DE1102847B

DE1102847B - Verfahren zum Herstellen von kontakt- und korrosionssicheren Zweimetallstarkstromklemmen

Info

Publication number: DE1102847B
Application number: DESCH16860A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Kfm Alois Schiffmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1954-12-07
Filing date: 1954-12-07
Publication date: 1961-03-23

Description

Verfahren zum Herstellen von kontakt- und korrosionssicheren Zweimetallstarkstromklemmen Es sind Verfahren zum Herstellen von Starkstromklemmen, oder sonstigen Verbindungen aus unterschiedlichen Metallen., beispielsweise von Leichtrneta,llen mit Kupfer oder von Legierungen dieser Werkstoffe, bekannt, gemäß welchen entweder fertig geformte Teile im erhitzten oder kalten Zustand miteinander verpreßt oder im Preßgießverfahren verbunden werden.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von kontakt- und korrosionssicheren Zweimetallstarkstromklemmen, deren Klemmenteile aus verschiedenen Metallen. in erhitztem Zustand miteinander verbunden werden. Sie stellt sich die Aufgabe, die bisherigem; mechanischen und gießtechnischen. Verarbeitungsmethoden durch ein; Verfahren zu ersetzen, welches. besser, dann wirtschaftlich ebenso einfach auszuführen ist als die bisherigen und schließlich für alle Verbindungstypen sich eignet, also, in gleicher Weise für Kabelschuhe wie für Abzweig-, Zweibackenklemmen, Alkuleis.ten usw.
Gemäß der Erfindung besteht das neue Verfahren darin., daß die erhitzten Klemmenteile lose zusammengefügt, dann durch Umpressen miteinander verbunden und hierbei gleichzeitig paßfertig verformt werden.
Dadurch ist also der Vorteil gegeben, daß in einem einzigen Arbeitsvorgang mit dem Umpressen gleichzeitig ein Verformen eintreten kann. Besonders für die mann.igfach,en Formen. der für die Erfindung in Frage kommenden Gegenstände ist dieser Vorzug als großer technischer Fortschritt zu werten, weil es erst mit dem Umpreßverfahren möglich ist, ein Ausweichen der unterschiedlichen Metalle während des Verformens zu vermeiden und kleinste Hohlräume auszufüllen. Die Einzelteile werden. gewissermaßen zu einem Ganzen dicht miteinander verpreßt, so daß z. B. das Eindringen von Wasser in die Fugen ummöglich und ein korrosionssicherer Stromübergang gesichert ist. Bekanntlich sind die Starkstromklemmen und alle Abarten solcher Verbindungen außerordentlich hohen Dauerbelastungen und damit starker Erwärmung, gleichzeitig aber auch den Witterungseinflüssen, also den denkbar ungünstigsten Einwirkungen, ausgesetzt.
Nach dem neuen. Verfahren wird wie folgt gearbeitet Angenommen, daß die herzustellende Verbindung aus einem Aluminium- und einem Kupferteil besteht, so werden. beide Teile zunächst erhitzt, beispielsweise mindestens bis zur Rotglut, und dann in diesem Zustand das. Teil aus dem Werkstoff geringerer Festigkeit mit dem Teil aus dem Werkstoff höherer Festigkeit oder umgekehrt umpreßt.
Je nach der Art der Verbindung werden die Einzelteile derselben wie bisher durch Gießen, Ziehen, Stanzen, Pressen od. dgl. hergestellt, können aber auch erst durch das Warmpressen geformt werden.
Die Zeichnung zeigt einige nasch dem neuen Verfahren hergestellte Beispiele.
So ist in Fig. 1 und 2 eine Abzweigklemme im Längsschnitt und Seitenansicht dargestellt, bei welcher die Klernmel für den Speiseleiter2 aus Aluminium, die Klemme 3 für den Abzweigleiter 4 aus Kupfer besteht.
Die beiden Klemmen 1, 3 werden durch den von der Klemme 3 abzweigenden Bolzen 5 miteinander verbunden, welcher bisher mit Gewinde versehen war und mit der Hülse 6 der Klemme 1 verschraubt wurde.
Gemäß dem neuen Verfahren wird sowohl der Bolzen 5 wie die Hülse 6, welche beiden Teile kein Gewinde mehr besitzen, stark erhitzt, dann ineinandergesteckt und schließlich unter entsprechendem Druck miteinander verpreßt. Dadurch wird die Bildung jeglicher Hohlräume sowohl innerhalb der zu verbindenden Metallteile wie zwischen den Fugen vermieden, und es entsteht eine Verbindung von einer dem Schweißverfahren ähnlichen oder gleichen Festigkeit. Infolgedessen entsteht auch nicht mehr am Stoß 7 zwischen den unterschiedlichen Metallen ein Spielraum, der durch wetterfeste Isolierringe auszufüllen ist, eine Maßnahme, welche selbst bei fachmännischer Ausführung keinen dauerhaften Koirrosdonsschutz sichert, sondern ein lückenloses. Zusammenschließen.
Fig. 3 veranschaulicht eine Durchführungsklemme im Längsschnitt, bei welcher der Hülsenteil 6 der Aluminiumklemme 1 in gleicher Weise um den. Kupplungsbolzen 5 der kupfernen An.schlußhülse 8 nach vorhergegangener Erhitzung gepreßt wird wie bei der vorbeschriebenen Abzweigklemme. Das neue Verfahren ist bei sämtlichen Zweimetallverbindungen durchzuführen. In Fig. 4 ist z. B. ein Teil eines Profilstabes schaubildlich gezeichnet, welcher aus einer Aluminiumleiste9 und einer Kupferleiste 10 zusammengesetzt ist, welche beiden Leisten, wie bekannt, durch einen Schwalbenschwanz miteinander verbunden werden. Auch in diesem Fall werden beide Leisten hoch erhitzt und dann z. B. die Nut der Kupferleiste 10 um den Schwalbenschwanz der Aluminiumleiste 9 gepreßt. Besonders bei diesen Kleinteilen ist dieses Warmpreßverfahren sehr vorteilhaft, und zwar deshalb, weil das dichte und feste Verbinden von flachen Metallteilen schwierig ist, jedoch durch das neue Verfahren sehr vereinfacht wird und die beiden bisher notwendigen Nuten an den Stoßfugen zum Einbringen von Isoliermaterial wegfallen. Besonders die um den Profilstab ringsherum laufende Nut verursacht zum Abdichten verhältnismäßig viel Zeit.
In den Fig. 5 bis 7 ist das Verfahren. für einer Kabelschuh angedeutet. Dieser wird hergestellt, indem über den Anschlußlappen 11 aus Hartmetall, z. B. Kupfer, eine erhitzte Hülse 12 aus Aluminium oder einer Alu-Legierung geschoben. (Fig. 5) und die Hülse anschließend in einer Warmpresse zum Klemmenkörper geformt wird, welcher die Verankerungshälfte des Anschlußlappens vollkommen umschließt (s.. Fig. 7). Zweckmäßigerweise kann dabei die Verankerungshälfte Vorsprünge oder Durchbrüche zur einwandfreien Verbindung und Verbesserung des Stromüberganges besitzen. Schließlich ist es nach dem neuen Verfahren ohne weiteres durchzuführen, die üblichen Zweibackenklemmen - gleichgültig, ob es sich um Abzweig- oder Stromklemmen handelt - in Zweimetallklemmen zu verwandeln, wie in Fig. 8 an, einem Beispiel in Stirnansicht dargestellt. In jeder Backe 13 aus Aluminium wird je eine die Klemmnut enthaltende Leiste 14 aus Kupfer für den, zweiten Kupferleiter in eine geeignete Führung 15 auf warmem Weg eingepreßt.
Zu bemerken ist noch, daß mit dein Verfahren nicht nur in der Werkstätte, sondern auch an Montagestellen mit Hilfe elektrischer Wärmequellen und transportabler Pressen gearbeitet werden kann, um z. B. Zweimetallverbindungen an Ort und Stelle herstellen zu können.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von kontakt- und korrosionssicheren Zweimetallstarkstromklemmen, deren Klemmenteile aus verschiedenen Metallen in erhitztem Zustand miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß die erhitzten Klemmenteile lose zusammengefügt, dann durch Umpressen miteinander verbunden und hierbei gleichzeitig paßfertig verformt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 151337, 732 063; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1323 395; USA.-Patentschriften Nr. 1826 549, 1848 083; »Metallische Überzüge«, 1941, S. 98 bis 103.