- Die Zeitdauer, während der das gasförmige Koagu-
methacrylat, Acrylsäurenitril, Isobutylen oder ähnliche 40 lierungsmittel in den Schaum hineindiffundiert, um
Substanzen, oder die kautschukartigen Polymerisate von vollständiges Gelieren des Latex herbeizuführen, hängt
Chloropren u. dgl. m. hauptsächlich von der Konzentration des koagulierenden
Bei der Ausführung des vorliegenden Verfahrens wird sauren Gases in dem gasförmigen Koagulierungsmittel,
der Latex in üblicher Weise mit Vulkanisationsmittel, der Temperatur des Schaumes und des gasförmigen
Antioxydationsmitteln, Zinkoxyd, Füllstoffen und an- 45 Koagulierungsmittels sowie von der Stärke der ver-
deren Mischungsbestandteilen, die gewöhnlich dem Latex schäumten Latexmasse ab. Ein gasförmiges Koagu-
zugesetzt werden, um dem Latexschaumkautschuk lierungsmittel mit einem Gehalt an koagulierendem
gewünschte Eigenschaften zu verleihen, vermischt. Der saurem Gas von etwa 35 °/0 seines Volumens diffundiert
Latex wird am besten mit einem ionischen Stabilisierungs- in einem Schaum von etwa 6,5 cm Stärke und läßt diesen
mittel, wie Kaliumoleat, stabilisiert und muß so viel 50 innerhalb von 6 bis 8 Minuten irreversibel gelieren. Die
Ammoniak enthalten, daß die Latexmischung einen Beziehung zwischen der Gelierzeit und der Stärke des
pH-Wert von mindestens 8,5 hat; ein pH-Wert von 9 oder Schaumes für ein mittels eines bestimmten gasförmigen
darüber wird bevorzugt. Koagulierungsmittels gelierten Latexgemisch läßt sich
Die Latexmischung wird aufgeschäumt, z. B. durch bis zu einer Schaumstärke von 15 cm im wesentlichen
mechanisches Einführen eines nicht koagulierenden 55 als eine gerade Linie darstellen, wenn die Gelierungszeit
Gases, wie von Luft, oder eines inerten Gases in das in logarithmisehem Maßstab und die Stärke des Schaumes
Latexgemisch oder durch Freisetzen eines nicht koagu- in linearem Maßstab aufgetragen wird. Bevorzugt soll
lierenden Gases, wie Sauerstoff oder Stickstoff, aus dem die Stärke des verschäumten Latex, durch den das gas-
Latex, durch die Zersetzung eines gasbildenden Stoffes, förmige Koagulierungsmittel diffundiert, etwa 15 cm
der in dem Latex dispergiert ist, oder indem ein gas- 60 nicht überschreiten, da sonst die für das gasförmige
bildender Stoff chemisch mit einem im Latexgemisch Koaguliermittel erforderliche Zeitdauer zur vollständigen
enthaltenen Stoff unter Freiwerden eines nicht koagu- Durchbringung des aufgeblähten Latex so groß wäre,
lierenden Gases als Reaktionsprodukt reagiert. daß ein wesentlicher Anteil des Latexschaumes in dem-
Bevorzugt wird, ehe das Latexgemisch koaguliert oder jenigen Teil des Schaumes zusammenfällt, der am
geliert wird, die Temperatur des Latexgemisches deutlich 65 weitesten von der Eintrittsstelle des gasförmigen Koagu-
unter Raumtemperatur, z. B. auf -J-IO0C oder darunter, liermittels entfernt ist.
herabgesetzt. Die Temperatur des Latexgemisches soll Wenn das zum Gelieren des Schaumes verwendete
jedoch nicht so weit erniedrigt werden, daß es gefriert. gasförmige Koaguliermittel eine merkliche Menge eines
Bevorzugt wird die Temperatur des Latexgemisches auf starke Säuren bildenden koagulierenden sauren Gases
0 bis +10"C herabgesetzt. Das Latexgemisch kann vor, 70 enthält, kann der Schaum so sauer werden, daß beim
nachfolgenden Vulkanisieren des Schaumes Schwierigkeiten auftreten. Wenn der gelierte Schaum zu sauer ist, um eine befriedigende Vulkanisation des Latex zu gewährleisten, kann der gelierte Schaum z. B. durch Einwirkung einer Ammoniakatmosphäre wieder alkalisch gemacht werden, um den pH-Wert des Schaumes auf mindestens 6 zu bringen, ehe die Vulkanisation des Latexschaumes vorgenommen wird.
Der gelierte Schaum kann in üblicher Weise, z. B. durch Vulkanisation in einer Dampfatmosphäre oder durch heiße Luft, vulkanisiert werden. Nach der Vulkanisation des Latexschaumes wird der erhaltene Latexschaumkautschuk gewöhnlich mit Wasser gewaschen, um wasserlösliche Substanzen aus dem Latexschaumkautschuk zu entfernen, und dann getrocknet.
Das Verfahren nach der Erfindung wird mit Hilfe der Zeichnung erläutert.
Die einzelnen Teile dieser Zeichnung zeigen schematisch die Herstellung einer endlosen Tafel aus Latexschaumkautschuk:
Ein Latexgemisch wird durch mechanische Einführung von Luft in das Latexgemisch in einer üblichen kontinuierlich arbeitenden Verschäumungsanlage 10 verschäumt. Die Anlage 10 ist mit einer Kühleinrichtung 11 zum Abkühlen des Latexgemisches auf eine Temperatur beträchtlich unterhalb Raumtemperatur, z. B. auf eine Temperatur von +100C oder darunter, jedoch oberhalb der Gefriertemperatur des Latexgemisches, ausgerüstet. Das abgekühlte aufgeschäumte Latexgemisch 12 aus der Anlage 10 wird auf ein Förderband 13 gebracht, das gegebenenfalls auf Raumtemperatur oder auf eine Temperatur beträchtlich unterhalb Raumtemperatur durch Hindurchleiten des Förderbandes 13 durch eine Kühlkammer 14 abgekühlt worden ist, wobei jedoch die Temperatur bevorzugt wird, die das abgekühlte aufgeschäumte Latexgemisch aufweist. Die Breite der aus Latexschaumkautschuk hergestellten Tafel wird durch die Entfernung der seitlichen Führungsleisten 15 bestimmt. Die Leiste 15 ist längs des Förderbandes 13 angebracht; die Stärke der aus Latexschaumkautschuk hergestellten Tafel wird durch eine Streichleiste 16 bestimmt (die angegebene Arbeitsweise zur Verformung von Latexschaum zu einer Tafel gewünschter Größe ist bekannt).
Das verschäumte Latexgemisch in Tafelform wird dann durch die Koagulierkammer 17 geleitet, in der sich ein gasförmiges Koaguliermittel aus einem koagulierrenden sauren Gas befindet, wobei das gasförmige Koaguliermittel praktisch unter Atmosphärendruck steht und auf eine Temperatur beträchtlich unterhalb Raumtemperatur, z. B. auf —10 bis —200C, abgekühlt ist. Die Kammer 17 ist mit der Leitung 18 zur Zuführung eines abgekühlten gasförmigen Koaguliermittels in die Kammer 17 ausgerüstet. Der Latexschaum ist innerhalb der gesamten Stärke der Tafel irreversibel geliert, wenn er aus der Kammer 17 austritt.
Der gelierte Latexschaum wird dann in eine Vulkanisationskammer 19 geleitet, in der er durch Dampf oder heiße Luft vulkanisiert wird. Nach der Vulkanisation wird die Tafel aus Latexschaumgummi mit warmem Wasser gewaschen, indem sie unter einer Sprühvorrichtung 20 hindurchgeführt wird, und schließlich in der Trockenkammer 21 getrocknet.
An Stelle der Herstellung einer endlosen Tafel aus Latexschaumkautschuk, wie oben beschrieben, können Folien oder Tafeln von jeder gewünschten Länge hergestellt werden, indem quergerichtete Unterteilungsleisten zwischen den Seitenführungsleisten angebracht werden und die quergerichteten Unterteilungsleisten einen Abstand voneinander besitzen, der der gewünschten Länge der Tafel aus Latexschaumkautschuk, die hergestellt werden soll, entspricht, oder das Förderband kann mit flachen Pfannen von den gewünschten Tafelausmessungen versehen sein.
Das Verfahren nach der Erfindung wird durch die folgenden typischen Beispiele erläutert:
Beispiel I
Ein natürlicher Kautschuklatex wird nach folgender Vorschrift mit Zusatzstoffen vermischt:
Stoffe Gewichtsteile feucht
trocken 166,67
Naturlatex (60 °/0 Festbestandteile) .. 100,00 7,50
Kaliumoleat (20°/0ige wäßrige Lösung) 1,50 8,00
Ammoniak (25°/0ige wäßrige Lösung.. 2,00 6,00
Zinkoxyd (50°/0ige wäßrige Dispersion) 3,00 4,00
Schwefel (50%ige wäßrige Dispersion) 2,00
Zinkdiäthyldithiocarbamat (50°/0ige 2,50
wäßrige Dispersion) 1,25
Zinkmercaptobenzthiazol (50°/0ige 2,50
wäßrige Dispersion) 1,25
Sym.Di-^-naphthyl-p-phenylendiamin 3,00
(50°/0ige wäßrige Dispersion) 1,50 200,17
112,50
Das Latexgemisch wird auf eine Temperatur von -\- 1O0C abgekühlt und dann zu einem Schaum mit einer Dichte im feuchten Zustand von etwa 0,15 g/cm3 verschäumt. Der Schaum wird zu einer 7,5 cm starken Tafel verformt und durch Einwirken eines gasförmigen Koaguliermittels während einer Zeitdauer von 15 Minuten erstarren gelassen. Das Koaguliermittel besteht aus einem Gemisch von 10°/0 seines Volumens Kohlendioxyd und 90% seines Volumens Luft und befindet sich unter praktisch normalem Druck und einer Temperatur von —10° C. Der koagulierte Schaum wird in Dampf 25 Minuten lang bei 100° C vulkanisiert, worauf das Vulkanisat gewaschen und getrocknet wird.
Der erhaltene Schaumgummi hat ausgezeichnete physikalische Eigenschaften einschließlich hoher Zugfestigkeit und feinporige Struktur gleichmäßiger Porengröße und ist ferner von inneren Rissen frei.
Beispiel II
Ein Gemisch mit Butadien-Styrol-Latex (GR-S Latex) wird nach folgender Vorschrift hergestellt:
Stoffe
Gewichtsteile
trocken | feucht
GR-S Latex (57,5% Festbestandteile)
Ammoniumricinoleat (35%ige wäßrige
Lösung)
Ammoniak (25%ige wäßrige Lösung)
Glycin (20%ige Lösung)
Zinkoxyd (50%ige wäßrige Lösung)..
Schwefel (50%ige wäßrige Dispersion)
Zinkdiäthyldithiocarbamat (50%ige
wäßrige Dispersion)
Zinkmercaptobenzthiazol (50%ige
wäßrige Dispersion)
Sym.Di-^-naphthyl-p-phenylendiamin
(50%ige wäßrige Dispersion)
174,00
5,72 4,00 5,00 6,00 4,00
206,72
Die Mischung wird in einer mechanischen Verschäumungsvorrichtung verschäumt und dort während des Verschäumens auf eine Temperatur von 00C abgekühlt. Der abgekühlte Latex wird dann in die gewünschte Form gebracht. Das Gelieren des aufgeschäumten Latex wird durch eine 15 Minuten dauernde Einwirkung einer Atmosphäre bewirkt, die aus einem gasförmigen Gemisch von 35 % seines Volumens Schwefeldioxyd und 65 °/0 seines Volumens Luft besteht, und welches auf eine Temperatur von + 100C abgekühlt und bei praktisch Atmosphärendruck gehalten wird.
Der gelierte Schaum wird 20 Minuten lang einer Atmosphäre ausgesetzt, die aus einem gasförmigen Gemisch von 20% seines Volumens Ammoniak und 80% seines Volumens Luft besteht und eine Temperatur von 0 bis + 100C hat, um den pH-Wert des gelierten Schaumes auf mindestens pH 6 zu erhöhen. Der koagulierte Schaum wird dann 40 Minuten lang bei 1000C in Luft vulkanisiert, worauf das Vulkanisat gewaschen und getrocknet wird. Der so hergestellte Schaumgummi hat ausgezeichnete physikalische Eigenschaften und porige Struktur.
Beispiel III
Ein Gemisch von natürlichem Kautschuklatex und Butadien-Styrol-Latex wird nach folgender Vorschrift hergestellt:
Stoffe
Gewichtsteile trocken [ feucht
Naturlatex (60% Festbestandteile) ..
GR-S Latex (57,5% Festbestandteile)
Ammoniumricinoleat (35%ige wäßrige
Lösung)
Ammoniak (25%ige wäßrige Lösung)
Glycin (20%ige wäßrige Lösung) ...
Styroliertes Phenol (50%ige Emulsion)
Zinkoxyd (50%ige wäßrige Dispersion)
Schwefel (50%ige wäßrige Dispersion)
Zinkdiäthyldithiocarbamat (50 %ige
wäßrige Dispersion)
Zinkmercaptobenzthiazol (50%ige
wäßrige Dispersion)
45
112,00 198,88
Das Gemisch wird in einer mechanischen Verschäumvorrichtung verschäumt und dann auf eine Temperatur von -f 50C abgekühlt. Der abgekühlte Schaum wird zu einer Tafel von 15 cm Stärke geformt, worauf der Latex durch ein 30 Minuten dauerndes Einwirken einer Atmosphäre geliert wird, die aus einem gasförmigen Gemisch von 40 % seines Volumens Kohlendioxyd und 60 % seines Volumens Stickstoff besteht, sich praktisch unter Atmosphärendruck befindet und auf eine Temperatur von — 20:C abgekühlt ist. Der gelierte Schaum wird 35 Minuten lang bei 1000C in Dampf vulkanisiert, worauf das Vulkanisat gewaschen und getrocknet wird.
Der Schaumgummi hat ausgezeichnete physikalische Eigenschaften und porige Struktur.
Beispiel IV
Ein Neoprenlatex (eine wäßrige Dispersion eines kautschukartigen Polymerisats von Chloropren) wird nach folgender Vorschrift hergestellt:
65
70
Stoffe
Neoprenlatex (58% Festbestandteile) Ammoniumricinoleat (35%ige wäßrige
Lösung)
Ammoniak (25%ige wäßrige Lösung) Glycin (20%ige wäßrige Lösung) ... Schwefel (50%ige wäßrige Dispersion) Zinkoxyd (50%ige wäßrige Dispersion) Sym.Di-/3-naphthyl-p-phenylendiamin
(50%ige wäßrige Dispersion)
Sym.Diphenylthioharnstoff (50%ige
wäßrige Dispersion)
Natrium-Dibutyldithiocarbamat
(50%ige wäßrige Dispersion)
Gewichtsteile trocken [ feucht
100,00
1,50 1,00 1,00' 2,00
172,50
3,00 6,00
2,50; 3,00
1,00 i 2,00
1,00 j 2,00
112,00 202,78
Das Gemisch wird in einer mechanischen Verschäumvorrichtung verschäumt und während des Verschäumens auf eine Temperatur von + 10°C abgekühlt. Der abgekühlte Latexschaum wird in die gewünschte Form gebracht und dann durch eine 20 Minuten dauernde Einwirkung eines gasförmigen Gemisches geliert, das aus 60% seines Volumens Luft und 40% seines Volumens Kohlendioxyd besteht, auf eine Temperatur von -1O0C abgekühlt und sich praktisch unter Atmosphärendruck befindet. Der gelierte Schaum wird 40 Minuten lang bei 125°C unter Druck in einer Dampfkammer vulkanisiert, worauf das Vulkanisat gewaschen und getrocknet wird. Der Schaumgummi hat ausgezeichnete physikalische Eigenschaften und ist von poriger Struktur.
Der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Schaumgummi aus Kautschuklatex kann überall dort angewendet werden, wo Schaumgummi erwünscht ist, so z. B. für Kopfkissen, Matratzen oder Möbelpolsterungen.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Schaumgummi aus Kautschuklatex, bei dem ein durch Säure koagulierbarer fließfähiger Latexschaum gebildet, das Koagulieren des Schaumes durch Diffusion eines gasförmigen Koaguliermittels, das aus einem koagulierenden sauren Gas besteht, bei praktisch Atmosphärendruck bewirkt wird und bei dem der koagulierte Schaum vulkanisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Koaguliermittel bei der Einführung in den Schaum eine Temperatur beträchtlich unterhalb Raumtemperatur hat und daß der Schaum bevorzugt vor dem Koagulieren auf eine Temperatur, die beträchtlich unterhalb Raumtemperatur, jedoch über dem Gefrierpunkt des Schaumes liegt, abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Koaguliermittel eine Temperatur von —10 bis — 200C hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Säure koagulierbare fließfähige Latexschaum auf eine Temperatur zwischen 0 und + 1O0C abgekühlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß 10 bis 100 Volumprozent des koagulierenden sauren Gases durch den Schaum diffundieren.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das koagulierende saure Gas ein Gemisch aus 10 bis 90 Volumprozent Kohlendioxyd und einer entsprechenden
Menge eines anderen Gases, wie Luft oder Stickstoff, ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Latexschaum in an sich bekannter Weise vor dem Koagulieren zu einer Tafel verformt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung einer endlosen Schaumgummitafel aus Kautschuklatex, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise der Schaum ununter-
10
brachen auf ein sich ununterbrochen bewegendes Förderband gebracht, der aufgetragene Schaum zu einer Tafel verformt, das Förderband und der darauf aufgetragene geformte Schaum durch eine Atmosphäre des gasförmigen Koaguliermittels geführt und dann vulkanisiert wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 905 062, 626 942;
USA.-Patentschrift Nr. 2 432 353.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 537/510' 3.61
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DE905062C (de) * 1951-06-29 1954-02-25 Sterling William Alderfer Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Schwammkautschukerzeugnisses

Patent Citations (3)

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FR1154169A (fr) 1958-04-03
GB804208A (en) 1958-11-12

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